Bordeaux 1991
Verfasst: Mi 5. Jan 2011, 09:49
Hallo allerseits,
na ist ja doch noch ein Jahrgang der letzten beiden Dekaden übrig, über den noch niemand etwas eröffnet hat. Ich will dann mal mit dem passenden Auszug aus meinen gesammelten Verkostenotizen diesem verkannten Jahrgang etwas Leben einhauchen.
Generell war es ja kein leichtes jahr im Bordelais, aber wer entsprechend selektiert eingekauft hatte, der konnte sich (oder kann sich vielleicht immer noch?) über entsprechend schöne Weine freuen.
Meine Weine sind inzwischen zwar alle ausgetrunken, aber ich hatte mit meinen Flaschen sehr viel Glück - sprich, auf die richtigen Pferde gesetzt. Lediglich von Leoville Barton und Pichon Baron hatte ich mir mehr versprochen, sehr schön in Erinnerung behalte ich Haut Brion, Lafite, Comtesse, Cos d´Estournel und den kleinen Cru La Tour de By (der mir auch mehr als 10 Jahre später noch viel Spaß machte und mir die Vor-Internet - Zeit "versüßte"). Auch der Ormes de Pez war letztlich weit besser als erwartet.
Von dem Jahrgang hatte ich auch zwei Flaschen Lafite-Rothschild für damals für mich sagenhaft teure ca. 70 DM bei der Arrivage gekauft, "angespitzt durch den Ausspruch im Guide Hachette, dass jeder echte Weinliebhaber es sich schuldig sei, wenigstens einmal im Leben Lafite getrunken zu haben." Zu der Zeit für mich durchaus eine Investition, heute ein Witz. Dass ich dennoch beide Flaschen selbst getrunken habe und nicht nach China weiterverkauft, bereue ich keinesfalls. Ich habe damit mehr als nur meine Lafite-Schuldigkeit getan (Nein liebe Chinesen, ich gebe auch den 1995er und den 1996er nicht her! ). Schließlich habe ich die Weine jahrelang "gestreichelt" bei jeder Kellerinventur und natürlich will man auch wissen, was ist dran. Auch wenn heutigen Jugendlichen Weinliebhabern dieses Themas schwerer fällt bzw. derzeit als fast unmöglich erscheint, so ist sicher auch heute an jenem Ausspruch des Hachette´s noch was dran.
Für meinen ersten Lafite gab mir der gute Manubi ein Rezept mit auf den Weg, welches ich auch umgesetzt habe. Ich zitiere meine Notiz vom
29.11.2006
Hallo Manfred,
die Würmchenkartoffeln sind in der Pfanne, nun doch mit Olivenöl (DO Siurana, biologisch und aus der Steinmühle - aus Torroja del Priorat) und mit Zwiebel.
Mein erstes Lafite-Erlebnis trinkt sich auch so schlecht nicht an. Tatsächlich schon schön reif und enorme Finesse, aber auch elegant - kühl und ich finde sogar den Bleistift, den man Lafite nachsagt..., schöner Duftstrauß, das, was ich seinerzeit bezahlt habe (so um die 70-75 DM) ist der Wein auf jeden Fall wert. Gefällt mir und auf jeden Fall hab ich wohl eine perfekte Flasche erwischt... später mehr. Wenn Yvonne mit Telefonieren fertig ist, geht´s zu Tisch...
Beste Grüße
Torsten
Die zweite Flasche gab es übrigens gemeinsam mit Manubi in einer kleinen 1991er Privatorgie - über die später beim Aufarbeiten all meiner Notizen noch an anderer Stelle zu berichten sein wird...
na ist ja doch noch ein Jahrgang der letzten beiden Dekaden übrig, über den noch niemand etwas eröffnet hat. Ich will dann mal mit dem passenden Auszug aus meinen gesammelten Verkostenotizen diesem verkannten Jahrgang etwas Leben einhauchen.
Generell war es ja kein leichtes jahr im Bordelais, aber wer entsprechend selektiert eingekauft hatte, der konnte sich (oder kann sich vielleicht immer noch?) über entsprechend schöne Weine freuen.
Meine Weine sind inzwischen zwar alle ausgetrunken, aber ich hatte mit meinen Flaschen sehr viel Glück - sprich, auf die richtigen Pferde gesetzt. Lediglich von Leoville Barton und Pichon Baron hatte ich mir mehr versprochen, sehr schön in Erinnerung behalte ich Haut Brion, Lafite, Comtesse, Cos d´Estournel und den kleinen Cru La Tour de By (der mir auch mehr als 10 Jahre später noch viel Spaß machte und mir die Vor-Internet - Zeit "versüßte"). Auch der Ormes de Pez war letztlich weit besser als erwartet.
Von dem Jahrgang hatte ich auch zwei Flaschen Lafite-Rothschild für damals für mich sagenhaft teure ca. 70 DM bei der Arrivage gekauft, "angespitzt durch den Ausspruch im Guide Hachette, dass jeder echte Weinliebhaber es sich schuldig sei, wenigstens einmal im Leben Lafite getrunken zu haben." Zu der Zeit für mich durchaus eine Investition, heute ein Witz. Dass ich dennoch beide Flaschen selbst getrunken habe und nicht nach China weiterverkauft, bereue ich keinesfalls. Ich habe damit mehr als nur meine Lafite-Schuldigkeit getan (Nein liebe Chinesen, ich gebe auch den 1995er und den 1996er nicht her! ). Schließlich habe ich die Weine jahrelang "gestreichelt" bei jeder Kellerinventur und natürlich will man auch wissen, was ist dran. Auch wenn heutigen Jugendlichen Weinliebhabern dieses Themas schwerer fällt bzw. derzeit als fast unmöglich erscheint, so ist sicher auch heute an jenem Ausspruch des Hachette´s noch was dran.
Für meinen ersten Lafite gab mir der gute Manubi ein Rezept mit auf den Weg, welches ich auch umgesetzt habe. Ich zitiere meine Notiz vom
29.11.2006
Hallo Manfred,
die Würmchenkartoffeln sind in der Pfanne, nun doch mit Olivenöl (DO Siurana, biologisch und aus der Steinmühle - aus Torroja del Priorat) und mit Zwiebel.
Mein erstes Lafite-Erlebnis trinkt sich auch so schlecht nicht an. Tatsächlich schon schön reif und enorme Finesse, aber auch elegant - kühl und ich finde sogar den Bleistift, den man Lafite nachsagt..., schöner Duftstrauß, das, was ich seinerzeit bezahlt habe (so um die 70-75 DM) ist der Wein auf jeden Fall wert. Gefällt mir und auf jeden Fall hab ich wohl eine perfekte Flasche erwischt... später mehr. Wenn Yvonne mit Telefonieren fertig ist, geht´s zu Tisch...
Beste Grüße
Torsten
Die zweite Flasche gab es übrigens gemeinsam mit Manubi in einer kleinen 1991er Privatorgie - über die später beim Aufarbeiten all meiner Notizen noch an anderer Stelle zu berichten sein wird...