Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
Mr. Tinte
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Mo 20. Dez 2010, 13:15
Gerne eröffne ich diesen neuen Thread zum Thema Bordeaux 1994 mit zwei Weinen, die ich in geselliger Weinrunde letzten Samstag verkosten durfte: Erst einla herzlichen Dank für diesen tollen Weinabend Philipp! Tolle Weine, tolle Speisen, tolle Menschen, das ist was ich an diesem Hobby am Meisten mag! Cos d'Estournel 1994In der Nase diskret, fein nach roten Beeren, Cassis, dahinter Zedern und die typische St. Estephe Pilznote (Herbstrompeten?). Im Gaumen zeigt sich dann wesentlich mehr Grösse in Form von perfekter Struktur, dicht, fleischig, süss ohne Ecken aber mit Kanten, mit einem noch immensen Potenzial. Die Säure schon perfekt eingebunden zeigt er eine derartige Viskosität dass man fast meinte zweimal schlucken zu müssen. Der lange Abgang war zu erwarten. Trinken jetzt-2020 Von mir 93+ GPointsGleich danach: Lynch Bages 1994Hier ist die Nase fruchtiger, rote Beeren en masse, Cassis und Pflaumen, dahinter Minze und Zedern. Es war klar, dies muss ein Pauillac sein. Im gaumen wieder diese mehlige Struktur, mehr Säure als beim Cos, auch weniger fein. Wirkt sehr maskulin und zeigt noch reifeverlangende Tannine. Erinnert mich enfernt nach dem 86er nur zeigt er hier noch nicht die geohnte Grösse. Der sehr lange (wenn auch adstringierende) Abgang entschädigt für die grobe Art. Trinken 2013-2025 Von mir 91+ GPointsDie Bewertungen für den Lascombes 2003 , La Chapelle 1991 und den Grünen Veltliner folgen noch
Liebe Grüsse,
Goce
dazino
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Mo 20. Dez 2010, 14:34
Hoi Goce
Vom Lynch Bages hatte ich bei der Arrivages bei Pick Pay 6 Flaschen gekauft. Ich trank die letzte davon vor ca. 5 Jahren und empfand den Wein immer als recht schwacher Lynch Bages (so um die 86 bis 88 Punkte). Ob der jemals Grösse zeigen wird wage ich zu bezweifeln.
Gruss David
innauen
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Mo 20. Dez 2010, 22:44
Hallo,
der Jahrgang 1994 war glaube ich der letzte der vergangenen 20 Jahre, dem hier noch kein Thread gegönnt wurde (ok, 1991 und 1992 habe ich dabei höflich übersehen). Ich habe vorgestern überlegt, einen dazu zu eröffnen und hatte mir schon ähnlich wie beim 2002er eine kontroverse Überschrift ausgedacht. "1994 - ein überschätzer Jahrgang ?" war so eine der Möglichkeiten, die mir im Kopf herumschwebte. Tatsächlich ist dieser Jahrgang nach drei Pleitejahren nacheinander recht teuer lanciert worden und wurde mit Vorschusslorbeeren bekränzt. Im Glas hatte ich bis heute aber fast nur Weine, die geeignet waren meinen Zahnarzt zu bereichern (wegen weggeätzter Zähne). Löbliche Ausnahmen von der Regel: Gloria (!), Montrose, Clerc Milon mit Einschränkungen La Dominique und Poujeaux. Ebenfalls Abzüge in der B-Note aber doch gelungen Haut Bailly und Cantemerle.
Grüße,
wolf
„Es war viel mehr.“
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
harti
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Mo 20. Dez 2010, 23:12
Hallo Wolf, einige Weine haben sich nach einem Zwischenhoch wieder verschlossen, werden aber wieder auftauchen. Für mich ist der Jahrgang allemal besser als der 92er . Von den Weinen die ich bisher probiert habe, fand ich gelungen (in ungeordneter Reihenfolge): Haut Marbuzet, Lafon Rochet, Chasse Spleen, Lagrange, Pichon Comtesse, Batailley (!), Rauzan Ségla, Palmer, Haut Bailly. Grüße Hartmut
innauen
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Mo 20. Dez 2010, 23:52
Hallo Hartmut, genau wie ich sage. 1994 ist eine Tick besser als 1992 Aber natürlich weist 1994 in Einzelfällen das Fett auf, das den Vorgängerjahrgängen fehlt. Aber eben auch viel Brett und grüne Noten. Als Sandwichjahrgang zwischen den ungeliebten 1991/1992/1993 und den noch höher bejubelten Jahrgängen 1995/1996 darf er ruhig weiter ein eher unbeachtetes Dasein führen. Wie immer kommt es bei der Einschätzung immer auf die Erwartungshaltung an. 1993 konnte besser als sein Ruf werden. 1994 konnte die Projektionen von drei schlechten Jahrgängen nacheinander auch schon wegen der folgenden deutlich besseren Jahre nicht erfüllen. Grüße, wolf
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AndyM
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Di 21. Dez 2010, 01:45
Die Comtesse ist doch wirklich sehr gut - allemal im Jahrgangskontext.
Und wartet noch ein Wenig auf den LLC. Der wird noch der Knaller.
Gruss Andreas
Der Wein erfindet nichts, er schwatzt nur aus.
Mr. Tinte
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Di 21. Dez 2010, 10:25
Zum Lynch: Hier wird es noch ein paar Jährchen brauchen bis zur richtigen Reife. Cos macht aber schon relativ viel Spass und ist ein sehr guter Essensbegleiter. Tipp: umbedingt nachverkosten
Liebe Grüsse,
Goce
Latour
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Di 21. Dez 2010, 12:37
94 ist rechtsufrig ziemlich gut, zum Beispiel Angelus, Clinet oder Conseillante. Aber auch auf dem linken Ufer sind einige schöne Sachen in die Flasche gekommen, wie Cos, Comtesse, Baron, Grand Puy Lacoste und vor allem Latour und Haut-Brion! Der Jahrgang war gar nicht so teuer. Die Premiers lagen um die 80 Mark, Die Super-Deuxiemes wie Baron, Comtesse, Montrose, Cos bei 35 - 40 Mark und Duhart Milon gab's für gerade mal 20 Mark! Duhart ist aber auch nix Besonderes in 94.
Rauzan Segla wird regelmäßig sehr gut bewertet, aber ich werde mit dem Wein nicht warm.
Ich vergleiche den Jahrgang am ehesten mit 88, wobei 88 der bessere Jahrgang ist.
Zahlreiche Grüße Artur
Moulis
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Di 21. Dez 2010, 12:50
Den 94er GPL habe ich dieses Jahr als einen der besten des Jahres erlebt. Ich hoffe die anderen kommen noch. Branaire ist auch gut gelungen.
argentum
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Di 21. Dez 2010, 15:40
Hi Goce, grade erst gesehen, dass du zum Samstag geschrieben hast und natürlich gern geschehen und gerne wieder. Nette Gäste hat man immer gerne an der Tafel Ausser, dass ich den Cos nicht zuordnen konnte war der Lynch für mein ganz persönliches Empfinden (und das mögen mir all die Bordeauxkenner in der Runde bitte verzeihen) weiter und besser. Vielleicht liegts auch daran, dass es sich um meinen ersten Cos in meinem Weintrinkerleben gehandelt hat...? Der wollte sich mir einfach nicht richtig erschliessen, für mich ein eher schwieriger Fall...
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