Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
kristof
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Mo 17. Jul 2017, 12:06
Am Wochenende im Glas: Rauzan Segla 1994Nach dem zuvor getrunkenen Mouton Rothschild 1972 kam mir dieser farblich fast schwarz vor , bei genauerer Betrachtung indes Aufhellungen am Rand. Der Wein hat seine Ecken und Kanten noch nicht völlig abgelegt, der erste Eindruck etwas "ruppig". Legt sich mit der Zeit (Wein war nicht dekantiert), würzig, zwar etwas dunkle Beere und Pflaume, aber auf der schlanken Seite. Mittlerer Körper, frisch, mit der Zeit harmonischer, mittlere Länge. Ein kühler, mittelgewichtiger Klassiker.
Viele Grüße,
Christoph
Desmirail
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Mi 7. Feb 2018, 17:36
Vor ein paar Tagen eine kleine Chateau Montrose Vertikale gemacht, sehr spröde das ganze, passend zum Wetter . Die Flaschen kamen aus einem Keller der über jeden Zweifel erhaben ist. 1991 Nase & Gaumen: schwarze Johannisbeere, leichte Stallnote, sehr mild, minimales Tannin, angenehme Säure, gute Länge am Ende etwas austrocknend. Jahgangstypisch. 86 MDP 1992 Nase & Gaumen: etwas stumpf, leicht pudrig, sehr milde Säure, weicher Körperbau. Tendenz zur Rotbeerigkeit. Etwas Teer, am Ende etwas austrocknend bei mittlerer Länge. 86 MDP 1993 Nase & Gaumen: wirkt kühler als 91 und 92, minimal alkoholisch, ebenfalls etwas Stallgeruch. Dichter, dunkle Beerenfrüchte, leichte Süße und gut gebundene Säure. Schöne Mineralität. 85 MDP 1994 Nase & Gaumen: sehr ruppig, leichte Lacknase, etwas alkoholisch, warm. Dunkle Beeren, etwas Persipan, milde Süße, sehr reif, kirschartig 87 MDP 1995 Nase & Gaumen: sehr süß, kühle Frucht, gute Balance, der Wein ruft ...! Fleischig, sehr runde Tanninge, dunkle Kirsche, sehr reife Brombeere, vollreif, endloser Abgang, finessenreich, der Wein scheint noch nicht am Ende zu sein 93+ MDP 1996 Nase & Gaumen: irgendwie irritierend, sehr mächtig, dunkel, kühl, massive Attacke, süß, sehr gut strukturiert, Milchschokolade, sehr harmonisch 92 MDP 1997 Nase & Gaumen: leichter Fehlton (?), irgendwie unsauber, Kaffee, sehr floral, Geranol, austrocknend, stumpfes Tannin, irgendwie knusprig 82 MDP 1998 Nase & Gaumen: volle ausdrucksstarke Nase, dicht, massiv, Vanilleprägung, sehr süße Attacke, etwas trockene, aber gut gebundene Tannine, angenehmen Säure. 90 MDP 1999 Kork 2000 Nase & Gaumen: sehr starkes Aroma, pudrig, fein geschliffen, dunkle Beeren, Weihrauch, süße Attacke, beeindruckender Körper, etwas spröde nach hinten heraus, gut gebundene Säure, stoffig mit viel Extrakt, lang anhaltend mit gutem Rückaroma, geschliffene Tannine 92 MDP
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manubi
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Sa 24. Feb 2018, 22:02
1994 ist für mich einer der am schwierigsten zu trinkenden Jahrgänge seit den mehr oder minder katastrophalen 60er und 70er Jahrgängen. Einer der wenigen, die ich bisher als außergewöhnlich empfunden habe ist der Leoville-Barton, den ich als deutlich gelungener empfunden habe als der Leoville La Cases. Eine große Enttäuschung war u.a. der Lynch-Bages. Heute nun die vorletzte Flasche des Cos d'Estournel: Die ersten vier habe ich allesamt zu früh getrunken (wie so oft). Erst jetzt bietet er einen für den seinerzeitigen Kaufpreis angemessenen Genuss-Gegenwert. Gruß Manfred
Ich koche immer mit Wein. Manchmal kommt sogar etwas davon in den Topf . . .
Jochen R.
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Sa 24. Feb 2018, 22:48
manubi hat geschrieben:1994 ist für mich einer der am schwierigsten zu trinkenden Jahrgänge seit den mehr oder minder katastrophalen 60er und 70er Jahrgängen. Einer der wenigen, die ich bisher als außergewöhnlich empfunden habe ist der Leoville-Barton, den ich als deutlich gelungener empfunden habe als der Leoville La Cases. Eine große Enttäuschung war u.a. der Lynch-Bages. ...
Hallo Manfred, so kritisch würde ich das mittlerweile nicht mehr sehen. Nach zugebenermaßen zahlreichen Enttäuschungen hatte ich in letzter Zeit doch den einen oder anderen phantastischen 1994er im Glas, wie z. B. Angelus (2x) und erstmals eine große P. Comtesse. Doch etwas länger her, aber z. B. Mouton und auch der von dir kritisierte Lynch Bages fand ich jetzt auch nicht so schlecht. Leo Barton (da sind wir uns einig ) habe ich auch noch im Keller - du bringst mich auf was ... Viele Grüße, Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
manubi
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So 25. Feb 2018, 00:15
Hi Jochen,
ich hatte 6 FlaschenLynch Bages 1994 aus der Subskription. Zugegebenermaßen habe ich einige viel zu jung getrunken. Der Wein zeigte erstmals um 2010 erste Anzeichen der Reifung. Die letzte, in 2017 getrunkene, war dann auch die beste von allen. Ich erinnere mich an einen recht kargen, knochigen Tropfen mit wenig Frucht, aber eigentlich recht guter Struktur. Mehr als 87 mP verdiente er allerdings auch nicht. Immerhin: sehr guter Wein, aber für einen Pauillac Cru classee einfach zu wenig. Jetzt habe ich noch eine Leo B, eine Cos und eine Magnum Poujeaux, dann sind sie alle weg.
Gruß
Manfred
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Jochen R.
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So 25. Feb 2018, 00:49
Manfred, Lynch Bages braucht halt Zeit. Und so schön wie sich m. M. Clos du Marquis 1994 schon gezeigt hatte, würde ich den Las Cases aus gleichem Jahr (ohne ihn bisher je im Glas gehabt zu haben) nicht zu früh abschreiben Heute Abend übrigens zum Cheeseburger Clos du Marquis 1995 im Glas. Wahnsinn, wie jugendlich der daherkommt und mit Luft aufdreht ... Hervorragend! Viele Grüße, Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
manubi
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So 25. Feb 2018, 13:29
Jochen R. hat geschrieben:. . . Und so schön wie sich m. M. Clos du Marquis 1994 schon gezeigt hatte, würde ich den Las Cases aus gleichem Jahr (ohne ihn bisher je im Glas gehabt zu haben) nicht zu früh abschreiben . . .
Zu spät! Ich hatte 3 Flaschen und die sind schon vor einigen Jahren den Weg allen Weines geflossen. Der 93er LLC war schon kein besonders großer, der 94er übertraf ihn aber an Unnahbarkeit deutlich. Nach meiner Meinung bleibt das Problem, dass die Weinmacher immer noch Weine produzieren, die Jahrzehnte Lagerung bis zur Trinkreife erfordern. Der Cos, z.B., hätte bei moderaterem Neuholzeinsatz sicherlich etliche Jahre an Trinkfenster gewonnen. Und da jedes Jahr ein neuer Jahrgang in den Handel kommt ist die Über-Langfrist-Lagerfähigkeit eigentlich keine besonders wünschenswerte Eigenschaft. Hinzu kommt, dass diejenigen, die sich die wahren Boliden leisten können, i.d.R. schon im etwas fortgeschrittenen Lebensalter stehen. Stell' dir vor, 1987 habe ein 50-jähriger den 1986er Mouton subskribiert, dann wäre der Glückliche heute 80 und sein Wein immer erst ganz am Anfang seiner Trinkreife. Es sei denn, man denkt generationenübergreifend. Für mich wäre es allerdings eine Pein verursachende Vorstellung, daran zu denken, dass meine Urenkel z.B. den 89er Montrose als Mixgetränk mit dem roten Stier trinken würden . . . Gruß Manfred
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manubi
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Do 10. Mai 2018, 20:22
Heute, aus einem Posten von 6 Flaschen auf eBay gescchossen: So lasse ich mir Bordeaux aus einem schwierigen Jahrgang gefallen. Ich bin ganz zufrieden bei dem Gedanken, dass noch 5 Flaschen davon im Keller liegen. Gruß Manfred
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Olaf Nikolai
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Fr 11. Mai 2018, 20:12
Es ist kein Geheimnis das in 94 Weine die überwiegend von frühreifendem Merlot dominiert sind, qualitativ bevorzugt waren. Daher gehören die Weine der rechtsufrigen Appellationen Pomerol und St. Emilion auch zu den Gewinnern des Jahrgangs.
weinaffe
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Mo 4. Jun 2018, 18:58
Hallo zusammen, leider meine letzte Flasche dieses Bordeaux "aus der guten alten Zeit": Grüsse Bodo
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