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Bordeaux 2008

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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pessac-léognan

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Re: Bordeaux 2008

BeitragSo 10. Feb 2019, 22:13

amateur des vins hat geschrieben:Bei meiner allerersten Subskription blind (sagen Sie nichts! :mrgreen: ) für 36,50 € gekauft. Würde ich heute nicht wieder machen.

La Croix St. Georges 2008

Dichtes Granatrot, trüb (wie ungefiltert), keine/minimale Verfärbung am Rand.
Nase deutlich (aber nicht extrem) eingekocht; läßt an Wärmeschaden/Oxidation denken. Brombeer-Marmelade, reife Pflaumen, Mokka, Leder. Die Oxidationsanklänge changieren permanent.
Am Gaumen überraschenderweise reif, aber kühl, nicht überreif. Die Oxidationsnoten linsen immer mal kurz hervor und ziehen sich dann wieder zurück. Mittelkräftige Tannine (fein), frische Säure. Deutlicher, aber nicht heftiger Ausbau. Im Abgang Bleistift/Zedernholz, und eine leichte, aber recht strenge (schwarze, nicht würzige) Bitternote.

Frage an die Experten:
Wie entscheidet ihr, ob diese grenzwertigen Oxidationseindrücke eher einem Flaschenfehler oder der Machart zuzuordnen sind? Gerade, wenn der sonstige Eindrück eher kühl und einigermaßen schlank ist?

Der Wein war nicht optimal gelagert und könnte im letzten Sommer 'was abbekommen haben...


Könnte es sein, dass 2008 auf der rive droite ein schwieriges im Sinn von oxydationsanfälliges und entsprechend kurzlebiges Jahr war? Ich war jedenfalls auch vom 2008er Figeac, mittlerweile immerhin in der ersten Liga von Saint-Emilion, zweimal sehr enttäuscht. Klar im Abbau begriffen nach bereits 10 Jahren!
Wer weiß hier mehr?
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port_ellen

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Re: Bordeaux 2008

BeitragSo 10. Feb 2019, 23:38

moin pessac,

ich hab auch ein paar wenige flaschen croix und figeac, aber noch keine getrunken. daher weiss ich (noch) nicht mehr, plane in diesem jahr, den croix zu testen.

es gibt eine website (thewinecellarinsider), mit einem amerikanischen vieltrinker (jeff leve), die sehr informativ ist, wobei leve zwar in seinen vorlieben, nicht aber in seinen fähigkeiten umstritten ist.

die notizen zu vielen 2008ern sind dort zu finden, oder auch auf cellartracker, einer umfassenden vkn-datenbank. auch hier ist der individuelle nutzen zweifelhaft, aber wenn man sich einliest, bekommt man ein gefühl fürs geschriebene.

zum thema: weder figeac noch croix werden auf dem absteigenden ast gesehen; figeac fehlt wohl ganz einfach substanz und croix scheint jetzt fertig (ein warmer sommer kann natürlich schon zum problem werden, meiner erfahrung nach ist eine lagerung für mehrere monate über 25 grad kritisch).

gruss, matthias
Zuletzt geändert von port_ellen am Mo 11. Feb 2019, 00:26, insgesamt 2-mal geändert.
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amateur des vins

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Re: Bordeaux 2008

BeitragSo 10. Feb 2019, 23:45

Nicht nur sind die Pomerols La Croix und La Croix St. Georges unterschiedliche Weine. Soweit ich verstanden habe (ich kenne keinen La Croix), sind sie auch stilistisch sehr unterschiedlich.
Besten Gruß, Karsten
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port_ellen

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Re: Bordeaux 2008

BeitragMo 11. Feb 2019, 00:22

sorry, ich war flapsig, ich meinte natürlich den croix st. georges.
gruss, m
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Herr S.

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Re: Bordeaux 2008

BeitragMo 11. Feb 2019, 11:48

pessac-léognan hat geschrieben:Könnte es sein, dass 2008 auf der rive droite ein schwieriges im Sinn von oxydationsanfälliges und entsprechend kurzlebiges Jahr war? Ich war jedenfalls auch vom 2008er Figeac, mittlerweile immerhin in der ersten Liga von Saint-Emilion, zweimal sehr enttäuscht. Klar im Abbau begriffen nach bereits 10 Jahren!
Wer weiß hier mehr?


Moin,

spannende Frage! Bisher habe ich um meine 08er eine Bogen gemacht, da die wenigen Weine, die ich im Glas hatte zwar schon gut zu trinken waren (v.a. Canon la G.) aber auch Substanz für eine gute Zukunft mitbrachten. Gerade Canon la G. war vor ca. 1 Jahr in keinster Weise oxidativ auffällig. ICh frage mich, woher eine etwaige Oxidationsanfälligkeit kommen könnte, schließlich war 2008 ja ein eher klassisches Jahr sprich ich würde von der Weinchemie her in der Breite keine signifikanten Unterschiede vermuten, die eine Oxidationsanfälligkeit suggerieren würden. Wie gesagt, Spekulation und Halbwissen. Figeac habe ich auch noch im Keller, Trotanoy und VCC. Vielleicht muss ich da mal langsam ran und antesten bevor der Zug schon abgefahren ist :o .

Viele Grüße,
Björn
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amateur des vins

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Re: Bordeaux 2008

BeitragMo 11. Feb 2019, 14:23

Ich müßte im Lager noch zwei Flaschen vom Croix St. Georges 2008 haben. Ich denke, ich werde von denen in nicht allzuferner Zukunft noch eine aufmachen. Damit kann ich dann zwar nicht die grundsätzliche Frage klären, aber evtl. einen Hinweis darauf erlangen, ob die Zeit in der Wohnung über den Sommer dieser Flasche geschadet hat.
Besten Gruß, Karsten
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pessac-léognan

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Re: Bordeaux 2008

BeitragMo 11. Feb 2019, 18:27

Danke, liebe Bordeaux-Freunde, für die immer wieder informativen, interessanten und auf reichen Erfahrungen basierenden Antworten und Auskünfte!
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Winedom

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Re: Bordeaux 2008

BeitragMi 27. Mär 2019, 21:10

Den Figeac 2008 habe ich auch noch im Keller. Da warte ich noch etwas. Bei Cellartracker sehr unterschiedlich bewertet.
Ansonsten hatte ich du Retout mit anfänglichen Reifenoten aus 2008 und einen Potensac aus dem gleichen Jahr. perfekt trinkbar, im Glas.

Gruss Rainer
Viele Grüße
Rainer
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kristof

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Re: Bordeaux 2008

BeitragDo 28. Mär 2019, 09:50

Ich sehe, dass ich eine meiner Flaschen des La Croix St. Georges 2008 Anfang November letzten Jahres getrunken habe. Leider habe ich keine konkrete Erinnerung und die einzige Notiz beim Cellartracker ist recht bescheiden und nicht übermäßigausführlich, sie lautet schlicht „sehr gut“.

Wenn er trüb/hin/drüber/oxidativ gewesen wäre, hätte ich bestimmt eine andere Wertung vergeben…
Viele Grüße,

Christoph
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alfredmeinrad

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Re: Bordeaux 2008

BeitragDo 28. Mär 2019, 11:10

Zu Figeac 2008 eine Cellartracker-Bewertung der ich mich voll anschliessen kann. Hinüber und bald austrinken ist meines Erachtens für die meisten 2008-er leicht übertrieben. Auch La Croix St. Georges 2008 habe ich im Keller. Der hat sich meines Erachtens von seiner anfangs immensen Tanninstruktur verabschiedet und kommt nun in ein schönes Trinkfenster. (letzmals im Okt. 2018 getrunken)


10/17/2018 - Axelpeter wrote: 91 Points

(Bei Biago) Magnum; zu Beginn eine erdige Note, die sich beim Essen dann wunderbar einfügt und einen milden, leicht würzigen Wein mit mittlerem Körper ergibt - sehr schöner Essensbegleiter.
Gruss Fredi

Isch gad all wede schöö, e Fläschli ufztue!!
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