Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
Oberpfälzer
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Mo 3. Jan 2011, 17:33
Tony11 hat geschrieben: Besten Dank für die Info. Bin diese Woche ab Donnerstag in der CH. Bist Du in Zug bis am Samstagvormittag ?
Hallo Tony, ich bin diese Woche in Zug und fahre am Samstag früh/vormittag nach Ulm. Vielleicht können wir uns ja noch treffen? Evt. klappt es am Donnerstag. Mit etwas Glück kommt ja auch Hans-Peter mit dazu. Was meinst Du? Bezüglich Montrose 2001 habe ich Dir schon immer gesagt: Kauf den Wein !!! Und Du wirst es nicht bereuen ! Momentan ist aber bei den hohen Preisen auf den Präsenzauktionen nichts mehr zu schiessen...
Da gebe ich Dir Recht. Nur kleinere Gewächse sind wohl passabel. Die Ausbeute ist so gering, dass ich wohl nicht mehr so oft hingehe.
Servus Wolfgang
Mr. Tinte
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Mo 3. Jan 2011, 17:49
Weihnachten - Charmail 2001
Dunkle Kirschen, Pflaumen, dahinter Kräuter, grüne Paprika, Pfeffer. An sich keine noble oder schöne Nase aber mit Charakter. Es schmeckt irgendwie nach einem Mix aus einem klassischen kernigen Bordeaux und einem modernen Merlot. Im Gaumen sehr rustikal, kernig mit präsenten Taninne, dahinter leichte Bitternote. Ausgweogene Säure, leicht süss im Finish. Sicherlich kein grosser oder klassischer Bordeaux, macht aber mit seiner kernigen Art sehr viel Spass. Wird wahrscheinlich nicht besser.
Trinken jetzt-2016
Von mir 88 GPoints
Liebe Grüsse,
Goce
drmamue
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So 9. Jan 2011, 15:35
Hallo zusammen,
gestern Abend im Glas:
Cissac 2001
In der Nase Pflaume und Kirsche, daneben Kräuter (in Richtung Suppengrün - Liebstöckel?; aber nicht unangenehm), etwas Holz, sehr harmonisch. Am Gaumen herbe Noten, aber harmonisch, könnte etwas mehr Struktur haben. Hat mir insgesamt sehr gut gefallen; für meine Begriffe jetzt auf dem Punkt.
Viele Grüße
Markus
Ein ganzer Kerl - dank Chablis!
Tony11
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Di 11. Jan 2011, 20:31
Hallo Markus drmamue hat geschrieben:Hallo zusammen,
gestern Abend im Glas:
Cissac 2001
In der Nase Pflaume und Kirsche, daneben Kräuter (in Richtung Suppengrün - Liebstöckel?; aber nicht unangenehm), etwas Holz, sehr harmonisch. Am Gaumen herbe Noten, aber harmonisch, könnte etwas mehr Struktur haben. Hat mir insgesamt sehr gut gefallen; für meine Begriffe jetzt auf dem Punkt.
Viele Grüße
Markus
Diesen Wein habe ich im Sommer auch so gesehen, die genossene Flasche hatte aber keine Liebstöckel-Noten. Diese Suppengrün- und Magi-Noten sind aber ein klares Zeichen. Trinken -> austrinken. Mit den besten Grüssen
Tony Eleven
Soll ich Dir mal was sagen... ? Die nächste Flasche wartet !!!
vanvelsen
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So 16. Jan 2011, 23:14
Heute im Glas, zusammen mit David, Sibylle, Melanie und den Kids (naja, die hatten Wasser), einige tolle 01er:
Ch. Haut-Bailly 2001. Dichtes Bordeauxrot, jugendlich. Tiefe, komplexe Nase, etwas Rauch, dunkle Beeren. Am Gaumen sehr jung, mit Ecken und Kanten, tolle Gerbstoffe, feine Säure, ungemein präzis und elegant. 10 Stunden später steht er noch wie eine 1 im Glas. Sicherlich 10 Jahre zu früh geöffnet aber ein weiterer Beweis, dass HB seit 1998 ein Nicht-mehr-ganz-Geheimtipp ist. 17.5+ vvpunkte. 2016-2026. Toller Wert.
Ch. Cos d'Estournel 2001: Mittleres Bordeaux, leicht aufgehellter Rand. Würzige, rotbeerige Nase, dann auch dunkle Beeren, Pfeffer und etwas Pflaume. Am Gaumen sehr weich, vollmundig, rund, deutlich zugänglicher als Haut-Bailly, modern aber nicht plump. Langer Abgang. 10 Stunden später dreht er sichtlich auf, entwickelt feine Aromen von Leder und Gewürzen, toll! Ein klassicher Modernist (gibt es denn das?). 17.5 vvpunkte. 2013-2024.
Ch. Montrose 2001: Tiefes, dunkles Bordeaux. Sehr verhaltene Nase, Rauch, mineralisch, im Gegensatz zum recht offenen Cos ist dieser Montrose sehr verschlossen. Nach 2h grossem Dekanter zeigt er ein klein wenig seines Aromatischen Potentials. Am Gaumen stramm, ein Kraftprotz aber mit viel Eleganz. Sehr gute Balance von Gerbstoff und Säure, tolle Struktur, dunkelbeerige Frucht. Weit, weit weg vom idealen Genussfenster aber ein absolutes Highlight. 18+ vvpunkte. 2020-2030.
Als Pirat gab es einen Castello Luigi 2001 - Merlot del Ticino. Kein grosses Jahr im Tessin, aber aktuell perfekt auf dem Punkt. Mittleres Rubin, deutlich aufgehellter Rand. Sehr feine Nase, rotbeerig, duftig, sehr offen. Am Gaumen weicher Auftakt, samtiger Schmelz, gute Säure, wieder rote Beeren, etwas kalter Kamin, zarte, süsslich-nussige Note. Solider Abgang. Wirkt 10 Jahre älter als seine Bordeaux-Kollegen, ist ein hervorragend gereifter Rotwein von grosser Klasse. Aktuell auf dem Höhepunkt, hielt sich aber problemlos 4 Stunden ohne abzubauen. 17vvpunkte. 2011-2013. Wird nicht mehr besser, ist aber defintiv eine Sünde wert.
Schliesslich heute Abend noch etwas Pichon Baron 2001. Mittleres Bordeaux, wirkt recht reif. In der Nase laktische Noten, deutlich Holz, dann rotbeerige Frucht, etwas Rauch, Hagenbutte und Sanddorn, sehr spannend. Am Gaumen schlanker Auftakt, frisch, fruchtbetont, rote Beeren, schöne Würze, deutlich Säure, dann mundfüllendes, präsentes Tannin, sehr mineralisch, wieder Rauch, dann auch dezente Cassisfrucht. Mittlerer Abgang, endet auf Sauerkirsche. 17.5+. 2015-2025.
Unterm Strich war für mich kein wirklicher "Sieger" auszumachen, sondern einfach nur 5 herrliche 2001er die allesamt zum Besseren gehören, was ich aus diesem Jahr schon im Glas hatte. Montrose und Haut-Bailly sind aktuell sicherlich am schwierigsten zu verkosten, dafür beide Langstreckenläufer. Der Pichon Baron präsentiert sich dagegen schon ganz zugänglich, wenn auch weit weg vom Höheunkt. Ist vielleicht der beste Kompromiss zwischen Zugänglichkeit und Potential. Der fast schon hedonistische Cos dagegen wird all denen gefallen, die gerne weiche, runde Gerbstoffe mögen und doch kein plumes Cabernet-Monster im Glas möchten sondern Würze und Frische mögen. Und für diejenigen ohne Geduld gibt es dann den Castello Luigi, der in mancher Bordeaux-Probe nicht abfallen sondern obenaus schwingen würde - wenn auch man ihn aktuell mit Bordeaux-Jahrgängen aus den 90ern vergleichen sollte - z.B. 93 oder 95.
Es grüsst,
Adrian
Burzuko
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So 16. Jan 2011, 23:25
Guten Abend Adrian,
Wow, tolle Buddeln habt ihr da gehabt...
Hatte zwischen den Jahren ein Fläschchen des 01er Montrose schon inder Hand, mich aber dann doch nicht getraut sie mit hoch zu nehmen und wieder weggelegt... hab leider nur 2 davon ;-(( Hier im Forum wurde ja regelrecht geschwärmt von diesem Tropfen! Jetzt wo ich deinen Beitrag lese bin ich eigentlich ganz froh... den hebe ich mir noch auf! Jedenfalls habe ich für mich festgestellt dass viele ´99 und ´01 im Moment eine Sünde Wert sind.
Schönen Restabend noch, George
vanvelsen
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So 16. Jan 2011, 23:34
Hi George, ja, wenn du "nur" zwei Montrose 01 im Keller hast, dann würde ich diese sicherlich noch 5-7 Jahre liegen lassen. Grosser Stoff! Ich hab keinen mehr sprich - bin auf der Suche danach. Gruss, Adrian
Riesaux
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So 16. Jan 2011, 23:59
Hallo Adrian,
tolle Notizen!
Deine Beschreibung vom Montrose 2001 trifft den Nagel auf den Kopf. Sah den Wein genauso wie Du. In Deutschland ist er z. Zt. so um die 60 Euro zu haben.
Gruß
Holger
Holger Bromm
Tony11
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Mo 17. Jan 2011, 09:14
Hallo Leute Sehr schöne Eindrücke von diesen 2001ern und es bestätigt meine Haltung noch mit den grösseren Weinen zuzuwarten. Die kleineren sind schon schön anzutrinken und machen jetzt nach 10 Jahren ersten Spass. In Deutschland kenne ich einen Händler persönlich, der den Montrose 2001 zu einem sehr fairen Kurs anbietet. Hätte ich keine Bouteillen mehr im Keller, da würde ich zuschlagen. Vor allem mit den Magnum´s kann man nix falsch machen. Mit den besten Grüssen
Tony Eleven
Soll ich Dir mal was sagen... ? Die nächste Flasche wartet !!!
dazino
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Mo 17. Jan 2011, 10:16
Burzuko hat geschrieben:Guten Abend Adrian,
Wow, tolle Buddeln habt ihr da gehabt...
Hatte zwischen den Jahren ein Fläschchen des 01er Montrose schon inder Hand, mich aber dann doch nicht getraut sie mit hoch zu nehmen und wieder weggelegt... hab leider nur 2 davon ;-(( Hier im Forum wurde ja regelrecht geschwärmt von diesem Tropfen! Jetzt wo ich deinen Beitrag lese bin ich eigentlich ganz froh... den hebe ich mir noch auf! Jedenfalls habe ich für mich festgestellt dass viele ´99 und ´01 im Moment eine Sünde Wert sind.
Schönen Restabend noch, George
Hoi Georg Ich hatte auch nur je eine Flasche Montrose und Haut-Bailly im Keller. Habe zuerst auch überlegt ob ich die Flaschen noch einige Jahre liegen lassen soll oder nachschauen was Sache ist. Ich habe diesen Schritt nicht bereut, da ich jetzt weiss was nachzukaufen ist . Die Flaschen waren in meinen Augen schon gut antrinkbar mit dem Versprechen auf eine deutliche Steigerung in einigen Jahren! Zu dem Ablauf: Alle Weine wurden ca. 1.5 Stunden vorher geöffnet und der Montrose und der Haut-Bailly dekantiert. Meine Notizen: Cos d'EstournelWow, was für eine fruchtig Nase mit exotischen Gewürzen! Im Mund fehlt am Anfang ein wenig der Druck, mit der Zeit kommt der Cos aber immer besser in Fahrt. Sehr präzis gearbeitet mit einer süssen Frucht nach Johannisbeeren, dazu Veilchen und Zedern. Der Cos ist nicht allzu konzentriert mit feinen Tannin und ist von den drei Bordeaux an weitesten entwickelt mit einem Abgang von mittlerer Länge. Der Cos gehört zu den moderneren Weinen, trotzdem ist er immer noch als Bordeaux erkennbar und schmeckt mir so durchaus. 93/100 Punkte Haut-BaillySehr elegante und tiefe Nase nach dunklen Früchten. Der Haut-Bailly hat noch einige Ecken und Kanten mit einer präsenten Gerbsäure, doch was für ein Potential! Es gibt viel Johannisbeeren mit Zedern und etwas Laub durchmischt und als Abschluss einen sehr langen Abgang. Die typischen Graves-Noten nach Tabak und/oder Zigarrenkiste kann ich (noch) nicht entdecken. Hat eigentlich viel vom Montrose, mit dem er sich ein Kopf an Kopf Rennen bot. Parker gibt 90 Punkte und ich bin dankbar, dass damit die Preise (noch) moderat sind. 94+/100 Punkte MontroseTrotz 1.5 Stunden in einem bauchigen Dekanter noch sehr verschlossene Nase. Doch minütlich öffnet sich der Montrose mehr. Liegt am Anfang hinter dem Haut-Bailly. In der Nase eine verhaltene dunkle Frucht die ein grosses Potential andeutet. Nach dem ersten Schluck muss ich kurz innehalten. Was für eine Dichte und Komplexität! Das soll ein 2001er sein? Viel Frucht nach Johannisbeeren und Kirschen mit einer noch sehr präsenten Gerbsäure, etwas Tabak und leicht rauchigen Fassnoten und einem sehr langen und saftigen Abgang. Auch da bin ich Parker für seine 91 Punkte dankbar. Ich gönnte mir um 21:00 Uhr (10 Std. offen) noch die letzten 2 Gläser der Flasche. Von Genuss konnte aber keine Rede mehr sein. Es bot sich mir ein extrem dunkelfruchtiges Monster, dass für mich viel von eine jungen und verschlossenen Supertuscan hatte. 95+/100 und als Pirat ein unglaublich schöner Castello Luigi 2001 aus dem Tessin der auf dem Punkt gereift ist. Der wird in jeder Bordeauxprobe als Pirat eine gute Figur machen und nicht nur mithalten sondern oben mitmischen. 93/100 Punkte. Wenn man die Preise der 2000er, teilweise 2003er, 2005er und 2009er von Cos, Montrose und Haut-Bailly sieht, sollte eigentlich klar sein was zu tun ist. Gruss David
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