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Bordeaux 2001

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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toska

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Re: Bordeaux 2001

BeitragSo 25. Dez 2016, 12:40

Chateau Moulin Haut Laroque 2001
Stinkerl, das nicht ganz verfliegen will, dazwischen eine dezente Frucht (Kirsch) ein Maul voll Tannine (sandig und etwas adstringierend), konzentriert mit Hang zur Überextraktion, im Abgang Schokolade, leichte Muffigkeit und wärmender Alkohol beibt zum Schluss.
Ich denke es handelt sich um eine Flasche mit Korkschleicher, macht keinen Spass. Wird wohl in den Kochtopf kommen- Gruß, toska
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Frankie Wilberforce

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Re: Bordeaux 2001

BeitragSo 8. Jan 2017, 17:43

Zu Neujahr erstmals den Chateau Lynch Bages, Pauillac, 2001 im Glas gehabt.
Ohne zu dekantieren direkt rein ins Glas zum Mittag- und später nochnals zum Abendessen genossen.
Mittleres bis dunkles Weinrot,satt und dunkel in der Mitte ohne Reifereflexe.
In der Nase Brombeeren, rote und schwarze Johannisbeeren, und ganz leicht im Hintergund Röstaromen, dazu gesellen sich Gewürze und Kräuter hinzu.
Am Gaumen ein mittlerer Körper ohne Druck, saftig und elegant aber wirkt etwas zu schlank, feinbeerig wieder nach roten und schwarzen Beeren, aber lässt das Wow vermissen. Tannine sind dünn und seidig, gute Säure und Frucht, aber nicht konzentriert und daher etwas enttäuschend
Mittellanger Abgang wie Gaumen.

89 bis max. 90 FW Punkte, so mancher Cru Bürgerlich letztes Jahr, hatte mir besser gemundet als dieser Lynch Bages.
Grüße Armin

Sie fragen mich nach den besten Wein, den ich getrunken habe? Der ist wahrscheinlich im nächsten Glas ...
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graves

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Re: Bordeaux 2001

BeitragSo 8. Jan 2017, 20:51

Frankie Wilberforce hat geschrieben:Zu Neujahr erstmals den Chateau Lynch Bages, Pauillac, 2001 im Glas gehabt.
Ohne zu dekantieren direkt rein ins Glas zum Mittag- und später nochnals zum Abendessen genossen.
Mittleres bis dunkles Weinrot,satt und dunkel in der Mitte ohne Reifereflexe.
In der Nase Brombeeren, rote und schwarze Johannisbeeren, und ganz leicht im Hintergund Röstaromen, dazu gesellen sich Gewürze und Kräuter hinzu.
Am Gaumen ein mittlerer Körper ohne Druck, saftig und elegant aber wirkt etwas zu schlank, feinbeerig wieder nach roten und schwarzen Beeren, aber lässt das Wow vermissen. Tannine sind dünn und seidig, gute Säure und Frucht, aber nicht konzentriert und daher etwas enttäuschend
Mittellanger Abgang wie Gaumen.

89 bis max. 90 FW Punkte, so mancher Cru Bürgerlich letztes Jahr, hatte mir besser gemundet als dieser Lynch Bages.


Hatte ihn Anfang Dezember mit duhart09 und maha zum Steak. Hatte ihn duart09 zuliebe mitgebracht, der eigentlich lynchbages heißen müsste. Fand ihn ebenfalls enttäuschend, habe damals allerdings keine Notizen gemacht. Wir sind damals davon ausgegangen, dass es an der Flasche lag. Interessant zu lesen, dass er auch in Deinem Fall nicht überzeugen konnte. maha hat den - sonst absolut tollen Abend - hier beschrieben:
http://www.dasweinforum.de/viewtopic.php?f=29&t=2216&hilit=korkgeld&start=70
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UlliB

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Re: Bordeaux 2001

BeitragSo 29. Jan 2017, 19:44

Nach den positiven Erfahrungen mit einem 2012er weißen Bordeaux (siehe im Thread dort) war heute abend ein etwas älterer und "gewichtigerer" Wein an der Reihe:

Domaine de Chevalier blanc 2001 (Pessac-Léognan) 13%Vol. Recht helles Goldgelb, ohne Alterstöne. In der Nase zunächst sehr zurückhaltend, erinnert paradoxerweise an gereiften Riesling, mit Luft kommt dann ein wenig Banane, defensiv, Holz bleibt verdeckt. Im Gaumen ganz schwierig, erkennbar im Umbruch, deutliche Reifetöne kämpfen mit immer noch erhaltener Primärfrucht, ohne dass es einen klaren Sieger gibt, zerfahren. Knalltrocken, knackige Säure. Langer, aber ebenfalls zerfahrener Abgang.

Viel Potential, aber jetzt nicht wirklich gut zu trinken. Fünf Jahre warten oder besser wohl zehn.

Gruß
Ulli
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Trinkfreude

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Re: Bordeaux 2001

BeitragMo 6. Feb 2017, 22:58

Hallo zusammen,

beim Heimkommen kam ich vorhin zu dem Schluss, dass heute genau so ein Tag ist, wo man sich mal grundlos was richtig Feines gönnen sollte. Also musste meine leider einzige Flasche L'Eglise Clinet 2001 dran glauben.

Die Nase ist schlichtweg umwerfend, komplex und tief. Dominierend ist auch nach >15 Jahren die satte Frucht, die sich im Spektrum zwischen dunkelrot (Zarpflaumen) und gelb (Aprikosen) bewegt, und dies in einer Mischung aus vollreifer frischer Frucht (überwiegend) und einem kleineren Anteil Trockenfrüchten. Außerdem ist etwas Schokoladiges erkennbar, das mich an Nougat denken lässt, und eine leichte Trüffelnote im Hintergrund. Das Holz ist voll integriert, nur ein Hauch von der Kruste eines frisch gebackenen dunklen Brotes bereichert die Aromenpalette, begleitet von ein paar mild gerösteten Arabica-Kaffeebohnen. Der Cabernet Franc Anteil ist erst einmal lange Zeit gar nicht spürbar, erst nach mehrstündiger Belüftung schleicht er sich durch die Hintertür herein und frischt die Nase nochmal dezent auf.

Im Mund nimmt der Wein eine faszinierende Entwicklung von Samt zu Seide. Er startet mit großer, für einen 2001er überraschender Fülle – „seamless“, sehr geschmeidig, fast schon cremig. Säure und Tannin sind voll integriert – von beidem ist genug vorhanden, aber beides ist sanft und mild, der Wein liebkost geradezu den Gaumen. Die perfekte Mischung aus Hedonismus und Ernsthaftigkeit. Nach ein paar Stunden wird der Körper eher etwas athletischer und zeigt Kante, behält aber immer mindestens mittlere Fülle. Die Säure wirkt dann etwas frischer, ohne jemals hervorzustechen – genau so, dass man die Lust auf den nächsten Schluck behält.

Irgendwer hat mal geschrieben, der 01er sei der perfekte Wein, um nachzuvollziehen, warum L’Eglise Clinet so hoch gelobt wird, ohne dass man gleich eine Monatsmiete auf den Tisch blättern muss, wie das inzwischen bei den großen Jahrgängen leider der Fall ist – dem würde ich absolut zustimmen. Für mich ist das großes Pomerol-Kino und mindestens 95 Punkte wert – im ersten Affekt wäre ich sogar wegen der grenzgenialen Nase noch höher gegangen. Saublöd, dass davon nicht mehr im Keller liegt...

Viele Grüße
Jürgen
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innauen

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Re: Bordeaux 2001

BeitragDi 7. Feb 2017, 08:14

Trinkfreude hat geschrieben:Hallo zusammen,

beim Heimkommen kam ich vorhin zu dem Schluss, dass heute genau so ein Tag ist, wo man sich mal grundlos was richtig Feines gönnen sollte. Also musste meine leider einzige Flasche L'Eglise Clinet 2001 dran glauben.


Viele Grüße
Jürgen


Herzlichen Glückwunsch zu dieser Entscheidung 8-)

Grüße,

wolf
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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Trinkfreude

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Re: Bordeaux 2001

BeitragMi 8. Feb 2017, 19:54

Danke! Ja, ich hab mir auch schon mehrmals dazu gratuliert... :D
Nur ein kleiner Nachtrag: Der Wein war am zweiten Tag nicht besser als am ersten. Er war zwar noch bestens in Form, ist aber nicht mehr spannender geworden - eigentlich war die allererste Nase gleich nach dem Öffnen das Beste. Mit ganz viel Luft tritt die Trockenfrüchte-Note etwas stärker in den Vordergrund - wer da etwas empfindlich ist (wie ich), der sollte vielleicht nicht zu ausgiebig dekantieren.
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Frankie Wilberforce

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Re: Bordeaux 2001

BeitragSo 5. Mär 2017, 12:48

Letztes Wochenende den Chateau Duhart-Milon, 4.GCC, Pauillac, 2001 gegen den 2000er Belgrave getrunken.
Diese Flasche vom Duhart kam einfach nicht mit.
In der Nase zurückhaltend, etwas rote und schwarze Beeren, Bleistift, Erde, ohne druckvolle Frische.
Am Gaumen wieder ein leichter bis mittlerer Körper, etwas rote und schwarze Beeren, Teer, Waldboden, Holz und eine schläfrige Säure, dünne Tannine, es fehlt im Geschmack der Saft und die Frische / Kraft, die Typizität eines Pauillac.
Abgang kurz und belanglos.
88 FW Punkte für ein Grand Cru der Domaine Lafite-Rothschild einfach zu wenig. Es fehlte die Frische, Reinheit und Eleganz.
Grüße Armin

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Subadubawein

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Re: Bordeaux 2001

BeitragMi 24. Mai 2017, 23:15

Ein Kellerfund der heute als "Übriggebliebener" dran glauben musste:

Chateau La Garricq, MOULIS

Die Farbe intakt, doch erst die nase: vernebelt die Sinne mit einer extrovertierten, aber gut akzentuierten Cassis-Note mit einem Hauch Eukalyptus.

Der Wein muss zwischenzeitlich aus dem optimistischen Burgunderglas ins kleine Weißweinglas umziehen, ist dann aber ein richtig hedonistischer Genuss. Leicht überreife Frucht und beeindruckender Abgang, nur mit dem einen kleinen Makel, für mich einen Hauch zu "zuckrig", wenn auch ausgestattet mit ausreichender Feinheit und Raffinesse. Ein Grand Vin eben.

Ein alles in allem sehr überzeugender Moulis mit sehr gutem PLV, dem nur etwas die linksufrige Typizität fehlt, dafür ein wirklich großer Charmeur! Fein, dass es ein doppelter Restefund war :)
- knappe 90 rP

Nachbermerkung zum Lynch-Bages 2001, den ich letzten Herbst verkosten durfte. Hob sich sehr markant vom mittelprächtigen Feld der Rhone- und anderweitigen Weine ab und wurde von Viertelstunde zu Viertelstunde besser. War für mich sehr überzeugend, auch hier sollte eine weitere Flasche vorhanden sein - für den Genuss in frühestens 5 Jahren...

Beste Grüße
Reiner
Immer ein Glas, das richtig gut schmeckt.
Dabei niemals blöde strunkelig sein.
Schön singen. Küssen! Dann wieder: Wein.
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Lebenswunsch zitiert aus: Wiglaf Droste, Nikolaus Heidelbach, Vincent Klink: Wein
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Subadubawein

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Re: Bordeaux 2001

BeitragMi 24. Mai 2017, 23:28

Ein weiterer Nachtrag vom letzten Wochenende, genossen wurde ein relativ kleiner Anteil vom

Chateau Chasse Spleen MOULIS

Ebenfalls keine Notizen, aus der Erinnerung aber ordentliches Format und v.a. klassischer Zuschnitt. Dieser Wein gehört auch heute noch dekantiert, ist absolut auf der Höhe und hat weitere 5-10 Jahre Zukunft.

Leider nur ein Schluck probiert, da er, als empfohlener 09er Geburtsjahrgang geordert, für Nachbarn sehr interessant war :? Ein sehr einnehmender "Spleen" - 91 rP
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