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- Registriert: Mo 6. Jun 2011, 12:54
Schon seit dem 2015er Jahrgang wird ein signifikanter Qualitaetssprung von Ségla hervorgehoben, etwa im vinolent-Blog, dessen Autor uebrigens auch ein grosser Roc-de-Cambes-Fan ist *zwinkerzwinker*. Die Ueberrschung hier war eher, dass bereits der 2010er so gut performte und im Blindvergleich Palmer abledert - also lange vor dem in der Breite wahrgenommenen Qualitaetssprung bei Rauzan (hier im Forum wurde schon mal der 2014er empfohlen, aber aeltere Jahrgaenge sind unter dem Radar). Als die selbe Southwold-Truppe Meyney vor bzw. neben Montrose plazierte, sah sich ja auch keiner genoetigt, eine Parallelrealitaet zu vermuten.
Das geht auch an anderen Orten. Ich weiss nicht, ob es noch gemacht wird, aber um die Jahrtausendwende war es bei de Trafford in Suedafrika Mode, Weinjournalisten zu einer Vergeichsprobe zwischen ihrem Cabernet Sauvignon und Latour einzuladen - natuerlich jeweils der neueste Jahrgang. Zur grossen Ueberraschung der Weinkritiker - aber nicht zu der der de-Trafford-Leute, duh - gewann der CS konsistent den Vergleich, nur in sehr, sehr guten Jahren konnte Latour gerade einmal gleichziehen.
Das sagt sehr wenig ueber die Weine aus, aber sehr viel darueber, wie Blindverkostungen funktionieren, v.a. wenn man annehmen* muss, dass einige der Weine im Line-Up schlafende Titanen sind. Natuerlich werden Montrose und Latour in 50 Jahren, wenn sie in die erste Trinkreife kommen, Meyney und de Trafford an die Wand** spielen, denn letztere werden schon lange den Weg alles Irdischen gegangen sein. Aber wieviele Flaschen Meyney des jeweils aktuellen Jahrgangs kann in diesen 50 Jahren trinken und immer noch billiger sein als eine Flasche Montrose?
Das Spielchen funktoniert auch hier im Forum; neulich etwa eine Champagner-Probe hier, in der Moncuit Krug abgeledert hat, oder mit Bordeaux-Bezug die laufende Unterhaltung zu Capbern vs. Phélan-Ségur.
Cheers,
Ollie
*Ich hatte mich ja bereits im 2015er-Strang ueber Jancis' 18.5 Punkte belustigt, die sie Meyney gegeben hatte, weil sie auf Montrose wartete. So auch wieder bei der 2016er-Probe. (Der Gruppendurchschnitt des Meyney lag uebrigens bei plausibleren 17.12 Punkten. Das heisst im Umkehrschluss aber, dass einige Montrose wirklich maessig bewertet haben muessen, damit Meyney so toll dastehen konnte...)
**Bei Meyney wird gleich der Einwand kommen, das Gut sei direkter Nachbar von Montrose, mit identischem Boden gesegnet und deshalb auch in 30 Jahren ein wuerdiger Sparringspartner, v.a. wenn man Meyney aus der Magnum gegen Montrose aus der Eintel stelle, was immer noch billiger kaeme. Ich vermute, da will jemand seine Magnums loswerden.
Das geht auch an anderen Orten. Ich weiss nicht, ob es noch gemacht wird, aber um die Jahrtausendwende war es bei de Trafford in Suedafrika Mode, Weinjournalisten zu einer Vergeichsprobe zwischen ihrem Cabernet Sauvignon und Latour einzuladen - natuerlich jeweils der neueste Jahrgang. Zur grossen Ueberraschung der Weinkritiker - aber nicht zu der der de-Trafford-Leute, duh - gewann der CS konsistent den Vergleich, nur in sehr, sehr guten Jahren konnte Latour gerade einmal gleichziehen.
Das sagt sehr wenig ueber die Weine aus, aber sehr viel darueber, wie Blindverkostungen funktionieren, v.a. wenn man annehmen* muss, dass einige der Weine im Line-Up schlafende Titanen sind. Natuerlich werden Montrose und Latour in 50 Jahren, wenn sie in die erste Trinkreife kommen, Meyney und de Trafford an die Wand** spielen, denn letztere werden schon lange den Weg alles Irdischen gegangen sein. Aber wieviele Flaschen Meyney des jeweils aktuellen Jahrgangs kann in diesen 50 Jahren trinken und immer noch billiger sein als eine Flasche Montrose?
Das Spielchen funktoniert auch hier im Forum; neulich etwa eine Champagner-Probe hier, in der Moncuit Krug abgeledert hat, oder mit Bordeaux-Bezug die laufende Unterhaltung zu Capbern vs. Phélan-Ségur.
Cheers,
Ollie
*Ich hatte mich ja bereits im 2015er-Strang ueber Jancis' 18.5 Punkte belustigt, die sie Meyney gegeben hatte, weil sie auf Montrose wartete. So auch wieder bei der 2016er-Probe. (Der Gruppendurchschnitt des Meyney lag uebrigens bei plausibleren 17.12 Punkten. Das heisst im Umkehrschluss aber, dass einige Montrose wirklich maessig bewertet haben muessen, damit Meyney so toll dastehen konnte...)
**Bei Meyney wird gleich der Einwand kommen, das Gut sei direkter Nachbar von Montrose, mit identischem Boden gesegnet und deshalb auch in 30 Jahren ein wuerdiger Sparringspartner, v.a. wenn man Meyney aus der Magnum gegen Montrose aus der Eintel stelle, was immer noch billiger kaeme. Ich vermute, da will jemand seine Magnums loswerden.
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
"Souvent, l'élégance, c'est le refuge des faibles." (Florence Cathiard, copropriétaire de Château Smith Haut Lafitte)
"Souvent, l'élégance, c'est le refuge des faibles." (Florence Cathiard, copropriétaire de Château Smith Haut Lafitte)