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Bordeaux 2009

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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Rotundweiss

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Re: Bordeaux 2009

BeitragFr 10. Mai 2019, 21:35

Chateau D´Aggasac 2009 - Haut Medoc

Keine Ahnung (mehr), woher ich diesen CB bezogen hatte. Erstmalig getrunken und mir bis dahin völlig unbekannt.
Zum Hüftbraten passte das ganz gut, eher modernere Ausprägung ohne extrahiert oder gar fett (2009) aufzutreten.
Mir ein bisschen zu wenig Ecken und Kanten, eher easy drinking, jetzt in einer guten Phase mit Potential für sicherlich weitere 5-8 Jahre. Für damals € 14 ein ganz guter Kauf. Punkte mit Wohlwollen in den Endachtzigern.

Viele Grüße,
Georg
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Volker

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Re: Bordeaux 2009

BeitragFr 17. Mai 2019, 13:11

Hatte in den letzten Wochen 3 CB's aus 2009 im Glas, die ich jeweils über gut 1 Woche getrunken habe.

Chateau Cantenac St. Emillion
vom Stil eher klassisch, vom 1. Tag an zugänglich und in guter Balance, hat sich bis zum Ende gut im Glas präsentiert.

Chateau Cap de Faugeres Côtes de Castillon
stärker auf die Frucht gestellt und tendenziell internationaler Stil. Trotzdem für den Typus in guter Balance. Entwickelt sich über die Tage etwas mehr von der Frucht Richtung Struktur, da die anderen Geschmackskomponenten mehr hervor treten. Spielt bis zum Ende eine gute Rolle.

Chateau Fonreaud Listrac-Medoc
der schwierigste Wein aus meiner Sicht. Am Anfang deutliche Port Noten, marmeladig. Fängt sich ein wenig über die Tage, wobei gleichzeitig Bitternoten stärker hervor treten. Aus meiner Sicht zu viel gewollt, weniger Extraktion wäre sicher sinnvoller gewesen. Braucht auf jeden Fall viel Luft/Zeit und war der klar schwächste der 3 Weine.

Bei den anderen beiden Weinen ist es eine Frage der eigenen Präferenzen oder auch dessen, was man gerade trinken möchte, welchen man nun bevorzugt.

Volker
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Rotundweiss

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Re: Bordeaux 2009

BeitragFr 17. Mai 2019, 14:22

Moin Volker,

deckt sich total mit den Eindrücken, die ich mit den beiden Erstgenannten Ende letzten Jahres gemacht habe.
Könnte an der Osnabrücker Luft liegen ;) .

Aufgefallen ist mir zudem, dass beide Kanditaten nicht mehr unbedingt besser werden, dennoch a.m.S. noch
Genuss für mindestens 5 Jahre versprechen. Für kleine Weine aus dem fruchtbetonten Jahr 2009 erstaunlich.

Besten Gruß,
Georg
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Olaf Nikolai

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Re: Bordeaux 2009

BeitragFr 17. Mai 2019, 19:56

Den Erfahrung mit dem Fonreaud kann ich so unterschreiben. Hat schon seinerzeit bei der Arrivage wenig Freude bereitet. Zu viel gewollt.
Ich denke an der Aussage "ein guter Wein ist in jeder Phase seiner Evolution gut" 'ne Menge dran.
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Winedom

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Re: Bordeaux 2009

BeitragFr 17. Mai 2019, 20:19

Ich dagegen hatte den Fonreaud 2009 einmal sehr überzeugend im Glas. Vor einem halben Jahr!
Werde das bald mal wiederholen, da ich noch 3 Flaschen habe.
Rainer
Viele Grüße
Rainer
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Volker

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Re: Bordeaux 2009

BeitragFr 17. Mai 2019, 22:55

vieles mag sicher auch eine Frage von eigenen Präferenzen sein oder beim Fonreaud vielleicht auch von der Lagerung/Entwicklung des Weines. Nach 3 Tagen wurde die Harmonie besser, jedoch empfand ich die Bitternoten, die für mich aus der Kombination hochreifem Lesegutes mit starker Extraktion resultieren, als etwas störend. Bitter-/Kräuternoten die z.B. aus nicht/oder nur teilweise entrapptem Lesegut resultieren, mag ich hingegen ganz gerne, da sie dem Wein ein paar Ecken und Struktur geben.

Aber würde mich über eine aktuelle Einschätzung zu dem Wein Deinerseits hier freuen, wenn Du den Wein wieder im Glas hattest.

Habe selber auch noch ein paar Flaschen, die bei mir erstmal auf liegen lassen gestuft wurden.

Volker

@Georg
ja die gute Osnabrücker Luft bei der Weine sich ganz besonders entwickeln. Können ja mal eine Flasche gemeinsam teilen, dann brauch ich auch nicht so lange, bis die leer ist.
Tommy Schneller war übrigens gerade auf der Maiwoche mal wieder einfach klasse ;-)
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Rotundweiss

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Re: Bordeaux 2009

BeitragSa 18. Mai 2019, 05:42

Volker hat geschrieben:@Georg
ja die gute Osnabrücker Luft bei der Weine sich ganz besonders entwickeln. Können ja mal eine Flasche gemeinsam teilen, dann brauch ich auch nicht so lange, bis die leer ist.


Moin Volker,

ich unterstütze oder teile gerne, habe dir ´ne PN gesendet.

Besten Gruß,
Georg
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Jochen R.

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Re: Bordeaux 2009

BeitragFr 7. Jun 2019, 19:29

D´Aiguilhe 2009:
Fast schwarz. Ein Früchtekorb mit Heidelbeeren und Kirschen in der
mittelkräftigen (bis anfangs intensiven) Nase, dazu florale Noten,
Vollmilchschokolade, Zedern, nasses Leder und Minze.
Mittelgewichtig am Gaumen, eindimensional auf der Frucht mit einem
herb würzigen bitterl, mittellang.
Die Nase ist anfangs sehr schön, am Gaumen ganz einfach gestrickt.
Das hat mir im Gesamtpacket jung deutlich besser gefallen. 87 P.

Viele Grüße,
Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
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Ingo

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Re: Bordeaux 2009

BeitragSo 16. Jun 2019, 15:56

Phelan Segur 09. Sowohl pnp als auch mehrstündig dekantiert: noch recht jung wirkend im Vergleich zu manchen bourgeoisen Vettern aus St Estephe. Noch mind. 5 Jahre liegen lassen. Mittlerer bis voller Körper. Aromatisch aber doch recht erdverbunden, Tiefe und Komplexität für mich nur marginal erkennbar. 91-92 P., mehr vermag ich (derzeit) nicht zu erkennen, vor allem nicht die zuletzt von N. Martin gezückten 95.
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UlliB

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Re: Bordeaux 2009

BeitragSo 23. Jun 2019, 15:49

Nachdem in letzter Zeit einige kleiner Kaliber aus 2009 gut funktioniert haben, wollte ich es mal mit einem etwas dickeren Geschoss versuchen. Das "dick" sollte sich leider allzusehr bewahrheiten:

Chateau Le Gay 2009 (Pomerol) 14%Vol. Schwarzrot, im Kern blickdicht. Hochintensive, dunkle Frucht, vor allem Backpflaume; darüber schwebt ein deutlicher esterartig-scharfer Ton - ich würde wetten, dass da mehr als nur ein Hauch flüchtige Säure eine Rolle spielt. Im Gaumen regelrecht massiv, geballtes Tannin, die konzentrierte dunkle Frucht wirkt hier fast angesengelt, dazu ordentlich Säure, balsamische Noten vom Holz; alles ist klotzig, die Komponenten sind nicht verbunden. Die Konzentration ist zwar beeindruckend, aber Vergnügen beim Trinken will sich überhaupt nicht einstellen.

Och nö, das ist ein Bordeaux-Stil, den ich so gar nicht mag. Hochreifes Lesegut hart am Rand zur Überreife, das dann bis zum Anschlag extrahiert, und dann rein in viel Neuholz... Ok, der Wein ist noch klar zu jung, aber ob sich das noch jemals zu einem harmonischen und gut zu trinkenden Wein zusammenfügen wird, würde ich im Moment bezweifeln.

Lisa Perrotti-Brown, beim WA nach dem Abgang von Neal Martin für Bordeaux zuständig, hat dem Wein kürzlich 98+ Punkte gegeben. Da weiß ich doch gleich etwas besser, wie ich ihre Bewertungen einzuordnen habe ;)

Gruß
Ulli
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