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Bordeaux 2009

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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Jochen R.

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Re: Bordeaux 2009

BeitragSo 17. Mär 2019, 07:50

Danke Jens für das Feedback!

Der 2009er ist nach einer Verschlussphase erst am Anfang
und je nachdem ob man auf mehr Frucht bzw. mehr Reifetöne
steht halt die Frage, ob man ihn jetzt trinkt (dabei karaffiert
oder nicht) oder noch ein paar Jahre liegen lässt. Unterschätzen
würde ich die Reifefähigkeit nicht.
Die Assoziation "Portnoten" finde ich interessant: hatte ich
noch nie - möglicherweise sind das bei mir die "animalischen
Noten", die ich mit (viel) Luftzufuhr bzw. Flaschenreife meine
zu schmecken?

Schön, dass der 2010er so toll performed hat. Bei unserer
Vertikale vor einem Jahr hat der nach ca. 30-60 min im Glas
zugemacht. Ich bin deiner Meinung: besser als 2009, ganz
jung in der Fruchtphase sah ich das noch umgekehrt.

Viele Grüße,
Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
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Je-Mi

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Re: Bordeaux 2009

BeitragSo 17. Mär 2019, 11:58

Hallo Jochen,
der 2009 Belgrave war ein kleine Flasche (0,375). Der 2010er kam aus einer 0,75l Flasche. Beide Weine wurden über mehrere Tage probiert. Die Wahrnehmung "ein bisschen Port in trocken" war eine Spontanäußerung meiner Frau.
Eine kleine Flasche 2009 habe ich noch. 2010 jetzt noch 11Fl., auf die ich mich in den nächsten Jahren freue. Ein Weingut, dass ich sicher im Auge behalten werde.
Schönes Wochenende
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Weinschlürfer

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Re: Bordeaux 2009

BeitragSo 17. Mär 2019, 12:09

Was ich mit "portig" oft verbinde ist alkoholisch süß. So bisschen wie Rumtopf.
Das werfe ich oft einigen CdP Weinen vor, die mich dann langweilen.

Das hast du aber nicht unbeginde gemeint oder ?

Ich hatte vor einigen Tagen einen Batailley 2009 mit Coravin probiert...
Und fand er ging anfangs durchaus etwas in die Richtung.
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Jochen R.

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Re: Bordeaux 2009

BeitragSo 17. Mär 2019, 12:19

Weinschlürfer hat geschrieben:Was ich mit "portig" oft verbinde ist alkoholisch süß. So bisschen wie Rumtopf.
Das werfe ich oft einigen CdP Weinen vor, die mich dann langweilen.

Das hast du aber nicht unbeginde gemeint oder ?

Ich hatte vor einigen Tagen einen Batailley 2009 mit Coravin probiert...
Und fand er ging anfangs durchaus etwas in die Richtung.

Ich auch. Man probiere z. B. mal einen Lafon La Tuilerie 2009.
Was Batailley 2009 anbelangt - da bin ich bei Ingo, der gibt aktuell
m. E. noch recht wenig Preis, erst mit viel Luft. Aber alles andere
als alkoholisch, portig, süß, m. M. nach.

Viele Grüße,
Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
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Je-Mi

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Re: Bordeaux 2009

BeitragSo 17. Mär 2019, 15:20

Ich habe bisher nur eine halbe Flasche Belgrave 2009 getrunken. Da bleibt, wenn man zu zweit probiert, für den nächsten Tag nicht so viel übrig. Ich glaube es war dann ein bisschen viel Belüftung, auch wenn die Flasche verschlossen, kühl und dunkel gelagert wurde. Von Rumtopf würde ich nicht sprechen. Das kenne ich auch eher von Südfranzosen. Dann gerne auch mal am 1. Tag.
Grüße Jens
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Trinkfreude

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Re: Bordeaux 2009

BeitragMo 18. Mär 2019, 10:53

Hallo zusammen,

ein zentraler Punkt aus NM's 10-years-after-Probe kam hier noch nicht zur Sprache, den halte ich aber für wichtig. Er hat bei einer auffällig hohen Anzahl von Weinen (bzw. Flaschen) davon gesprochen, dass sie bereits mehr oder weniger stark oyidiert seien, und zwar auch bei namhaften Adressen (z. B. Pavie Macquin, Angelus, Evangile), wo es nicht nur schade um den Genuss wäre, sondern auch finanziell ganz schön schmerzhaft. Diesen Weinen hat er dann im Regelfall keine Punkte, sondern ein "?" gegeben. Wenn man seine VKNs genauer liest, finden sich noch bei einer ganzen Reihe weiterer Weine textliche Hinweise, dass deren Entwicklung möglicherweise nicht so gut verläuft ("uncharacteristically high-toned and monotone", "skeptical how representative this bottle is", "this bottle seems out of sorts", "worried about the evolution of this " usw usw.). In vielen Fällen schreibt NM hier nach dem Motto "in dubio pro reo" und geht vorerst einmal davon aus, dass die von ihm verkosteten Flaschen nicht repräsentativ waren, was aber angesichts der Herkunft (Bordeaux Index und Farr Vintners) doch überraschen würde. Wenn er Recht hätte, würde es bei den 09ern zumindest einige "bottle variation" geben, was nach 10 Jahren eigentlich etwas verfrüht ist. In den Berichten anderer Teilnehmer an den gleichen Proben - insbesondere der teilnehmenden Händler - steht nicht allzu viel von oxydierten Weinen, aber da der eine oder andere sicher noch nennenswerte Bestände dieser Weine im Lager hat, ist das wiederum auch nicht so verwunderlich.

Hat denn jemand ähnliche Hinweise bei anderen Verkostern (Jancis Robinson etc) gefunden, die auch dort waren?

VG Jürgen
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Je-Mi

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Re: Bordeaux 2009

BeitragSo 24. Mär 2019, 08:42

Guten Morgen,
könnte vielleicht jemand eine Prognose zum Chateau Le Reysse 2009 abgeben. Ist das ein Wein, der sich eurer Meinung nach auch in den nächsten 10 Jahren gut entwickeln wird? Ich habe schon einige Flaschen des Weines getrunken (wahrscheinlich wieder zu früh :oops: ). Meistens fand ich ihn sehr gut. Manchmal erschien er mir etwas üppig.
Der 2010er gefällt mir noch besser. Aber der ist ja jetzt noch schwieriger zu bekommen.

Beste Grüße Jens
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Charmail

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Re: Bordeaux 2009

BeitragSo 24. Mär 2019, 11:00

Ich hatte den 2009er Le Reysse zuletzt im November letzten Jahres im Glas gehabt, er hat sich ganz hervorragend entwickelt, womit ich eigentlich nicht gerechnet hätte. Hatte 12 Flaschen und somit immer mal wieder probiert. Kann man nicht mit dem 10er vergleichen, welcher doch nochmal ne ganze Spur besser ist. Allerdings glaube ich nicht, dass der 09er sich noch weiter verbessern wird. Ich denke man wird ihn auf dem derzeitigen Niveau sicherlich noch gut weitere 5-7 Jahre trinken können, ohne dass er abbaut. Ich fand ihn sehr schön, nicht ganz so viel neues Holz wie der 10er hat.

Beste Grüße Steffen
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UlliB

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Re: Bordeaux 2009

BeitragSo 24. Mär 2019, 11:25

Trinkfreude hat geschrieben:
ein zentraler Punkt aus NM's 10-years-after-Probe kam hier noch nicht zur Sprache, den halte ich aber für wichtig. Er hat bei einer auffällig hohen Anzahl von Weinen (bzw. Flaschen) davon gesprochen, dass sie bereits mehr oder weniger stark oyidiert seien, und zwar auch bei namhaften Adressen (z. B. Pavie Macquin, Angelus, Evangile), wo es nicht nur schade um den Genuss wäre, sondern auch finanziell ganz schön schmerzhaft. Diesen Weinen hat er dann im Regelfall keine Punkte, sondern ein "?" gegeben. Wenn man seine VKNs genauer liest, finden sich noch bei einer ganzen Reihe weiterer Weine textliche Hinweise, dass deren Entwicklung möglicherweise nicht so gut verläuft ("uncharacteristically high-toned and monotone", "skeptical how representative this bottle is", "this bottle seems out of sorts", "worried about the evolution of this " usw usw.). In vielen Fällen schreibt NM hier nach dem Motto "in dubio pro reo" und geht vorerst einmal davon aus, dass die von ihm verkosteten Flaschen nicht repräsentativ waren, was aber angesichts der Herkunft (Bordeaux Index und Farr Vintners) doch überraschen würde. Wenn er Recht hätte, würde es bei den 09ern zumindest einige "bottle variation" geben, was nach 10 Jahren eigentlich etwas verfrüht ist. In den Berichten anderer Teilnehmer an den gleichen Proben - insbesondere der teilnehmenden Händler - steht nicht allzu viel von oxydierten Weinen, aber da der eine oder andere sicher noch nennenswerte Bestände dieser Weine im Lager hat, ist das wiederum auch nicht so verwunderlich.

Schon bei der überaus obskuren Southworld-Verkostung der 2003er Bdx vor ein paar Jahren habe ich mich gefragt, wie die dort verkosteten Flaschen wohl gelagert waren. Anders als mit Lagerschäden konnte ich mir einige der wirklich krassen Fehlurteile nicht erklären. Am krassesten war damals die Einschätzung einer Verkosterin, dass der wirklich große 2003er Montrose binnen zwei Jahren ausgetrunken sein sollte :lol:

Dass da ein bekannter Händler zumindest einen Teil der Weine geliefert hat, besagt zunächst einmal gar nichts. Viele Händler lagern ihre Bordeaux-Bestände in stinknormalen Hochregallagern, und da wird es mittlerweile auch in UK im Sommer schon mal sehr warm.

Andererseits: irgendwo war vor einiger Zeit zu lesen, dass es inzwischen auch bei Rotweinen PremOx gibt, und vielleicht hat die Burgunder-Krankheit jetzt auch Bordeaux erwischt. Aber merkwürdig ist es schon - an und für sich sind tanninreiche Rotweine ziemlich oxidationsstabil, und ich kann mich nur an sehr, sehr wenige rote Bordeaux erinnern, die eindeutig oxidiert waren. Aber die waren dann 30 Jahre und mehr alt und meistens aus kleineren Jahrgängen.

Ich werde jetzt wohl nach und nach ein paar 2009er antesten.

Gruß
Ulli
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Je-Mi

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Re: Bordeaux 2009

BeitragSo 24. Mär 2019, 11:29

Charmail hat geschrieben:Ich hatte den 2009er Le Reysse zuletzt im November letzten Jahres im Glas gehabt, er hat sich ganz hervorragend entwickelt, womit ich eigentlich nicht gerechnet hätte. Hatte 12 Flaschen und somit immer mal wieder probiert. Kann man nicht mit dem 10er vergleichen, welcher doch nochmal ne ganze Spur besser ist. Allerdings glaube ich nicht, dass der 09er sich noch weiter verbessern wird. Ich denke man wird ihn auf dem derzeitigen Niveau sicherlich noch gut weitere 5-7 Jahre trinken können, ohne dass er abbaut. Ich fand ihn sehr schön, nicht ganz so viel neues Holz wie der 10er hat.

Beste Grüße Steffen


Vielen Dank für die Einschätzung.

Jens
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