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Bordeaux 1999

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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dylan

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Re: Bordeaux 1999

BeitragMo 12. Jun 2017, 12:21

Am Wochenende habe ich meine letzte Flasche Sociando-Mallet 99 geöffnet.
Der passte mit seiner leicht grünen Attitüde (Paprika), seinem schlanken Körper (12,5%) und seiner noch völlig intakten Frucht wunderbar zum Sommerwetter.
Das war leicht gekühlt (16°) ein "Riesling in Rot". (91P)

Grüße

dylan
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innauen

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Re: Bordeaux 1999

BeitragMo 12. Jun 2017, 17:46

schöne Beschreibung! Ich erinnere mich auch sehr gerne an diesen Wein :) und diesen Jahrgang, der vielleicht nicht die tiefgründigsten, aber doch viele der charmantesten Weine produziert hat, die ich das Vergnügen hatte zu verkosten.

Grüße,

wolf
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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dylan

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Re: Bordeaux 1999

BeitragMo 12. Jun 2017, 20:53

Wolf, das sehe ich ähnlich. Auch andere sogenannte kleine Jahrgänge wie beispielsweise 91und 97 haben sehr
erfreuliche und leckere Weine hervorgebracht. In der gleichen Spur dürfte auch 04 laufenn. Schön, dass diese
Weine nicht so im Fokus stehen und deshalb zu vernünftigen Kursen zu haben sind.

Grüße

dylan
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Desmirail

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Re: Bordeaux 1999

BeitragMi 7. Feb 2018, 17:38

Vor ein paar Tagen eine kleine Chateau Montrose Vertikale gemacht, sehr spröde das ganze, passend zum Wetter :lol: . Die Flaschen kamen aus einem Keller der über jeden Zweifel erhaben ist.

1991

Nase & Gaumen: schwarze Johannisbeere, leichte Stallnote, sehr mild, minimales Tannin, angenehme Säure, gute Länge am Ende etwas austrocknend. Jahgangstypisch. 86 MDP

1992

Nase & Gaumen: etwas stumpf, leicht pudrig, sehr milde Säure, weicher Körperbau. Tendenz zur Rotbeerigkeit. Etwas Teer, am Ende etwas austrocknend bei mittlerer Länge. 86 MDP

1993

Nase & Gaumen: wirkt kühler als 91 und 92, minimal alkoholisch, ebenfalls etwas Stallgeruch. Dichter, dunkle Beerenfrüchte, leichte Süße und gut gebundene Säure. Schöne Mineralität. 85 MDP

1994

Nase & Gaumen: sehr ruppig, leichte Lacknase, etwas alkoholisch, warm. Dunkle Beeren, etwas Persipan, milde Süße, sehr reif, kirschartig 87 MDP

1995

Nase & Gaumen: sehr süß, kühle Frucht, gute Balance, der Wein ruft ...! Fleischig, sehr runde Tanninge, dunkle Kirsche, sehr reife Brombeere, vollreif, endloser Abgang, finessenreich, der Wein scheint noch nicht am Ende zu sein 93+ MDP

1996

Nase & Gaumen: irgendwie irritierend, sehr mächtig, dunkel, kühl, massive Attacke, süß, sehr gut strukturiert, Milchschokolade, sehr harmonisch 92 MDP

1997 Nase & Gaumen: leichter Fehlton (?), irgendwie unsauber, Kaffee, sehr floral, Geranol, austrocknend, stumpfes Tannin, irgendwie knusprig 82 MDP

1998 Nase & Gaumen: volle ausdrucksstarke Nase, dicht, massiv, Vanilleprägung, sehr süße Attacke, etwas trockene, aber gut gebundene Tannine, angenehmen Säure. 90 MDP

1999 Kork

2000 Nase & Gaumen: sehr starkes Aroma, pudrig, fein geschliffen, dunkle Beeren, Weihrauch, süße Attacke, beeindruckender Körper, etwas spröde nach hinten heraus, gut gebundene Säure, stoffig mit viel Extrakt, lang anhaltend mit gutem Rückaroma, geschliffene Tannine 92 MDP
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Bernd Schulz

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Re: Bordeaux 1999

BeitragDi 20. Mär 2018, 22:05

Im Glas befand sich gerade ganz kurz dieser 1999er, von dem ich nicht mehr weiß, woher ich ihn eigentlich habe:

Bild

Frage an die Experten: Muss der so sein, schmeckt der mittlerweile immer so, oder ist von einem Flaschenfehler auszugehen? Ich kann mich nicht erinnern, in den letzten Jahren einen noch gruseligeren Rotwein erlebt zu haben (sicherheitshalber mache ich jetzt mit einer deutschen Scheurebe weiter :mrgreen:)!

Herzliche Grüße

Bernd
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Olaf Nikolai

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Re: Bordeaux 1999

BeitragDi 20. Mär 2018, 23:11

Denke wohl Realität. Schwamm drüber. Der m.E. beste CB aus dem St. Estephe in 99 war der Meyney....und da waren die letzten beiden Flaschen auch nichts besonderes mehr. Der 99er Jahrgang hatte leider wenig Höhen im klassifizierten umso weniger in nicht klassifizierten Bereich. Nimmt den Weg alles Irdischen.......
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Bernd Schulz

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Re: Bordeaux 1999

BeitragDi 20. Mär 2018, 23:20

Olaf Nikolai hat geschrieben: Der 99er Jahrgang hatte leider wenig Höhen im klassifizierten umso weniger in nicht klassifizierten Bereich. Nimmt den Weg alles Irdischen.......


Hmm..... ich habe ja nach wie vor wenig Ahnung von Bordeaux, aber so drei bis fünf unklassifizierte 99er aus Bordelaiser Gefilden habe ich im Laufe der letzten Jahre doch getrunken. Und von denen war keiner auch nur annähernd so scheußlich wie der Tronquoy-Lalande! Insofern mag ich erst mal nicht so ganz glauben, dass es sich alleine um ein Jahrgangsproblem handelt.... :? :?: :?

Herzliche Grüße

Bernd
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manubi

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Re: Bordeaux 1999

BeitragDi 20. Mär 2018, 23:43

Der nicht gerade für besonders niedrige Benotungen bekannte "WineSpectator" bewertet den 1999er Tronquoy-Lalande mit 82 Punkten. Das ist, gemessen an den den sonstigen Bewertungen, geradezu vernichtend. Noch schlechter wurden seit dem 1986er nur der 1991er und der 1993er beurteilt. Wenn dann noch ein Flaschenfehler hinzukommt...

Der beste St.Estephe-Cru bourgois aus 1999 ist m.M. der Cht. de Pez, dicht gefolgt vom Phelan-Segur.

Gruß

Manfred
Ich koche immer mit Wein. Manchmal kommt sogar etwas davon in den Topf . . .
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Bernd Schulz

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Re: Bordeaux 1999

BeitragDi 20. Mär 2018, 23:58

manubi hat geschrieben:Der nicht gerade für besonders niedrige Benotungen bekannte "WineSpectator" bewertet den 1999er Tronquoy-Lalande mit 82 Punkten. Das ist, gemessen an den den sonstigen Bewertungen, geradezu vernichtend....


Danke, Manfred! Das erklärt für mich das Phänomen schon etwas besser.

Fast schon mehr als interessant finde ich die Beschreibung und den Preis des Weins (für den ich sicher weniger als 15 Euro bezahlt habe) bei Millesima: https://www.millesima.de/chateau-tronqu ... -1999.html

Herzliche Grüße

Bernd
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Ralf Gundlach

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Re: Bordeaux 1999

BeitragDi 20. Mär 2018, 23:59

Ich muß mich outen, das ich den besorgt habe :oops: . Ausschlaggebend waren für mich die abgespeicherten guten Erinnerungen an das Weingut und die Bewertung von Gabriel, der 16 oder 17 Punkte vergeben hatte. War im Angebot in Aachen bei Nagel&Hoffbaur für 8 Euro. Das Zeug ist schlichtweg und einfach ungeniessbar und schmeckt ganz stark nach fehlerhafter Vinivizierung und nicht nach Altersschwäche. Die Menge an Depot habe ich so noch niemals bei irgendeinen Wein gehabt und er riecht nicht nach Od-School-Bordeaux, sondern einfach nur abstoßend. Ich habe auch noch zwei Pullen davon und werde die nicht einmal verkochen, das Zeug will ich nirgendwo drinnenhaben. Mal wieder ein Beweis, das man auch 8 Euro zum Fenster rausschmeißen kann :evil: . Aber eigentlich sollte dieser Wein auch nicht mehr in den Verkauf gehören, das grenzt schon an Unverschämtheit und ist nicht gerade seriös für einen Händler.

Gruß

Ralf
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