Sauternes

La Tour Blanche 1990 - was damit machen und was dazu machen / besorgen?

Hallo Torsten,

gut gereifter Sauternes - da passt so einiges. Z. B. Blauschimmelkäse oder, ganz einfach, eine wirklich vollreife Birne (Abate o.ä.). Absolut genial ist die Kombination von beidem in einem Strudel, siehe z.B. hier: http://www.dessertweine.de/shop_content ... la-Strudel

Wie immer bei Strudel braucht man ein klein wenig handwerkliches Geschick dafür und vor allem das richtige Mehl, sonst wird das nichts. Übermäßig kompliziert ist es aber auch nicht.

und ganz anderes Ding - ich hab hier im Forum nichts über die anderen Bordeaux-Süßweine gefunden, z.B. über Ste. Croix du Mont. Trinkt das niemand oder spricht nur keiner drüber?

Siehe weiter oben in diesem Thread, Beitrag vom 6. April - da hatte jemand was darüber geschrieben. Ich denke, dass schon Sauternes sich heute in einer Nische befindet und damit die Satelliten erst recht. Das Interesse dafür ist wohl wirklich nur minimal.

Gruß
Ulli

[thvins]

Danke Ulli.
Gute Birnen vom Markt hab ich da, sogar zwei verschiedene Sorten, richtig guten Blauschimmel aus den Alpen auch noch (Bleu du Queyras), ich denke, das klingt ganz gut. Vielleicht probiere ich auch mal Crozets de Génepi mit Schinken und Creme Fraiche und Birnenstücken und dann mit dem Blauschimmel überbacken - und dann noch Blauschimmel und Birnen solo... - was meinst du, sollte doch auch passen oder?

Danke auch für den Verweis auf "weiter oben" - da hat ja der Alex auch La Rame erwähnt... - den 2004er hab ich tatsächlich in Deutschland gekauft - in Quedlinburg auf dem Weihnachtsmarkt am Stand der französischen Partnerstadt...
Ich kannte das Gut aber schon von den Salons, irgendwas älteres sollte auch noch liegen, ich glaube 2001... Der Guide Hachette empfiehlt den La Rame ja auch regelmäßig. Angetan war ich hier auch von einer angenehmen Säure, neben der honigartigen Süße, die ich sonst manchmal bei Weinen der Gegend etwas vermisse (weswegen ich mitunter die edelsüßen von der Loire oder aus Südwestfrankreich vorziehe...)

Danke Ulli.
Gute Birnen vom Markt hab ich da, sogar zwei verschiedene Sorten, richtig guten Blauschimmel aus den Alpen auch noch (Bleu du Queyras), ich denke, das klingt ganz gut. Vielleicht probiere ich auch mal Crozets de Génepi mit Schinken und Creme Fraiche und Birnenstücken und dann mit dem Blauschimmel überbacken - und dann noch Blauschimmel und Birnen solo... - was meinst du, sollte doch auch passen oder?

Hallo Torsten,

was "Crozets de Génepi" sind, musste ich erst mal googeln... doch, das könnte gehen, aber der Schinken sollte eher mild und vor allem nicht sehr stark geräuchert sein, das beißt sich sonst zumindest in meiner Vorstellung. Aber wenn Du Blauschimmel und Birne auch noch separat und mit einigem zeitlichen Abstand dazu probierst, sollte das gehen.

Gruß
Ulli

[thvins]

Danke Ulli.
Gute Birnen vom Markt hab ich da, sogar zwei verschiedene Sorten, richtig guten Blauschimmel aus den Alpen auch noch (Bleu du Queyras), ich denke, das klingt ganz gut. Vielleicht probiere ich auch mal Crozets de Génepi mit Schinken und Creme Fraiche und Birnenstücken und dann mit dem Blauschimmel überbacken - und dann noch Blauschimmel und Birnen solo... - was meinst du, sollte doch auch passen oder?

Hallo Torsten,

was "Crozets de Génepi" sind, musste ich erst mal googeln... doch, das könnte gehen, aber der Schinken sollte eher mild und vor allem nicht sehr stark geräuchert sein, das beißt sich sonst zumindest in meiner Vorstellung. Aber wenn Du Blauschimmel und Birne auch noch separat und mit einigem zeitlichen Abstand dazu probierst, sollte das gehen.

Gruß
Ulli

Hallo Ulli, ich habe mich dann nach wunderschöner Radtour bei strahlendblauem Himmel am Sonntag abend gleich dran gemacht. Ein Grund, das zu beschleunigen war auch, dass der Kork schon etwa drei Viertel durchfeuchtet war, da der Wein keine Kapsel hatte, sah man das recht gut. Und da ich eben von diesem wunderbaren Blauschimmel (im Ganzen gekauft auf dem Col du Lautaret) noch was da hatte und auch Birnen vom Wochenmarkt mitgebracht hatte, bot sich das an.

Die Crozets habe ich wie angegeben gekocht, dann mit den Birnenstückchen, der Creme Fraiche und Wurststücken (ich hab mich dann nach deinem Post gegen Schinken und für die Wurst entschieden, das war eine Art Krakauer mit Kräutern, aber dennoch weder zu stark geräuchert noch zu intensiv - passte eigentlich genau richtig) vermischt und etwa 10 Minuten im vorgeheizten Ofen bei 150°C. Nach dem Herausnehmen hab ich dann die Käsewürfel untergezogen, sprich unmittelbar vorm Servieren, so dass es heiß genug war, den Käse zum Schmelzen zu bringen, aber das Käsearoma komplett erhalten war. Das Ganze war ein Gedicht und der Wein passte auch sehr gut dazu. Solo passte er dann besser zum Käse als zu den Birnen.

Der 1990er La Tour Blanche ist für mein Dafürhalten auf dem Höhepunkt, er hat schon einen Ockerton in der Farbe, aber eine unwahrscheinliche Komplexität - vor allem am Gaumen gezeigt. Da war jede Menge Karamell, dann auch Rosinen, helle Schokolade, frischer heller Tabak, auch einige Kräuternoten, angebrannter Obstkuchen...
- bei jedem Schluck kam was Neues.

Allerdings auch eine schon fast klebrige Süße und wie erwartet kaum eine Säure dagegen. Aber dank der Essensbegleitung und viel Wasser zum Durstlöschen lief der Wein dennoch wie Öl die Kehle runter und machte viel Spaß. Am Ende hab ich 95/100 Th = großer Wein notiert und das Ganze unter "Erlebnis" gespeichert. Den Wein hatte ich Anfang, Mitte der 90er gekauft, in einer Zeit, als es mir darum ging, mich quer durch die Weine Frankreichs zu orientieren und mir einen Kellerbestand aufzubauen. Seitdem lag er im Keller und das war gut so.

Also noch mal danke für den guten Tipp.

Eigentlich kein Sauterners, sondern ein Barsac - aber ich glaube, wir haben hierfür keinen eigenen Thread; das muss auch nicht sein.

Chateau Climens 2001 (Barsac 1er GCC) 14%Vol. Aus der Halbflasche. Helles Gold. Das Grundthema sowohl in der Nase als auch am Gaumen ist hochreife, saftige Aprikose, unterlegt mit etwas Curry und einem Hauch Safran, blitzsaubere Botrytis, enorm komplex. Das Holz ist fast nicht zu spüren. Süß, aber überhaupt nicht breit oder klebrig (was bei Sauternes schon mal vorkommen kann), feine, vibrierende Säure bringt enormen Schwung. Der Abgang ist wirklich ungeheuer lang, nach dem Abschlucken tönt der Wein in mehreren Wellen minutenlang nach. Ein High-End-Süßwein, ganz einfach wunderbar. Jetzt trinken oder in 10 Jahren oder auch in 20 oder noch später.

Gruß
Ulli

Am Wochenende hatte ich zum Nuss-Dessert erneut einen Sauternes im Glas...



Natürlich zu jung, aber ich wollte diese Einzelflasche unbedingt Mal antesten. Ich werde mir definitiv ein paar davon in den Keller legen, denn Potential ist absolut vorhanden!

Les Carmes de Rieussec 2005

Der Zweitwein von Chateau Rieussec vinifiziert aus den jüngeren Rebstöcken.

Orange angehauchtes mittleres goldgelb, in der Nase Mandarine, Orangenbittermarmelade, Ananas auch etwas Aprikose, unterlegt mit Honignoten, dezente Boytrits.

Der Gaumen hat eine recht ölige Textur mit einer feinen und frischen Säureader, Orangenmarmelade in einer karamelig honig-nussigen Umverpackung, der richtige Touch Mineralität dazu, gute Länge, keine Bitternoten, der dazu genossene ausgezeichnete Roquefort ist aber eine Nummer zu groß für diesen Wein, da fehlt dann doch die Süße und Tiefe, Gänseleber hätte wahrscheinlich besser gepasst.

Wirkt noch recht frisch, nicht übermäßig komplex und tief aber besser als so manch anderer Sauternes-Erstwein, den ich in den letzten Jahren probiert habe

Ein sehr klar definierter Zweitwein eines großen Sauternes-Weingut, so sollte ein Zweitwein aussehen. Damals in einem der französischen Hypermarchés für 15 Euro geschossen, von daher sehr gutes PLV.

89 Punkte

Vinophile Grüße

Stefan

Liebe Süsswein-Fans

Hier ein kleiner Bericht zu die grossartigen 2013er Sauternes inkl. Yquem.
http://www.vvwine.ch/2016/01/die-2013er ... arsac.html

Gruss,

Adrian

Doisy Daene 2011:
Aus der Halben. Goldgelb. Mittelkräftige Nase: Florale Noten (helle Blüten),
Vanille, Honig, bißchen Karamell, dahinter ein exotischer Früchtemix und
heller Tabak.
Setzt sich so am Gaumen fort, druckvoll, viel Honig, frische Säure, trinkig ohne
Ende, ewig lang.
Toller Stoff! 93 P.

Viele Grüße,
Jochen

2001 La Tour Blanche
Großartiger Geruch nach intensiver Bortrytis, sehr voll und üppig, auch im Geschmack sehr starke aber absolut saubere Edelfäule, klingt fast eine Minute lang nach, eine der besten Flaschen, die ich je getrunken habe, 97 P.
Zu Sauternes esse ich ehrlich gesagt, am liebsten gar nichts, sicher geht der Klassiker mit Roquefort, aber der pure Geschmack ist schon intensiv genug.