Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
manubi
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Mo 2. Okt 2017, 11:27
Chateau d'Aurilhac 1998
Offenbar ist das Befürchtete (wenigstens bei einzelnen Flaschen) inzwischen eingetreten. Der Wein in dieser Flasche war definitiv hinüber.
Die gestern getrunkene war so, wie ich es aus der Vergangenheit von diesem Produzenten kenne: Frucht weg, Holz-Tannin immer noch im Übermaß da. Nach 2 Gläsern (und drei Stunden nach dem Öffnen) habe ich den Rest weggeschüttet. Zum Glück sind nur noch 2 Flaschen da. Trinkreif war dieser Wein nie. Vermutlich ist noch der legendere Chateau Migraine besser.
Beste Grüße
Manfred
Ich koche immer mit Wein. Manchmal kommt sogar etwas davon in den Topf . . .
Sauternes
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Mo 2. Okt 2017, 13:51
Das ist ja sehr schade, nur wenn der Wein nichts ist, dann macht es keinen Sinn sich den die Kehle runter zu würgen. Hatte kürzlich auch einen Wein zum probieren, der war zwar nicht hinüber, aber geschmacklich überhaupt nicht mein Fall, da half nur wegschütten . wenn die Frucht weg ist und nur noch Holz/Tannin zu spüren ist, dann kann es durchaus an zuviel Neuholzeinsatz liegen. Bei meiner Weinauswahl versuche ich immer mehr darauf zu achten das der Neuholzeinsatz nicht so hoch ist, nur die genauen Angaben dazu sind manchmal schwer zu finden. Gruß Heiko
manubi
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Mo 2. Okt 2017, 21:03
Hallo Heiko,
die wirklich großen Bordeaux vertragen ja duchaus auch 100 % Neuholz. Aber da sind auch wesentlich bessere Grundanlagen vorhanden.
Vor Zeiten wurde dieser d'Aurilhac hoch gelobt; ich glaube mich zu erinnern, dass der 1996er mit 100 % Neuholzeinsatz beworben wurde. Schon bei diesem war das viel zu viel des Guten.
Inzwischen habe ich d'Aurilhac (wie einige andere) vollständig aus dem Nachkaufprogramm gestrichen. Es gibt viele, viele kleine und mittlere Bordeaux, die sehr viel Trinkfreude bereiten. Zum Glück habe ich auch davon noch reichlich im Keller, so dass mich ein paar Nieten nicht völlig aus der Fassung bringen. Trotzdem ärgerlich.
Beste Grüße
Manfred
Ich koche immer mit Wein. Manchmal kommt sogar etwas davon in den Topf . . .
Sa 20. Jan 2018, 18:55
Heiligabend zu der obligatorischen Gans mit Kartoffelsalat und Rotkohl gab es auch noch den ausgereiften und in dieser Flasche in Topform befindlichen Chateau Larrivet-Haut-Brion, Pessac-Leognan, 1998. In der MItte dunkles Granatrot mit Randaufhellung, Im Bukett rote und schwarze Johannisbeeren, Kaffe, Gewürze, Kräuter, Tabak, Zigarrenkiste und Zedern. Mittlerer Körper, elegant, raffinierte Finesse von Beeren, Kräutern, seidigen Tanninen, schön ausgewogen mit der frischen Säure und Fruchtsüße, langer Abgang im Nachhall mit roten und schwarzen Beeren, Tanninen und Zigarrenkiste. 93 FW Punkte.
Grüße Armin
Sie fragen mich nach den besten Wein, den ich getrunken habe? Der ist wahrscheinlich im nächsten Glas ...
Olaf Nikolai
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Sa 3. Feb 2018, 20:04
Chateau Belgrave 1998 Helles Rot deutlicher Wasserrand. Etwas zu kühl, pnp. Die 4. oder 5. Flasche aus der Kiste. War immer freudlos. Bei der Arrivage dunkel und tanninstreng, auch heute mit sehr reduzierter Aromatik mit Resten von unreifer Frucht, weitgehend abgeschmolzenem Tannin, prägnanter Säure und einem Hauch nasser Pappe. Was da Meister Gabriel 99 im Glas hatte.....vieleicht lag' s auch am 300. Fassmuster Mit mehr Belüftung dann harmonischer aber nicht unbedingt besser. Wer Punkte braucht: 85 wohlwollend. Ein Zeugnis für das Qualitätsniveau vom Belgrave seinerzeit. Kann man nur hoffen aktuelle Jahrgänge entwickeln sich besser.
Desmirail
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Mi 7. Feb 2018, 17:38
Vor ein paar Tagen eine kleine Chateau Montrose Vertikale gemacht, sehr spröde das ganze, passend zum Wetter . Die Flaschen kamen aus einem Keller der über jeden Zweifel erhaben ist. 1991 Nase & Gaumen: schwarze Johannisbeere, leichte Stallnote, sehr mild, minimales Tannin, angenehme Säure, gute Länge am Ende etwas austrocknend. Jahgangstypisch. 86 MDP 1992 Nase & Gaumen: etwas stumpf, leicht pudrig, sehr milde Säure, weicher Körperbau. Tendenz zur Rotbeerigkeit. Etwas Teer, am Ende etwas austrocknend bei mittlerer Länge. 86 MDP 1993 Nase & Gaumen: wirkt kühler als 91 und 92, minimal alkoholisch, ebenfalls etwas Stallgeruch. Dichter, dunkle Beerenfrüchte, leichte Süße und gut gebundene Säure. Schöne Mineralität. 85 MDP 1994 Nase & Gaumen: sehr ruppig, leichte Lacknase, etwas alkoholisch, warm. Dunkle Beeren, etwas Persipan, milde Süße, sehr reif, kirschartig 87 MDP 1995 Nase & Gaumen: sehr süß, kühle Frucht, gute Balance, der Wein ruft ...! Fleischig, sehr runde Tanninge, dunkle Kirsche, sehr reife Brombeere, vollreif, endloser Abgang, finessenreich, der Wein scheint noch nicht am Ende zu sein 93+ MDP 1996 Nase & Gaumen: irgendwie irritierend, sehr mächtig, dunkel, kühl, massive Attacke, süß, sehr gut strukturiert, Milchschokolade, sehr harmonisch 92 MDP 1997 Nase & Gaumen: leichter Fehlton (?), irgendwie unsauber, Kaffee, sehr floral, Geranol, austrocknend, stumpfes Tannin, irgendwie knusprig 82 MDP 1998 Nase & Gaumen: volle ausdrucksstarke Nase, dicht, massiv, Vanilleprägung, sehr süße Attacke, etwas trockene, aber gut gebundene Tannine, angenehmen Säure. 90 MDP 1999 Kork 2000 Nase & Gaumen: sehr starkes Aroma, pudrig, fein geschliffen, dunkle Beeren, Weihrauch, süße Attacke, beeindruckender Körper, etwas spröde nach hinten heraus, gut gebundene Säure, stoffig mit viel Extrakt, lang anhaltend mit gutem Rückaroma, geschliffene Tannine 92 MDP
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manubi
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Di 13. Feb 2018, 14:16
Heute mein Bericht über eine feine Flasche ganz nach meinem Geschmack: Dieser Typ Wein ist der, der mich am gesamten Bordeaux-Zirkus am meisten fasziniert. Sicher ist es eine wunderbare Sache, in einer vergleichenden Verkostung die üblichen Verdächtigen nebeneinander zu probieren und auch die unterschiedlichen Wertungsansätze der Teilnehmer kennenzulernen. Aber das ist, gegenüber diesem feinen Genuss ohne Reue eine vergleichsweise anstrengende Sache. Oft habe ich auch erlebt, dass die Kombattanten nach 12 - 15 verkosteten Roten ihre Zunge mit einem kühlen Bier wiederbeleben mussten . . . Gruß Manfred
Ich koche immer mit Wein. Manchmal kommt sogar etwas davon in den Topf . . .
Bibbel
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Sa 24. Feb 2018, 19:53
Jetzt muss ich doch auf meine alten Tage noch einmal eine Art Verkostungsnotiz schreiben. Gestern Abend hat uns der La Pointe 1998 total von den Socken gehauen. Zum Rinderfilet fand ich es mal wieder angebracht, einen meiner ollen Bdx. aufzumachen. Die hatten in der letzten Zeit eigentlich gar nicht mehr soviel Spaß bereitet, aber der La Pointe überraschte dann doch. In der Farbe nur leichte Alterungsspuren, in der Nase und im Mund ein absolut toll gereifter Wein. Wo gibts das außer in Bdx., ein voller, frischer Zwanzigjähriger mit 12,5 Umdrehungen? Fein.
innauen
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So 25. Feb 2018, 22:13
Hallo und oha!
hätte ich nicht vermutet, dass der sich nochmal entwickelt. 1998 und 2000 galten immer als die Ausnahmen der Regel, dass La Pointe früher recht beliebige Weine erzeugte. Ich werde das testen. Irgendwo muss auch noch eine Pulle davon rumliegen.
Grüße, wolf
„Es war viel mehr.“
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
innauen
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Mo 16. Apr 2018, 13:15
Hallo, ein Wein, zwei Eindrücke und paar Jahre dazwischen. 1998 erlebt für mich bei manchen Weinen gerade seinen dritten Frühling. Calon Segur ist ein gutes Beispiel dafür. Grüße, wolf
„Es war viel mehr.“
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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