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Bordeaux 1995

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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thvins

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Re: Bordeaux 1995

BeitragFr 8. Jan 2016, 18:36

harti hat geschrieben:
thvins hat geschrieben:Nach den grandiosen 2005ern aus dem Priorat wollte ich mir in der Weihnachtswoche ein paar klassische Bordeaux-Weine gönnen. 1995, das ist nun 20 Jahre her, ein Anlaß, mal ein paar dieser Flaschen aufzuziehen, die ich seinerzeit Mitte der 90er erstmals in Subskription gekauft hab. Ich war 20 Jahre jünger und hatte das Geld, war am Wein interessiert und wollte was weglegen. Frankreich war damals "mein" Land und jeder sagte, es gebe nichts Wertigeres als Bordeaux...

Und heute 20 Jahre später? Ich habe keine großen Notizen dazu gemacht. Meist nur zwei, drei Worte aufs Etikett geschrieben und meine Punktebewertung dazu. An und für sich war da jetzt nichts bei, was keinen Spaß gemacht hätte, die Weine waren alle schon gut trinkbar, machten auch an sich mir und dem Besuch hier und da Spaß, es gab erstaunlich gute Korken, die auch jetzt kaum durchfeuchtet waren, manche grad mal 1 mm...

Eine wirkliche Erweckung aber war es jetzt nicht, Gänsehautfeeling wie in den letzten Prioratwochen war leider nicht dabei, alles eher solides Handwerk als Weinkunst...

Der Schock kam eigentlich immer erst beim Abstreichen der Weine aus dem Kellerbuch, wenn ich gesehen hab, was ich seinerzeit in DM dafür bezahlt hab. Dabei standen dann oft auch noch absurde spätere Preise, die ich irgendwo mal gesehen hab. Ein zweiter kleinerer Schock war, dass ich Flaschen, die ich schon mal früher getrunken hab, meist damals auch schon genau so (verhalten) bewertet habe...

Die Weine an sich waren schon okay, aber wäre ich noch mal 20 Jahre jünger und hätte noch mal das Geld, aber die heutige Erfahrung - in die Erhaltung der Schlösser hätte ich wohl nicht oder weit weniger investiert, dann auch noch die Bereitschaft auf jahrzehntelanges Warten und Hoffen mitbringend.

Hallo Torsten,

wie vielen Leuten könntest Du eine Freude machen, wenn Du die Weine in die Hände von Bordeaux-Liebhabern abgeben würdest. Aber nein, Du musst eine Flasche nach der anderen öffnen und der Welt verkünden, wie besch.... das PLV von Bordeaux doch ist. Ehrlich, ich komme da nicht mit.

Grüße

Hartmut


Sorry Harti,

ich habe diese Weine ja seinerzeit nicht zum Wiederverkauf gekauft, sondern um dem Mythos Bordeaux auf den Grund zu kommen. Daher würde ich die Weine auch nicht gern wieder abgeben wollen, sondern trinken und mit jeder Flasche neu hoffen, dass da noch die große Erweckung kommt. Ab und an kommt sie ja auch mal. Und die Weine waren ja jetzt allesamt nicht schlecht, nur eben manche (auch hier nicht alle) für meine Begriffe etwas zu teuer für das Gebotene. Darf man das heute nicht mehr sagen, wenn man ein Preis-Genuss-Verhältnis als nicht angemessen empfindet? Gemessen an dem, was man sonst unter PGV-Gesichtspunkten so kennengelernt hat?

Findest du einen Preis wie den von mir bezahlten für Calon Segur 1995 oder Canon La Gaffeliere 1995 in Ordnung oder gar als Schnäppchen? Und wenn ich dann jetzt noch sehe, dass mir der 1995er Tour Haut Caussan für seinerzeit 12 € genau so gut geschmeckt hat, leide ich dann unter Bordeaux-Geschmacksverirrung? Du kennst ja sicher alle drei der Weine und kannst mir sicher auch als Bordeaux-Liebhaber was sagen, wo jetzt mein Denkfehler liegt... (die Preise aller drei genannten Weine hab ich nicht beim Trinken im Kopf gehabt, sondern erst immer beim Abstreichen aus dem Kellerbuch gesehen...).
Beste Grüße

Torsten

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harti

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Re: Bordeaux 1995

BeitragSa 9. Jan 2016, 14:17

thvins hat geschrieben:Sorry Harti,

ich habe diese Weine ja seinerzeit nicht zum Wiederverkauf gekauft, sondern um dem Mythos Bordeaux auf den Grund zu kommen. Daher würde ich die Weine auch nicht gern wieder abgeben wollen, sondern trinken und mit jeder Flasche neu hoffen, dass da noch die große Erweckung kommt. Ab und an kommt sie ja auch mal. Und die Weine waren ja jetzt allesamt nicht schlecht, nur eben manche (auch hier nicht alle) für meine Begriffe etwas zu teuer für das Gebotene. Darf man das heute nicht mehr sagen, wenn man ein Preis-Genuss-Verhältnis als nicht angemessen empfindet? Gemessen an dem, was man sonst unter PGV-Gesichtspunkten so kennengelernt hat?

Findest du einen Preis wie den von mir bezahlten für Calon Segur 1995 oder Canon La Gaffeliere 1995 in Ordnung oder gar als Schnäppchen? Und wenn ich dann jetzt noch sehe, dass mir der 1995er Tour Haut Caussan für seinerzeit 12 € genau so gut geschmeckt hat, leide ich dann unter Bordeaux-Geschmacksverirrung? Du kennst ja sicher alle drei der Weine und kannst mir sicher auch als Bordeaux-Liebhaber was sagen, wo jetzt mein Denkfehler liegt... (die Preise aller drei genannten Weine hab ich nicht beim Trinken im Kopf gehabt, sondern erst immer beim Abstreichen aus dem Kellerbuch gesehen...).

Hallo Torsten,

es ist leider so, dem "Mythos" Bordeaux kommt man nur auf die Spur, wenn man die wirklich großen Weine zu einem möglichst optimalen Zeitpunkt trinkt. Die von Dir verkosteten Weine, auch 95er Calon Ségur und Canon la Gaffelière, zählen leider nicht dazu. (Auch wenn mir der 95er Calon sehr gut gefällt. Es ist ein ehrlicher, traditioneller Saint Estèphe).

Dass Bordeaux teuer sind, ist hinlänglich bekannt. Das braucht man nicht bei jeder VKN zu betonen. Ein angemessenes PLV wird daher nur derjenige empfinden können, der auf den Geschmack dieser Weine voll abfährt. Aber auch dann bleibt es immer ein sehr kostspieliges Vergnügen.

Was Du mit Bordeaux erlebst, habe ich mit Burgundern (weiß und rot) durchgemacht. Mein Freund Claus versucht zwar immer wieder, mir diese Weine näher zu bringen, aber sie sagen mir einfach nichts oder nicht viel. Und nachdem eine wirklich sauteure Burgunderprobe sich für mich als geschmackliches Desaster herausgestellt hat, habe ich beschlossen, meine paar Flaschen Búrgunder in bessere Hände abzugeben ;) . Ich habe mit dem Thema Burgund abgeschlossen, es gibt anderswo auf der Welt Weine, die mir besser schmecken. Und ich vermute, bei Dir verhält es sich ähnlich :D .

Grüße

Hartmut
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thvins

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Re: Bordeaux 1995

BeitragSa 9. Jan 2016, 14:35

Naja Harti,

ganz mit dem Thema abgeschlossen hab ich ja noch nicht. Und ich hatte auch immer wieder sehr schöne Bordeaux-Erlebnisse, zugegeben, in 2015 war das leider etwas dünner gesät. Da war ein 1996er Leoville Barton die Spitze, inzwischen mehrfach bei 96/100 Th. getrunken, obwohl ich anfangs auch mit ihm haderte. Aber er ist seit einiger Zeit wirklich sehr schön.

Ich bin grade dabei, zu sichten, was 2015 alles so getrunken wurde und verschiebt sich (leider) immer mehr in Richtung Priorat. Das sind ja nun mal auch meine präferierten Weine, aber wenn ich mich da grad durch eine Serie "durchtrinke", dann mach ich zwiachendrin eben nichts anderes auf. Etliches, was getrunken werden sollte, ist liegen geblieben. Zum Glück hab ich aber nur noch wenig im Keller, was nur ein äußerst kurzes Trinkfenster hat.

So bleiben auch die jetzt noch nicht getrunkenen 1995er Bordeaux erst mal weiter liegen. Mag sein, sie werden nicht mehr besser, aber schlechter sicher auch noch nicht gleich und vielleicht gibt s ja dann mitunter "das Phänomen der letzten Flasche"...

Aber es ist eben doch leider so, nicht nur Burgund ist ein Minenfeld, sondern auch Bordeaux kann eines sein, für dich ist vielleicht auch das Priorat eins... Aber in allen Minenfeldern sind auch Schätze vergraben. Sonst würden wir da nicht immer wieder mal rumtappen.
Beste Grüße

Torsten

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Frankie Wilberforce

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Re: Bordeaux 1995

BeitragSo 31. Jan 2016, 21:56

An diesem kurzem Wochenende eine kleine 95er Probe mit Freunden in Düsseldorf.
Keine sehr großen Weine aus Bordeaux Chateau Saint Pierre, St.-Julien sowie Chateau Pontet Canet, Pauillac und den Chateau Smith Haut Laffite, Pessac-Leognan

Dekantiert und in den Karaffen 1Stunde atmen lassen, danach in die Gabrielgläser.

Chateau Saint Pierre 91 FW Punkte
dunkles Weinrot mit lilafrabenem Rand, jugendlich aussehend, in der Nase dunkle Edelhölzer, Eichenfaßwürze, Brombeeren, Kaffee, Röstaromen, etwas Vanille, später Toast aufkommend, ein sehr deutlicher Fassausbau spürbar, aber dennoch sehr ansprechend. Am Gaumen mittlerer Körper mit einem spürbaren Druck und guter Power, saftig, mit ordentlichem Bum dahinter, fette reife Tannine, kein Schmeicher, wieder Kaffee, Edelhölzer, rote und schwarze Beeren. Langer schöner Abgang wie Gaumen. hat noch viele schöne Jahre vor sich.

Chateau Pontet Canet 93 FW Punkte
dunkles Weinrot mit Wasserrand und leichter Aufhellung, in der Nase sehr viel Cassis, Brombeeren, dunkle Früchte, Bleistift, und Leder, sehr schöne Aromatik.
Am Gaumen mittlerer Körper, seidige Tannine, elegante Balance, aristokratisch und dennoch kraftvoll und druckvoll, rote und schwarze Beeren, dunkle Früchte, lebhafte Säure die gut in Balance ist mit den Tanninen und der Frucht.
Mittellanger Abgang wie Gaumen.


Chateau Smith Haut Laffite 90- FW Punkte
meine letzte Flasche, und endlich war das Holz abgebaut...
dunkles Weinrot zum Rand hin aufhellend ins orangerot, in der Nase rote Beeren, Tabak, Laub, Kaffeearomen, ein wenig Sandelholz, am Gaumen mittlerer Körper, seidige Tannine, Säure, rote Beeren, die alles dominierende Holzaromatik von früher ist verschwunden, hat das Zenit überschritten. Der Wein wirkt etwas dünn.
Mittellanger dünner Abgang.


Wir waren uns alle einig, das der Pontet Canet der beste Wein des Abends war. Eine gute Zukunft hat allerdings auch noch der Saint Pierre. Wohingegen der Smith Haut Laffite auf dem absteigenden Ast zu sein schien.
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IMG_1515.JPG
Grüße Armin

Sie fragen mich nach den besten Wein, den ich getrunken habe? Der ist wahrscheinlich im nächsten Glas ...
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dylan

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Re: Bordeaux 1995

BeitragSo 14. Feb 2016, 11:48

Gestern hatte ich bei einem guten Freund die Gelegenheit Pichon Baron und Pichon Comtesse neben - bzw. nacheinander zu trinken. Beide Flaschen wurden subskribiert und in einem temperierten Weinkeller gelagert. Vor dem Genuss (ein solcher war es unzweifelhaft) hatten sie Ausgang in der Karaffe.
Der Baron konnte gleich mit seinem distinguierten klassischen Pauillac - Parfum überzeugen, wohingegen dieComtesse mit ihrem expressiven, fast wollüstigen Bukett (Südfrankreich lies grüßen) auffiel.

Am Gaumen bestötigten beide Weine den Naseneindruck: Der Baron fein und klassisch gewirkt, nur mittelgewichtig aber überaus delikat, das polierte Tannin gibt im Hintergrund Sruktur bis in den langen Abgang.

Die Comtesse wirkt bei vollem Körper noch ungestüm, die satte Frucht wird von einer feinen Säure getragen, die auch zunächst den Abgang dominiert. Das ganze rundet sich bei längerer Verweildauer im Glas, ohne jedoch zur perfekten Harmonie zu gelangen. Da ist von allem sehr viel, für meinen Geschmack schon fast zuviel.

Ich bin weiß Gott nicht der größte Fan der Baron-Weine, die mir oft zu holzlastig daherkommen, aber hier hatte der Baron für meinen Geschmack die Nase vorn (94P). Sinnigerweise erinnerte er mich an die Comtessen aus 86 und 89. :o

Die Comtesse ist ebenfalls ein sehr guter Wein (93P), der sich mit weiterer Lagerung noch runden und harmonisieren sollte.

Grüße

dylan
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graves

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Re: Bordeaux 1995

BeitragSo 10. Apr 2016, 20:41

Anbei Eindrücke im Rahmen einer Leoville Barton - Leoville Poyferre Doppelvertikale.

graves hat geschrieben:Doppelvertikale Leoville Barton vs. Leoville Poyferre: 1989, 1990, 1995, 1998, 2001

3. Flight 1995 (Barton-Solo)
Leoville Barton 1995: Dunkles Rot kaum aufhellend und nahezu undurchdringlich (im Vergleich zum Barton tiefer) aber dafür mit Brauntönen. Graphit, Gewürze und ätherische Öle (Rosmarin?). Rote Früchte wir Johannisbeere und Himbeere. Im Verlauf bestätigt sich die rote Frucht. Zupackende Tannine, spielende Säure, schöne Frische. Langer Nachhall. 19P

Bislang der schönste Wein der Probe. Genossen solo zum Hauptgang. Angesichts des aktuell aufgerufenen Preises für mich der Best Buy des Abends. Leider fehlte der Poyferre.


Der vollständige Beitrag ist zu finden unter http://www.dasweinforum.de/viewtopic.php?f=29&t=2216&start=60#p92496
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innauen

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Re: Bordeaux 1995

BeitragSo 10. Apr 2016, 22:06

Hallo,

schöne Notizen. Vielen Dank. Zufällig hatte ich heute auch einen 1995er im Glas.

Bild

Grüße,

Wolf
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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thvins

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Re: Bordeaux 1995

BeitragDi 6. Sep 2016, 09:47

Gestern zur Wildschweinlende mit grünen Bohnen und Flageoletten hab ich mal etwas tiefer ins Trinkregal gegriffen und hatte erstmalig sehr viel Spaß mit Palmer 1995.

Der war genau nach meinem Gusto. Sehr dunkle, satte Farbe, schöne offene Nase, die den Gaumen auf Freude und Erlebnis eingestimmt hat. Durchaus mit Druck und Kraft, dennoch sehr viel Eleganz und wunderbar zu trinken, weder trockenes Tannin noch zu glattgebügelt... das hat mir als Gelegenheitsbordeauxtrinker sehr viel Spaß gemacht (großer Wein - 96/100 Th.).

Dazu ein unglaublich gutes PGV - 55 DM pro Flasche steht im Kellerbuch, für das Geld sehr viel Wein. (Subskription damals, leider war ich seinerzeit zu knauserig, so was kistenweise zu kaufen... aber 1 mal kann ich das Erlebnis noch nachvollziehen. Heute liegen Palmer - Preise ja leider jenseits von Gut und Böse, scheint mir doch das Gut abseits der Premiers vielleicht das zu ein, wo am krassesten an der Preisschraube gedreht wurde seither...)

So jedenfalls lasse ich mir Boddoh gern gefallen...
Beste Grüße

Torsten

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ledexter

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Re: Bordeaux 1995

BeitragFr 21. Apr 2017, 18:16

1995 Chateau Haut-Bailly, Pessac-Leognan, France

Heute haben wir uns mal eine Flasche Haut Bailly 1995 gegönt. Tiefes Violet-Rot, man kann das Alter kaum erahnen. Ich hatte schon wesentlich jüngere 2009er und 2008er im Glas die ähnliche Merkmale aufwiesen. Die Dichte ist mittel bis leicht und wirkt fast burgundisch. Die Nase zeigt Noten von schwarzen Beeren, Cabernet, Cassis, Zedernholz und leichtem Tabak. Auf der Zunge wirkt der Wein sehr frisch und klar, wieder lässt sich das Alter kaum erahnen. Später kommen noch leichte Töne von Vanille und Lakritz. Die Tannine sind noch spürbar, aber der Wein ist sehr feminin und elegant. Trotz seiner leichten frische ist der Wein sehr würzig, rassig und komplex. Es überwiegen ganz klar die Cabernet Aromen und schwarzberige Noten.

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Olaf Nikolai

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Re: Bordeaux 1995

BeitragMo 5. Jun 2017, 18:14

Kellerfund......das ich davon noch hatte....

CHATEAU de CRUZEAU 1995
Pessac- Leognan
12,5%
Eintel, high fill, Korken top 2mm durchfeuchtet.
Aus dem Gabriel Goldglas.
Pop and pour.
Ziegelrot ins bräunliche auslaufend, deutlicher Wassserrand.
Zu Beginn diskrete Liebstöckelnote die verfliegt, dann Zigarrenkiste, Pyrazin, nach kurzem Schwenken typische Pessac-Anzeige dunkelwürzig, geröstetes Malz, rotbeerig.
Am Gaumen identische Aromen, erfrischend stützende Säureattacke, mittlere Länge mit guter säurebetonter Persistenz.
Sowohl solo als auch zu Kurzgebratenem ein Genuss.
Eigentlich brauche/ erwarte ich nicht mehr von einem gereiften Bordeaux.
Seinerzeit auf schweizer Empfehlung bei der Möve um 15 DM 6 Flaschen erstanden. Toller Wert. Danke Rene.
Evtl. aus der Magnum bei guter Lagerung ein Nachkauf.
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