Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
duhart09
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Sa 30. Nov 2019, 12:53
Recht verschlossen präsentierten sich zuletzt bei mir zwei Jahrgangsvertreter aus Margaux, nämlich Du Tertre 2000 und Giscours 2000, wobei letzterer die deutlich schöneren Anlagen zeigte. Das hat mich schon ziemlich gewundert, wo ich 2000er aus dieser Liga doch vielfach schon sehr geniessen konnte - ähnliche Erfahrungen Eurerseits?
Gruß
Uli __________________________________________________________ We're just two lost souls swimming in a fishbowl year after year
Sa 30. Nov 2019, 13:06
duhart09 hat geschrieben:Recht verschlossen präsentierten sich zuletzt bei mir zwei Jahrgangsvertreter aus Margaux, nämlich Du Tertre 2000 und Giscours 2000, wobei letzterer die deutlich schöneren Anlagen zeigte. Das hat mich schon ziemlich gewundert, wo ich 2000er aus dieser Liga doch vielfach schon sehr geniessen konnte - ähnliche Erfahrungen Eurerseits?
Gruß
Ich hatte in den letzten 8 - 10 Jahren 12 Flaschen Giscours 2000, ohne eine einzige Ausnahme grossartig, mit riesigem Anklang bei allen Mittrinkern, ausnahmslos. Ich hatte noch nie mit einem Bdx GC so durchwegs positive Erfahrungen! Gruß Jean
Olaf Nikolai
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Sa 30. Nov 2019, 21:19
Schade dass die Kiste schon leer ist. Der hätte auch bestimmt noch gehalten. Habe meine 2000er noch kaum angetrunken.
innauen
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Sa 30. Nov 2019, 23:48
Jochen R. hat geschrieben:Ergänzung zu Lynch Moussas 2016: Lynch Moussas.... für den Preis finde ich (für meinen Geschmack) besseres ...
Viele Grüße, Jochen
Hallo Jochen, aber auch in Paulliac? Fragt, wolf
„Es war viel mehr.“
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
Jochen R.
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So 1. Dez 2019, 13:40
innauen hat geschrieben:Jochen R. hat geschrieben:Ergänzung zu Lynch Moussas 2016: Lynch Moussas.... für den Preis finde ich (für meinen Geschmack) besseres ...
Viele Grüße, Jochen
Hallo Jochen, aber auch in Paulliac? Fragt, wolf
Hallo Wolf, die Zeiten, wo man einen Pauillac-typischen Batailley mit einwandfreiem PLV für rund 30 EUR (oder jedenfalls unter 40 EUR) bekommen konnte, sind vorbei. Erfreulicherweise habe ich davon genug im Keller. Ich bleibe dabei: für einen sicherlich schönen Wein, der (nach meiner Wahrnehmung) so knapp über 90 P. abliefert, brauche/möchte ich keine 40+ EUR bezahlen - nur weil Pauillac auf dem Etikett steht. Aber bitte jeder nach seiner Facon. Die eine Testflasche habe ich nicht gereut - ein interessanter Wein, bei LM scheint es qualitativ bergauf zu gehen. Viele Grüße, Jochen
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innauen
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Di 3. Dez 2019, 21:39
Jochen R. hat geschrieben:die Zeiten, wo man einen Pauillac-typischen Batailley mit einwandfreiem PLV für rund 30 EUR (oder jedenfalls unter 40 EUR) bekommen konnte, sind vorbei.
Lynch Moussas und Batailley kommen übrigens aus dem gleichen Haus, von Borie Manoux. Deswegen geht´s bei beiden Chateaus im Gleichschritt bergauf; preislich wie qualitativ. Grüße, wolf
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Olaf Nikolai
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Di 3. Dez 2019, 23:18
An dieser sehr verallgemeinernden Einschätzung habe ich berechtigte Zweifel...
So 29. Mär 2020, 18:47
Château Léoville-Barton GCC de Saint-Julien 2000 12.5% Zunächst P&P bei 13°, dann offen in der Flasche stehen gelassen Auge: dunkles Purpur, aber nicht schwarz, keine Alterstöne im 20. Jahr Nase: Typische Cabernetwürze, etwas réglisse (Lakritze) und Cassis, eine Spur in hochfeinem Grappa eingelegte Traube, ein Hauch Veilchen Gaumen: Wenn man jemandem erklären wollte, was 'Zigarrenkiste' bei einem Wein meint, müsste man ihm nur einen Schluck dieses Weines kredenzen. Wenn ein Wein unmittelbar und mundfüllend diese Zigarrenkistenaromen entfaltet, dann dieser Saint-Julien. Dabei werden sogleich Kindheitserinnerungen wach: Früher gab es diese grossen Zigarrensortimentskisten aus Zedernholz, mit Abteilungen im Innern, in denen Zigarren und Zigarillos derselben Marke untergebracht waren. Ich erinnere mich an genau diese Kisten einer bestimmten Marke, ich glaube, es war Partagas. Dabei verhielt es sich so: Der Abt eines Klosters ennet der Grenze erstand - neben einfacheren 'Stumpen' für die Mönche, jedes Mal eine solche Zigarrenkiste, wohl für sich und die anderen 'Obrigkeiten' im Kloster. Da der Grenzübertritt mit einer solchen Kiste wohl ein Risiko darstellte und dieses Riesending nicht unter der Soutane zu verbergen war, wurde sie geleert und der Inhalt in kleinere Behältnisse verteilt. Die leere Kiste bekam der Junge, der dieses Prozedere, das sich unter Flüstern abspielte, in begieriger Erwartung mit verfolgte, und sobald er in ihrem Besitz war, war sogleich jegliches Interesse am Soutanenträger verflogen und nur noch auf die leere Zigarrenkiste gerichtet. Genauer: auf deren Gerüche. Jedes Fach hatte eine etwas andere Nuance, mit der Zeit vermählten sich jedoch diese Gerüche und bildeten auf eine merkwürdige Art eine Einheit. (Die Kiste blieb übrigens lange leer, ehe das eine oder andere Fach mit Kleinjungenkram gefüllt wurde, womit die Kiste mit der Zeit funktionalisiert wurde und ihre Geruchsfokussierung teilweise verlor.) Gerade eben beim Trinken des Léoville-Barton war also nun mundfüllend genau diese Zigarrenkistenerinnerung, ohne das geringste Zögern, geweckt, nach wohl mehr als 50 Jahren. Interessanterweise also zeigte sich die so überaus deutliche Geruchserinnerung im Mund beim Kauen des Weins als Geschmack - als ob der kleine Junge damals Kautabak gegessen hätte (was garantiert nicht der Fall war). Und erst dann stieg dieser Zigarrenkistengeschmack quasi zurück in die Nase, und beim erneuten Riechen waren die ursprünglichen Noten in der Nase gänzlich überlagert von dieser Zigarrenkiste. Neben dieser extrem deutlichen Zigarrenkiste haben es alle anderen Geschmacksnuancen schwer: Leder, das Leder eines ziemlich neuen Militärgurtes (hat nichts zu tun mit parfumierten und konfektionierten Edelledergerüchen), mit Temperaturanstieg auch schwarzer Pfeffer, ziemlich scharf, dann übergehend in edle Noten weisser Pfefferarten. Keine Tertiäraromen von Waldboden und Pilzen, aber auch so gut wie keine Fruchtaromen. Im langen Abgang neben schwächer werdendem Pfeffer ganz wenig Nelke. Für mich bekommt dieser wuchtig-solide Wein 93/94 Punkte, wobei ich denke, dass viele eingefleischte Liebhaber traditioneller Saint-Juliens höher bewerten würden. Ich persönlich mag den 2002er mit seiner leisen Fruchtigkeit etwas lieber... Geschmackssache.
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Jochen R.
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Di 14. Apr 2020, 19:52
Reserve de la Comtesse 2000: Nach einem Probeschluck ab in den Dekanter. Tief dunkles Weinrot mit leichten Aufhellungen zum Rand. Die Nase fängt bereits nach 20-30 min an aufzudrehen: Betörende, Comtesse-typische, Nase mit floralen Noten und Gewürzen, heller Tabak, einer animalischen Noten, im Hintergrund ein Hauch frische Minze. Mit der Zeit gesellen sich auch Kirschen und Heidelbeeren dazu. Ständig wechselnde Eindrücke, mind. mittelkräftig. Mittlerer Körper, würziger Cabernet mit Brombeeren und Sauerkirschen, wunderbar frisch, floral, schöne Adstringenz, lang. Hervorragende 91-92 P.
Die kleine Comtesse kommt noch so dermaßen jugendlich daher und deutet die große Klasse des Erstweins an. Erstaunlich, dass wir den auch schon mal offen hatten - 2017 bei unserer Pichon Comtesse Vertikale in Frankfurt - darauf würde ich aktuell aber nicht wetten.
Viele Grüße, Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
Hannes85
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Sa 2. Mai 2020, 09:04
Heute wird ein Freund den Lynch Bages 2000 öffnen. Ich bin sehr gespannt, habe aber eher Bedenken, dass er noch nicht trinkreif ist. Hatte diesen erst kürzlich jemand im Glas?
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