das weinforum .de

Am Weekend wieder Phelan Segur 2007 im Glas: undekantiert ins Glas, sehr fein gewoben, feine Cassis- und Pflaumen, wenig Röstaromen und ein Hauch Paprika. Im Gaumen sehr fein gewoben, verschliesst sich nach einer Stunde. Würde empfehlen den Wein noch zwei Jahre ruhen zu lassen. Habe das Gefühl, dass ab 2015 man den Wein auf dem Höhepunkt erwischt.

Hallo zusammen,

heute zum Tatort ein Kistenauffüller aus dem Abverkauf: 2007 Château Kirwan. Die Kritikermeinungen sind äußerst bescheiden gewesen. Auch wenn der Wein sich im Zweifel noch verbessert, wachsen da auch aus meiner bescheidenen Sicht keine Bäume in den Himmel. Selbst zum Abverkaufspreis von 12,50 Euro für die halbe Flasche aus meiner Sicht kein wirklich guter Kauf. Zwei Dinge muss man dem Wein aber lassen: er hat mich aromatisch an einige andere Margaux erinnert, die ich bislang getrunken habe, und er ist recht schlank und eher trinkanimierend. Gleichwohl: kein Wein, von dem ich mehr im Keller brauche.

Danke Stephan, dann werde ich meinen persönlichen Kistenauffüller lieber noch ein wenig liegenlassen. Erstaunlich, dass der Kirsan selbst aus der halben nicht weiter ist. Vielleicht ein Zeichen dafür, dass der Wein nie was wird.

Grüsse,

Wolf

Chateau Ducru-Beaucaillou (2007, St. Julien, FRA)
0,75 L Flasche, dekantiert, Anfang 01/2013 im einem Restaurant mit Freunden getrunken.
Verkostungsnotiz: Eine Farbe wie purpurrote Tinte. Bukett mit frischem Brot, Vanille, Holzwürze und wuchtigen Kirscharomen. Am Gaumen eine rote Früchteorgie; dazu mild-griffige Tannine.
Kommentar: Der Wein ist Bordeaux auf den Punkt. Vergesst die grossen 2000er Jahre noch für eine Weile in den Kellern. Trinkt 2007er.
Bewertung 7-8/10 PPP; (etwa 93-94/100 Punkte)

Der einzige Jahrgang seit 1999, in dem ich wirklich gar nichts subskribiert habe. Hatte auf einer Arrivage-Probe dann das Vergnügen, mich bestätigt zu sehen. Dennoch bin ich neugierig und habe mir als bekennender Demi-Fetischist bei Lobenberg (der einige 2007er im Konkurrenzvergleich wirklich billig anbietet) nun Sociando Mallet (11,50 Euro) und Troplong Mondot (25,- Euro) zum Probieren bestellt, außerdem noch eine Ganze Pavie-Macquin (39,- Euro). Ein Fehler? Irgendwelche neueren Erfahrungen mit den 2007ern??

Gruß

Uli, alles was ich aus 2007 bislang getrunken habe und was bis jetzt durchgekommen ist, schmeckt im Moment besser als erwartet und hat dennoch keine weiteren großen Lebensaussichten. Auch die größeren Weine sollten zehn Jahre nach der Ernte ausgetrunken sein.

Grüße,

wolf

Hallo Uli,
der Preis für den 2007er Sociando ist interessant - stell doch mal
eine VKN ein
Ansonsten würde ich im Zweifel lieber ein paar Euro für den genialen
2010er drauflegen

Viele Grüße,
Jochen

Jochen R. hat geschrieben:Ansonsten würde ich im Zweifel lieber ein paar Euro für den genialen
2010er drauflegen

Ja, der 2010er Sociando ist grossartig, wenn man mind. 10, besser 15 Jahre warten kann! Ich habe selber einige Flaschen davon eingelagert. Wenn man 2007er zu einem guten Preis bekommt, warum nicht. Ich hatte zwar keine 07er gesubst, bei einem guten Angebot kaufe ich mir immer mal wieder die einte oder andere Flasche.

Gruss
David

Neugierig auf die vermeintlich sehr schwachen 07er nun probiert:

Sociando Mallet 2007
aus der Demi und direkt ins Glas:
Ein Wein, der mich spontan an J.F. Sebastian aus dem Blade Runner erinnerte - "vorzeitige Alterung". Schon farblich wirkt er heller/älter als ein sechs Jahre alter Bordeaux dies erwarten liesse. Kirchenfenster am Glas. Eine dezente, aber schöne Nase mit Kirsche, Pfeffer und etwas Cassis. Am Gaumen dann Kirsche (die über die Zeit in den Vordergrund rückt) und etwas Pflaumen sowie kalter schwarzer Tee. Ein dünnes, aber doch leckeres Weinchen, das viel älter wirkt und einen auffallend kurzen bis nicht vorhandenen Abgang zeigt. Großen Respekt vor diesem Tropfen kriegt man nicht, da er eben aber doch auch lecker ist reicht's eben so für knappe 17 P. von mir.

2010er oder 07er (Demi für 11,50 Euro) kaufen? Schließe mich da Dazino (David) an. Da die Meisten hier wahrscheinlich eher das Problem zu voller Keller haben, ergibt sich kaum die Notwendigkeit, aber für diejenigen Weinfreunde, die vielleicht am Anfang ihrer Sammlung stehen, sind Preis, Qualität und eben vor allem die frühe/jetzige Zugänglichkeit des 2007ers schon gute Argumente. Beim 10er heißt es halt Warten...

Gruß

Hallo,

zwei 2007er halbe Flaschen Ende Juli dieses Jahres getrunken:

Chateau Figeac (2007, St. Emilion, FRA)
0,375 L Flasche, nicht dekantiert, Ende 07/2013 mit Freunden zum Abendessen getrunken.
Verkostungsnotiz: Dichtes Purpurrot. Volles, jugendliches Bukett mit Vanille-, Kirsch- und Cassisaromen. Im Mund rotfruchtig, sehr konzentriert würzig, fast fleischig. Leichte Tannine im Abgang.
Kommentar: Ein 2007er, der es mit einem Ribeye-Steak aufnehmen kann. Es fehlt ein wenig die Bordeauxauthenzität; könnte auch ein guter Californier sein. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.
Bewertung: 5-6/10 PPP (90 Punkte)


Chateau Latour a Pomerol (2007, St. Emillion, FRA)
0,375 L Flasche, nicht dekantiert, Ende 07/2013 mit Freunden zum Abendessen getrunken.
Verkostungsnotiz: Ziegelrot. Bescheidene Nase: etwas Vanille und Kirsch. Im Mund recht dünn, es fehlt das "Fleisch am Knochen".
Kommentar: Bisher waren meine Begegnungen mit "grossen Namen" des 2007er Jahrgangs immer sehr Gute und ich konnte das Klagen u.a. der Profiverkoster über diesen vermeintlich "schwachen" Jahrgang nicht so recht nachvollziehen. Der 2007er LaP zeigt mir nun, dass es doch solche Weine gibt. Der Wein ist keineswegs schlecht und kann mit Genuss getrunken werden, aber für einen richtig guten "Grand Vin" fehlt es an Aromendichte. Bordeaux's sind ja für ihre Metamorphosen bekannt. Also werde ich mit dem öffnen der nächsten Flasche 3-4 Jahren warten und hoffen, dass es dann vielleicht etwas besser geht.
Bewertung: 4-5/10 PPP (86-87 Punkte)

Viele Grüsse,

Uli