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Bordeaux 1997

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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Budi

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Re: Bordeaux 1997

BeitragDo 17. Okt 2013, 17:59

http://budisfoodblog.wordpress.com/2013/10/16/cos-destournel-1997-saint-estephe/

Cos d’Estournel 1997, Saint-Estèphe

Der Cos besitzt ein tiefdunkles, dichtes rot und wird zum Rand hin kräftig ziegelrot. Am spannendsten ist vielleicht seine in der Tat feine Nase. Neben schwarzbeeriger Frucht gesellt sich auch etwas Schwarzkirsche dazu, Mokka etwas Leder, schwarze Oliven und ein Hauch grüne Paprika.

Letztere deutet auch schon an, wie sich der Wein am Gaumen zeigt. Hier zieht sich eine leicht grüne Note hindurch, die jedoch von einem gut strukturierten und von fein abgeschmolzenem Tannin begleitet wird. In Verbindung mit einem kräftigen Steak funktioniert der Wein sehr gut. Er wirkt insgesamt auch kühler. Der Abgang gestaltet sich lang, wobei der Wein nicht all zu kraftvoll und komplex daherkommt, dafür aber schlank. Trotzdem besitzt er einen guten Trinkfluss und macht echte Laune am Tisch.

Insgesamt ein aktuell sehr ordentlicher Bordeaux, der gut als Essensbegleiter eingesetzt werden kann.

getrunken im Oktober 2013, aus dem Riedel Vinum Bordeauxglas
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Panamera

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Re: Bordeaux 1997

BeitragSo 27. Okt 2013, 08:59

Gestern Abend zur selbstgemachten Lasagne im Glas...

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thvins

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Re: Bordeaux 1997

BeitragDi 12. Nov 2013, 22:41

Unlängst hatte ich einen 1997er im Glas, den ich mir seinerzeit mal geleistet hatte, weil er als Coup de Coeur im Guide Hachette auf sich aufmerksam machte - das Flagschiff von Bernard Magrez...

Château Pape Clement; Grand Cru Classé de Graves; Pessac - Leognan; 1997 rot;

notiert hab ich mir nichts groß dazu, dazu forderte mich der Wein dann doch nicht auf. Etwas würzige, fast weihnachtliche Aromatik, etwas Bordeaux-ungewöhnlich, mittlerer Körper, jetzt sicher auf seinem Höhepunkt, schöne üppige Nase, aber am Gaumen war er etwas wellenartig - mal kam mehr, mal weniger - es wechselte zwischen Momenten des Auf sich Aufmerksam-machens und Momenten dergepflegten Langeweile. Die Eleganz war eines großen Bordeaux-Weines würdig, aber insgesamt fehlte es mir an Tiefe und Stabilität. Daher bin ich nicht bereit, ihn als großen Wein zu bezeichnen.
Eigentlich gefallen mir die Magrez-Weine mitunter durchaus, aber dass sich das Flagschiff gegen kleinere Namen absetzen konnte, das stimmt hier qualitativ nicht - nur deutlich teuerer als andere getrunkene Weine dieses Erzeugers war er - ich habe immerhin damals fast 100 DM dafür gelassen...

Und dafür hätte ich mehr als das Gebotene erwartet, wo anders bekomme ich für das Geld mehr als nur eine Flasche Wein, die mir besser gefällt...
Selbst im Bordelais fällt mir dazu was ein...

Fazit - man konnte den Wein zwar mit Vergnügen trinken - ich habe ihn als Exzellent mit 94/100 Th. bewertet, aber hätte er damals ein Drittel bis die Hälfte dessen gekostet, was im Kellerbuch stand, hätte ich beim Abstreichen des Weines aus Selbigem keinen nachträglichen Kloß im Hals gehabt.

Ich vergleiche ihn mal mit einer grünen Quacke in der Sächsischen Schweiz - das Klettern im Schinderkamin war nicht unbedingt der größte Spaß, die Aussicht mittelmäßig, aber ich war mal oben und stehe im Gipfelbuch - abgehakt... - ein zweites Mal muss man da nicht rauf, dafür gibt es andere, lohnendere Gipfel.
Beste Grüße

Torsten

http://www.torsten-hammer-priorat-guide.com
jetzt mit richtiger Startseite...
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Ostbelgier

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Re: Bordeaux 1997

BeitragMi 13. Nov 2013, 20:41

Eine Nummer kleiner als Cos oder Pape Clement ist der 97er, der gerade in meinem Glas schwappt: Chateau Lafon-Rochet. Hier wird es Zeit, dass der Wein ausgetrunken wird, ohne wenn und aber. Der Rand zeigt dezent bräunliche Noten, die Nase zeigt etwas Cassis und Graphit, aber auch "staubige" Noten, die sich am Gaumen fortsetzen. Hier scheint die Frucht endgültig auszutrocknen. Noch macht der Wein Freude, aber ich würde ihn nicht weiter aufheben wollen.

Viele Grüße

Markus
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Ralf Gundlach

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Re: Bordeaux 1997

BeitragMi 13. Nov 2013, 22:10

Hallo Markus,

hört sich aber für einen klassifizierten Bordeaux eher bescheiden an, oder??

Gruß

Ralf
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Ostbelgier

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Re: Bordeaux 1997

BeitragDo 14. Nov 2013, 21:28

Hallo Ralf,

das hört sich nicht nur bescheiden an, sondern ist es leider auch gewesen...

Viele Grüße

Markus
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nougat

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Re: Bordeaux 1997

BeitragFr 15. Nov 2013, 07:23

Mit dem nächsten Rauzan Segla wollte ich mir Zeit lassen, da die meisten meiner Weine aber ausgelagert sind, musste der halt wieder ran.
Die großzügige mollige Frucht überrascht bei diesem Jahrgang und begeistert erst einmal. Da ihm aber Struktur und Frische fehlt, wirkt das zu gewollt und mit der Zeit ebbt die Begeisterung etwas ab. Aber was solls, lieber so als ein magerer Knochen.
Grüße
Martin

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Ostbelgier

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Re: Bordeaux 1997

BeitragFr 6. Dez 2013, 20:23

Hallo zusammen,

beim Aufräumen im Keller habe ich eine vergessene Magnum gefunden, die 2001 mit mir nach Belgien gezogen war. Chateau Fonreaud 1997 aus Listrac. Nun, nachdem ich knapp die Hälfte der Flasche getrunken habe, muss ich sagen, diese Flasche ist auch zum Vergessen. Staubige Nase, dezente Heidelbeernoten und sonst nicht viel. Dies ist einer der wenigen Weine, den ich als freudlos bezeichnen möchte. Vielleicht wäre er vor 5-8 Jahren besser gewesen - vielleicht aber auch nicht, der Rest wird zur Sauce.

Viele Grüße

Markus
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Jochen R.

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Re: Bordeaux 1997

BeitragDo 17. Jul 2014, 12:54

Ganz hervorragend präsentierte sich letzten Samstag nach kurzfristigem Hagel in
gemütlicher Grillrunde die ´97er P. Comtesse:
Wunderbare Comtesse-typische Nase, mittelkräftig bis intensiv. Mittlerer Körper,
fruchtig, feine Reifetöne, lang.
92-93 P. und nicht nur bei mir der Wein des abends.

Viele Grüße,
Jochen

PS: U. a. war noch Talbot ´88 aus BDX im Programm. Schöne Nase, aber doch ein arg
rustikaler Genosse. Mit diesem Chateau werde ich wohl nie so richtig warm...
Belgrave ist nichts für Unschuldige
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UlliB

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Re: Bordeaux 1997

BeitragSa 1. Nov 2014, 10:52

Gestern abend hatte ich eine Flasche Poujeaux 97 aus dem Keller geholt, da ich eine größere Menge Rotwein zum Kochen brauchte und mir ein 97er cru bourgeois nicht mehr allzu viel Hoffnung auf hohen Trinkgenuss machte. Der Löwenanteil ist auch tatsächlich im Essen gelandet, aber ein Probeglas zeigte, dass der Wein dafür fast zu gut war: sattes Rot ohne Brauntöne, sowohl in der Nase als auch im Gaumen klar als Bordeaux zu erkennen, schön harmonisch, mittlere Dichte und Länge. Lediglich eine deutliche Liebstöckel-Note im Rückaroma zeigte, dass der Wein seinen Zenit schon überschritten hat und in den nächsten ein oder zwei Jahren ausgetrunken werden sollte.

17 Jahre alt, aus einem eher schwachen Jahr, und der Erzeuger qualitativ nicht aus dem höchsten Register: es gibt nicht viele Weinbaugebiete, bei denen mit dieser Faktorenkombination ein Wein immer noch gut trinkbar ist.

Gruß
Ulli
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