Bordeaux 2011

Wer eine Auslese der Auslese vorgenommen hat ...

Und da hätten wir ja schon ein tolles Argument, warum der 2011er nicht günstiger sein kann als 2009 und 2010.

Gruss
David

Grundsätzlich ja, aber die Gestehungskosten spiegeln sich schon seit Jahren nicht im Preis der Weine wieder. Ob der Herstellungspreis nun bei 8 oder 12€ pro Flasche liegt ( und mehr kostet auch kein Premier Cru in der Erzeugung) ist doch nur eine von vielen Variablen in der Preiskalkulation. 2008 war wegen der geringen Mengen auch "teuer" in der Kalkulation. Die Preise waren dann aber moderat. Die Chateaubesitzer scheinen derzeit nach allem was ich höre eher bemüht, feste Kundenbindung vor unsicheren Gewinn zu stellen. Zudem lief 2010 vor allem im mittleren Preissegment für viele nicht gut. Ich rechne ganz klar mit Abschlägen. Die sich verschärfende Eurokrise wird ein übriges dazu beitragen. Nur im Fall eines weiter fallenden Euros ist mit hohen Preisen bei einigen Weinen zurechnen, denn dann könnten Wechselkursüberlegungen bei den Chateaus greifen, die viel in UK, US und China absetzen. Wer dagegen in F, BeNeLux und D verkauft, darf auf diesen Effekt nicht hoffen.

It is all economy, stupid!

Grüsse,

Wolf

Hallo,

eigentlich wollte ich schon einen neuen Thread aufmachen: BORDEAUX SUBSKRIPTION 2011. Denn mir ist hier wirklich, ehrlich, schwöre auf Koran, das erste Subskriptionsangebot zugegangen. Direkt ab Chateau bzw. aus der Druckerei derselben kam heute die "Offere Primeur 2011" von Chateau La Tour de By. "Premier Tranche" ist das Angebot überschrieben Da werde ich wohl schnell handeln müssen, um mir von diesem äußerst s-e-l-t-e-n-e-n- Wein noch ein paar Flaschen abzubekommen. Und was soll der frühe Wurm kosten? 300 Flaschen gibt es für 8,85 TTC (meint wohl MIT MWSt. schätze ich mal, mein Französisch ist nicht so toll, meint wohl aber "toutes taxes comprises"). 36 Flaschen kosten mehr, nämlich 11,20. Die Supercuvee "Heritage Marc Pagés" schlägt mit 18,90 zu Buche.

Also wenn das als echtes Subskriptionsangebot durchgeht, dann bitte ich die Forenbetreiber dieses Posting zum Thread aufzuwerten

Grüße,

wolf

Hallo,

falls jemand den Artikel bei Herrn Priewe über Bordeaux 2011 noch nicht gelesen, hier findet man ihn: http://www.weinkenner.de/2012/bordeaux-2011-ein-schwieriger-jahrgang-soll-schoen-geredet-werden-20368/

Allerdings klingt die Zitate für mich nicht wirklich nach Schönfärberei. Wenn man sie richtig liest, indem man vor allem das Nichtgesagte hinzunimmt, wird schon sehr deutlich, dass hier nicht die Rede von einem weiteren Jahrhundertjahrgang ist. Wenn Cuvellier von Leoville Poyferre von einem “Jahr­gang für tech­ni­sche Wein­ma­cher” spricht, ist doch eigentlich klar, was man zu erwarten hat.....

Grüße,

wolf

Alles, was ich bisher über Bordeaux 2011 gelesen habe, hört sich nach einem Jahrgang an, den man nicht subskribieren muss und wahrscheinlich auch nicht subskribieren sollte. Problematischer Wetterverlauf, hier und da massive Hagelschäden, Fäulnisdruck... sehr heterogen wird das Ergebnis auf jeden Fall sein, wirklich gut in den weitaus meisten Fällen aber wohl nicht.

Ich warte auf jeden Fall die Verkostungsberichte von mehreren Profis ab, bevor ich überhaupt etwas mache. Wenn, gibt es aus treuer Verbundenheit ein paar wenige Standards, das war es dann aber auch. Das macht gar nichts, der Keller ist mit Bdx eh voll, und das Budget kann für andere reizvolle Dinge umgewidmet werden

Gruß
Ulli

Hallo,

ein paar Wochen vor dem Beginn des Verkostungsmarathons kursieren die ersten Fassproben. Hier kommen die Eindrücke überwiegend vom rechten Ufer und sind überwiegend mäßig. Das wird ein zweiter 1997er Jahrgang. Auch das war ein Jahr der Auslese:

http://networkedblogs.com/va7ae

Grüße,

wolf

Parker rammt schon die ersten Pflöcke zur Vernichtung dieses Jahrgangs ein:

HEADING BACK TO BORDEAUX NEXT WEEK TO TASTE 2011s-ABSOLUTELY NO INTEREST IN THIS VINTAGE IF MY instincts are correct

https://twitter.com/#!/RobertMParkerJr/ ... 6459211776

Das Urteil ist somit schon gesprochen, noch bevor die Anklage verlesen wurde.

Grüße

Hartmut

Jancis Robinson fährt dieses Jahr nicht nach Bordeaux zur en primeur Woche, da ihr Mann eine Operation hat. Dafür fährt Julia Harding.

Meint Parker, dass er kein Interesse an dem Jahrgang hat oder dass der Markt kein Interesse hat?

Meint Parker, dass er kein Interesse an dem Jahrgang hat oder dass der Markt kein Interesse hat?

Hallo Stephan,

vermutlich beides.

Grüße

Hartmut

[weinfex]

Das ist doch alles "Marktgeplänkel", und da verstehe ich Parker
wirklich nicht (zeigt aber meines Erachtens auch deutlich, dass
er sich eben nicht nur als Kritiker, sondern auch als "Marktinstanz" sieht,
wo sein Berufstand definitiv nichts zu suchen hat).

Ich ging eigentlich nach dem Verlauf der Kampagne des Jahrganges 2010
davon aus, dass wir bei einem "normalen Jahrgang 2011 (meine damit
eben nicht auf dem Niveau 09 und 00, sondern darunter), deutlich niedrigere
Preise bekommen würden (mindestens auf 08 Primeurniveau).
Allerdings rudere ich da inzwischen wieder
ein gutes Stück zurück, wie sich der Markt für 2009 entwickelt hat, sehe
ich im Moment nicht soviel Spielraum für eine grossartige Preiskorrektur
für 2011, zumindest nicht soviel, wie nötig wäre...
Hart aber Fakt...

Die Primeurwoche ist ja nicht mehr so weit weg, wenn Parker die Weine "nach dem Verkosten"
zerreisst, in Ordnung, dass im Vorfeld ohne probiert zu haben schon zu tun, ist nicht
wirklich professionell, aber wie gesagt, ich halte es eher für Geplänkel um den entsprechenden
Courtiers zu beeinflussen (was sie mitnichten tun wird) ...