Kurzer wrap-up, bevor es wieder um die eigentlichen Weine geht:
octopussy hat geschrieben:Mein Eindruck ist, dass die jüngeren Hipster-Trinker nahezu nur noch Naturweine trinken und an Bordeaux wirklich null Interesse haben. Zum Beispiel in Paris, Kopenhagen, aber zunehmend auch in London, Berlin und selbst Hamburg, wird es immer schwieriger, in Weinbars oder den neuen Restaurants andere als blutjunge Naturweine zu finden. Und Bordeaux ist quasi nicht zu haben.
(...)
Mein Eindruck ist, dass Loire, Beaujolais, Jura, Savoyen, Champagner, Auvergne und Burgund weiterhin super beliebt bei den jüngeren Trinkern in sind. Aber am Ende ist es fast egal, wo der Wein herkommt. Wichtig ist nur, dass das Etikett gut aussieht, der Wein einen griffigen Namen hat und der "Sommelier" (das kann auch ein ganz normaler Kellner sein) den Wein empfiehlt.
Interessant. Denn die Liste ist nicht besonders originell, sondern nur ziemlich kurz. Allerdings denke ich mal, dass die Weinliste der Weinbars nichts repraesentativ sind dafuer, was die Leute, die einen Keller
haben, im Keller haben. Denn ich trinke auswaerts auch nicht, was ich zuhause trinke, sondern eher senkrecht dazu. Mithin ist das der Grund, dass ich in eine Weinbar gehe. Die Frage ist also vielleicht eher, ob die Konsumenten nur auswaerts trinken oder auch zuhause und ob sie zuhause dieses sehr altmodische Spiel des "in 20 Jahren, fuer 20 Jahre" mitmachen, das Bordeaux (und andere "alte" Weinbauregionen) spielen. "Was soll ich mit einem Weinkeller, wenn ich nicht weiss, wo und wie ich in 5 Jahren leben werde?" ist eine berechtigte Frage in diesen (noch) globalisierten Zeiten, in denen die nachwachsenden urbanen Eliten sich befinden.
Anyway, zu 2018: Schade, dass Clerc so teuer ist, den hatte ich auf meiner Watchlist, GPL hingegen nicht, aber mein Buchmacher ewartet nicht, dass GPL mitzieht, sondern sieht ihn eher knapp unter dem 2016er Preis, also in Richtung 78(+2-3 fuer das 80-Prozentil). Mal sehen.
Ich kaue die ganze Zeit darauf herum, ob ich mir ein paar Flaschen Meyney erlauben soll. So richtig heisse Liebe waere das nicht, sondern eher ein Surrogat fuer die anderen, enteilten Sachen aus St-Estèphe. Und wenn er gut ist, ist's mir egal, woher mein alkohol- udn cabernetstarker St-Emilion kommt.
Cheers,
Ollie
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
"Souvent, l'élégance, c'est le refuge des faibles." (Florence Cathiard, copropriétaire de Château Smith Haut Lafitte)