BORDEAUX 2012

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
Charmail
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Re: BORDEAUX 2012

Beitrag von Charmail »

Chateau Clos Marsalette 2012

Ein Schnüffelwein par excellence, über 2 Tage getrunken. Sehr verheißungsvoller Duft nach Zwetschgen, rauchigen Kirschfrüchten, Malz, Lorbeer, Thymian, Erde und Lakritze. Der Gaumen ist frisch, mit gerösteten Eichennoten, Aromen von Schwarzkirsche, Kaffeebohne und Praline, sowie Nuancen von Leder und Zigarrenschachtel. Ein hedonistischer Wein, sanft strukturiert, reichhaltig, mit röstigem Fruchtcharakter. Die Tannine haben sich perfekt integriert, alles ist genau da, wo es hingehört. Harmonie pur. Das ist eine absolute Überraschung und wer diesen Wein hat, sollte ihn jetzt aufziehen und geniessen, er ist jetzt auf dem Peak und macht richtig Spass, ich bin absolut begeistert, weil ich das nicht erwartet hätte. Eine Flasche habe ich noch, welche wohl auch das nächste Jahr nicht mehr erleben wird. Ähnlich gut wie den kürzlich getrunkenen 2012er Branas Grand Poujeaux, welcher auch sehr schön war.

Ich habe, weil der Clos Marsalette fast leer ist, vor ca. 30 Minuten den 12er Giscours aufgezogen, die allererste Begegnung war nicht sehr vielversprechend, werde euch aber in den kommenden Tagen mein Ergebnis mitteilen.

Bis dahin viel Spaß mit dem 12er DdC, bin auf euer Feedback gespannt, was den Wein betrifft, bei der kommenden Osterverkostung bin ich gerne dabei, würde dann nochmal eine Flasche opfern, in der Hoffnung, dass diese besser performt, als die Letzte vor einer Woche.

In diesem Sinne, Cheers!
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AmonA
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Re: BORDEAUX 2012

Beitrag von AmonA »

So, nun isses soweit!
DdC rouge (Flasche vom Weinhändler), ca. 6 h dekantiert, feines Depot.
Kellerkühl: granatrot, keine Alterserscheinungen in der Farbe, im Geruch undefinierbare Früchte, Leder? Am Gaumen deutliche CS Note, schwarze Johannisbeeren, sehr lang im Nachgeschmack, feine Tannine und Säure, adstringierend.
Mit zunehmender Temperatur zusätzlich deutliche Graphitnote.
Sehr feiner, eleganter Wein! Könnte noch ein paar Jahre Lagerung vertragen.
Grüße
AmonA (aka Volker)
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Trapattoni
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Re: BORDEAUX 2012

Beitrag von Trapattoni »

Trapattoni hat geschrieben: Cantemerle ist deutlich schwächer. :cry:
So, gestern mal in der "richtigen" Reihenfolge, also auch nicht gleichzeitig, Cantemerle zuerst. Und siehe da, es ist wahrlich kein schlechter Wein und zeigt m.E. 91 Punkte. Auch der DdC profitiert davon und steigt bei mir auf 93. Der Hammer war allerdings wieder 2004 Montrose mit einem soooo geilen Stall, Tabak und massiver Frucht, der die 95 schafft. :lol:
Grüße
Dieter
Die besten Vergrößerungsgläser für die Freuden dieser Welt sind jene, aus denen man trinkt.
(Joachim Ringelnatz)
toska
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Re: BORDEAUX 2012

Beitrag von toska »

Giscours 2012

Schöne granatrote transparente Ränder, Kern gedeckt, deutliche Schlieren. Nach 1/2h Öffnen, dezentes bereits ins tertiäre gehendes Bukett, mit mehr Luft kommt Frucht durch, mehr Erdbeer als Himbeer, bleibt zart bis zurückhaltend. Mokka, Vanille durchaus harmonisch.
Am Gaumen ebenfalls elegant, dennoch ausreichend Fülle, Tannin wenig präsent, nur etwas Herbe, feine schokoladig umrahmte Beeren, keine auffallende Alkoholsensation, und mittellanger(+) Abgang. Auffallend süffig, wie schon oft gehabt in 2012, das Attribut „klassisch“ kommt mir in den Sinn. Gekauft um 42€ nach Sub., das passt.

Gruß, Toska
Charmail
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Re: BORDEAUX 2012

Beitrag von Charmail »

Chateau Le Reysse 2012

Befindet sich gerade in einem perfekten Trinkfenster, tolle Nase, eingelegte Kirschen, gegrillte, schwarze und blaue Früchte, schwarzen Johannisbeeren, Pflaumen, leicht ätherisch, etwas Lederpolitur und Ruß. Der Gaumen ist offen und einladend, es strotzt vor blauer und schwarzer Frucht, etwas Kaffeebohne und Mineralelementen, eingewickelt in eine wirklich reife und charmante Gerbstoffsubstanz, mit einem dezenten Bitterle hinten raus, welches absolut positiv ist. Das Holz ist wunderbar integriert, nichts störendes und dominantes, mittlerer Körper, der Abgang auch mittel+, insgesamt ist der Wein ausgesprochen ausgewogen und harmonisch, für den Jahrgang und für 16 € ein exzellenter Wein. Macht gerade richtig Spass :D 90+

Cheers und Grüße,

Steffen
weinaffe
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Re: BORDEAUX 2012

Beitrag von weinaffe »

Charmail hat geschrieben:Chateau Le Reysse 2012

Befindet sich gerade in einem perfekten Trinkfenster, tolle Nase, eingelegte Kirschen, gegrillte, schwarze und blaue Früchte, schwarzen Johannisbeeren, Pflaumen, leicht ätherisch, etwas Lederpolitur und Ruß. Der Gaumen ist offen und einladend, es strotzt vor blauer und schwarzer Frucht, etwas Kaffeebohne und Mineralelementen, eingewickelt in eine wirklich reife und charmante Gerbstoffsubstanz, mit einem dezenten Bitterle hinten raus, welches absolut positiv ist. Das Holz ist wunderbar integriert, nichts störendes und dominantes, mittlerer Körper, der Abgang auch mittel+, insgesamt ist der Wein ausgesprochen ausgewogen und harmonisch, für den Jahrgang und für 16 € ein exzellenter Wein. Macht gerade richtig Spass :D 90+

Cheers und Grüße,

Steffen
Hallo Steffen,

deinen Eindruck zum 2012er Le Reysse kann ich durchaus bestätigen. Ich hatte den Wein vor einigen Wochen im Glas und fand ihn sehr ausgeglichen und am Beginn seines Trinkfensters. Für mich waren das solide 88 Punkte und für das aufgerufene Geld bietet der Wein einen wirklich guten Gegenwert.

LG
Bodo
Hannes85
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Re: BORDEAUX 2012

Beitrag von Hannes85 »

Hatte gestern Smith Haut Lafitte im Glas, wurde nicht dekantiert trotzdem war er von Beginn an nicht verschlossen und zugänglich. Wurde mit der Zeit immer besser, das zweite und vor allem 3. Glas zeigten die ganze Klasse des Weins. Eleganz und Finesse pur, super ausbalanciert und ausgeglichen, ein großer Wein und toller Trinkspaß!
pessac-léognan
Beiträge: 896
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Re: BORDEAUX 2012

Beitrag von pessac-léognan »

pessac-léognan hat geschrieben:Domaine de Chevalier Pessac-Léognan 2012 GGC de Graves

Der Wein ist pures understatement. Das einzig Laute findet nach P&P bei 13° in der Nase statt. Da entströmt der Flasche zunächst eine wahre Fruchtbombe von knapp reifer Amarenakirsche und ganz wenig Griotte. Am Gaumen zunächst wenig ansprechend. Die Flasche wird 1.5 Stunden offen stehen gelassen, der Wein erwärmt sich auf zunächst 16, später auf 18°. Dieser Bereich ist auch ganz klar die ideale Trinktemperatur des Weins.
Alles Weitere ist maßvoll und rein. In der Nase ergänzen ganz klein geschnittener, ultrafeiner Tabak (wie früher Montecristo), etwas Zeder und ganz wenig grob geschnittener Anis die Kirsche.
Auch die Farbe, dunkles Purpur, aber kein Schwarz, wunderbar klar, Oberflächentransparenz in der Abendsonne – understatement eben.
Am Gaumen mit noch ganz leicht aufrauhenden, aber extrem feinen Tanninen, der Wein fließt so reibungslos über Zunge und Gaumen, dass die Geschmacksnuancen sich nahtlos wie ein Seidenteppich entfalten können: hier zunächst kaum mehr Frucht, dafür exotische Hölzer allererster Qualität, wieder ganz fein geschnittener Tabak, dann doch etwas Cassis und schliesslich eine Spur süße, aber mitnichten zuckrige Himbeere, die ganz kleinen, konzentrierten Beeren.
Mittellanger bis langer Abgang, der am Schluss einen Nachhall von feinem, frisch geschnittenem Dinkelbrot hinterlässt.
Insgesamt ist das ein wunderbar dezenter, ganz präzis gezeichneter Wein, nuancenreich und bis ins kleinste Detail genau zu beschreiben. Kein spektakulärer Bluffer, kein Hammerwein, aber eine superfeine Delikatesse.
(94 Punkte / um ganz groß zu sein, um satte 95 Punkte zu erreichen, fehlt ihm – das ist meine Meinung – an der einen oder anderen Stelle halt eben das Spektakuläre, das eine oder andere Moment von Komplexität, die leicht auch anecken kann, gleichsam ein Wagnis, eine Grenzüberschreitung über die subtile Gefälligkeit hinaus).
Ein 3/4el Jahr später scheint der Wein nun doch in eine (von mir eher unerwartete) Verschlussphase geraten zu sein. In der Nase nach wie vor angenehm, allerdings mit einem für DdC eher ungewöhnlichen Stallgeruch, wirkt der Wein im Gaumen augenblicklich platt und ziemlich medioker. Am tadellosen Riesenkorken kann's nicht liegen. Die restlichen Flaschen zwei/drei Jahre liegen lassen?
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Trapattoni
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Re: BORDEAUX 2012

Beitrag von Trapattoni »

Hallo Jean,
ich hatte diesen Wein damals von real und habe seit März elf Buddeln verputzt. Die Letzte Ende Juli war auch die Beste mit 94 P. Ansonsten Varianzen zwischen 90 und 93 P, allerdings immer eher Frucht, kein Stall, aber auch nicht sooo typisch Pessac-Léognan. Spaß gemacht haben sie alle. :D
Meine Letzte werde ich nicht ewig lagern. Ich traue da aber auch real keine perfekte Lagerung zu.
Grüße
Dieter
Die besten Vergrößerungsgläser für die Freuden dieser Welt sind jene, aus denen man trinkt.
(Joachim Ringelnatz)
pessac-léognan
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Re: BORDEAUX 2012

Beitrag von pessac-léognan »

Trapattoni hat geschrieben:Hallo Jean,
ich hatte diesen Wein damals von real und habe seit März elf Buddeln verputzt. Die Letzte Ende Juli war auch die Beste mit 94 P. Ansonsten Varianzen zwischen 90 und 93 P, allerdings immer eher Frucht, kein Stall, aber auch nicht sooo typisch Pessac-Léognan. Spaß gemacht haben sie alle. :D
Meine Letzte werde ich nicht ewig lagern. Ich traue da aber auch real keine perfekte Lagerung zu.
Grüße
Dieter
Du hast recht, Dieter, der DdC 2012 hat sich am zweiten Tag durchaus gemausert, der Hauch von Stallgeruch hat sich verflüchtigt und Weihnachtsgewürzen Platz gemacht. Auch am Gaumen ist der Wein mit Belüften zugänglicher geworden und hat eine gewisse Fruchtigkeit wieder gewonnen, etwas Heidelbeere, aber auch einen Hauch Milchschokolade, fein, knapp über 90 Punkte, weit weg von den 94 im März, aber deutlich besser als gestern, wo ich kaum mehr als 88 zu vergeben geneigt war. Vermutlich haben die sehr fruchtigen 18er in letzter Zeit meinen Gaumen etwas von Bdx weg bewegt. Verglichen mit Meyney 18 sieht halt DdC 12 momentan alt aus!
Ewig lagern werde ich die verbleibenden 3 Flaschen nicht. Nächstens werde ich einen Versuch mit 14 oder 15 machen, mit 16 warte ich noch, 19 wohl bei der Arrivage mit Fruchttest.
Gruß
Jean
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