Das tue ich auch. Nur stelle ich dann fest. Er irrt. Aber sich sehr viel seltener als seine Kollegen. Und noch viel seltener als ichaustria_traveller hat geschrieben:
PS.: ich zweifle Parker regelmäßig an
Zum Jahrgang 2000. Rene Gabriel hat mal sinngemäß gesagt "Ein Jahr ist heiß, wenn es heiß ist". 2000 war von Beginn an heiß. Denn die drei Jahrgänge davor waren (mit der Ausnahme 1998 rechts) nicht wirklich groß. Die Wirtschaft hatte die Asien- und die Dot.com Krise gerade verdaut und allein die Jahreszahl 2000 wirkt magisch.
Die Bedingungen waren gut, aber nicht so genial wie 2005 oder 2009. Das Jahr startete mit Mehltau. Wechselhafte Temperaturen im Spätfrühling und Frühsommer. Erst im August drehte das Thermometer auf und das schöne Wetter blieb bis zu Ernte.
Viele große Weine waren lange verschlossen. Viele kleine Weine früh zugänglich. 2001 war danach ein typisches Schattenjahr, das sich wegen der hohen Tanninkonzentration anfangs auch schwierig verkosten ließ. Dann aber nach und nach sehr trinkfreudige Weine zeigte. Die 2001er haben aber auch ein Problem. Es fehlt dem Jahrgang häufig an Tiefe. Die wiederum zeigen die 2000er, wenn sie sich denn mal offenherzig präsentieren.
Das was ich im 2001er Thread geschrieben habe, ist nur das Ergebnis meiner bisherigen Trinkerfahrung. Und die Zweifel erlaube ich mir, weil etliche 2000er ihr Optimum trotz sehr guter Anlagen nie erreicht haben und nach meinem Empfinden sogar schon abbauen (aufhellende Farbe, erste Tertiärnoten), während die 2001er meist "liefern". Und nein. Die Lagerbedingungen sind bei mir glaube ich recht gut (im Winter 10 Grad, im Sommer kaum über 15 Grad). Freilich ist ein Jahrgangsvergleich auch immer unfair. Wenn wir dereinst alle Premier Cru 2000/2001 parallel verkosten, hätte ich eine Vermutung wie es ausgeht Nur ist das eine sehr, sehr hypothetische Versuchsanordnung.Ich habe insgesamt viel besseres aus 2001 als aus 2000 getrunken. Mag sein, die größeren Weine sind noch zu jung.
Grüße,
wolf