Heute Abend im Glas...
Ein guter Wein, der bei mir derzeit allerdings noch ein paar Fragezeichen hinterlässt...
Bordeaux 2004
Re: Bordeaux 2004
Mr. Tinte hat geschrieben:Subadubawein hat geschrieben:Dieser Tage geöffnet:
Château d'Aurilhac 2004.
Sicherlich ein Wein mit gutem PGV, auch der 04er vermittelte eine sehr schöne typische Médoc Nase. Nicht immens lang, aber schöne Mitte und vermittelt auch solo getrunken einigen Trinkspaß. Etwas Luft braucht er, läuft aber auch undekantiert nach einer Dreiviertelstunde zu guter Form auf, die von mir mit 85 Punkten belohnt werden. Jetzt sehr gut, hält aber noch einige Jahre.
Ich hatte diesen Wein vor etwa 4 oder 5 Monaten...Leider fand ich ihn extrem holzig, duftete nur noch nach Kaffee...Und ich bin wirklich tolerant was Eiche angeht...
Würde dir den Paloumey 2004 empfehlen in dieser Klasse...Aktuell ein grosser Wert und auf dem absoluten Höhepunkt.
Rote Beeren, leichte Paprikanote aber ganz schön gemacht, Pfeffer und Zedern. Im Gaumen elegant und zeigt sogar ein bisschen Tiefe an. Schmeckt sehr klassisch und ist reif. Kurzer Abgang aber was solls...Kann man ja nicht alles haben für kaum 20 CHF...
Vor kurzem aus der Demi den 2004er d'Aurilhac aufgezogen.
Dunkelrot mit deutlichen violetten Reflexen, leicht am Rand aufgehellt.
Zunächst Brombeere, Johannisbeere, Holunder deutlicher Rauch, desweiteren Teer, Schokolade, Vanille, etwas Graphit und Sattel.
Fleischig, sensorische Suche, erkennbarer Holzeinsatz.
Kurze bis mittlere Länge, etwas wässrige Struktur mit prägnanter Säure
Macht jetzt Spaß: 15 Punkte
Re: Bordeaux 2004
Vor einem Jahr noch etwas in der Warteschleife, jetzt geht es los:
Giscours 2004
macht richtig Spaß!
Keine endlose Tiefe und metaphysische Komplexität, aber sehr gut. Schnell da im Glas.
Giscours 2004
macht richtig Spaß!
Keine endlose Tiefe und metaphysische Komplexität, aber sehr gut. Schnell da im Glas.
Viele Grüße,
Christoph
Christoph
Re: Bordeaux 2004
Hallo,
Panos hat die 2004er nachverkostet und die Ergebnisse könnt ihr hier nachlesen:
http://www.wine-chronicles.com/blog/rev ... _bordeaux/
Grüße,
wolf
Panos hat die 2004er nachverkostet und die Ergebnisse könnt ihr hier nachlesen:
http://www.wine-chronicles.com/blog/rev ... _bordeaux/
Grüße,
wolf
„Es war viel mehr.“
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
- Subadubawein
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Re: Bordeaux 2004
innauen hat geschrieben:Panos hat die 2004er nachverkostet und die Ergebnisse könnt ihr hier nachlesen:
...das sind ja glatte 10 Jahre zu früh
Dieses Statement ist eher allgemeiner Natur, mit dem Chateau Smith Haut-Lafitte 2004 im Glas macht es heute schon mächtig Spaß. Gewinnt aus der halben nach einer 3/4 h an durchaus klassischer Kontur, da ist viel drin und nichts zuviel. Bisschen Geduld brauchts damit der Holzeindruck sich mildert, dann steht ein prächtiger, "geerdeter", tiefschürfender Graves im Glas. Das SHL Kunstwerk ist noch im Entstehen, der Wein wird noch eine ganze Weile Freude machen, vielleicht sogar zum 20. birthday glänzen. Beachtliche Länge, für diesmal 92 rP
Immer ein Glas, das richtig gut schmeckt.
Dabei niemals blöde strunkelig sein.
Schön singen. Küssen! Dann wieder: Wein.
Und vom Leergut leben. Das wär perfekt.
Lebenswunsch zitiert aus: Wiglaf Droste, Nikolaus Heidelbach, Vincent Klink: Wein
Dabei niemals blöde strunkelig sein.
Schön singen. Küssen! Dann wieder: Wein.
Und vom Leergut leben. Das wär perfekt.
Lebenswunsch zitiert aus: Wiglaf Droste, Nikolaus Heidelbach, Vincent Klink: Wein
Re: Bordeaux 2004
Danke für die Notiz. Eine Flasche habe ich davon. Da werde ich wohl noch 2-3 Jahre warten.
Grüße,
wolf
Grüße,
wolf
„Es war viel mehr.“
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
- Desmirail
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Re: Bordeaux 2004
In den letzten Wochen waren mehrere BDX unterschiedlicher Jahrgänge der unteren und mittleren Preisschraube im Glas.
Château La Commanderie, Cru Bourgeois, Saint Estèphe AC 2004
Was soll man sagen? Ein, ich würde sagen, typischer Supermarkt BDX, etwas derb, verleitet nicht zum Kauf einer weiteren Flasche (ich weiß nicht, wo ich die 3 weiteren Flaschen im Keller her habe ).
Im Glas satt dunkelrot, kein Altersrand.
In der Nase schwarze Johannisbeere, Geranie, etwas Vanille. Wirkt ein bisschen müde (ich frage mich ob der Wein jemals "wach" war).
Am Gaumen angenehm trocken und nicht austrocknend, Gerbstoffe sind noch ein bisschen vorhanden. Sehr johannisbeerig, kaum tragende Säure (der Wein wirkt auch hier etwas müde), etwas dumpf bzw. stumpf.
80 MDP, austrinken oder für 'ne Soße!
Château La Commanderie, Cru Bourgeois, Saint Estèphe AC 2004
Was soll man sagen? Ein, ich würde sagen, typischer Supermarkt BDX, etwas derb, verleitet nicht zum Kauf einer weiteren Flasche (ich weiß nicht, wo ich die 3 weiteren Flaschen im Keller her habe ).
Im Glas satt dunkelrot, kein Altersrand.
In der Nase schwarze Johannisbeere, Geranie, etwas Vanille. Wirkt ein bisschen müde (ich frage mich ob der Wein jemals "wach" war).
Am Gaumen angenehm trocken und nicht austrocknend, Gerbstoffe sind noch ein bisschen vorhanden. Sehr johannisbeerig, kaum tragende Säure (der Wein wirkt auch hier etwas müde), etwas dumpf bzw. stumpf.
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Re: Bordeaux 2004
In den letzten Wochen waren mehrere BDX unterschiedlicher Jahrgänge der unteren und mittleren Preisschraube im Glas.
Château des Eyrins, Margaux AC, 2004
... damals durch Herrn Gabriel aufmerksam geworden. Inzwischen wieder von meinem Radar verschwunden, obschon noch ein paar Pullen unterschiedlicher Jahrgänge im Keller liegen.
Im Glas satt dunkelrot, kein Altersrand.
In der Nase wirkt der Wein etwas verschlossen. Das gab sich aber nach rund 3 Stunden. Er machte auf und zeigte vornehmlich rotbeerige Frucht, aber auch Brombeere und Herzkirsche. Etwas Vanille, Zigarrentabak, kein Holz für mich feststellbar. Kein Alterungs- oder Muffton. Wirkt jugendlich.
Die Tannine sind noch spürbar aber angenehm. Gute Attacke, präsente Frucht mit guter Säure. Rote Johannisbeere, Brombeere, Waldboden, etwas Maulbeere. Mittlerer Abgang der zum nächsten Glas animiert. Kommt ehr von der etwas leichteren Seite.
85 MDP, in den nächsten 2-4 Jahren austrinken. Viel wird IMHO nicht mehr kommen.
Château des Eyrins, Margaux AC, 2004
... damals durch Herrn Gabriel aufmerksam geworden. Inzwischen wieder von meinem Radar verschwunden, obschon noch ein paar Pullen unterschiedlicher Jahrgänge im Keller liegen.
Im Glas satt dunkelrot, kein Altersrand.
In der Nase wirkt der Wein etwas verschlossen. Das gab sich aber nach rund 3 Stunden. Er machte auf und zeigte vornehmlich rotbeerige Frucht, aber auch Brombeere und Herzkirsche. Etwas Vanille, Zigarrentabak, kein Holz für mich feststellbar. Kein Alterungs- oder Muffton. Wirkt jugendlich.
Die Tannine sind noch spürbar aber angenehm. Gute Attacke, präsente Frucht mit guter Säure. Rote Johannisbeere, Brombeere, Waldboden, etwas Maulbeere. Mittlerer Abgang der zum nächsten Glas animiert. Kommt ehr von der etwas leichteren Seite.
85 MDP, in den nächsten 2-4 Jahren austrinken. Viel wird IMHO nicht mehr kommen.
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Re: Bordeaux 2004
kristof hat geschrieben:Vor einem Jahr noch etwas in der Warteschleife, jetzt geht es los:
Giscours 2004
macht richtig Spaß!
Keine endlose Tiefe und metaphysische Komplexität, aber sehr gut. Schnell da im Glas.
Den Château Giscours 2004hatten wir am Freitag auch im Glas und waren letztlich alle enttäuscht. Irgendwie wollten die einzelnen Elemente nicht ineinandergreifen. Der Alkohol und das Holz stachen heraus, es fehlte an Finesse. Ich könnte mir schon vorstellen, dass der Wein eigentlich besser ist, aber an dem Abend konnte oder wollte er nicht.
Viel besser gefallen hat mir Château Léoville-Barton 2004. Der war noch sehr jung, aber schon jetzt ganz ausgezeichnet, gut strukturiert, tief in der Aromatik, durchaus kernig im Holzeinsatz, aber mit weit ausreichend Frucht, um dem Holz etwas entgegenzusetzen. In drei bis fünf Jahren ist der Léoville-Barton sicher ein Traum.
Beste Grüße, Stephan
- octopussy
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Re: Bordeaux 2004
Hallo zusammen,
am Wochenende hatten wir im Rahmen einer "10 Jahre danach" Probe auch drei Bordeaux vor uns, alle drei blind nebeneinander.
2004 Château Calon-Ségur
2004 Château Cos d'Estournel und
2004 Château Montrose,
also die Crème de la Crème aus St. Estèphe. Blind wollte ich mich nicht 100% auf St. Estèphe festlegen, Pauillac kam für mich auch in Frage. Beim Aufdecken ergab St. Estèphe aber schon viel Sinn, da alle drei Weine eher streng und sehr kompakt, wie mit dem Lineal gezeichnet waren.
Oh lala, das waren drei echte Jungspunde. Die haben wir aus dem Tiefschlaf geweckt. Allenfalls der Calon-Ségur zeigte sich halbwegs offen, der Montrose und der Cos waren mit ganz vielen Nägeln zugenagelt. Insofern war es etwas schwierig, diesen Flight wirklich zu genießen. Das Potenzial fand ich bei zwei von den drei Weinen vielversprechend. Nur mit dem Cos kam ich gar nicht klar. Mit Cos habe ich nicht viel Erfahrung, habe bisher vielleicht drei oder vier verschiedene Jahrgänge davon getrunken. Neulich hatten wir mal den 1985er Cos in einer Probe. Der 2004er wirkte jetzt so wie der 1985er, nur eben 19 Jahre jünger. Wenn der 2004er sich so entwickelt wie der 1985er (was er wohl kaum tun wird), dann habe ich keine großen Hoffnungen. Kann es sein, dass bei Cos d'Estournel auch schon damals recht stark extrahiert wurde? Auf mich wirkte der Wein einfach zu dicht, zu kompakt, zu streng. Da fiel es schwer, sich vorzustellen, wie sich der Wein mal öffnen wird. Das fiel beim Calon-Ségur und beim Montrose viel leichter. Da waren erste Anflüge an erdige Würze da, erste Anklänge an einer verführerische Cassis-Frucht, das Holz wirkte besser eingebunden.
Das führt mich dann zu einer Frage an die Cos d'Estournel Fans hier (falls es welche gibt): was macht einen richtig guten Cos d'Estournel aus und warum ist der dann besser als Montrose?
am Wochenende hatten wir im Rahmen einer "10 Jahre danach" Probe auch drei Bordeaux vor uns, alle drei blind nebeneinander.
2004 Château Calon-Ségur
2004 Château Cos d'Estournel und
2004 Château Montrose,
also die Crème de la Crème aus St. Estèphe. Blind wollte ich mich nicht 100% auf St. Estèphe festlegen, Pauillac kam für mich auch in Frage. Beim Aufdecken ergab St. Estèphe aber schon viel Sinn, da alle drei Weine eher streng und sehr kompakt, wie mit dem Lineal gezeichnet waren.
Oh lala, das waren drei echte Jungspunde. Die haben wir aus dem Tiefschlaf geweckt. Allenfalls der Calon-Ségur zeigte sich halbwegs offen, der Montrose und der Cos waren mit ganz vielen Nägeln zugenagelt. Insofern war es etwas schwierig, diesen Flight wirklich zu genießen. Das Potenzial fand ich bei zwei von den drei Weinen vielversprechend. Nur mit dem Cos kam ich gar nicht klar. Mit Cos habe ich nicht viel Erfahrung, habe bisher vielleicht drei oder vier verschiedene Jahrgänge davon getrunken. Neulich hatten wir mal den 1985er Cos in einer Probe. Der 2004er wirkte jetzt so wie der 1985er, nur eben 19 Jahre jünger. Wenn der 2004er sich so entwickelt wie der 1985er (was er wohl kaum tun wird), dann habe ich keine großen Hoffnungen. Kann es sein, dass bei Cos d'Estournel auch schon damals recht stark extrahiert wurde? Auf mich wirkte der Wein einfach zu dicht, zu kompakt, zu streng. Da fiel es schwer, sich vorzustellen, wie sich der Wein mal öffnen wird. Das fiel beim Calon-Ségur und beim Montrose viel leichter. Da waren erste Anflüge an erdige Würze da, erste Anklänge an einer verführerische Cassis-Frucht, das Holz wirkte besser eingebunden.
Das führt mich dann zu einer Frage an die Cos d'Estournel Fans hier (falls es welche gibt): was macht einen richtig guten Cos d'Estournel aus und warum ist der dann besser als Montrose?
Beste Grüße, Stephan