Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
Zweifel
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Mi 20. Feb 2019, 13:28
Hallo Weinfreunde Vorgestern getrunken: Chateau Le Boscq 2016 Direkt aus der Flasche aus dem kühlen Keller, keine Belüftung. Schönes dichtes Rotviolett, fruchtigwürzige Nase. Im Gaumen ist zuerst deutlich Zimt zu erschmecken, danach wunderbare Frucht, genügend Säure und sehr feingewobenes Tannin. Grosse Schlieren. Der Wein ist eher feingliedrig und elegant als wuchtig. Er erinnerte mich an Gamays aus dem südl. Burgund (St. Amour). Innerhalb einer Stunde zeigten sich die Tannine dann aber rauher. Ich für mich nehme das als Hinweis auf ein Potential zum Reifen. Für mich ein ausgezeichneter Wein, der genau meinen Geschmack trifft, Freude herrscht.
Gruss Hans-Rudolf
Mi 20. Feb 2019, 16:41
Hallo zusammen Hat jemand von euch den Léoville-Poyferré 2016 schon probiert? Der Wein hat ja nach der Flaschenabfüllung unglaublich hohe Kritikerbenotungen erhalten (96 bis 97 Punkte im Durchschnitt!) und ist bei einigen Händlern immer noch zu einem sehr vernünftigen Preis erhältlich - im Unterschied zum Las Cases, der preislich abgehoben hat. Poyferré scheint auch nicht ganz so jahrzehntelange Geduld zu erfordern wie Barton, den ich eigentlich sehr mag, bei dem aber in guten Jahren mindestens 20 Jahre Geduld gefordert ist. Ich weiss natürlich, dass Poyferré seit Jahren einen ganz anderen Stil pflegt als die anderen beiden Léoville, mehr modern ausgerichtet. Das scheint aber beim 2016er ganz unterschiedlich ausgerichtete Kritiker nicht von einer sehr einheitlich hohen Bewertung abzuhalten (alle zwischen 95 und 99 auf der 100er Skala), was meist ein gutes Zeichen ist. Gruss Jean
Rotundweiss
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Mi 20. Feb 2019, 22:34
pessac-léognan hat geschrieben:Hat jemand von euch den Léoville-Poyferré 2016 schon probiert?
Hi Jean, deine Frage wirft für mich Fragen auf . Die Profis haben ihre Einschätzungen im vorletzten Frühjahr abgegeben, die Mutigen werden in Kürze erste Jungweinerfahrungen machen; also, wessen Urteil benötigt´s denn noch, um zu ahnen, in 15 - 40 Jahren einen vermutlich ausgezeichneten Medoc im Glas zu haben ? Oder geht´s dir eher um eine Einschätzung, ob LP vs LLC/LB früher zugänglich ist ? A.m.S. möglich, ein zu frühes Öffnen unter Betrachtung von wahrscheinlich vergebenem Potential dennoch weniger ratsam. Jm2c, Georg
Tomschki
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Do 21. Feb 2019, 09:34
Ich konnte Léoville Poyferré 2016 im Rahmen der UGCB-Verkostung im November degustieren, sogar aus der Hand von Didier Cuvelier himself ausgeschenkt Für mich war das wieder einer der Besten, mit Sicherheit zu den ganz grossen gehörend! Leider habe ich Ihn nicht subskribiert, da ich mich für Montrose entschieden habe...so ganz falsch kann das jedoch auch nicht gewesen sein Liebe Grüsse Thomas
harti
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Do 21. Feb 2019, 13:55
Hallo miteinander,
für welchen Wein man sich entscheidet, ist letztendlich auch eine Frage der geschmacklichen Präferenzen. Poyferré pflegt einen fruchtigeren, etwas fülligeren Stil. Ich persönlich ziehe von den drei Leovilles stilistisch den aristokratischen, in der Jugend aber recht tanninharten Las Cases eindeutig vor. Leider ist Las Cases für mich finanziell mittlerweile in unerschwingliche Sphären abgedriftet. Erfreulicherweise landen aber immer wieder mal ältere Jahrgänge in meinem Glas, die (fast) immer traumhaft sind. Insbesondere die Weine aus den 80er Jahren machen zur Zeit extrem viel Spaß.
Grüße
Hartmut
Tomschki
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Do 21. Feb 2019, 14:55
Hallo Hartmut Du hast natürlich Recht, Poyferré ist sicher der "modernste" resp. fruchtgeladenste von den dreien. Allerdings war ich schon einige Male überrascht, wie gut der auch altern kann. Auch wenn meine Präferenz eher dort liegen wo deine auch ist, gefällt mir Poyferré einfach doch auch immer sehr gut...ein 82er z.B. bleibt unvergessen, und der 2000er wird wohl genau so gut werden. Interessant finde ich auch die Preisentwicklung bei diesem Wein. Jung kann man ihn eigentlich immer zu einem angemessenen Preis kaufen (den 14er z.B. habe ich für ca. 45.- gekauft), mit 20 Jahren Plus kostet er meist schon deutlich mehr. Man, jetzt hätte ich gerade Lust auf ein Glas Beste Grüsse Thomas
Fr 22. Feb 2019, 10:24
Rotundweiss hat geschrieben:pessac-léognan hat geschrieben:Hat jemand von euch den Léoville-Poyferré 2016 schon probiert?
Hi Jean, deine Frage wirft für mich Fragen auf . Die Profis haben ihre Einschätzungen im vorletzten Frühjahr abgegeben, die Mutigen werden in Kürze erste Jungweinerfahrungen machen; also, wessen Urteil benötigt´s denn noch, um zu ahnen, in 15 - 40 Jahren einen vermutlich ausgezeichneten Medoc im Glas zu haben ? Oder geht´s dir eher um eine Einschätzung, ob LP vs LLC/LB früher zugänglich ist ? A.m.S. möglich, ein zu frühes Öffnen unter Betrachtung von wahrscheinlich vergebenem Potential dennoch weniger ratsam. Jm2c, Georg
Hallo Georg Die Bewertungen, auf die ich mich beziehe, sind diejenigen von Januar/Februar 2019, nach der Flaschenabfüllung. Trotzdem vielen Dank für deine Antwort. Gruß Jean
Jochen R.
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Fr 22. Feb 2019, 21:26
Lanessan 2016: Tief dunkles Weinrot mit Violettstich. Mind. mittelkräftige Nase: ein Früchtekorb mit dunklen Früchten, dazu Zitrone, florale Noten und Gewürze, Menthol, nach wenigen Minuten Tabak. Komplex! Mittlerer Körper, würziger Cabernet, frische Säure, sehr lang.
Sehr gut, am Gaumen etwas einfacher auf der frisch fruchtigen Seite. Läuft runter wie Öl, top PLV!
Viele Grüße, Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
Sa 23. Feb 2019, 20:49
Guten Abend zusammen,
nach langer Zeit wieder einmal einen Wein im Glas, den ich in den Mitte 90igern kennen und durchaus schätzen gelernt habe. Danke Dir Peti ! Heute, 20 Jahre später wieder einmal:
Chateau La Louviere. Pessac Leognan 2016 13 % Alk., Preis 30 CHF etwa 27 Euro.
Dunkle Kirsche, die Nase gepuffert fruchtig kirschig mit einem Touch Vanille. Am Gaumen feiner eleganter Trinkfluss, kirschige eher dunkelfruchtige und reintönige Fruchtaromen, mittlerer Körper, trocken, pudrig, unangestrengt und harmonisch, ohne banal zu sein. Mein erster 2016er Bdx, wirklich erfreulich, mit sehr gutem PGV, 90-91 Pkte.
Weinfreundliche Grüsse Christian
Jochen R.
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So 3. Mär 2019, 21:52
Lynch Moussas 2016: Tief dunkles Weinrot mit Aufhellungen zum Rand. Mittelkräftige Nase: Zu Beginn extrem blumig, bißchen Vanille, Kirschen und Heidelbeerjoghurt. Mit Luftzufuhr drängen sich Tabak, Zedern, Menthol und Brombeeren in den Vordergrund. Mittlerer Körper, floral/würzig mit einem anfangs dezenten bitterl, viel Kirschen & Heidelbeeren, später Cassis, frisch & trinkig, tolle Tanninstruktur, sehr lang mit fruchtigem Nachhall.
Meine 1. Begegnung mit diesem Weingut. Der Wein gefällt mir sehr, sehe ihn aktuell bei (möglicherweise zu defensiven??) 91 P. - wird auf jeden Fall nachverkostet.
Viele Grüße, Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
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