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Bordeaux 2017

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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toska

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Re: Bordeaux 2017

BeitragFr 20. Apr 2018, 16:12

Hilse meldet sich zu Wort.
Les Carmes Haut Brion scheint sich zu exponieren...
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toska

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Re: Bordeaux 2017

BeitragSo 22. Apr 2018, 09:48

Denke 17 wird 10-15% günstiger als letztes Jahr. Abschlag jedenfalls eindeutig zu gering. Die Händler(Lobenberg) versuchen jetzt schon das Nebengeschäft aus (15er und) 16er Sub zum Hauptgeschäft zu machen("kaufen sie, solange noch verfügbar"). Es sieht nach Kaufzurückhaltung bei Händler und Endkunden (Keller sind voll) aus.
Resümee: Kaufen in der Sub nur, was sich exponiert und preislich akzeptabel bleibt. Der 17er wird wohl in 3 Jahren günstiger im Supermarkt auftauchen...
Gruß, T.
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Jochen R.

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Re: Bordeaux 2017

BeitragSo 22. Apr 2018, 15:02

Toska,
danke, was deine Jahrgangseinschätzungen bzw. Zitate anbelangt!
Was 2016 anbelangt, das halte ich persönlich für sehr vernünftig :!:
Und der "2017 Sub-Index" ist ja mal wieder klasse ...

Was meinst du (denn persönlich) dazu, und wie schätzt du 2015 ein?

Viele Grüße,
Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
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Matthias Hilse

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Re: Bordeaux 2017

BeitragSo 22. Apr 2018, 21:40

In Analogie zu Rainer Maria Fassbinders "Angst essen Seele auf" könnte man meinen, an "Zinskurve essen Subskription auf" sei nichts Evidenzkonträres zu finden. Wenn dann noch zwei überdurchschnittliche Vorjahrgänge die Intrinsik der "7 kontra Bordeaux" verstärken, werden es wohl die Supermärkte richten müssen, die Preise dorthin zu korrigieren, wo sich Nachfrage zu regen beginnt.

Die Subskription ist in Deutschland in den letzten Jahren ein Ereignis gewesen, das sich nie wieder am kolossalen Erfolg der 2009er Kampagne orientiert hat. Es mag nun sehr von Anbieter zu Anbieter differieren, ausser Zweifel steht jedoch für mich, dass der Primeurkauf sich schon seit Jahren auf die Weine (und Marken) konzentriert, die so angebotsverknappt sind, dass es zum Bezug in Subskription meist keine Alternative gibt.

2017 spielt hier mit den unterschiedlichen Frostverlusten eine besondere Rolle. Wer aber solche Weine wie Beausejour Duffau, Clos Louie, Carmes Haut Brion, Palmer, Tertre Roteboeuf etc. zu originären Konditionen erwerben möchte, wird nicht umhin kommen, zu subskribieren.

Es ist zu erwarten, dass der reine Subskriptionsumsatz, bezogen auf den aktuellen Jahrgang 2017, um mindestens 50% zurückgehen wird. Dem stehen zunächst durchschnittliche Ernteverluste von ca. 30% entgegen. Es würde mich sehr wundern, wenn es nicht ausreichend Interessenten gäbe, die - nachdem sie 2015 und 2016 vielleicht Canon et.al. verpasst hatten, es nun aber doch wissen möchten.

Es wird jede Menge Haut-Medocs 2017 geben, die zukünftige "Foire aux vins" bereichern. Die Weine aber, die ihre je eigene Geschichte haben, werden davon fast ausnahmslos unberührt bleiben.

Mein Subskriptionsindex, der nichts anderes in eine Zahl fasst als die Sinnhaftigkeit eines Vorabbezugs, harrt in diesem Jahr bei all den Weinen, denen ich nicht per se 20/20 zuweise, auf eine Konkretisierung. Das hat mit von mir bisher nicht eruierten Mengen, die jeweils verfügbar sein könnten, zu tun.

Zum Schluß möchte ich nur kurz die Erfahrung bei Francois Mitjaville's Verkostung wiedergeben. Ob 2017 nun genausogut ist wie 2016 - oder marginal "schlechter", wird kaum eine Rolle spielen. In den letzten Jahren war es mir meist vergönnt, dort alleine, oder maximal mit einem Trio anderer Händler zu verkosten. In diesem Jahr waren sowohl Francois wie auch seine Kinder Nina und "Lulu" im Einsatz, um die ca. 40(!) Anwsenden mit Mustern zu versorgen. Die Tertre-Roteboeuf-Ernte wird sich auf mehr Exportländer als früher verteilen, da wird es keine Opportunität geben, auf die Zeit nach der Subskription zu warten.

Damit ich nicht mißverstanden werde: es wird natürlich genügend Bordeaux 2017 geben, die ex negoce zu teuer sind. Was im Einzelfall zutrifft, kann man nicht auf den Jahrgang als solchen "generalisieren". Dafür ist er in der Spitze einfach zu gut.

Herzliche Grüße,
Matthias Hilse
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innauen

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Re: Bordeaux 2017

BeitragMo 23. Apr 2018, 09:49

Hallo,

Peng. Palmer ist da und das mit 20 Prozent Abschlag zu 2016 (192 zu 240 Euro ex Nego). Das ist doch mal ein Wort.

Zur Sinn- und Unsinngkeit der Subskruption ist schon viel geschrieben worden. Klar. Einen Malescasse, Citran oder auch Retout 2017 muss man nicht subskribieren. Dagegen wird es immer schwerer, an die großen Namen zu kommen. Wer sich diese Weine leisten kann (ich mache das nur sehr selten), wird in Deutschland immer weniger dafür Händler finden. Die Chateaus können ihre geringe Erntemenge auf immer mehr Abnehmerländer verteilen (davon konnte ich mir selbst im letzten Jahr in Thailand ein Bild machen) und den unverkäuflichen Rest hält man zurück, bis irgendwann mal wieder die Nachfrage steigt; sei es wegen anziehender Konkunktur, sei es (wie zuletzt der Jahrgang 2014 sich verteuerte) weil ein neuer Jahrhundertjahrgang die Nachfrage nach günstigen Alternativen nachzieht.

Viele Worte eine Empfehlung. Wenn ich das Geld hätte würde ich Palmer 2017 subskribieren.

Grüße,

Wolf
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innauen

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Re: Bordeaux 2017

BeitragMo 23. Apr 2018, 12:46

UPDATE. -22,5 % für Valandraud. Ein Big Shot vom linken (Ufer) und rechten Ufer an einem Tag. Sieht nach einer schnellen Kampagne aus. Muss auch niemand mehr das Erscheinungsdatum des Wine Advocate Ende des Monats abwarten. Ohnehin nur noch als Kreuzchentabellen relevant, welcher Wein welche Punkte bekommt.

Grüße,
wolf
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toska

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Re: Bordeaux 2017

BeitragMo 23. Apr 2018, 20:19

Jochen R. hat geschrieben:Was meinst du (denn persönlich) dazu, und wie schätzt du 2015 ein?


Ich hab noch nix getrunken aus 15, hauptsächlich Margaux gekauft, rechts schrecken mich die Alk. Werte meiner ersten Lieferung(Dalem, Bellevue: 15%), alles andere 14,5%, mal sehen, ob sich Balance einstellt. Nördl. von Margaux bin ich mehr bei den 14er und 16er.

Zu 17: werd wohl mehr grosse Weine im tendenziell kleineren Jahr kaufen. Manche Stimmen sprechen von schnellerer Zugänglichkeit...viell. schau ich mich mal mehr auf der rechten Seite um. Die Alk.-Levels wären interessant...mehr wie 15 oder mehr 16?

Gruß, T.
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diogenes

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Re: Bordeaux 2017

BeitragDi 24. Apr 2018, 07:46

herr hilse trifft es, verpackt in genialer eloquenz, auf den punkt. nicht mehr und nicht weniger.
carpe vinum!
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Matthias Hilse

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Re: Bordeaux 2017

BeitragMi 25. Apr 2018, 11:03

Ähnlich wie man es auch schon bei Tertre Dugay (heute Quintus) und La Clotte (heißt immer noch so) sehen konnte, verändert die neue Eigentümerstruktur bei Chateau Haut Batailley den ex-negoce-Preis erheblich, denn nun kommt der Jahrgang 2017 gerade @ € 42,- an den Händlermarkt. Das ist ein sportlicher Anstieg gegenüber 2015 (in 2016 wurde der Wein en Primeur nicht angeboten) und signalisiert die Ambitionen der Familie Cazes, die Marke Haut Batailley als kleines Pauillac-Juwel deutlich zu stärken.

Da sich zukünftig die Marketing-Mannschaft von Lynch Bages wahrscheinlich auch darum kümmern wird, dürfte die Strategie nach einer gewissen Anlaufzeit aufgehen. Für den Moment meine ich, man ist mit dem Jahrgang 2015 auch nicht schlecht bedient. Subskriptionsindex 17/20 für den 2017er.

Herzliche Grüße,
Matthias Hilse
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harti

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Re: Bordeaux 2017

BeitragMi 25. Apr 2018, 11:13

Matthias Hilse hat geschrieben:Ähnlich wie man es auch schon bei Tertre Dugay (heute Quintus) und La Clotte (heißt immer noch so) sehen konnte, verändert die neue Eigentümerstruktur bei Chateau Haut Batailley den ex-negoce-Preis erheblich, denn nun kommt der Jahrgang 2017 gerade @ € 42,- an den Händlermarkt. Das ist ein sportlicher Anstieg gegenüber 2015 (in 2016 wurde der Wein en Primeur nicht angeboten) und signalisiert die Ambitionen der Familie Cazes, die Marke Haut Batailley als kleines Pauillac-Juwel deutlich zu stärken.

Da sich zukünftig die Marketing-Mannschaft von Lynch Bages wahrscheinlich auch darum kümmern wird, dürfte die Strategie nach einer gewissen Anlaufzeit aufgehen. Für den Moment meine ich, man ist mit dem Jahrgang 2015 auch nicht schlecht bedient. Subskriptionsindex 17/20 für den 2017er.

Herzliche Grüße,
Matthias Hilse

Hallo Matthias,

alles andere als ein deutlicher Preianstieg hätte mich überrascht. Preislich lehnt sich der H-B damit bei Clerc Milon an, was sich - sofern die Qualität identisch ist - auch nachvollziehen lässt. In 2017 scheint Clerc aber die Nase deutlich vorn zu haben. Insofern muss man den 17er Haut Batailley wohl nicht zwingend subskribieren ;) .

Grüße

Hartmut
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