Sa 11. Nov 2023, 15:12
theater69 hat geschrieben:Vor ein paar Tagen gab es den "Clos Fourtet".
Was für ein fruchtbetonter Wein. Schwarze und rote Beeren, Kirsche, etwas Zigarrenkiste, Veilchenpastille (?), sehr weich am Gaumen und im Abgang.
Schade, es war die letzte Flasche aber die hat noch einmal richtig Spaß gemacht!
Hallo,
gestern Abend zum Steak und dann solo den
Clos Fourtet 2012;
bin da eher nicht so traurig dass es die letzte Flasche war, was mir als Kurzfazit zu dem einfällt - "ein späte Parker-Ära Wein" (er gab in der arrivage auch 95 !!, jung war auch ganz okay, gestern bestenfalls 90 mit viel Bonus, ich glaube blind fiele der bei mir jetzt komplett durch möglicherweise).
Farbe, sehr dunkel - grundsätzlich altersbedingt wie erwartbar, keine violett Töne mehr aber auch keinerlei Alterstöne a la ziegelrot oder so.
Nase anfangs sehr interessant - gewisse Frucht, aber sehr dunkel und reif, durchaus nicht uninteressant - aber auch Untertöne die mich schon auch an leichtes Brett erinnern, irgendwie rustikal auch brachial und jedenfalls keine Assziation an "fein".
Im Mund changierend zwischen Frucht die speziell in den Abgang hinein deutlich Richtung Rumpflaume geht (wenn auch nicht per se alkoholisch, das ist nicht das Problem). Im Abgang bleibt vor allem ein Bitterl hängen, die reife-dunkle Frucht ist da ganz schnell weg, schade.
Das Ding erscheint mir einfach sehr extrahiert (R. Ufer - Parker - und dann wollte man in 2012 halt noch ein bisserl mehr
)
Meine liebe Gattin hat nach dem ersten Glas (und da war der Wein auch schon eine Stunde in der Karaffe gewesen) völlig verweigert und mir wurde das Ding nach dem 2. Glas auch zunehmend zu anstrengend, kein Trinkfluss und die Rustikalität (eben Brett. oder was auch sonst immer) vermiesen mir das deutlich.
Genussfaktur leider niedrig, kommt praktisch nie vor, dass am Freitag eine halbe Flasche überbleibt.
Wenn ich das mit einem Canon 2012 vergleiche (der damals - vor 2015) noch stark unter dem Radar flog (gerade bei Parker
, klar) - weiß ich wo der Genusshammer hängt. Übrigens ist auch der Beausejour Duffau ein ähnlicher "Brocken" (ja, auch ein Parker Liebling damals) und da im Geschwistervergleich der Beau Sejour Becot bisher immer der schönere und deutlich feiner zu trinkende Wein. Wie ein 12er Troplong Mondot schmeckt möchte ich glaub ich gar nicht wissen, zum Glück ließ ich da die Finger davon.
Bin gespannt, um auf Clos Fourtet zurück zu kommen, wie der 2015er mal wird, der letzte JG wo ich bei dem dabei war.
Gruß
Manfred
PS - gerade nochmal nachverkostet, kein Unterschied. Keinesfalls besser oder feiner - das wird nichts mehr für mich. Rest morgen in der Sauce zum Schmorbraten, auch nicht schlecht für einen Premier G.Cru "B"