An der Preishistorie von Chateau Montrose kann man erkennen, wohin diejenigen, die im Pulk ganz vorne liegen, hinsteuern: die Marke Montrose macht einen Hauptteil des Preises für den Wein aus, der Jahrgang spielt nur noch peripher eine Rolle. Warum? Weil, wer die Jahrgänge 2015, 2016 und 2017 parallel im Glas hat, die Qualitätsspitze des 2016ers zwar erkennen mag, die Unterschiede sind aber marginal.
Damit spricht das Weingut zwangsläufig eine Kundschaft an, die uneingeschränkt an seinen Weinen interessiert ist - und weniger die Cherrypicker.
Dieser Preis passt perfekt in den Blog-Eintrag auf dem wine-searcher (https://www.wine-searcher.com/m/2018/06 ... rikes-back); wer legitimiert eigentlich die Kritiker?
Oder andersherum formuliert: der Preis von Montrose 2017 ist eine Ohrfeige für die Verkoster, die ihn in der Punktespanne nicht bis 99 Punkte sehen - die 6 € Abschlag auf 2016 (obere Spanne: 100) sind der Preis für einen Punkt.
Natürlich gehen nicht alle Weingüter so vor, denn DAS muss man sich halt auch leisten können.
Herzliche Grüße,
Matthias Hilse
Bordeaux 2017
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Re: Bordeaux 2017
Dann rate ich den Herrschaften nur Ihre Produktionmengen weiterhin stetig zu verknappen, denn der Durchschittskunde macht das Spiel nicht mit.
Re: Bordeaux 2017
Bei 16,5 Millionen Millonären weltweit, wird sich der Eine oder Andere finden, der ein Kistchen ordert.
Ansonsten würde das Spiel ja nicht funktionieren.
Ansonsten würde das Spiel ja nicht funktionieren.
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Re: Bordeaux 2017
...nun ja...sagen wir es mal so....die kaufen durchaus auch qualitätsorientiert.
.....und lassen sich ungerne verhonepiepeln.
Haben kommt von halten.
![Zwinkern ;)](./images/smilies/icon_e_wink.gif)
Haben kommt von halten.
Re: Bordeaux 2017
Der Durchschnittskunde dürfte in den Kalkulationen von Montrose nur eine untergeordnete Rolle spielen.Olaf Nikolai hat geschrieben:Dann rate ich den Herrschaften nur Ihre Produktionmengen weiterhin stetig zu verknappen, denn der Durchschittskunde macht das Spiel nicht mit.
Kleines Planspiel. Wo wäre denn der Preis, wenn man es auf Montrose so wie im Burgund machen würde? Ab Hof 45 Euro? Oder etwas teuer? Nur, dass nur ein kleiner erlauchter Kreis an Kunden, den Wein zu diesem Preis je zu Gesicht bekämen. Im Sekundärmarkt wäre der Montrose wahrscheinlich gar nicht mal günstiger als heute, vielleicht sogar teurer, weil mehr Leute spekulativ kaufen würden. Angebot und Nachfrage.....
Grüße,
Wolf
„Es war viel mehr.“
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
Re: Bordeaux 2017
Der Durchschnittskunde dürfte in den Kalkulationen von Montrose nur eine untergeordnete Rolle spielen.Olaf Nikolai hat geschrieben:Dann rate ich den Herrschaften nur Ihre Produktionmengen weiterhin stetig zu verknappen, denn der Durchschittskunde macht das Spiel nicht mit.
Kleines Planspiel. Wo wäre denn der Preis, wenn man es auf Montrose so wie im Burgund machen würde? Ab Hof 45 Euro? Oder etwas teuer? Nur, dass ein kleiner erlauchter Kreis an Kunden wäre, der den Wein zu diesem Preis je zu Gesicht bekäme. Im Sekundärmarkt wäre der Montrose wahrscheinlich gar nicht mal günstiger als heute, vielleicht sogar teurer, weil mehr Leute spekulativ kaufen würden. Angebot und Nachfrage.....
Grüße,
Wolf
„Es war viel mehr.“
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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Re: Bordeaux 2017
Punkt ist weniger der Preis an sich sondern die Kopplung an die "Marke" Montrose unabhängig von Qualität.
Burgund und Bordeaux sind aus mehrfachen Gründen kaum zu vergleichen.
Burgund und Bordeaux sind aus mehrfachen Gründen kaum zu vergleichen.
Re: Bordeaux 2017
Hallo Matthias,Matthias Hilse hat geschrieben: Oder andersherum formuliert: der Preis von Montrose 2017 ist eine Ohrfeige für die Verkoster, die ihn in der Punktespanne nicht bis 99 Punkte sehen - die 6 € Abschlag auf 2016 (obere Spanne: 100) sind der Preis für einen Punkt.
gab es vom 2016er nicht eine 2. Tranche, die ca. 10 % teurer war? Es bleibt abzuwarten, ob es auch in diesem Jahr wieder genügend Nachfrage dafür gibt. Ich folgere daraus: Nachdem man den Preis im Vorjahr für die 1. Tranche aus Sicht des gewinnmaximierenden Château-Eigentümers zu niedrig angesetzt hat, macht man diesen Fehler nicht noch einmal und kommt gleich mit der 2. Tranche raus
![Verrückter Teufel :twisted:](./images/smilies/icon_twisted.gif)
Ich bin jedenfalls froh, im letzten Jahr ein paar Flaschen zum Erst-Tranchen-Preis bekommen zu haben, in diesem Jahr verzichte ich dagegen gern auf eine Zuteilung zugunsten der Millionäre dieser Welt.
Grüße
Hartmut
Zuletzt geändert von harti am Mo 11. Jun 2018, 16:48, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Bordeaux 2017
Ich denke der 2017er Montrose Preis ist erwartungsgemäß ausgefallen! In etwa die Liga mit den Pichon...
Ich glaube eher man hat den Wein 2016 zu "billig" auf den Markt geworfen, zumindest die erste Tranche.
Hier hätte man vermutlich locker 20% mehr bekommen, dann könnten wir uns 2017 alle über 20% Ermäßigung freuen...![Mr. Green :mrgreen:](./images/smilies/icon_mrgreen.gif)
Ich glaube eher man hat den Wein 2016 zu "billig" auf den Markt geworfen, zumindest die erste Tranche.
Hier hätte man vermutlich locker 20% mehr bekommen, dann könnten wir uns 2017 alle über 20% Ermäßigung freuen...
![Mr. Green :mrgreen:](./images/smilies/icon_mrgreen.gif)
Re: Bordeaux 2017
Hmm. Vielleicht eine nicht ganz konsistente Argumentation hier; entweder der 17er ist nur marginal schlechter als der 16er (wie es der Preis putativerweise reflektiert), dann haben entweder die Rosinenpicker letztes Jahr Montrose abgezogen (Tausend-Punkte-Wein fuer zu lau), oder Montrose zieht dieses Jahr die Echten Weinkenner(tm) ab (sehr guter, aber nicht ganz perfekter Wein zum Preis eines perfekten Weins). (Das tertium, beide Jahrgaenge seien nur so là là, darf es nicht geben, ich hab' naemlich 16er gesubst.)Matthias Hilse hat geschrieben:Weil, wer die Jahrgänge 2015, 2016 und 2017 parallel im Glas hat, die Qualitätsspitze des 2016ers zwar erkennen mag, die Unterschiede sind aber marginal.
Damit spricht das Weingut zwangsläufig eine Kundschaft an, die uneingeschränkt an seinen Weinen interessiert ist - und weniger die Cherrypicker.
Bezueglich der Kritiker-Kritiken: So wie die meisten Weine eher nicht bei 95-100 Punkten liegen, und so wie auf jeden Wein mit 95-100 Punkten drei oder vier mit 90-95 Punkten kommen (der Exponent der Funktion kann noch sehr viel steiler, das Verhaeltnis als noch viel unguenstiger sein), so sind die meisten Kritiker wirklich nicht sonderlich gut. Aber wenn es dem Erzeuger ueberlassen bleibt festzustellen, welcher Kritiker ein guter ist, koennen wir auch gleich den Preis als Merkmal heranziehen, und dann sind wir wieder beim oben angesprochenen Punkt.
Was genau ist also der "richtige" Preis fuer Montrose? Der, der bezahlt wird. Von wem - echter Weinkenner(tm) oder Rosinenpicker - ist dabei herzlich egal, denn das entzieht sich dem Einfluss des Erzeugers. Vor allem, wenn der Endverbraucherservice ausgelagert wurde.
Einigen wir uns also auf die alte Arbeitsteilung: die einen machen den Wein, die anderen trinken ihn. Was dazwischen passiert, hat nur der liebe Gott in der Hand.
Cheers,
Ollie
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
"Souvent, l'élégance, c'est le refuge des faibles." (Florence Cathiard, copropriétaire de Château Smith Haut Lafitte)
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