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Deutsche Spätburgunder

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Bernd Schulz

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Re: Deutsche Spätburgunder

BeitragDi 18. Jan 2011, 23:24

Warum genau trägt der Wein den zweifelsohne eindrucksvollen :lol: Namen "Mesicku na nebi hlubokem"?

Vielleicht stelle ich mich dusselig an, aber auf der Website von Jürgen von der Mark komme ich irgendwie nicht richtig weiter.

Der Winzer interessiert mich aber auf jeden Fall!

Beste Grüße

Bernd
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Oberpfälzer

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Re: Deutsche Spätburgunder

BeitragDi 18. Jan 2011, 23:42

Hallo Bernd,

gute Frage. Ich meine mich erinnern zu können, dass der Ausdruck aus dem hebräischen stammt. Vielleicht hat der Winzer auch die Anleihe von Antonin Dvorak´s Oper Rusalka genommen, in der eine Arie "Mesicku na nebi hlubokem" (song to the moon) vorkommt.

Der 08er Jahrgang bekam eine andere "einprägsame" Bezeichnung: "For Unto us a Child was Born".
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Wolfgang
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Bernd Schulz

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Re: Deutsche Spätburgunder

BeitragMi 19. Jan 2011, 00:15

Hallo Wolfgang,

dein zweiter Hinweis war zielführend: Hebräisch ist an dem Namen nix; vielmehr handelt es sich tatsächlich um ein (tschechisches) Zitat aus dem (mir zufälligerweise :mrgreen: ) vorliegenden Libretto der Oper "Rusalka" von Dvorak. Die mit den Worten "Mesicku na nebi hlubokem" (auf deutsch heißt das in etwa "Silberner Mond du am Himmelszelt") anhebende Arie der Rusalka wird allgemein als das Highlight dieser auch ansonsten ganz zauberhaften Oper gehandelt.

Wenn der Wein annähernd so gut wie Dvoraks Musik sein sollte, bedauere ich es, ihn nicht zu kennen!

Und der Herr von der Mark scheint ein gewisses Interesse an *klassischer* Musik zu haben. Damit sammelt er natürlich bei mir zusätzliche Sympathiepunkte...

Ob man einen deutschen Wein so betiteln muss, dass zunächst Zweifel darüber entstehen, ob es sich um hebräische oder tschechische Vokabeln handelt, ist dann noch eine andere Frage.:?


Beste Grüße

Bernd
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Oberpfälzer

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Re: Deutsche Spätburgunder

BeitragMi 19. Jan 2011, 00:26

Hallo Bernd,

Wenn der Wein annähernd so gut wie Dvoraks Musik sein sollte, bedauere ich es, ihn nicht zu kennen!


Ich habe ihn von Vinisüd. Dort gibt es den 05er wohl nicht mehr aber eben den o.g. 08er mit anderer Bezeichnung. Ich kann mir gut vorstellen, dass Jürgen von der Mark in den nächsten Jahren weiter auf sich aufmerksam machen wird. Die Anlagen sind für mich klasse.

BTW - auf dem Etikett wäre sogar der Hinweis auf Rusalka gewesen, was ich leider zu spät erkannt habe.

Ob man einen deutschen Wein so betiteln muss, dass zunächst Zweifel darüber entstehen, ob es sich um hebräische oder tschechische Vokabeln handelt, ist dann noch eine andere Frage.:?


Das liegt wohl auch ein bisserl an meiner Unwissenheit in Sachen hebräischer und tschechischer Sprache :lol:
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Wolfgang
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Bernd Schulz

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Re: Deutsche Spätburgunder

BeitragMi 19. Jan 2011, 01:01

Das liegt wohl auch ein bisserl an meiner Unwissenheit in Sachen hebräischer und tschechischer Sprache


Naja, ich habe "Rusalka", als diese Oper am hiesigen Stadttehater lief, vier- oder fünfmal gesehen, und trotzdem wäre mir ohne speziellen Hinweis nie und nimmer aufgefallen, dass es sich bei unserem Weinnamen um ein Textzitat aus diesem Werk handelt.
Mehr oder minder unwissend im Hinblick auf die hebräische und tschechische Sprache sind wir wohl fast alle! Vielleicht sollte man als Winzer diesen tatsächlichen Mangel an Bildung :D seitens der Klientel bei der Benamsung seiner Weine nicht ganz vernachlässigen...

...aber ein *Mesicku na nebi hlubokem* ist mir im Zweifelsfall immer noch lieber als ein "Blackprint".... :D :D :mrgreen:

Beste Grüße

Bernd
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Charlie

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Re: Deutsche Spätburgunder

BeitragMi 19. Jan 2011, 11:09

Eine Blauburgunder würde ich "Ez a Kékszakállú vára?" nennen?
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Weinschlumpf

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Re: Deutsche Spätburgunder

BeitragFr 25. Feb 2011, 10:12

Zum Championsleagueabend am Mittwoch:

Müller-Catoir, Spätburgunder Auslese trocken 2003.

Kommt jetzt in die erste Plateauphase.

Cassis und Waldmeister in der Nase. Süßholz und Erdbeeren am Gaumen. Enorme Dichte und Würze. Das Holz und die hohen Alkoholgrade sind gut eingebunden.
Hoher Trinkfluss. 93 Punkte

Potential für weitere 10 Jahre.
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Ralf Gundlach

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Re: Deutsche Spätburgunder

BeitragDo 12. Mai 2011, 20:06

Irgendwie scheint der SB-Thread etwas eingeschlafen zu sein, obwohl es ja grandiose deustche Exemplare gibt. SB aus Franken ist ja, abgesehen von Fürst eher stiefmüttlerlich behandelt. Ein gelungenes Exemplar trinke ich gerade, es ist die 2008er Randersacker Sonnenstuhl Spätlese trocken von den trockenen Schmitts
noch sehr jugendlich, riecht aber schon sehr deutlich nach Spätburgunder, im Mund deutet er seine Möglichkeiten an, Kirschnoten, Mineralik, mittlerer Körper, dabei eine alles andere als eine Weichspülersäure, die aber den SB eine gewisse Leichtigkeit vermittlelt, gut strukturiert, ein sehr authentischer SB mit 0,0 gr. Restzucker, für mich ein SB für Riesling-Mosel-Liebhaber,
der wird sich sicher noch weiter entwickeln, macht aber trotzdem schon Spaß, kostet 14,50 Euro, 87 Punkte+

Gruß

Ralf
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Ralf Gundlach

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Re: Deutsche Spätburgunder

BeitragMi 18. Mai 2011, 20:56

So etwas gibt es nicht aller Tage..ein deutscher Spätburgunder, der noch nach 14 Jahren sehr lebendig daherkommt, und von diesen Winzern, die so etwas können, gibt es nicht viele. Einer ist eigentlich ein Riesling Spezialist, der gerne knalltrockene Rieslinge mit viel Charakter fürs Essen produziert, und die Spätburgunder sind anscheinend ähnlich eindrucksvoll, also....im Glas....1997er Spätburgunder Spätlese trocken Wallufer Walkenberg J.B. Becker ganz leichte braune Ränder, ansonsten granatrot mit transparenter Note riecht nach Sauerkirschen und etwas Holz, eher schlank ( was bei dem Jahrgang nicht verwundert ), zur eleganten Note hin tendierend, das ist kein grosses Kino, aber ein wunderbar lebendiger, spassbringender SB aus dem Rheingau, Frage an alle: wer kann so etwas nach vierzehn Jahren?? 87 Punkte, ich abe bis jetzt noch keine besere Erfahrung mit einen älteren SB gemacht

Gruß

Ralf
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Erdener Prälat

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Re: Deutsche Spätburgunder

BeitragMi 18. Mai 2011, 21:47

Assmannshäuser Spätburgunder aus den großen Zeiten der Staatsweingüter sind heute offenbar oft noch in bester Verfassung. Ich erinnere mich gerne an eine vor drei Jahren getrunkene 1971er Spätlese.
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