WR #82 - Wein 17

[thvins]

Wein 17 - Blindprobenpaket Genuss

(hier werden dann mit dem Aufdecken die Angaben zum Wein 17 gemacht)

Bitte hier in diesem Thread Eure Eindrücke zum Wein 17 wiedergeben!

Sehr feine, fast verhaltene Nase.
Am Gaumen dicht, verschlossen, viel Tannin und eine präsente Säure.
Schwierig.
Im leeren Glas mächtiger Extrakt.
Momentan kein Bewertung.

[thvins]

Dirks Notizen zu diesem Wein:

Wein 17:
Dieser Wein hat eine ziemlich künstliche Frucht in der Nase, erinnert mich etwas an Kirschdrops/Bonbons. Davon ist jedoch im Gaumen nicht mehr viel zu spüren. Etwas alkoholisch, kräftiges Tannin, mittlerer Abgang mit etwas Frucht.
85-88

- Die extremeren Noten bei Wein 14 und 17 waren immer noch zu erkennen, aber deutlich abgeflacht
- Im Geschmack sind die Weine durch die längere Luftzufuhr harmonischer geworden, d.h. die extremen Säurespitzen haben sich abgepuffert. Dennoch sind sie eher dezenter Natur, geprägt von Schieferwürze und etwas dunkler Frucht. Es gibt gewisse Unterschiede bzgl. Tannin und Säurestruktur, aber generell sind alle Weine sehr adstringierend und säurebetont, d.h. sie wirken sehr jung auf mich.

[thvins]

Und hier mein Eindruck zu diesem Wein:

Eine erst ganz leicht offene Nase, die aber eher feminin und sehr nobel ist. Macht mit Luft langsam aber sicher auf. Am Gaumen für mich viel besser als in der Nase, explosiv, voll und sehr elegant mit dunklen Aromen und schöner Mineralik. Holunder, Mandeln und nicht ganz reife Brombeeren, das Ganze frisch und sehr lang nachhallend. wirkt noch recht jung. Noch deutliches Potential erkennbar. 96+/100 Th. Großer Wein.

Getrunken am Montag dieser Woche.

[thvins]

Auch hier will ich gleich aufdecken:

Und ja, ich habe auch durchaus schwierige Kinder unter den Weinen in meiner Selektion. Es bleibt nicht aus, nur Musterschüler gibt es nicht, es gibt auch unter den Weinen die Trotzköpfe und Rebellen. Dieser scheint einer zu sein, durchaus alles andere als ein schlechter Wein, aber schon letztes Jahr im Januar zickte der gehörig rum, dagegen war er im Mai und auch im November letzten Jahres wieder top. Mag der Wein einfach keinen Januar, zumindest der aus bestimmten Jahrgängen... Eben noch vom perfekten 2007er geschwärmt, aber auch bei einem ähnlich schwierigen 2012er bedächtig den kopf hin und her gewogen...

Und auch wenn die Flasche 206 von 500 existenten des Roquers de Samsó 2010 vom Celler de l´ Encastell aus Porrera sich aufmüpfig benimmt, so liebe ich ihn trotzdem. Man kann nicht in jedem Jahr einen 100 Punkte -Wein produzieren, auch wenn man die besten alten Carignan-Rebstöcke vom Mas d´en Cazadora dafür verwendet, auf Rebstöcken, die zum Teil spektakulär mitten im Schieferfels stehen... Und eines Tages wird der Wein auch noch seine Versprechen einlösen, doch mit zu den Besten seines Jahrganges zu gehören.

Zu den Weinen vom Celler de l´ Encastell in meiner Selektion geht es hier: http://www.torsten-hammer-priorat-guide ... t-porrera/

Die Nase wirkt auch heute sehr verschlossen, nur ganz feiner mineralischer Duft.
Mit einigem Schwenken und viel Zeit kommt dann aber doch deutlich mehr: Dunkle Schokolade, feine Kräuter.
Am Gaumen heute deutlich offener, sehr feiner Extrakt, dicht und mineralisch.
Feiner, langer Abgang. Potential! 94+ VP

So, die Notizen meiner 3. Runde ohne den Weinnamen zu kennen:
Flasche ist jetzt seit 9 Tage bei mir, angebrochen und war die letzten 6 Tage noch zu ca. 1/3 gefüllt.
Temperatur: 16 Grad
Glas: Riedel Syrah
Auge: Tiefes, klares Purpur ins tintenfarbige gehend
Nase: Verhaltener als Wein 16. Das, was ich zu Beginn als künstliche Frucht bezeichnet hat, ist transformiert in eine eher unerwartete Frucht, die ich nicht recht fassen kann (rote Johannisbeere und etwas Stachelbeere?). Ganz verhalten etwas Holz, und leicht alkoholisch.
Gaumen: Der lange Kontakt mit Luft hat dem Wein sehr gut getan. Tannin und Säure sind gut integriert, die Frucht kommt heraus. Elegant, eher von der Säure als vom Tannin geprägt, obwohl beides da ist. Mir fehlt am Ende etwas das "Fleisch"...
Der Abgang ist lang und eher von Frucht und Mineralik geprägt. Sehr angenehm.

Meine Noten (1./2./3. Durchgang): 85-90/88-90/90-91

Fazit: Der Wein braucht seeeeehr viel Luft, Zeit und große Gläser, dann ist er aber ein wunderschöner Wein.

[thvins]

Heute eine offene Nase, hat sich deutlich verbessert, ist und und tief, sehr harmonisch mit langem Nachhall. Insgesamt eher femininer Eindruck, noch sehr jung wirkend. Heute 97+/100 Th. Weltklassewein.

Wahoo!!
Heute geht nun richtig die Post ab, die Nase offen, vielversprechend und gaumenwässernd, welch herrliche
Mineralik, am Gaumen noch sehr jugendlich, Schiefermineralik, präsente Säure und feines Tannin.
Wieviel Luft braucht dieser Wein nur? Ich lasse mir noch einen Rest für morgen in der Flasche, geniese und bin schon gespannt auf die weiteren Erlebnisse, die diese Flasche noch beschert.
95+ VP

Gerade habe ich die letzten Reste des Weines im Glas und auch am letzten Tag hat sich der Wein wieder verändert, die Nase mit wunderbarer Schiefermineralik, sehr animierend.
Am Gaumen heute dichte Frucht, feine Mineralik, festes Tannin, alles schon recht harmonisch,
macht heut am meisten Spaß.
Ein toller Wein zum Einlagern, wer ihn jetzt probieren will, am besten bereits am Vortag öffnen und dekantieren und dann mit ein paar anderen prächtigen Prioratos über mehrere Tage geniesen.