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- Registriert: Mo 20. Dez 2010, 18:48
Hallo zusammen
Das Versenden von Wein aus der EU in die Schweiz und aus der Schweiz in die EU ist leider mit zolltechnischen Problemen verbunden und sehr kostspielig. Deshalb habe ich meinen Wichtelwein Sottobosco für unseren Häuptling Gerald in Deutschland auf die Post gebracht und mein Geschenk von phist in meinem deutschen Postfach abgeholt. Lohnt sich dieser Aufwand überhaupt? Unbedingt
Pinot Sekt Brut 2012 Weingut Münzberg Lothar Kessler & Söhne Landau-Godramstein Pfalz
Mein Geschenk erhielt ich von Philipp alias phist aus Neustadt an der Weinstrasse in der Pfalz. Die Pfalz ist nun leider ein beinahe weisser Fleck auf meiner önologischen Landkarte; deshalb hoffte ich auf einen Wein, der die Handschrift eines Winzers aus der Region trägt. Meine Hoffnung wurde bestens erfüllt mit diesem hervorragenden Winzersekt.
Die Cuvée aus Weissburgunder und Spätburgunder gefällt mit einer zarten Bernsteinfarbe; die verhaltene Nase erinnert an rote Beeren und ein wenig Brioche. Zu Beginn aus der Champagnerflûte getrunken ist die Perlage fast etwas heftig, wird aber zunehmend feiner, vor allem dann aus dem Gabrielglas Gold. Am Gaumen schön trocken und mit einem zarten, mir äusserst willkommenen Bitterl im mittellangen Abgang.
Ein Schäumer im Champagnerstil mit Individualität, der sich vor vielen seiner französischen Brüder nicht verstecken müsste!
Der Vorgängerjahrgang (2010) hat laut Philipp dessen standesamtliche Trauung bestens begleitet. Die mir geschenkte Flasche hat auch mir grosse Freude gemacht und weckt Reisegelüste: Vielleicht sollte ich nicht immer nur dem Rhein oder der Nordsee entlangradeln. Besten Dank, Philipp, für dieses wunderbare Geschenk.
Zum Sottobosco 2011 aus dem Tessin hat Gerald in seinem Thread ja bereits ausführlich geschrieben und den Wein trefflich erfasst. Ich habe gerade diesen Wein ausgewählt, weil er schnell nach dem Öffnen da ist und nicht noch jahrelang gelagert und gehätschelt werden muss. Trotzdem ist er bestimmt 10 Jahre lagerfähig, nur schafft er das bei mir eigentlich nie... In Sachen Körper und Trinkfluss vergeiche ich den Sottobosco gern mit den Blaufränkern Dürrau und Steineiche von Paul Lehrner aus Horitschon im Mittelburgenland, die Gerald auch sehr gerne trinkt. Dort kommt dann allerdings noch etwas frische Säure hinzu.
Allen Leserinnen und Lesern ein gutes Neues Jahr!
Gruss
Werner