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Does humor belong in music?
Frank Zappa hat die alles entscheidende Frage gestellt. Und gleich auf einen wunden Punkt hingewiesen. Nämlich den, dass sie Sache was immer sie sei ernst ist – bitterernst. Und wer lacht, lacht über die Sache. Und darüber lacht man nicht. Lachen – lächerlich machen, die Grenze ist fließend und bevor man die Sache, an der das Herz hängt, der Lächerlichkeit preis gibt, lacht man lieber gar nicht darüber.
Does humor belong in wine?
Was für eine Frage? In Wein gehören Trauben, alles andere macht Natur und Winzerskunst. Humor ist ja ganz nett und manifestiert sich manchmal in netten Weinnamen, heiter gestalteten Etiketten und locker geführten Verkostungen. Aber als notwendige Bedingung, quasi als sine qua non? Gottbewahre!
Das Wort Humor kommt aus dem Lateinischen und bedeutet ursprünglich "Saft, Feuchtigkeit". Dem liegt die Vorstellung zugrunde, dass Glück, Zufriedenheit und Ausgeglichenheit auf einer harmonischen Mischung von Körpersäften beruht.
Und was ist Humor? Die Fähigkeit, die heiteren vielleicht auch die makabren Seiten einer Sache mit heiterer Gelassenheit zu sehen (Stichwort: englischer Humor)? Die Fähigkeit, andere zum Lachen zu bringen? Die Fähigkeit, über sich selber zu lachen? Die Fähigkeit, sich (s)einer Sache spielerisch anzunehmen.
Humor soll eines der Kriterien sein, das den Menschen vom Tier unterscheidet ("der lachende Aff"). Wenn ich mich an meinen leider schon zu seinen Ahnen versammelten Kater Morrison erinnere, wage ich diese Behauptung in Zweifel zu ziehen. Morrison mochte allerdings keinen Wein. Auch meine Kaffeemaschine hat einen sehr eigenen Humor.
Wein ist nun ein ganz besonderer Saft ist, das möchte niemand bestreiten. So weit so klar, was dann folgt ist weniger klar. Zum Beispiel die Weine in meinem Keller. Die machen sich ein Vergnügen daraus, sich zu verstecken, und haben wahrscheinlich einen Heidenspaß, wenn ich mit aufsteigender Panik die Regale durchwühle, um dann unvermittelt wieder aufzutauchen. Und zwar genau an der Stelle, an der sie laut Kellerplan zu liegen haben, allerdings erst beim dritten Suchdurchgang.
Vielleicht hängt meine Vorliebe für Château Figeac nicht nur mit den schmeck- und fühlbaren Eigenschaften der Weine zusammen, mit ihren komplexen Aromen, die von rustikal bis elegant alle Facetten aufweisen, der für das St. Emilion eher untypische Kiesboden, der den Wein von allen anderen unterscheidet und natürlich der selige Thierry Manoncourt, dessen feines Lächeln und liebevoller Humor mich gleich für ihn eingenommen hat. Manoncourt hatte Stil, ohne in diese hochnäsige Arroganz manch anderer bordelaiser Châteaubesitzer zu verfallen, für die alles außerhalb ihres Universums vernachlässigbare Petitessen sind. Er war der Beweis, dass aristokratisches Auftreten und Humor einander nicht ausschließen.
Die Tatsache, dass man Anfang letzten Jahres ein weißes Pferd auf der Wiese vor dem Château grasen ließ, zeugt doch von subtilem Humor.
Am Wochenende gab es den
1995 Château-Figeac
St. Emilion
der 50. Jahrgang, den Manoncourt auf die Flasche gebracht hat. Kurz danach hat er die Leitung des Hauses seinem Schwiegersohn übertragen und es ist überliefert, dass dieser vor seinem ersten "eigenen" Jahrgang wochenlang schlecht geschlafen hat, weil er nicht sicher war, ob er seinem Schwiegervater damit unter die Augen treten könnte.
Ein würdiger Jubiläumswein, der dunkelrot im Glas funkelt und zunächst nur sehr verhalten, nach zwei Stunden Luft aber sehr intensive Cassisnoten, Brombeeren, Pfeffer, Holzwürze zeigt; und dann erst am Gaumen, abgerundet und mit einem komplexen Aromenbündel, ich schmecke Pflaumenmus, Malz, Zigarrenkiste, ich fühle seidiges Tannin, feines Säuregerüst, Mineral, Erde; dann ein filigraner langer Abgang, das vor allem noch einmal die Beerenaromen herausarbeitet. Der Wein macht Spaß, er zaubert mir ein Lächeln auf die Lippen und Herr susa wird auch übermütig, er will ein ganz besonderes Foto mit der leeren Flasche.
Weintrinken macht Spaß!
Prost!
Frank Zappa hat die alles entscheidende Frage gestellt. Und gleich auf einen wunden Punkt hingewiesen. Nämlich den, dass sie Sache was immer sie sei ernst ist – bitterernst. Und wer lacht, lacht über die Sache. Und darüber lacht man nicht. Lachen – lächerlich machen, die Grenze ist fließend und bevor man die Sache, an der das Herz hängt, der Lächerlichkeit preis gibt, lacht man lieber gar nicht darüber.
Does humor belong in wine?
Was für eine Frage? In Wein gehören Trauben, alles andere macht Natur und Winzerskunst. Humor ist ja ganz nett und manifestiert sich manchmal in netten Weinnamen, heiter gestalteten Etiketten und locker geführten Verkostungen. Aber als notwendige Bedingung, quasi als sine qua non? Gottbewahre!
Das Wort Humor kommt aus dem Lateinischen und bedeutet ursprünglich "Saft, Feuchtigkeit". Dem liegt die Vorstellung zugrunde, dass Glück, Zufriedenheit und Ausgeglichenheit auf einer harmonischen Mischung von Körpersäften beruht.
Und was ist Humor? Die Fähigkeit, die heiteren vielleicht auch die makabren Seiten einer Sache mit heiterer Gelassenheit zu sehen (Stichwort: englischer Humor)? Die Fähigkeit, andere zum Lachen zu bringen? Die Fähigkeit, über sich selber zu lachen? Die Fähigkeit, sich (s)einer Sache spielerisch anzunehmen.
Humor soll eines der Kriterien sein, das den Menschen vom Tier unterscheidet ("der lachende Aff"). Wenn ich mich an meinen leider schon zu seinen Ahnen versammelten Kater Morrison erinnere, wage ich diese Behauptung in Zweifel zu ziehen. Morrison mochte allerdings keinen Wein. Auch meine Kaffeemaschine hat einen sehr eigenen Humor.
Wein ist nun ein ganz besonderer Saft ist, das möchte niemand bestreiten. So weit so klar, was dann folgt ist weniger klar. Zum Beispiel die Weine in meinem Keller. Die machen sich ein Vergnügen daraus, sich zu verstecken, und haben wahrscheinlich einen Heidenspaß, wenn ich mit aufsteigender Panik die Regale durchwühle, um dann unvermittelt wieder aufzutauchen. Und zwar genau an der Stelle, an der sie laut Kellerplan zu liegen haben, allerdings erst beim dritten Suchdurchgang.
Vielleicht hängt meine Vorliebe für Château Figeac nicht nur mit den schmeck- und fühlbaren Eigenschaften der Weine zusammen, mit ihren komplexen Aromen, die von rustikal bis elegant alle Facetten aufweisen, der für das St. Emilion eher untypische Kiesboden, der den Wein von allen anderen unterscheidet und natürlich der selige Thierry Manoncourt, dessen feines Lächeln und liebevoller Humor mich gleich für ihn eingenommen hat. Manoncourt hatte Stil, ohne in diese hochnäsige Arroganz manch anderer bordelaiser Châteaubesitzer zu verfallen, für die alles außerhalb ihres Universums vernachlässigbare Petitessen sind. Er war der Beweis, dass aristokratisches Auftreten und Humor einander nicht ausschließen.
Die Tatsache, dass man Anfang letzten Jahres ein weißes Pferd auf der Wiese vor dem Château grasen ließ, zeugt doch von subtilem Humor.
Am Wochenende gab es den
1995 Château-Figeac
St. Emilion
der 50. Jahrgang, den Manoncourt auf die Flasche gebracht hat. Kurz danach hat er die Leitung des Hauses seinem Schwiegersohn übertragen und es ist überliefert, dass dieser vor seinem ersten "eigenen" Jahrgang wochenlang schlecht geschlafen hat, weil er nicht sicher war, ob er seinem Schwiegervater damit unter die Augen treten könnte.
Ein würdiger Jubiläumswein, der dunkelrot im Glas funkelt und zunächst nur sehr verhalten, nach zwei Stunden Luft aber sehr intensive Cassisnoten, Brombeeren, Pfeffer, Holzwürze zeigt; und dann erst am Gaumen, abgerundet und mit einem komplexen Aromenbündel, ich schmecke Pflaumenmus, Malz, Zigarrenkiste, ich fühle seidiges Tannin, feines Säuregerüst, Mineral, Erde; dann ein filigraner langer Abgang, das vor allem noch einmal die Beerenaromen herausarbeitet. Der Wein macht Spaß, er zaubert mir ein Lächeln auf die Lippen und Herr susa wird auch übermütig, er will ein ganz besonderes Foto mit der leeren Flasche.
Weintrinken macht Spaß!
Prost!
Red wine with fish. Well, that should have told me something.
James Bond in From Russia with Love
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