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Auf ein Glas ..... 2009 Sauvignon blanc, Schiopetto, Friaul

eingeschenkt von: susa – Plaudereien über Gott und die Welt und auch über Wein
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susa

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Auf ein Glas ..... 2009 Sauvignon blanc, Schiopetto, Friaul

BeitragDi 5. Mär 2013, 09:35

Für die IT-Freaks unter uns ist ja jetzt die wichtigste Zeit im Jahr, die Cebit, wo man schon all die Gimmicks bewundern kann, die in ein paar Jahren in jedem Haushalt zu finden sein werden und von denen wir uns in paar weiteren Jahren gar nicht mehr vorstellen können, wie wir es mal ohne sie ausgehalten haben.

Ich kann man ich noch gut daran erinnern, wie die Papierindustrie (ich wohne in der Nähe eines ihrer Schwerpunkte) vor dem Einzug der Computer (die damals noch aussahen wie eine missglückte Kreuzung aus einem Röhrenfernseher und einem Backofen) zitterte, weil die Vokabel vom papierlosen Büro als Investitionsanreiz die Runde machte. Dass ihre Befürchtungen grundlos waren, wissen wir alle. Ich kenne noch genug Chefs der alten Schule, die sich von ihrer Sekretärin jede eMail ausdrucken lassen, mit allen Antworten an alle. Das Ausdrucken ist sowieso schwer in Mode und wie wenig man etwas in gedruckter Form wirklich braucht, fällt einem erst auf, wenn man mal vergessen hat, neue Tonerkartuschen zu kaufen und der Drucker für drei Tage nicht benutzbar ist.

Bei Besuchen vor allem in französischen Weingütern bin ich immer gleichermaßen fasziniert und amüsiert, wie die technikverliebten Franzosen stets verzückt vor der Computersteuerung ihrer Gärtanks stehen und mit seligen Lächeln jedes Blinken kleiner Dioden verfolgen. Und dann drehen sie an der Temperatursteuerung hier mal 0.05 °C rauf und hier mal 0.001°C runter und freuen sich wie kleine Jungs an Weihnachten, wenn die große Märklineisenbahn aufgebaut wird. Egal ob es ein kleines verstecktes Gut in der Provence oder ein großes klassifiziertes im Bordelais ist, vor ihren Schaltkreisen sind sie alle gleich.

Deutsche Winzer sind da wesentlich nüchterner. Natürlich bedienen auch sie sich moderner Technik, aber sie machen da keinerlei Gewese darum. Technik ist ein Hilfsmittel und hat zu funktionieren und wenn nicht, dann ist das eine Sache für den Kundendienst. Basta.

Die Franzosen fühlen sich hingegen durch nicht funktionierende Technik erst richtig herausgefordert. Kundendienst ist für Weicheier und echte Männer, die niemals nach dem Weg fragen oder ein IKEA-Möbel nach der mitgelieferten Gebrauchsanweisung aufbauen, die kriegen auch die sensibelste Computersteuerung selber in den Griff, beim heiligen Sankt Hollerith.

Ich bin sehr dafür den Terroirbegriff, der ja – wie wir alle wissen – viel mehr ist, als die nüchterne Betrachtung des Bodens, auf dem die Rebstöcke wachsen, auch auf die eingesetzte Kellertechnik und die Virtuosität bei ihrer Bedienung zu erweitern. Siemens oder Eigenbau? Gibt es da auch schon was von Apple? Und der Wein ist nicht nur das Produkt eines begabten Oenologen sondern vielmehr auch der Arbeit eines begnadeten Elektrotüftlers, der den Tanks erst den richtigen Drive mitgibt.

Vielleicht sollte man mal über eine entsprechende Vergleichprobe nachdenken, wer als erster die Steuerungsanlage herausschmeckt hat gewonnen.

Und weil heute so schönes Wetter ist, mach ich heute Abend einen schönen frischen Weißwein auf, um den Frühling, der ja auch wirklich lange genug auf sich hat warten lassen, gebührend zu begrüßen. Das ist keiner von den großen, dichten, komplexen, das ist ein netter kleiner Bursche, der

2009 Sauvignon blanc
Mario Schiopetto, Friaul

Mein erster Eindruck: Er ist ein bisschen dünn, er hat im Prinzip alles, was man von einem frischen, saftigen, klaren Sauvignon blanc erwartet, aber es dürfte doch von allem, vor allen von den Zitrusfruchtaromen ein wenig mehr sein. Wie ich schon an anderer Stelle erwähnte, man denkt ja doch gleich ans Geld und sagt sich, für 12-15€ erwarte ich schon ein wenig mehr von einem Wein.

Sieht man davon ab, dann ist das ein fein blumig und leicht floral duftender Wein, von hellen Gelb und am Gaumen besticht eine frische Säure, die Zitrus- und Beerennoten sind ein wenig verschwommen und der Abgang ist kurz. Insgesamt angenehm und harmonisch, leicht und durchaus beschwingt – alles in allem macht er durchaus Spaß. Der 2009er muss in diesem Sommer aber ausgetrunken werden.
Red wine with fish. Well, that should have told me something.
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olifant

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Re: Auf ein Glas ..... 2009 Sauvignon blanc, Schiopetto, Fri

BeitragMo 11. Mär 2013, 08:58

susa hat geschrieben:...
2009 Sauvignon blanc - Mario Schiopetto, Friaul

Mein erster Eindruck: Er ist ein bisschen dünn, er hat im Prinzip alles, was man von einem frischen, saftigen, klaren Sauvignon blanc erwartet, aber es dürfte doch von allem, vor allen von den Zitrusfruchtaromen ein wenig mehr sein. Wie ich schon an anderer Stelle erwähnte, man denkt ja doch gleich ans Geld und sagt sich, für 12-15€ erwarte ich schon ein wenig mehr von einem Wein.

Sieht man davon ab, dann ist das ein fein blumig und leicht floral duftender Wein, von hellen Gelb und am Gaumen besticht eine frische Säure, die Zitrus- und Beerennoten sind ein wenig verschwommen und der Abgang ist kurz. Insgesamt angenehm und harmonisch, leicht und durchaus beschwingt – alles in allem macht er durchaus Spaß. Der 2009er muss in diesem Sommer aber ausgetrunken werden.


Hallo susa,

wenn dies von allem ein bisschen zu wenig war, dann kann ich dir aus Südtirol den Mantele 2011 Sauvignon, KG Nals / Margreid empfehlen - der hat von allem ein bisschen mehr ;) . Für 12 € das wohl erreichbare Maximum. Der Frühling kann kommen.
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin

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