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Das Leben, so sagt man, schreibe die besten Geschichten. Man müsse halt nur genau hinsehen.
Das hat ja bei Goethes Werther bestens funktioniert. Nur ich erlebe irgendwie nie etwas Erhabenes, tief Ergreifendes, höchstens mal ein wenig Alltagskomik.
So wie letztens beim Bäcker mV, zwei junge Damen vertreiben sich die Wartezeit mit munterem Geplauder, die eine trägt unübersehbar eine Bandage am Knie. Nachdem das Liebesleben der Klassenkolleginnen durchdiskutiert ist (Die Lisa geht ja jetzt mit dem Tobi – näää, echt? Ich dachte der Tobi geht mit der Charlie!) fällt der Blick der Freundin auf das bandagierte Knie. "Was hast Du denn gemacht?" – "Meniskus!" – "Tut weh?" – "Ja, ziemlich!" – "Sch***! Kommste heute Abend zur Chorprobe?" – "Wo denkst Du hin, wie soll ich denn singen, mit DEM Knie!" Anatomisch vollkommen neue Perspektiven!
Aber das trägt nun mal nicht für einen Roman, noch nicht mal für eine Kurzgeschichte.
Mir schwebt noch ein Nachruf auf die gute alte Glühbirne vor, die ich zugegebenermaßen ziemlich vermisse. Aber der ist nun auch schon tausendfach geschrieben. Treibt mich noch die Frage um, ob jetzt meine Lieblingswitze aussterben, die Glühbirnenwitze. Die funktionieren alle nach dem Motto "Wie viele … (Mitglied einer bestimmten Bevölkerungs-, Berufs-, Interessengruppe) braucht man, um eine Glühbirne zu wechseln?" Die Antworten sind mal mehr mal weniger originell.
Meine Lieblingsglühbirnenwitze sind:
Zunächst der Klassiker:
Frage: Wie viele Ostfriesen braucht man, um eine kaputte Glühbirne zu wechseln.
Antwort: Fünf! Einer steht auf dem Tisch und hält die Birne an die Fassung, und vier heben den Tisch an und laufen im Kreis.
Frage: Wie viele Mathematiker benötigt man, um eine kaputte Glühbirne zu wechseln?
Antwort: Einen! Er engagiert fünf Ostfriesen und reduziert damit das Problem auf ein zuvor bereits gelöstes.
Frage: Wie viele Mitglieder der heterosexuellen männlichen Bevölkerung San Franciscos braucht man, um eine kaputte Glühbirne zu wechseln?
Antwort: Alle beide
Ich suche ja noch nach einer zündenden Idee für die Frage, wie viele Weintrinker oder Weinkritiker man braucht. Vielleicht so:
Frage: Wie viele Bordeaux-Trinker braucht man, um eine kaputte Glühbirne zu wechseln? Antwort: Fünf! Einen, der die Glühbirne wechselt, einen, der meint, die Glühbirne wäre vor fünf Jahren besser gewesen, einen, der schreit "Glühbirnenmord!" und einen, der bei Parker nachliest, wie die Glühbirne bewertet wurde. Zum Schluss braucht man noch einen, der reklamiert, dass die Glühbirne viel zu teuer und den Preis niemals wert ist und es bei Aldi auch gute Glühbirnen gibt.
Die Frage, wie vieler Mitglieder der Familie susa es bedurfte, um eine Flasche
1991 Castillo Ygay Gran Reserva Especial
Marquès de Murietta, Rioja
zu leeren, ist schnell beantwortet: Alle beide! Übrigens auch so ein Vertreter meiner Etikettentheorie JSDEDBDW!
Und Familie susa war sich in der Beurteilung ziemlich einig: Hat uns gut gefallen, wenn auch nicht ganz so groß wie der 1989er, der unser unangefochtener Ygay GRE-Liebling ist. Man hatte mich allenthalben gewarnt, der habe seine besseren Zeiten hinter sich.
Wahrscheinlich gibt es da ziemliche Flaschenvarianzen, die unsere präsentierte sich in guter Form. Dunkles Grantrot, kleiner Wasserrand, ein sehr feiner Duft nach Holz, gekochten Beeren, Tabak, am Gaumen samtig mit noch gut spürbarem Tannin, Leder, Pfeffer, zum recht langen Abgang hin eine recht ausgeprägte aber nicht unangenehme Säure. Der Wein wirkte kein bisschen alt und ausgezehrt sondern als Herr in den besten Jahren.
Ich wage nicht, zu beurteilen, wie lange sich der Wein noch auf diesem Niveau halten wird, die mir noch verbleibenden drei Flaschen werde ich aber nicht mehr allzu lange liegen lassen.
Prost!
Das hat ja bei Goethes Werther bestens funktioniert. Nur ich erlebe irgendwie nie etwas Erhabenes, tief Ergreifendes, höchstens mal ein wenig Alltagskomik.
So wie letztens beim Bäcker mV, zwei junge Damen vertreiben sich die Wartezeit mit munterem Geplauder, die eine trägt unübersehbar eine Bandage am Knie. Nachdem das Liebesleben der Klassenkolleginnen durchdiskutiert ist (Die Lisa geht ja jetzt mit dem Tobi – näää, echt? Ich dachte der Tobi geht mit der Charlie!) fällt der Blick der Freundin auf das bandagierte Knie. "Was hast Du denn gemacht?" – "Meniskus!" – "Tut weh?" – "Ja, ziemlich!" – "Sch***! Kommste heute Abend zur Chorprobe?" – "Wo denkst Du hin, wie soll ich denn singen, mit DEM Knie!" Anatomisch vollkommen neue Perspektiven!
Aber das trägt nun mal nicht für einen Roman, noch nicht mal für eine Kurzgeschichte.
Mir schwebt noch ein Nachruf auf die gute alte Glühbirne vor, die ich zugegebenermaßen ziemlich vermisse. Aber der ist nun auch schon tausendfach geschrieben. Treibt mich noch die Frage um, ob jetzt meine Lieblingswitze aussterben, die Glühbirnenwitze. Die funktionieren alle nach dem Motto "Wie viele … (Mitglied einer bestimmten Bevölkerungs-, Berufs-, Interessengruppe) braucht man, um eine Glühbirne zu wechseln?" Die Antworten sind mal mehr mal weniger originell.
Meine Lieblingsglühbirnenwitze sind:
Zunächst der Klassiker:
Frage: Wie viele Ostfriesen braucht man, um eine kaputte Glühbirne zu wechseln.
Antwort: Fünf! Einer steht auf dem Tisch und hält die Birne an die Fassung, und vier heben den Tisch an und laufen im Kreis.
Frage: Wie viele Mathematiker benötigt man, um eine kaputte Glühbirne zu wechseln?
Antwort: Einen! Er engagiert fünf Ostfriesen und reduziert damit das Problem auf ein zuvor bereits gelöstes.
Frage: Wie viele Mitglieder der heterosexuellen männlichen Bevölkerung San Franciscos braucht man, um eine kaputte Glühbirne zu wechseln?
Antwort: Alle beide
Ich suche ja noch nach einer zündenden Idee für die Frage, wie viele Weintrinker oder Weinkritiker man braucht. Vielleicht so:
Frage: Wie viele Bordeaux-Trinker braucht man, um eine kaputte Glühbirne zu wechseln? Antwort: Fünf! Einen, der die Glühbirne wechselt, einen, der meint, die Glühbirne wäre vor fünf Jahren besser gewesen, einen, der schreit "Glühbirnenmord!" und einen, der bei Parker nachliest, wie die Glühbirne bewertet wurde. Zum Schluss braucht man noch einen, der reklamiert, dass die Glühbirne viel zu teuer und den Preis niemals wert ist und es bei Aldi auch gute Glühbirnen gibt.
Die Frage, wie vieler Mitglieder der Familie susa es bedurfte, um eine Flasche
1991 Castillo Ygay Gran Reserva Especial
Marquès de Murietta, Rioja
zu leeren, ist schnell beantwortet: Alle beide! Übrigens auch so ein Vertreter meiner Etikettentheorie JSDEDBDW!
Und Familie susa war sich in der Beurteilung ziemlich einig: Hat uns gut gefallen, wenn auch nicht ganz so groß wie der 1989er, der unser unangefochtener Ygay GRE-Liebling ist. Man hatte mich allenthalben gewarnt, der habe seine besseren Zeiten hinter sich.
Wahrscheinlich gibt es da ziemliche Flaschenvarianzen, die unsere präsentierte sich in guter Form. Dunkles Grantrot, kleiner Wasserrand, ein sehr feiner Duft nach Holz, gekochten Beeren, Tabak, am Gaumen samtig mit noch gut spürbarem Tannin, Leder, Pfeffer, zum recht langen Abgang hin eine recht ausgeprägte aber nicht unangenehme Säure. Der Wein wirkte kein bisschen alt und ausgezehrt sondern als Herr in den besten Jahren.
Ich wage nicht, zu beurteilen, wie lange sich der Wein noch auf diesem Niveau halten wird, die mir noch verbleibenden drei Flaschen werde ich aber nicht mehr allzu lange liegen lassen.
Prost!
Red wine with fish. Well, that should have told me something.
James Bond in From Russia with Love
James Bond in From Russia with Love