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Weinetikett

BeitragVerfasst: Fr 13. Jan 2012, 11:57
von Panamera
Wer kennt das nicht: ein mächtiger Rotwein mit unglaublich guten Kritiken, unzähligen Empfehlungen und hoher Punktebewertung. Im Fachhandel steht man dann davor und das Etikett ist schlicht, langweilig, "billig" (wie von einem 5 Euro Wein), ja sogar fast schon öde oder gar "hässlich". Die Meisten stört das jedoch überhaupt nicht und hat somit keinen Einfluss auf das Kaufverhalten, geschweige denn die Vorfreude für diesen Tropfen. Doch gibt es Leute welche beim Kauf auf das Weinetikett achten resp. sie gar erst dadurch auf den Wein aufmerksam werden.

Wie sieht es bei euch aus? Legt ihr Wert auf ein schickes Weinetikett oder ist das absolut zweitrangig? Im Grunde ist es mir relativ egal was die Weinetikette für einen optischen EIndruck hinterlässt, der Inhalt steht klar im Vordergrund. Aber zugegeben: ein schickes Etikett ist in Kombination mit dem Genuss- und Trinkvergnügen eben schon das Tüpfelchen auf dem i und was ganz tolles. Im heimischen Weinkeller sind diese Flaschen nebst den richtig teuren halt doch die schönsten ;)

Für mich zwar kein relevantes, aber durchaus interessantes Thema. Freue mich auf eure Meinungen dazu!
Selbstverständlich können auch besonders gern gesehene und schöne Etiketten hier gespostet werden.

Grüsse aus der Schweiz
Marcio

Re: Weinetikett

BeitragVerfasst: Fr 13. Jan 2012, 12:06
von austria_traveller
Servus,
Etikettentheorie !
Also mir ist das vollkommen egal. Wichtig ist der Inhalt.
Ich trinke ja auch maurel und das Etikett ist potthässlich.

Re: Weinetikett

BeitragVerfasst: Fr 13. Jan 2012, 12:48
von innauen
Ich gehe da auch immer kontraindikativ vor. Hässliches Etikett = kein Geld für Marketing = mehr Budget für die Weinzubereitung.

Ausserdem meine ich, dass Etikettentrinker ihre Neigung kaum selbst reflektieren werden. Deshalb wird - gerade hier im Forum- niemand diese Möglichkeit ankreuzen. Da hätte man indirekter fragen müssen. Denn in Experimenten greifen die nicht weinafinen Probanten mit grosser Regelmässigkeit nach dem schönsten Etikett. Woran sollen sie sie auch sonst orientien?

Grüsse,

Wolf

Re: Weinetikett

BeitragVerfasst: Fr 13. Jan 2012, 12:58
von Neuppy
Hallo,
eine interessante Umfrage.
Man muss hier wohl trennen, zwischen Weinen, deren Namen und ungefähre Qualität man durch eigene Kenntnis, EMpfehlungen oder aus der Literatur kennt oder zu kennen glaubt. Da spielt für mich das Etikett in der Tat überhaupt keine Rolle beim Kauf. Dennoch mag ich durchaus schöne Etiketten gerne, da ich besondere leere Flaschen sammele. Wenn da auch das Etikett schön ist, freut mich das.

Wenn ich den Wein, der vor mir steht, aber so gar nicht einschätzen kann, glaube ich schon, daß die Gestaltung des Etiketts durchaus einen erheblichen Einfluss auf mein Kaufverhalten hat. Weniger, daß ich ein besonders schönes Etikett kaufen würde, vielmehr haben manche Etiketten eine solche Aufmachung, daß ich den Wein niemals kaufen würde (Fantasienamen und dann noch wilde Tiere drauf zum Beispiel, oder Etikett verrät so gar nichts über den Erzeuger). Hier können Etiketten meines Erachtens durchaus abschrecken.

Grüße Peter

Re: Weinetikett

BeitragVerfasst: Fr 13. Jan 2012, 13:44
von Charlie
bevor ich oenophil wurde war ich bibliophil aber es gibt einen Unterschied der mir eben durch diese Umfrage aufgefallen ist: bei Büchern war mir das Äussere viel wichtiger, ich hatte Freude an einem gut gemachten Buch. Ein Weinetikett interessiert mich aber nicht mehr als ein Plakat oder andere graphische Erzeugnisse

Re: Weinetikett

BeitragVerfasst: Fr 13. Jan 2012, 14:01
von susa
Ich sag's ja immer: Je scheußlicher das Etikett, desto besser der Wein -> die bekannte susasche Etikettentheorie

JSDEDBDW ;) ;)

lieben Gruß
susa

Re: Weinetikett

BeitragVerfasst: Fr 13. Jan 2012, 14:22
von Einzelflaschenfreund
Um mal kurz die Begrifflichkeit zu thematisieren: Unter einem "Etikettentrinker" hatte ich bislang immer jemanden verstanden, der auf große, bekannte, teure Namen setzt und nicht jemanden, der nach dem ästhetischen oder sonstigen Eindruck des Etiketts einen Bonus vergibt. Das sollten wir unterscheiden (die Umfrage ist in der Hinsicht ja auch eindeutig).

Beste Grüße
Guido

Re: Weinetikett

BeitragVerfasst: Fr 13. Jan 2012, 14:24
von susa
Guido, das ist auch allgemein übliche Definition für einen Etikettentrinker. Aber ich glaube, hier ist klar, was gemeint ist.

lg
s

Re: Weinetikett

BeitragVerfasst: Fr 13. Jan 2012, 15:00
von sociando
susa hat geschrieben:Ich sag's ja immer: Je scheußlicher das Etikett, desto besser der Wein -> die bekannte susasche Etikettentheorie

JSDEDBDW ;) ;)

lieben Gruß
susa



ja...das war schon vor 6 jahren hier nachzulesen.

http://www.talk-about-wine.de/topic.asp?TOPIC_ID=2966

best, martin

Re: Weinetikett

BeitragVerfasst: Fr 13. Jan 2012, 15:01
von Panamera
Erstmal danke für eure Beiträge und die Teilnahme an der Umfrage. In der Tat hätte man einiges ausführlicher gestalten können, allerdings war beabsichtigt aufzuzeigen wie wichtig das Etikett dem Weintrinker ist. Ehrlich gesagt hätte ich damit gerechnet dass deutlich mehr letzteres anklicken - daher finde ich die Thematik durchaus interessant :)
Neuppy hat geschrieben:Hallo,
eine interessante Umfrage.
Man muss hier wohl trennen, zwischen Weinen, deren Namen und ungefähre Qualität man durch eigene Kenntnis, EMpfehlungen oder aus der Literatur kennt oder zu kennen glaubt. Da spielt für mich das Etikett in der Tat überhaupt keine Rolle beim Kauf. Dennoch mag ich durchaus schöne Etiketten gerne, da ich besondere leere Flaschen sammele. Wenn da auch das Etikett schön ist, freut mich das.

Wenn ich den Wein, der vor mir steht, aber so gar nicht einschätzen kann, glaube ich schon, daß die Gestaltung des Etiketts durchaus einen erheblichen Einfluss auf mein Kaufverhalten hat. Weniger, daß ich ein besonders schönes Etikett kaufen würde, vielmehr haben manche Etiketten eine solche Aufmachung, daß ich den Wein niemals kaufen würde (Fantasienamen und dann noch wilde Tiere drauf zum Beispiel, oder Etikett verrät so gar nichts über den Erzeuger). Hier können Etiketten meines Erachtens durchaus abschrecken.

Grüße Peter

Schöner Beitrag, danke hierfür. In der Tat ist es ein Unterschied ob es sich um eine "bekannte" Weingrösse handelt oder ein Insider-Tipp von einem unbekannten, aber dennoch köstlichen und durchaus komplexen 25 Euro Wein vom Weinhändler um die Ecke. Ich bin ansonsten deiner Meinung und sehe dieses Thema relativ ähnlich.

Einzelflaschenfreund hat geschrieben:Um mal kurz die Begrifflichkeit zu thematisieren: Unter einem "Etikettentrinker" hatte ich bislang immer jemanden verstanden, der auf große, bekannte, teure Namen setzt und nicht jemanden, der nach dem ästhetischen oder sonstigen Eindruck des Etiketts einen Bonus vergibt. Das sollten wir unterscheiden (die Umfrage ist in der Hinsicht ja auch eindeutig).

Beste Grüße
Guido

Vielen Dank für diesen Hinweis, das ist mir natürlich bekannt. Weil ich in der Vergangenheit diverse Diskussionen (teils sehr gute, auch relativ lustige) zum Thema "Weinetikett" und deren Wirkung hatte, dachte ich dass diese Sache auch hier interessant sein könnte.

Zu guter letzt liegt selbst die Schönheit eines Weinetiketts im Auge des Betrachters. Somit kann man auch nicht verallgemeinern welche Etiketten nun schön und welche langweilig oder gar hässlich sind. Teils finde ich es sehr passend wenn der Wein so schmeckt, wie er aussieht (geht mir z.B. in der Musik mit dem Cover der CD/LP so). Oder auch genau umgekehrt - hier finde ich, teils unerwartete, Gegensätze ebenfalls sehr spannend. Wobei sich nicht jeder Produzent den Kopf über das Etikett zerbricht, andere schauen da wohl schon eher darauf. Oder eben wir, als Konsumenten und Liebhaber ;)