Mo 2. Jan 2017, 01:23
In letzter Zeit hatte ich ein paar Champagner im Glas, alle von mehr oder weniger bekannten Winzern (Häusern).
Janisson Baradon
Grande Reserve Brut n.V.Wirkt so als ob das Degorgement schon etwas länger zurückliegt. Korken braucht längere Zeit um sich wieder auszudehnen.
Farbe aber noch nicht wirklich gereift, mittleres und glänzendes Strohgelb. Ganz feine Perlage.
Eher kräftige aber sehr frische Nase. Profitiert deutlich von etwas Temperatur. Zugänglich und fein. Elegant aber mit Kraft vom Pinot Noir(50%CH 50%PN). Aufgeschnittener Apfel und Schale von Zitrusfrüchten. Dahinter leicht süßliche Hefenoten. Erinnert an süße, ungeröstete Mandeln. Leicht herb.
Ganz cremig, ohne Ecken und Kanten. Leider etwas hohl in der Mitte, tut dem Genuss aber keinen Abbruch. Abgang dann wieder sehr lang und durchaus komplex. Easy drinking mit Anspruch. Einfach köstlich und ideal für Leute die sonst keinen Bezug zu Champagner haben.
89-90pLamblot
Vintage 200850%CH 50% PN
Eher ins kräftige und goldgelbe gehend. Wahnsinnig feine Perlage.
Marzipan, Gelber und Grüner leicht oxidierter Apfel, Hefe, Zitrus, deutliche aber zurückhaltende Waldhonigspur. Grünlich frisch und gleichzeitig gelbfruchtig füllig. Mineralisch. Herb und Nachhaltig. Sehr langer Abgang. Komplex und wirklich lecker.
Wird seine ganze Klasse erst in ein paar Jahren ausspielen. Die ganz samtige und feine Perlage ist hervorzuheben. Ist wahrscheinlich auch auf seine
7 Jahre Hefelager zurückzuführen. Die Aromen sind noch nicht ganz verwoben und stehen etwas nebeneinander. Aber meckern auf hohem Niveau.
Ps: wird mit Luft immer facettenreicher, packt mich mit der Zeit wirklich mit seinem herb-fruchtigen, kräftigen,würzigem und komplexen Charakter.
90p+Nicolas Feuliatte
Cuvee Speciale 2000Mittleres Strohgelb, sehr feine Perlage, davon aber nicht mehr so viel.
Wirkt direkt nach dem Öffnen überlagert und oxidiert.
Nach ein bis zwei Stunden zeigt sich aber ein schön gereifter Champagner.
Nase nach Omas Apfelkeller und sehr würzigem Waldhonig. Eher wenig Brioche. Ausreichend Frische mit Grünem Apfel und deutlichen Kreidenoten. Zitrus. Leichte Oxidationsnoten nach Sherry schwingen immer noch mit. Dahinter Marizpan. Komplex.
Perlage am Gaumen nur ganz fein und leicht. Bringt dennoch genug Frische durch eine sehr feine Säure. Hauptsächlich leicht Brauner Apfel.
Langer und ganz weicher Abgang.
Gut gereift und in Balance, gehört jedoch ausgetrunken. Macht aber noch Spaß.
89-90pPiollot Pere et fils
Champs Rayes 2011100%CH
Helles und glänzendes Goldgelb im Glas. Feine und leicht cremige Perlage.
Riecht im ersten Eindruck etwas wie "Naturwein". Erinnert die 18er,32er,42er von Balthasar Ress.
Viel mürber, aufgeschnittener und bräunlicher Apfel. Aber auch etwas Granny Smith. Aprikosen. Sehr mineralisch und salzig. Feiner und dezenter Hefeton. Mandeln und Karamell. Wirkt trotz seiner Fülle frisch.
Leicht herb am Gaumen und im langen Abgang. Eher kräftiger und würziger, eigenständiger Blanc de Blancs mit gelben Fruchtnoten. Sehr, sehr schön! Kann auch noch liegen.
91pFür die doch etwas höheren Preise, welche in der Champagne aufgerufen werden, bekommt man aber, meines Erachtens nach, durchweg viel Qualität ins Glas! Ich hatte ehrlich gesagt noch nie einen Wein aus dieser Region der mich enttäuscht hat. Ich muss aber auch zugeben dass ich mich hauptsächlich an die kleinen Champagnerwinzer halte welche schon durch die Qualität ihrer Erzeugnisse aufgefallen sind.
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Timo09 am Mo 2. Jan 2017, 10:03, insgesamt 1-mal geändert.