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Champagner

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theater69

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Re: Champagner

BeitragSa 22. Okt 2016, 15:47

Danke für die Erläuterung, ich werde es bei nächster Gelegenheit ausprobieren, ggfs. im direkten Vergleich zum von mir bisher verwendeten Champagnerglas von Riedel
LG
Andreas

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Es soll keiner so wenig Wein trinken, dass er seiner Gesundheit schadet (Marc Aurel)
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Weinschlumpf

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Re: Champagner

BeitragSo 23. Okt 2016, 12:27

Ja, diesen direkten Vergleich würde ich auch gerne durchführen. Leider sind meine Sommeliers Schaumweingläser schon vor Jahren den Weg alles Irdischen gegangen...(wieder ein Grund mehr, mal wieder nach Kuftsein zu fahren :ugeek: )..Große Schaumweine trinke ich zwar selten, aber wenn, dann entweder aus dem Sommeliers Burgunderglas (Pinot und Chardonnaylastig) bzw. dem Universalglas von Zalto (Riesling).

Viele Grüße

Niko
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octopussy

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Re: Champagner

BeitragSo 23. Okt 2016, 13:39

Ein Glastipp für die Champagnerfreunde: Riedel Veritas Champagner. Ein durch und durch klassisches Champagnerglas, das nicht die Welt kostet und für meinen Geschmack Champagner hervorragend zur Geltung bringt. Das Zalto Süßweinglas ist auch gut, ich finde es aber einen Tick zu kurz im Kelch. Zalto Universal nehme ich nur im Notfall, die Bläschen gehen da zu stark in die Breite. Und noch größere Gläser lassen das Mousseux noch undefinierter werden, auch wenn die Aromen einen Tick besser zur Geltung kommen.
Beste Grüße, Stephan
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OsCor

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Re: Champagner

BeitragSo 23. Okt 2016, 19:43

Natürlich kriegt man im Laufe eines Lebens eine ganze Menge Sekt eingetrichtert (oder genauer: eingeflötet). Champagner schon weniger und jetzt habe ich gelernt, dass man Champagner zwecks Genusssteigerung besser aus speziellen Gläsern trinkt - oder halt Weissweingläsern. Soweit, so gut.
Nächstes Jahr feiere ich einen runden Geburtstag und möchte dazu mit einem richtig guten Champagner anstoßen. Gerade habe ich mal etwas gegoogelt, wie voll man so ein Glas dann machen sollte, um einen optimalen Genuss zu ermöglichen. Außer gleich aus der Flasche zu trinken, war aber ziemlich alles dabei.
Wie handhabt ihr (man) das?

Gruß
Oswald
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olifant

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Re: Champagner

BeitragMo 24. Okt 2016, 08:58

Bei frischen Chardonnay und/oder WB basierten nehme ich Zwiesel 'The First', Füllmenge ca. 0,1.
Bei gereiften / komplexeren / weinigeren Typen nehme ich dann auch gerne ein bauchiges Burgunderglas, dann Füllmenge ca. 0,15 - auf Musseaux, so noch vorhanden, muss ich dann leider eher verzichten.
Das gilt jetzt aber bei mir für Trento DOC und Franciacorta - die Besseren sind in gewisser Weise Champagner nicht unähnlich und in diesem Sinne - Gläserwahl - wohl durchaus vergleichbar.
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
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Jürgen

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Re: Champagner

BeitragMo 19. Dez 2016, 10:18

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Den kaufe ich nimmer, selbst nicht, wenn ich ihn günstig - wie diese von mir gekaufte Flasche - bekomme :(
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theater69

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Re: Champagner

BeitragSo 25. Dez 2016, 09:10

Moin,
gestern bot sich nun die Gelegenheit einer Gläserprobe. Herhalten mußte ein Clouet „Grande Reserve“, den ich schon einige Zeit gelagert hatte.

1. Riedel Sommelier Champagner: gutes Mousseux, stark hefig, deutliche Alterungsnoten, leichter genereller Bitterton
2. Riedel Sommelier Riesling: mittleres bis gutes Mousseux, weniger Alterungsnoten aber trotzdem noch recht hefig, leichte Bitternote im Abgang
3. Zalto Süßwein: gutes Mousseux, leichte Briochenote und damit eine gewisse „Spritzigkeit“ gegenüber den anderen Gläsern, keine Bitternote

Mein Fazit: Für gereifte Champagner gibt es für mich nur noch das Süßweinglas. Ich hätte nie gedacht, daß die Unterschiede so signifikant und auch für mich als Laien erkennbar sind.
LG
Andreas

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Es soll keiner so wenig Wein trinken, dass er seiner Gesundheit schadet (Marc Aurel)
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derwolf

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Re: Champagner

BeitragSa 31. Dez 2016, 14:59

Passend zum Thema, es gab Champagner aus dem Zalto Süßweinglas (wirklich, ein perfektes Schaumweingläschen)

Zuerst Agrapart "Terroirs"

Extrem frisch, viel Säure, Zitrusfrüchte, wenig Birne, minimal Brioche, dafür dann doch einen gering gerbig, bitteren Anteil. Macht dennoch Appetit!

Dann Benoit Lahaye "Le Jardin de la Grosse Pierre"

Birnenbrioche, ungesüßt, wunderbar hefig, lang, Agrumen wie es so schön heißt und eine bezaubernde Länge. Champagner wie er sein sollte, voller Genuß und entdeckungswürdiger Nuancen, vor allem die cremig-prickelnde Textur. Grand Vin.

Da kommt nicht viel nach, aber es wird heute ohnehin eine frühe Nacht. LG Wendelin
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Timo09

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Re: Champagner

BeitragMo 2. Jan 2017, 00:23

In letzter Zeit hatte ich ein paar Champagner im Glas, alle von mehr oder weniger bekannten Winzern (Häusern).

Janisson Baradon
Grande Reserve Brut n.V.

Wirkt so als ob das Degorgement schon etwas länger zurückliegt. Korken braucht längere Zeit um sich wieder auszudehnen.
Farbe aber noch nicht wirklich gereift, mittleres und glänzendes Strohgelb. Ganz feine Perlage.
Eher kräftige aber sehr frische Nase. Profitiert deutlich von etwas Temperatur. Zugänglich und fein. Elegant aber mit Kraft vom Pinot Noir(50%CH 50%PN). Aufgeschnittener Apfel und Schale von Zitrusfrüchten. Dahinter leicht süßliche Hefenoten. Erinnert an süße, ungeröstete Mandeln. Leicht herb.
Ganz cremig, ohne Ecken und Kanten. Leider etwas hohl in der Mitte, tut dem Genuss aber keinen Abbruch. Abgang dann wieder sehr lang und durchaus komplex. Easy drinking mit Anspruch. Einfach köstlich und ideal für Leute die sonst keinen Bezug zu Champagner haben. 89-90p

Lamblot
Vintage 2008

50%CH 50% PN
Eher ins kräftige und goldgelbe gehend. Wahnsinnig feine Perlage.
Marzipan, Gelber und Grüner leicht oxidierter Apfel, Hefe, Zitrus, deutliche aber zurückhaltende Waldhonigspur. Grünlich frisch und gleichzeitig gelbfruchtig füllig. Mineralisch. Herb und Nachhaltig. Sehr langer Abgang. Komplex und wirklich lecker.
Wird seine ganze Klasse erst in ein paar Jahren ausspielen. Die ganz samtige und feine Perlage ist hervorzuheben. Ist wahrscheinlich auch auf seine 7 Jahre Hefelager zurückzuführen. Die Aromen sind noch nicht ganz verwoben und stehen etwas nebeneinander. Aber meckern auf hohem Niveau.
Ps: wird mit Luft immer facettenreicher, packt mich mit der Zeit wirklich mit seinem herb-fruchtigen, kräftigen,würzigem und komplexen Charakter.
90p+

Nicolas Feuliatte
Cuvee Speciale 2000

Mittleres Strohgelb, sehr feine Perlage, davon aber nicht mehr so viel.
Wirkt direkt nach dem Öffnen überlagert und oxidiert.
Nach ein bis zwei Stunden zeigt sich aber ein schön gereifter Champagner.
Nase nach Omas Apfelkeller und sehr würzigem Waldhonig. Eher wenig Brioche. Ausreichend Frische mit Grünem Apfel und deutlichen Kreidenoten. Zitrus. Leichte Oxidationsnoten nach Sherry schwingen immer noch mit. Dahinter Marizpan. Komplex.
Perlage am Gaumen nur ganz fein und leicht. Bringt dennoch genug Frische durch eine sehr feine Säure. Hauptsächlich leicht Brauner Apfel.
Langer und ganz weicher Abgang.

Gut gereift und in Balance, gehört jedoch ausgetrunken. Macht aber noch Spaß.
89-90p

Piollot Pere et fils
Champs Rayes 2011

100%CH
Helles und glänzendes Goldgelb im Glas. Feine und leicht cremige Perlage.
Riecht im ersten Eindruck etwas wie "Naturwein". Erinnert die 18er,32er,42er von Balthasar Ress.
Viel mürber, aufgeschnittener und bräunlicher Apfel. Aber auch etwas Granny Smith. Aprikosen. Sehr mineralisch und salzig. Feiner und dezenter Hefeton. Mandeln und Karamell. Wirkt trotz seiner Fülle frisch.
Leicht herb am Gaumen und im langen Abgang. Eher kräftiger und würziger, eigenständiger Blanc de Blancs mit gelben Fruchtnoten. Sehr, sehr schön! Kann auch noch liegen.
91p


Für die doch etwas höheren Preise, welche in der Champagne aufgerufen werden, bekommt man aber, meines Erachtens nach, durchweg viel Qualität ins Glas! Ich hatte ehrlich gesagt noch nie einen Wein aus dieser Region der mich enttäuscht hat. Ich muss aber auch zugeben dass ich mich hauptsächlich an die kleinen Champagnerwinzer halte welche schon durch die Qualität ihrer Erzeugnisse aufgefallen sind.
Zuletzt geändert von Timo09 am Mo 2. Jan 2017, 09:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Timo09

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Re: Champagner

BeitragMo 2. Jan 2017, 00:26

derwolf hat geschrieben:Passend zum Thema, es gab Champagner aus dem Zalto Süßweinglas (wirklich, ein perfektes Schaumweingläschen)

Zuerst Agrapart "Terroirs"

Extrem frisch, viel Säure, Zitrusfrüchte, wenig Birne, minimal Brioche, dafür dann doch einen gering gerbig, bitteren Anteil. Macht dennoch Appetit!

Dann Benoit Lahaye "Le Jardin de la Grosse Pierre"

Birnenbrioche, ungesüßt, wunderbar hefig, lang, Agrumen wie es so schön heißt und eine bezaubernde Länge. Champagner wie er sein sollte, voller Genuß und entdeckungswürdiger Nuancen, vor allem die cremig-prickelnde Textur. Grand Vin.


Wenn ich mir etwas wünschen könnte, dann hätte ich gern die Gabe Weine so kurz und prägnant auf den Punkt zu bringen! Wenig Worte aber viel Inhalt, Kompliment dafür!
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