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- Registriert: Mi 15. Dez 2010, 14:56
. . . und dann war mal wieder ein EGLY-OURIET dran, und zwar der Grand Cru 'V.P', Extra Brut. Das VP steht für 'Vieilissement Prolongé' und bedeutet konkret 78 Monate Reifezeit, degorgiert wurde er im Januar 2012.
Sichtbar wird im Glas ein zartes Gold und eine erstaunlich verhaltene, aber sehr feine Perlage. (Mit verringertem Druck abgefüllt?) Die Impressionen am Gaumen überschlagen sich: Da ist eine präsente reife, dennoch frische apfelige Säure; bevor weitere Details zu greifen sind, ist die große Harmonie spürbar, auch Schmelz und vor allem eine geradezu überwältigende Aromenexplosion: Man ahnt reifes gelbes Obst, tropische Früchte, Trockenfrüchte, Blüten, auch feine dunkle Akzente, ein Hauch von Leder, exotische Noten (Safran?), auch offenbar neue Eiche und feine Süße – ein großer Finessenreichtum; nicht schlank, nicht fett hat der Champagner einen mittleren, vielleicht sogar kräftigen, aber jedenfalls weichen Körper und ist dabei durchaus stoffig, er kleidet den Gaumen aus und hält ihn im Griff – lange, lange. Allerdings endet er leider nicht ganz so charmant und verführerisch, wie er sich die meiste Zeit geriert, denn er mündet schließlich ganz am Schluß in einen doch etwas vorstehenden Holzton mit leichter Bitterkeit, da ist die Eiche halt nicht so völlig integriert wie sie es zunächst war oder schien, evtl. sogar leicht austrocknend. Der 'V.P' ist sicher kein small talk begleitender Aperitifchampagner und auch für’s mitternächtliche Silvestergejohle (trotz des Feuerwerks am Gaumen) zu schade, eher einer, der die ganze Aufmerksamkeit einfordert und auf den man sich in Muße einlassen sollte. Trotz der Abstriche wegen des nicht so idealen Endes ist er great stuff und deutlich im 90er Punktefeld anzusiedeln.
Er besteht zu 30% aus Chardonnay, zu 70% aus Pinot Noir (aus den GC-Orten Ambonnay, Bouzy, Verzenay) – zum größten Teil aus den fülligeren Jahrgängen 2005 und 2006, ist mit 2g dosiert, ist unfiltriert und ungeschönt und ohne Malo.
Ole
Sichtbar wird im Glas ein zartes Gold und eine erstaunlich verhaltene, aber sehr feine Perlage. (Mit verringertem Druck abgefüllt?) Die Impressionen am Gaumen überschlagen sich: Da ist eine präsente reife, dennoch frische apfelige Säure; bevor weitere Details zu greifen sind, ist die große Harmonie spürbar, auch Schmelz und vor allem eine geradezu überwältigende Aromenexplosion: Man ahnt reifes gelbes Obst, tropische Früchte, Trockenfrüchte, Blüten, auch feine dunkle Akzente, ein Hauch von Leder, exotische Noten (Safran?), auch offenbar neue Eiche und feine Süße – ein großer Finessenreichtum; nicht schlank, nicht fett hat der Champagner einen mittleren, vielleicht sogar kräftigen, aber jedenfalls weichen Körper und ist dabei durchaus stoffig, er kleidet den Gaumen aus und hält ihn im Griff – lange, lange. Allerdings endet er leider nicht ganz so charmant und verführerisch, wie er sich die meiste Zeit geriert, denn er mündet schließlich ganz am Schluß in einen doch etwas vorstehenden Holzton mit leichter Bitterkeit, da ist die Eiche halt nicht so völlig integriert wie sie es zunächst war oder schien, evtl. sogar leicht austrocknend. Der 'V.P' ist sicher kein small talk begleitender Aperitifchampagner und auch für’s mitternächtliche Silvestergejohle (trotz des Feuerwerks am Gaumen) zu schade, eher einer, der die ganze Aufmerksamkeit einfordert und auf den man sich in Muße einlassen sollte. Trotz der Abstriche wegen des nicht so idealen Endes ist er great stuff und deutlich im 90er Punktefeld anzusiedeln.
Er besteht zu 30% aus Chardonnay, zu 70% aus Pinot Noir (aus den GC-Orten Ambonnay, Bouzy, Verzenay) – zum größten Teil aus den fülligeren Jahrgängen 2005 und 2006, ist mit 2g dosiert, ist unfiltriert und ungeschönt und ohne Malo.
Ole