Di 12. Mär 2019, 00:14
amateur des vins hat geschrieben:Das scheint mir schon in Richtung Vermarktbarkeit zu zeigen. Insbesondere, wenn man dann lange hängen lassen und damit eine Substanz erzeugen kann, die in weniger warmen Jahren vielleicht nicht jeder hinbekommt. Das könnte schon eine Versuchung darstellen - man kann's ja dann "korrigieren".
Di 12. Mär 2019, 00:17
Georg R. hat geschrieben:Für mich ist 18 auch kein "Jahrhundertjahrgang", im Gegenteil, ich werde ihn so weit wie möglich meiden.
Wenn ich mir so manche 15er Basisweine - vor allem die Weißweine - anschaue, die jetzt schon an Frische verloren haben, dann wird das mit den 18ern wohl auch so enden.
Aber auch bei den Großen Gewächsen bin ich skeptisch...vor allem was die südlichen Regionen betrifft.
Da wird man wohl wieder, wie in 15, an vielen Schrauben drehen müssen.
Gruß
Georg
Di 12. Mär 2019, 01:38
Rieke Riesling hat geschrieben:Ist euch schon mal in den Sinn gekommen das es beim Aufsäuern in erster Linie gar nicht um dem Geschmack geht?
Aufgesäuert wird im Regelfall als erstes der Most um max. 1,5 g/l um den ph-wert zu senken. Es geht hierbei darum den Most/Jungwein stabil gegenüber Mikroorganismen zu bekommen. Wenn die 1,5 Gramm nicht reichen kann bei Bedarf der Jungwein nochmals bis zu 2,5 g/l aufgesäuert werden. Säurearme Rebsorten wie z.B. Traminer brauchen dies.
Georg R. hat geschrieben:Wenn ich mir so manche 15er Basisweine - vor allem die Weißweine - anschaue, die jetzt schon an Frische verloren haben, dann wird das mit den 18ern wohl auch so enden.
Di 12. Mär 2019, 02:00
Was weiß ich, warum? Kommt aber offenbar vor, und sei es, weil der Winzer sich verzockt. Und wenn er dann merkt, daß er zu spät dran war, hat er einen Anreiz, aufzusäuern - meinst Du nicht?Rieke Riesling hat geschrieben:Da ist auch wieder ein Denkfehler. Warum lässt man gerade wie in 2018 die Trauben so lange hängen? Versuchung?? Quatsch. Jeder der von UTA je gehört oder UTA geschmeckt hat weiß, eine vorzeitige Lese bei Trockenstress kann UTA Weine hervorbringen. Physiologische Reife kann dies verhindern. Lese nach Zucker- oder Säurewert ist in den Fall kontraproduktiv.
Di 12. Mär 2019, 09:48
Di 12. Mär 2019, 10:46
amateur des vins hat geschrieben:Was weiß ich, warum? Kommt aber offenbar vor, und sei es, weil der Winzer sich verzockt. Und wenn er dann merkt, daß er zu spät dran war, hat er einen Anreiz, aufzusäuern - meinst Du nicht?Rieke Riesling hat geschrieben:Da ist auch wieder ein Denkfehler. Warum lässt man gerade wie in 2018 die Trauben so lange hängen? Versuchung?? Quatsch. Jeder der von UTA je gehört oder UTA geschmeckt hat weiß, eine vorzeitige Lese bei Trockenstress kann UTA Weine hervorbringen. Physiologische Reife kann dies verhindern. Lese nach Zucker- oder Säurewert ist in den Fall kontraproduktiv.
Ich glaube nicht, daß in der Breite nur "Stabilisierung ggü. Mikroorganismen" die Motivation ist. Weißt Du mehr? Hast Du belastbare Zahlen? Wäre ja schön, wenn's so wäre. Und noch schöner wäre, wenn garnicht aufgesäuert würde.
Di 12. Mär 2019, 12:02
olifant hat geschrieben:wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, ist "Rieke Riesling" ein qualitätsbewusster Winzer.
olifant hat geschrieben:Nun, jeder muss für sich selbst entscheiden, wie er mit seinem Halbwissen hausieren geht
Di 12. Mär 2019, 12:04
Ohne zu wissen, wer sich hinter dem Nick verbirgt, bin ich davon ausgegangen - da muß man ja nur mal die wenigen Beiträge hier überfliegen. "Qualitätsbewußt" weiß ich nicht, klingt mir aber so und nehme ich erstmal so an. Der überwiegende Anteil Wein dürfte übrigens nicht "qualitätsbewußt" produziert werden.olifant hat geschrieben:wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, ist "Rieke Riesling" ein qualitätsbewusster Winzer.
Freut mich, wenn ich Dich amüsieren konnte. Die "dezidierte Aussage" ist, Qualifikation hin oder her, erstmal eine Einzelmeinung, weshalb ich um weitere Informationen gebeten habe. Im übrigen war mir der Zusammenhang mit dem pH-Wert bekannt, wie Du oben nachlesen kannst. Kommt nicht oft vor, aber manchmal eben doch.olifant hat geschrieben:Insofern in gewisser Weise amüsant, dass du diese dezidierten Aussagen, ich zumindest würde diese dafür halten, in derart flapsiger Form hinterfragst.
Hausieren, so so...olifant hat geschrieben:Nun, jeder muss für sich selbst entscheiden, wie er mit seinem Halbwissen hausieren geht
Ich auch (im Gegenteil? wozu?). Und bedeutet das aus Deiner Sicht, daß ein Diskurs zu unterbleiben hat? Darf nicht mehr selber nachgedacht und nachgefragt werden, sondern muß in Ehrfurcht erstarrt werden?olifant hat geschrieben:Ich finde es im Gegenteil sehr aufschlussreich, dass hier von berufener Seite konkrete Aussagen getroffen werden, die auch den (chemischen) Hintergrund beleuchten.
Di 12. Mär 2019, 12:17
Der hervorgehobene Satz bezieht sich auf die Praxis, nicht auf das Vorweisen von Zahlen: Ich fände es schön, wenn in erster Linie der Mikrobiologie wegen aufgesäuert würde, und nicht wegen der Sensorik infolge ausbaufähiger Weinbergsarbeit.amateur des vins hat geschrieben:Ich glaube nicht, daß in der Breite nur "Stabilisierung ggü. Mikroorganismen" die Motivation ist. Weißt Du mehr? Hast Du belastbare Zahlen? Wäre ja schön, wenn's so wäre. Und noch schöner wäre, wenn garnicht aufgesäuert würde.
Di 12. Mär 2019, 13:44