Do 17. Mär 2016, 13:11
UlliB hat geschrieben:Was den Kommentar von MK zu 2015 betrifft, bleibt festzuhalten, dass er beim Jahrgang 2011 der einzige war, der die Problematik dieses Jahrgangs frühzeitig erkannt und publik gemacht hat - zur gleichen Zeit waren die nämlichen Jubelperser, die jetzt den Jahrgang 2015 in den Himmel loben, noch völlig ungebremst euphorisch unterwegs. Heute zeigt sich, dass Kössler voll und ganz Recht gehabt hat. Insofern nehme ich das schon ernst.
"Erhobener-Zeigefinger-Duktus" und eine gewisse Dogmatik hin oder her (auch mich nervt das manchmal): hier bewahrt jemand eine kritische Distanz zum heute branchenüblichen Vorgehen, jeden auch nur halbwegs akzeptablen Jahrgang in den Himmel zu loben und entsprechend zu bepunkten.
Fr 18. Mär 2016, 00:18
Fr 18. Mär 2016, 10:57
Bernd Schulz hat geschrieben: Ich erinnere mich noch bestens an den Oktober 2006. Da habe ich ein paar Tage an der Mosel verbracht, und die Fäulnisproblematik war in diversen Wingerten auffälligst zu sehen und zu riechen!
Sa 19. Mär 2016, 22:39
Mi 23. Mär 2016, 18:36
Böden, die aufgrund ihrer Zusammensetzung gut Wasser speichern und/oder eine gute Bodenbewirtschaftung, die den Regen nicht wegspült, sondern tief ins Erdreich eindringen lässt.
Mi 23. Mär 2016, 18:43
Mi 23. Mär 2016, 19:37
Mi 23. Mär 2016, 20:42
OsCor hat geschrieben:Wein kann man auf nahezu jedem Substrat anbauen. Bei Trockenheit ist aber Löß durch sein Wasserhaltevermögen vielen anderen Böden überlegen. Kann sein, dass Ton eine noch höhere Porosität aufweist, aber wichtig ist, dass die Poren nicht zu klein sind. Lößböden enthalten auch Ton, aber der Hauptbestandteil ist Schluff, dessen viele mittelgroßen Poren im Löß bewirken, dass Wasser pflanzenverfügbar bleibt.
Oswald
Gerald hat geschrieben:Meines Wissens kommt es vor allem auf die Korngröße an - Tonböden sind damit besser als Sandböden oder gar grober Kiesel oder Schiefer. Ein höherer Anteil an Humus ist selbstverständlich auch vorteilhaft.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bodenart
Diesen Aussagen möchte ich mich gerne anschließen.
Während meiner Pfalztour um den 10.September 2015 war die Weinlese dort in vollem Gang.Kein Wunder,die Böden sind fast durchgängig leicht erwärmbar und die Mostgewichte waren für die Jahreszeit schon recht hoch. Ob die rasche Reifung der Trauben die Gewinnung großer Rieslinge zugelassen hat, werden wir bald wissen.
Ich persönlich tippe für die Pfalz auf einen früh trinkbaren 2015er Jahrgang und hoffe auf ein paar Ausreißer nach oben.
Kalkreiche Tonböden mit guter Humusversorgung und gutem Laubmanagement könnten zu den Gewinnern des Jahrgangs 2015 gehören.Da gab es bei gesunden Rieslingtrauben Mitte Oktober Öchslegrade zwischen 92 und 98 Grad mit kräftigen Mostsäuren über 1o Promille.
Aus solchen Lagen durfte ich schon einige Faßproben verkosten, die mehr als nur vielversprechend waren:
Knackig trockene Rieslinge mit gut 9 Promille, die die 13 Vol.% Alk. nicht schmecken lassen.Da scheint Langlebigkeit garantiert.Einige Rheinhessen und Rheingauer könnten da sehr interessant werden.
Die Schieferböden in den nördlichen Anbaugebieten werden uns aus 2015 viele hervorragende Rieslinge bescheren,wenn nicht zu spät geerntet wurde: rel. hohe Mostgewichte, niedriger pH-Wert,prägnante Säure. Sind das nicht Superkriterien für excellente restsüße Tropfen?
Ich als Rieslingliebhaber sehe den Jahrgang 2015 sehr positiv, kaufe ohnehin fast nur bei "sicheren" Winzern und mache mir deshalb auch über Trockenstress, UTA u.s.w. auch keine Sorgen.
Ich freue mich auf die 2015er Riesling und warte gespannt auf ihre Freigabe.
Gruß Leo
Grüße,
Gerald
Mi 23. Mär 2016, 21:13
Mi 23. Mär 2016, 22:37
Ein bisschen aufpassen muss der Winzer also schon, auch wenn er Spitzenwinzer ist.