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Bordeaux 2015 - fettes Jahr, fette Preise?

Berichte, Erfahrungen, Prophezeiungen
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innauen

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Re: Bordeaux 2015 - fettes Jahr, fette Preise?

BeitragSa 24. Okt 2015, 17:05

UlliB hat geschrieben:
Rotundweiss hat geschrieben: eine Diskussion über Bordeaux ohne eine zeitgleiche Diskussion über Preise nicht mehr möglich.

(...)

Denn Bordeaux ist in der allgemeinen Wahrnehmung vor allem anderen eins: zu teuer. Womit wir wieder am Ausgangspunkt der Diskussion sind: Bordeaux und Preise - ein untrennbares Paar :twisted:

Gruß
Ulli


Hallo,

wenn es tröstet: Es war noch nie anders :oops: :lol:

Habe hier eine alte Subskriptionsliste von Alpina aus der Subskription 1985. Tenor: 'Schon wieder sind die Preise gestiegen'. Ich denke, jeder der Bordeaux mag, würde zB Lynch Bages 1985 zu damaligen Tarifen nachkaufen. Alles eine Frage des Bezugsrahmens.

Grüße,

wolf
„Es war viel mehr.“

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UlliB

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Re: Bordeaux 2015 - fettes Jahr, fette Preise?

BeitragSa 24. Okt 2015, 18:17

innauen hat geschrieben:Habe hier eine alte Subskriptionsliste von Alpina aus der Subskription 1985. Tenor: 'Schon wieder sind die Preise gestiegen'. Ich denke, jeder der Bordeaux mag, würde zB Lynch Bages 1985 zu damaligen Tarifen nachkaufen. Alles eine Frage des Bezugsrahmens.

Und? Was hat der Lynch Bages damals gekostet? Wenn ich mich richtig erinnere, knapp 40 DM, umgerechnet vielleicht 20 Euro? - Der 14er kostet rund 80 Euro, und so betrachtet geht die Sache auch inflationskorrigiert vorne und hinten nicht auf. Natürlich ist erstklassiger Bdx teurer geworden, sowohl relativ als auch absolut. Nur ist das anderswo bei Spitzenweinen nicht anders.

Gruß
Ulli
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Ollie

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Re: Bordeaux 2015 - fettes Jahr, fette Preise?

BeitragSa 24. Okt 2015, 19:07

UlliB hat geschrieben:so betrachtet geht die Sache auch inflationskorrigiert vorne und hinten nicht auf


Wieso denn "inflationskorrigiert"? Wo stand 1985 der Dow Jones, wechselkurskorrigiert? Man hat doch sehr schoen an den 2014er-Preisen gesehen, woran sich die Preisgestaltung orientiert...

Cheers,
Ollie
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UlliB

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Re: Bordeaux 2015 - fettes Jahr, fette Preise?

BeitragSa 24. Okt 2015, 20:01

Ollie hat geschrieben:Wieso denn "inflationskorrigiert"? Wo stand 1985 der Dow Jones, wechselkurskorrigiert? Man hat doch sehr schoen an den 2014er-Preisen gesehen, woran sich die Preisgestaltung orientiert...

Ja, und, Ollie - was willst Du mir denn hiermit sagen?

Was hat denn 1985, inflations- und wechselkurskorrigiert, ein S-Klasse-Mercedes gekostet? Und wie stand das Produkt damals qualitativ und im Querverglech zu dem, was die Konkurrenz angeboten hat?

Also: was willst Du hier sagen?

Gruß
Ulli
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harti

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Re: Bordeaux 2015 - fettes Jahr, fette Preise?

BeitragSo 25. Okt 2015, 14:09

Rotundweiss hat geschrieben:Interessantere Alternativen aus anderen Ländern/Regionen im Vergleich zu teureren C.B./preisw. klass.BDX kenne ich z.Z. nicht. Da ich deine zahlreich gelesenen Statements zu gutem Wein sehr schätze, würde ich mich über einen Tip per PM sehr freuen.

Hallo Georg,

es gehört zwar nicht hierher, aber ich poste meine Antwort gleich hier. Mein Interessensschwerpunkt hat sich schon seit Längerem von Bordeaux nach Italien verlagert und hier liegt mein Fokus nicht auf den Bordeaux-Kopien, die m.E. kein gleichwertiger Ersatz sind.

Insbesondere sind es die Piemonteser, die mich faszinieren. Hier kommt alles zusammen, was ich mit Wein verbinde. Eine wunderschöne Landschaft, hervorragendes und bezahlbares Essen, hochklassige Weine und Weingüter, die ihre Tore (noch) nicht verrammelt haben (wenn man von den wenigen Großkopferten absieht). Ein paar Tipps: Barbera von Bartolo Mascarello (15 € ab Weingut), Barbera von Sandrone (ca. 20 € in D), Bussia Barolo von Fenocchio (ca. 27-30 € im Handel), Barbaresco von den Produttori (ausgezeichneter 2010er für 20 €, hervorragende 2008er Riservas für - ehemals - ca. 28-30 €), Monvigliero Barolo von Burlotto (2011er kostete ca. 34 €), Massolino Barolo (2010er gab es für etwa 27-28 € bei günstigen Quellen), Cogno Cascina Nuova (2010er in D für etwas unter 30 €). Das sind nur Beispiele, es gibt so viele gute Weine dort in dieser Preisklasse.

Aber ich mag auch gute Sangiovese-Weine aus Montalcino, Montepulciano und Chianti, die ebenfalls im Preisbereich zwischen 15 € und 30 € hohes Niveau haben können. Beispiele: Fontodi Chianti Classico (2010er habe ich für unter 15 € gekauft), Il Poggione Brunello (Normaljahre unter 30 €), Poliziano Vino Nobile di Montepulciano Asinone (ca. 27-30 €, mit etwas Merlot) und als Geheimtipp ältere Jahrgänge von Il Macchione Vino Nobile di Montepulciano Riserva (besonders stark der 97er, kostet 30 € bei Il Vinaio).

Gern trinke ich auch traditionelle Tempranillo-Weine aus Rioja und teilweise aus Ribera. Der Preis-Leistungs-Hit sind hier für mich die Weine von La Rioja Alta, insbesondere Ardanza Reserva (20 €) und 904 Gran Reserva (30 €).

Ich weiß nicht, ob ich Dir mit meiner Antwort weitergeholfen habe, denn wie Bordeaux schmecken diese Weine alle nicht 8-) .

Grüße

Hartmut
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Ollie

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Re: Bordeaux 2015 - fettes Jahr, fette Preise?

BeitragSo 25. Okt 2015, 18:00

Ulli,

die Produktion von Autos kann man erhoehen*, wenn es mehr Kaeufer dafuer gibt, die von Wein nicht. Es gibt heute im Vergleich zu 1985 mehr Leute, die sich Bordeaux leisten wollen und koennen, auch und gerade(!) bei den hoeheren Preisen. Folglich hat Inflation nichts mit dem Preisanstieg von Bordeaux zu tun. Wieso vergeichst du also den Preis des 1985er Lynch-Bages mit dem des 2014ers?

Vielleicht verstehe ich aber deine Aeusserungen falsch.

Cheers,
Ollie

*Wenn man nun die Produktion von Autos erhoeht, fahren mehr davon rum, bis irgendwann einmal der abnehmende Distinktionsgewinn nicht mehr den hoeheren Preis rechtfertigt. Das nur, um den Gedankengang zu Ende zu fuehren, dass natuerlich nicht der Qualitaetsvorsprung zum Umfeld den Preisunterschied treibt.
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Rotundweiss

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Re: Bordeaux 2015 - fettes Jahr, fette Preise?

BeitragMo 26. Okt 2015, 05:18

harti hat geschrieben:Insbesondere sind es die Piemonteser, die mich faszinieren. Hier kommt alles zusammen, was ich mit Wein verbinde. Eine wunderschöne Landschaft, hervorragendes und bezahlbares Essen, hochklassige Weine und Weingüter, die ihre Tore (noch) nicht verrammelt haben (wenn man von den wenigen Großkopferten absieht). Ein paar Tipps: Barbera von Bartolo Mascarello (15 € ab Weingut), Barbera von Sandrone (ca. 20 € in D), Bussia Barolo von Fenocchio (ca. 27-30 € im Handel), Barbaresco von den Produttori (ausgezeichneter 2010er für 20 €, hervorragende 2008er Riservas für - ehemals - ca. 28-30 €), Monvigliero Barolo von Burlotto (2011er kostete ca. 34 €), Massolino Barolo (2010er gab es für etwa 27-28 € bei günstigen Quellen), Cogno Cascina Nuova (2010er in D für etwas unter 30 €). Das sind nur Beispiele, es gibt so viele gute Weine dort in dieser Preisklasse.


Hallo Hartmut,

besten Dank für deine Empfehlungen...diverse Burlotto Barolo seit 2005 (schon zugänglich) habe ich selber eingebunkert und kann nachvollziehen, diese zu mögen. Die anderen Piemonteser werde ich mal antesten.
Die von dir genannten Toskaner gehen nicht so sehr an mich, wobei ich aber beispielsweise mit R.d.M. von Ucceliera oder dem Torrione von Petrolo (beide um die € 17) schon tolle Erfahrungen gemacht habe.
Na klar, du hast recht, alle Genannten schmecken überhaupt nicht wie BDX, schöne Alternativen sind sie aber allemal.

Viele Grüße, Georg
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octopussy

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Re: Bordeaux 2015 - fettes Jahr, fette Preise?

BeitragMo 26. Okt 2015, 09:31

Wenn 2015 als fettes Jahr angekündigt ist und sich das bewahrheiten sollte, bin ich - jedenfalls bei den Top-Weinen - raus, egal wie sie bepreist werden. Weine 30 Jahre in den Keller legen ist mir mittlerweile zu anstrengend.
Beste Grüße, Stephan
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innauen

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Re: Bordeaux 2015 - fettes Jahr, fette Preise?

BeitragMo 26. Okt 2015, 10:21

octopussy hat geschrieben:Wenn 2015 als fettes Jahr angekündigt ist und sich das bewahrheiten sollte, bin ich - jedenfalls bei den Top-Weinen - raus, egal wie sie bepreist werden. Weine 30 Jahre in den Keller legen ist mir mittlerweile zu anstrengend.


Hallo,

die fetten 2003er trinken sich seit ein paar Jahren großartig.

Grüße,

wolf
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octopussy

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Re: Bordeaux 2015 - fettes Jahr, fette Preise?

BeitragMo 26. Okt 2015, 21:37

innauen hat geschrieben:die fetten 2003er trinken sich seit ein paar Jahren großartig.

Auch aus 2003 gibt es solche und solche. Gute und schlechte. Was ich sagen wollte, ist, dass mir persönlich nicht geholfen wäre, wenn ich nur 2005er 2009er und 2010er Bordeaux im Keller hätte, sondern dass ich von den sehr strukturierten (und aus 2009 und 2010 zum Teil durchaus alkoholstarken) Weinen nur eine begrenzte Anzahl im Keller brauche und ich lieber mal einen guten, aber nicht herausragenden 1999er, 2001er oder 2004er trinke, der früh trinkreif ist, als einen noch nicht ganz reifen 2005er, der mich mit seiner Struktur umhaut.
Beste Grüße, Stephan
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