Bordeaux 2015 - fettes Jahr, fette Preise?

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glycosid
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Re: Bordeaux 2015 - fettes Jahr, fette Preise?

Beitrag von glycosid »

harti hat geschrieben:
Hallo Jürgen,
Du sprichst mir ab, die Qualität einer Comtesse beurteilen zu können...

Wie ich - mit einer gewissen Erleichterung - deiner Entgegnung entnehme, habe ich das Missverstehen der Niederschriften anderer nicht gänzlich für mich alleine gepachtet. Belassen wir's am besten einfach dabei... ;)

Um ansonsten zum eigentlichen Thema des Threads zurück zu kommen:

Weinkenner.de zu Bordeaux 2015
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innauen
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Re: Bordeaux 2015 - fettes Jahr, fette Preise?

Beitrag von innauen »

glycosid hat geschrieben:
Um ansonsten zum eigentlichen Thema des Threads zurück zu kommen:

Weinkenner.de zu Bordeaux 2015


womit wir wieder beim ersten Eintrag auf der ersten Seite dieses BDX 2015-threads sind. http://www.dasweinforum.de/viewtopic.php?f=108&t=4222#p88859 :D 8-)

Es geht eben nichts über eine gesunde kleine Bordeaux-Subskriptions-Battle. Ich fühl mich gleich zehn Jahre jünger. Wie bei meiner erstens Subs 2005. :mrgreen: Seufz!

Grüße,

wolf
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Hans Meiser
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Re: Bordeaux 2015 - fettes Jahr, fette Preise?

Beitrag von Hans Meiser »

glycosid hat geschrieben:
Hans Meiser hat geschrieben:Hartmut hat doch eigentlich nur (kurz zusammengefasst) geschrieben, dass man keinen CB findet, der wie eine Comtesse schmeckt. Das kann man, glaube ich, ohne weitere Diskussion so stehen lassen..

Im vorigen Jahr habe ich im Bordeauxfreundeskreis u.a. 1994er Sociando Mallet und (sogar seinerzeit von mir selbst subskribierte) 1994er Comtesse - blind - nebeneinander verkostet. Die Weine waren gewisslich nicht gleich, aber sie waren beide im höchsten Maße köstlich, und auf die Idee, dass einer irgendwie besser oder hochwertiger als der andere gewesen wäre, kam keiner in unserer Runde.


Da bin ich vollkommen bei dir.

Ehrlich gesagt empfinde ich das Qualitätsranking bei Weinen als ziemlich albern. Als Dilettant kann ich mich ganz der Frage hingeben, welcher Wein meine Gelüste am ehesten befriedigt. Und da kann ein Sociando, aus meiner ganz subjektiven Wahrnehmung, vielleicht abhängig von Faktoren wie Luftfeuchtigkeit oder mit welchem Bein ich aufgestanden bin, besser sein als eine Comtesse. Und am nächsten Tag wieder schlechter, je nachdem ob es mich dann vielleicht eher nach dem Weintypus Comtesse verlangt.
Weinbertl
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Re: Bordeaux 2015 - fettes Jahr, fette Preise?

Beitrag von Weinbertl »

Ich finde den Vergleich Sociando/Comtesse 1994 in dieser Diskussion nicht zielführend.

Da wäre zunächst einmal festzuhalten, dass Sociando Mallet zur Spitze unter den nicht klassifizierten Gewächse gehört und qualitativ nicht die Mehrheit
der CB abbildet. Ein SM kostet auch deutlich mehr als die meisten CB.

Obwohl ich von SM überzeugt bin, steht er für mich in den meisten Jahren doch eher für kräftigen Bdx und nicht für Finesse undr große Komplexität.
Klar, ein 90er SM stößt schon weit nach vorne, aber nach meinem Empfinden war das ein Ausreißer nach oben.

Gewächse vom Schlage einer Comtesse erreichen auch in weniger grandiosen Jahren hohe Qualität. Sie entwickeln sich gut und haben ein langes Trinkfenster.
Alles Eigenschaften, die die meisten CB nicht vorweisen können oder nur in besten Jahren.

Auch wenn jetzt neben SM noch der eine oder andere CB angeführt wird, der irgendwann mal top-performed hat, ändert dies in meinen Augen nichts an der Grundtendenz dass die meisten klassifizierten Gewächse den meisten CB überlegen sind.

Die Frage ist wohl, wie groß wird dieser Qualitätsunterschied empfunden. Das ist halt höchst subjektiv. Für die einen marginal und in Anbetracht des Preisunterschieds nicht wert darüber zu reden, für den anderen macht dieser kleine Unterschied die Faszination Wein aus.

and btw: nur weil ich mir manche Weine nicht oder nicht mehr leisten kann, muss ich Qualitätsunterschiede nicht kleinreden
Grüße
Robert
glycosid
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Re: Bordeaux 2015 - fettes Jahr, fette Preise?

Beitrag von glycosid »

Weinbertl hat geschrieben:Ich finde den Vergleich Sociando/Comtesse 1994 in dieser Diskussion nicht zielführend.

Da wäre zunächst einmal festzuhalten, dass Sociando Mallet zur Spitze unter den nicht klassifizierten Gewächse gehört und qualitativ nicht die Mehrheit der CB abbildet.

Wikipedia hat geschrieben:Um eine Allaussage zu falsifizieren, reicht es aus, einen einzigen Gegenstand aus dem Gegenstandsbereich anzugeben, auf den die Aussage nicht zutrifft.

;)
glycosid
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Re: Bordeaux 2015 - fettes Jahr, fette Preise?

Beitrag von glycosid »

Weinbertl hat geschrieben:Gewächse vom Schlage einer Comtesse erreichen auch in weniger grandiosen Jahren hohe Qualität. Sie entwickeln sich gut und haben ein langes Trinkfenster.
Alles Eigenschaften, die die meisten CB nicht vorweisen können oder nur in besten Jahren.

Womit wir im Übrigen wieder beim Thema "Jahrgang" wären: Eine Eigenschaft besonders guter Terroirs ist ja die größere Toleranz gegenüber den Witterungsverläufen eines Jahres.

Besonders hohe Preise werden aber bekanntlich für die besonders guten Jahrgänge verlangt und laut beklagt - mithin also für solche, in denen viele Vorzüge der Edel-Terroirs gegenüber den weniger privilegierten Lagen in deutlich geringerem Maße zum Tragen kommen.

Daher gehöre ich jedenfalls zu denen, die eher über die schwächeren Jahrgänge klagen, weil man insbesondere in diesen für einen "richtig guten Bordeaux" deutlich tiefer in die Tasche greifen muss als in den sog. "Jahrhundert-Jahrgängen".
la-vita
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Re: Bordeaux 2015 - fettes Jahr, fette Preise?

Beitrag von la-vita »

Daher gehöre ich jedenfalls zu denen, die eher über die schwächeren Jahrgänge klagen, weil man insbesondere in diesen für einen "richtig guten Bordeaux" deutlich tiefer in die Tasche greifen muss als in den sog. "Jahrhundert-Jahrgängen".


Damit können wir wieder einen Bogen zum Ausgangspunkt der Diskussion schlagen. Dort hatte ich mich beklagt, dass manche Weine jenseits meiner Schmerzgrenze von 30,-€ "verschwunden" sind. Einen Ausweg aus dieser unschönen Entwicklung hat mir unlängst ein eindrucksvolles Trinkerlebnis eines kleinen CB aus dem Top-Jahrgang 2005 gezeigt.

Bild

Und das für 11,50 € seinerzeit in der Subs. Das ist schon prima Bordeaux-Kino. Und für solch eine Qualität bezahlt man aus anderen Regionen der Welt gut und gerne das Doppelte oder Dreifache.
So gesehen, heißt es für preissensitive Bordeaux-Trinker, sich in guten Jahrgängen auf die Top-Performer der CB zu konzentrieren. Da muss man sich halt eine wenig schlau machen :geek: . Aber das kann ja auch Spass machen und dafür gibt es dieses Forum hier ;) . Und somit bin ich auf den Jahrgang 2015 doch wieder gespannt.

Viele Grüße
Detlef
Frankie Wilberforce
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Re: Bordeaux 2015 - fettes Jahr, fette Preise?

Beitrag von Frankie Wilberforce »

Ich richte nicht den Blick nach vorn. Insofern ist mir Bordeaux 2015 ziemlich egal geworden. Mich interessieren da eher seit vielen Jahren schon die ausgezeichneten Weine aus den 90ern, 80ern, 70ern, 60ern und 50ern. Dennoch, wenn die Preise nicht so abgehoben sind wie 2005, 2009 oder 2010 ist das eine oder andere Chateau überlegenswert...
Grüße Armin

Sie fragen mich nach den besten Wein, den ich getrunken habe? Der ist wahrscheinlich im nächsten Glas ...
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innauen
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Re: Bordeaux 2015 - fettes Jahr, fette Preise?

Beitrag von innauen »

Frankie Wilberforce hat geschrieben: Dennoch, wenn die Preise nicht so abgehoben sind wie 2005, 2009 oder 2010 ist das eine oder andere Chateau überlegenswert...


Es wird teurer. "Exzellent", "fabelhaft", "fantastisch" u.ä. So äußern sich die Produzenten derzeit. Ich kann zwar die Primeurpreise genauso wenig vorhersagen, wie das Wetter an Ostern. Aber nach meiner Erfahrung, kann man wie beim Wetter aus alten BauernWinzerregeln ein paar Gewissheiten ableiten.

Wollen es die Chateau mit Jubelarien übertreiben, die Preise in den Himmel steigen

:lol: :oops:

Grüße,

Wolf
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octopussy
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Re: Bordeaux 2015 - fettes Jahr, fette Preise?

Beitrag von octopussy »

innauen hat geschrieben:Es wird teurer.

Der Markt gibt Preise wie 2009 und 2010 nicht mehr her. Aber teurer als 2014 dürfte es auf jeden Fall werden. Mein Tipp sind Preissteigerungen von durchschnittlich +10% zu 2014. Ich werde erst mal "on the fence" bleiben.
Beste Grüße, Stephan
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