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Weinbau Jutta Ambrositsch

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BerlinKitchen

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Weinbau Jutta Ambrositsch

BeitragMo 12. Sep 2011, 08:28

Mein besonderer Dank an Peter Vechiatto für dieses wunderbare Mitbringsel.


2006 Weinbau Jutta Ambrositsch "Nussberg" Ried Preussen Riesling

http://pivu.wordpress.com/2007/10/22/runder-jahrgang/

„Der Nussberg gilt als die beste Lage Wiens, südliche Exposition, freier Blick auf die Donau (und den Stephansdom!) und fantastischer, schwerer, mineralischer Boden mit mittlerer Lehm-Abdeckung – eine ideale Lage. Eine der "Grand Cru"-Lagen am Nussberg ist die 12 ha umfassende Ried Preussen, wo Jutta Kalchbrenner seit 2005 einen winzigen Riesling-Weingarten von 400 Stöcken bewirtschaftet. Die Preussen-Rieslinge sind bekannt für ihre aromatische Wucht, ihren Schmelz, ihr endloses Reifepotenzial und ihre mineralische Vielschichtigkeit. Jutta Kalchbrenners Weingarten wurde vor 25 Jahren gesetzt, die Trauben werden hier Jahr für Jahr spektakulär reif und verfügen über beispielhaftes Aroma.

Weinbau Jutta Ambrositsch ist ein junger Betrieb, ein junger und ein kleiner Betrieb. Klein, aber oho. Im Frühling 2004 begann die ausgebildete Grafikerin am Eisenberg im Südburgenland – Heimat souveräner, kantiger Blaufränkisch-Weine – einen winzig kleinen Weingarten zu bewirtschaften. Das war harte Arbeit, die großen Spaß machte und die Jutta Kalchbrenner, vorm. Ambrositsch schließlich dazu veranlasste, es mit dem Weinbau auch in ihrem Wohnort Wien zu probieren. Nach längerer Suche eines passenden Weingartens übernahm sie im Sommer 2004 vom Grinzinger Parade-Betrieb Hengl-Haselbrunner eine traumhaft gelegene Riesling-Anlage am Grinzinger Reisenberg. Mit dem Jahrgang 2005 kam ein uralter Weingarten mit „Gemischtem Satz“ in der Grinzinger Lage Sommeregg sowie eine winzige Riesling-Parzelle am Nussberg in der Ried Preussen dazu. 2006 wurde das Sortiment noch um einen 40jährigen Grünen Veltliner am Reisenberg ergänzt, 2007 kamen ein Riesling-Weingarten in der Parade-Lage Rosengartel am Nussberg dazu. 2009 kam ein Gemischter Satz Weingarten dazu, diesmal in Sievering, dem Ortsteil von Wien, wo auch „Buschenschank in Residence“ stattfindet. 2010 kam ein Gemischter Satz Weingarten in der Ried Wildgrube dazu. Ein alter Weingarten in Stockkultur ausgepflanzt. – Wahrscheinlich einer der letzten Weingärten dieser Art in Wien.“



Ich bin schwer beeindruckt, eigentlich hatte ich das Kapitel österr. Riesling schon ad acta gelegt. Aber es geschehen noch Zeichen und Wunder. :lol:

Es sind nur 4 Reihen mit insgesamt 400 Stöcken, die streng nach bio-dynamischen Prinzipien bewirtschaftet werden. Die Rebstöcke sind 25 Jahre alt. 14%, S 6,3, RZ 9,5 , halbtrocken

Nur 400 Kilo Trauben bzw. 280 Liter Riesling sind entstanden, aber was für ein grandioser Stoff. Hier haben wir eine vorbildliche Melange aus Schmelz, Mineralität, Präzision und Trinkspaß. Eigentlich „halbtrocken“ ausgebaut, aber präsentiert sich jetzt in 2011 sensorisch trocken. Dieser Wiener Riesling ist sowas von gut, eine zweite Flasche sollte griffbereit stehen. tu felix austria

92/100


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Grüße aus Berlin,
Martin Zwick
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"Ein Leben ohne Riesling ist zwar möglich, aber sinnlos!"
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pivu

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Re: Weinbau Jutta Ambrositsch

BeitragMo 12. Sep 2011, 12:17

Hier noch ein Tipp, ja geradezu ein Must für alle Wiener und Wienreisende am kommenden Wochenende: http://bit.ly/oNtLoD Gemischter Satz aus Wien und der Pfalz, oder "der Photograph trifft Graphikerin", live im "Buschenschank in Residence" in Wien-Sievering. Selbstverständlich sind auch alle weiteren Weine der beiden zu verkosten, sofern sie nicht schon ausverkauft sind. Für alle, die diese sehr empfehlenswerte Institution noch nicht kennen, ist dies (leider) die vorletzte Gelegenheit zu erfahren, was einen "Original-Heurigen" ausmacht.

Ciao
Peter
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Re: Weinbau Jutta Ambrositsch

BeitragDi 11. Aug 2020, 21:36

...für mich bis dato die Spitze der Wiener Weinbaubetriebe:

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Viele Grüße
Erich

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Re: Weinbau Jutta Ambrositsch

BeitragSo 26. Sep 2021, 13:55

...gab's gestern anläßlich des "Abgrillens":

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Re: Weinbau Jutta Ambrositsch

BeitragFr 13. Okt 2023, 21:23

..boah, was für ein GV! In A ist die Landweinliga mittlerweile doch der beste Garant für Spaß im Glas!

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Re: Weinbau Jutta Ambrositsch

BeitragSa 25. Mai 2024, 22:23

...ein völlig untypischer WGS:

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olifant

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Re: Weinbau Jutta Ambrositsch

BeitragMo 27. Mai 2024, 13:12

Was ist ein Wiener gemischter Satz?
Guxtu hier:
https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=20008544

Folglich kann ein WSG von Winzer zu Winzer, im Prinzip von Weinberg zu Weinberg, ziemlich deutlich unterschiedliche Rebsortensätze enthalten.
Mind. 70 % aus weissen Qualitätsweinsorten (Hauptsorte 1 max 50%, Hauptsorte 3 mind. 10%) für den Rest des WSG können dann nochmal 30% Trauben aus bis zu 17 weiteren Roten und Weissen Rebsorten möglich sein.
Die Meisten Winzerbetriebe werden sich wohl auf typische, bzw. in osterr. gebräuchliche weisse Sorten, wie GV, WB. Neuburger, Riesling, Muskateller, Traminer, etc. beschränken, aber rein darf wohl ziemlich viel aus Weiss und Rot.

Ergänzend aus einer Veröffentlichung des Österr. Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft
https://info.bml.gv.at/themen/lebensmittel/trad-lebensmittel/getraenke/gemischter_satz.html
Geschmack, Aussehen:

Kein Gemischter Satz-Weingarten gleicht dem anderen, dementsprechend ist jeder Gemischte Satz durch Individualität charakterisiert. Die Mischung ist das Besondere. Boden, Klima und Sorten bestimmten die Qualität der Weine, die deutlich ihre Herkunft wiederspiegeln. Die Sorten variierten nach Gegend, Winzer und Epoche.

Der klassische und traditionelle Gemischte Satz bestand aus Grünem und Rotem Veltliner,, Muskateller, Neuburger, Rheinriesling, Traminer und Weißburgunder, Grobe und Zierfandler. Dabei kommt jeder Rebsorte eine Funktion zu. Grüner Veltliner und Weißburgunder sorgen für Struktur und ein fruchtiges Grundgerüst, üppige, frühreife Sorten, wie Neuburger steuern den Schmelz bei (dichter Fruchtgeschmack, der am Gaumen mit einem schmelzigen Nachgeschmack entsteht), der Riesling die Säure und Traminer und Muskateller sind für das Aroma zuständig. Aber auch die Tatsache, dass stets etwas überreife mit exakt vollreifen und ein wenig unreifen Trauben gemeinsam gelesen werden, sorgt für Komplexität.

Neben dem klassischen Gemischten Satz aus weißen Rebsorten gibt es auch eine rote Variante, welche sich unter anderem aus den Rebsorten Burgunder, St. Laurent, Blauburger, Pinot Noir, Blauer Portugieser, Blaufränkisch oder Zweigelt zusammensetzen kann.

Die Anbaumethode des Gemischten Satzes bringt Weine hervor, deren Spektrum von leicht und fruchtig bis kraftvoll und vielschichtig reicht.

Von den historischen Ansätzen blieb bis heute die Sortenvielfalt über. Im aktuellen Weingesetz ist kein gemischtsortiger Weingarten gefordert. Als Voraussetzung werden die verschiedenen Rebsorten genannt, die gemeinsam vinifiziert werden. Allerdings sind nur Qualitätswein- Rebsorten dafür zugelassen. Für den DAC Wiener Gemischter Satz gilt die höhere Anforderung, dass der Weingarten wirklich gemischt gepflanzt wird und auch als solcher im Kataster aufscheint.

Dieser Wiener Gemischte Satz ist heute relativ erfolgreich in Wien. Fast alle Wiener Winzer produzieren einen Gemischten Satz.
Grüsse

Ralf

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Karl Valentin
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Re: Weinbau Jutta Ambrositsch

BeitragMo 27. Mai 2024, 15:03

olifant hat geschrieben:Guxtu hier:
...die "harten" Regularien hinter dem Gemischten Satz selbst, dem Qw daraus bzw. Wiener Gemischtem Satz als DAC sind mir schon geläufig bzw. ich weiß, wo ich nachsehen muß. Problematisch sind die weichen Faktoren, insbesondere der Typizitätsbegriff, der aktuell sehr vielen ehemaligen Qualitätsweinen (bis ca. 2016 war auch der Ringelspiel einer) die Prüfnummer verweigert. Es ist nach meiner Kenntnis nirgendwo öffentlich dokumentiert, wie diese Typizitätskriterien im Detail lauten bzw. wie typisch der Wein sein muß, damit er nicht ausgeschlossen wird. Hier scheint erheblicher Ermessensspielraum zu bestehen.
Es kann natürlich auch sein, daß dieser spezielle Wein Qw-fähig wäre, die Winzerin aber schlicht keine Lust mehr auf den Ärger mit der Obrigkeit hat. Ein Absatzproblem scheint sie ja nicht zu haben...
Viele Grüße
Erich

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olifant

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Re: Weinbau Jutta Ambrositsch

BeitragMo 27. Mai 2024, 15:24

Das Geschmacksbild, mal jovial - "Naturwein" - gehört dann wohl offensichtlich nicht zu den Typischen eines WGS.
Warum verwundert dich das?
Grüsse

Ralf

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Re: Weinbau Jutta Ambrositsch

BeitragMo 27. Mai 2024, 15:54

..."naturweinig" ist am "Ringelspiel" gar nix, ist nicht mal ansatzweise trüb...
Viele Grüße
Erich

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