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Carnuntum

Kamptal, Kremstal, Traisental, Weinviertel, Wagram, Thermenregion, Carnuntum
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weinfidél

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Re: Carnuntum

BeitragFr 12. Okt 2012, 21:03

Lieber Robert,

ich gönne es Dir von Herzen, dass Du davon noch etwas im "Köcher" hast! Und v.a., dass Du diese Weine noch zu den Preisen erwerben konntest. Für mich aber war immer klar, dass die damals aufgerufenen Preisen in keinem Verhältnis zur Qualität standen. So gesehen meine ich schon, dass die mittlerweile knapp über 30 Euros mehr als gerechtfertigt sind. Insbesonders dann, wenn Du diesen Blaufränkisch in Gesamtkontext der Top-Blaufränkischen Österreichs einordnest. Dann nämlich muss er zumindest so viel wie jetzt kosten!
Interessanterweise sind nun 2 Bewertungen aus eher nicht wirklich optimalen Jahrgängen eingegangen, die dann, sofern sie wirklich eurem Empfinden entsprechen, eigentlich erst ansatzweise klarmachen, wo die Reise mit "formidablen" Jahrgängen hingehen kann, resp. wird. Den 08er habe ich persönlich ausgelassen... Den 05er habe ich im Frühjahr verkostet, und, ich wollte es nicht wirklich glauben, aber jetzt kann ich getrost auf deine Verkostungsnotiz hinweisen :lol: :geek:

Lieben Gruß, Rico
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robertz

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Re: Carnuntum

BeitragMo 15. Okt 2012, 15:42

Hallo Rico

Ja, ich pflichte dir bei, dass Trapl’s Spitzerberg in den Jahrgängen 2004 bis 2007 zu den Top-Blaufränkischen gehört hat, er bei den TOP-Ten dabei war. Da habe ich ihn auch meist etwas vor Dorli’s (Muhr) Spitzerberg gesehen.

Beim Jahrgang 2008 und vor allem 2009 sehe ich ihn aber nicht mehr so weit vorne, zudem hat sich auch neue Konkurrenz gebildet.

Bio…umstellung, Familiengründung, … , man kann vieles verstehen, aber diese Preisexplosion bei breiterem Konkurrenzangebot kann auch Kunden kosten.

Liebe Grüsse aus Wien
Robert
Vergeblich klopft, wer ohne Wein ist, an der Musen Pforte. ;)
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weingeist

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Re: Carnuntum

BeitragMo 15. Okt 2012, 16:57

Hallo Robert!
Hallo Rico!

Das könnte jetzt eine "heiße" Diskussion werden.
robertz hat geschrieben:Die Jahrgänge 2004 bis 2007 waren immer im Erscheinungsjahr ausverkauft, den 2008 dürfte er noch haben ;) .
Liebe Grüsse, Robert

Ja, ja, das kann man derzeit bei einigen anderen Weinbaubetrieben auch noch beobachten. Früher sofort ausverkaufte Weine, gibt es plötzlich noch (jedenfalls wenn man die Winzerin oder den Winzer nett fragen tut).

weinfidél hat geschrieben:So gesehen meine ich schon, dass die mittlerweile knapp über 30 Euros mehr als gerechtfertigt sind. Insbesonders dann, wenn Du diesen Blaufränkisch in Gesamtkontext der Top-Blaufränkischen Österreichs einordnest.
Lieben Gruß, Rico

Das ist jetzt die "Händlersichtweise" :) oder liege ich falsch ? Ich habe keine Ahnung, wie und wo Du einkaufst, ich kenne allerdings (auf Österreich bezogen) die "ab Hof Preise" für den normalen Kunden, als auch die "ab Hof Preise" für den Wiederverkäufer. Jedenfalls zahlt der Wiederveräufer nie und nimmer diese 30 €uro, muss bzw. will aber den Wein auch noch mit Gewinn verkaufen. Und wie sonst, könnten Händler mit "ab Hof" Preisen werben ?

Bitte mich nicht falsch zu verstehen, ich gönne jedem Händler seinen Gewinn, er trägt ja auch das Risiko des Verkaufs und viele andere "Sorgen". Nur finde auch ich, dass die Preisspirale schön langsam zu extrem nach oben geht und ich bin mir nicht sicher, ob sich unsere Winzer damit Gutes tun.
Liebe Grüße
weingeist
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Gerald

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Re: Carnuntum

BeitragMo 15. Okt 2012, 17:10

Nur finde auch ich, dass die Preisspirale schön langsam zu extrem nach oben geht und ich bin mir nicht sicher, ob sich unsere Winzer damit Gutes tun.


Ich finde das - als Konsument - auch problematisch. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob sich die Winzer wirklich damit schaden. Denn angeblich (konkrete Zahlen habe ich leider nicht) ist bei den meisten Winzern der Anteil der hochpreisigen Flaschen (30 Euro aufwärts) am Gesamtumsatz ziemlich gering und damit wirtschaftlich gar nicht so relevant. Sie sollen eher für das Image des Weinguts sorgen - und da ist ein hoher Preis kein Hindernis, eher das Gegenteil. Am besten natürlich ein Wein mit möglichst viel Punkten im führenden Weinguide, egal was er kostet (und ob er überhaupt in nennenswerten Mengen verfügbar ist). ;)

Grüße,
Gerald
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weinfidél

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Re: Carnuntum

BeitragMo 15. Okt 2012, 18:45

Hallo zusammen!

Beim Jahrgang 2008 und vor allem 2009 sehe ich ihn aber nicht mehr so weit vorne, zudem hat sich auch neue Konkurrenz gebildet.
Bio…umstellung, Familiengründung, … , man kann vieles verstehen, aber diese Preisexplosion bei breiterem Konkurrenzangebot kann auch Kunden kosten.


Ja, ja, das kann man derzeit bei einigen anderen Weinbaubetrieben auch noch beobachten. Früher sofort ausverkaufte Weine, gibt es plötzlich noch (jedenfalls wenn man die Winzerin oder den Winzer nett fragen tut).

Robert, beim 08er gebe ich Dir soweit Recht. 09 sehe ich dann wieder anders... ;)
Der Jahrgang 08 hat halt auch unter den hervorragenden Aussichten des 09er gelitten. Das ist sicher ein Grund. Des Weiteren ist auch richtig, dass sich der Blaufränkisch weiter etabliert hat und es zu einem vielfältigeren Angebot geführt hat (Stichwort "Konkurrenzangebot"). Was aber ganz sicher ebenfalls nicht vergessen werden darf, ist schon auch die Tatsache, dass zuerst die Finanzkrise (2008) und dann die EURO-Krise (immer noch ungelöst...) zum Kaufverhalten seitens des Endverbrauchers beigetragen haben. Wahrhaben will das selbstverständlich nie jemand :twisted:
Ich nenne sie mal die "Neue Art der Bescheidenheit", die vielerorts eingekehrt ist und die auch alle(!) zu spüren bekommen.

So gesehen meine ich schon, dass die mittlerweile knapp über 30 Euros mehr als gerechtfertigt sind. Insbesonders dann, wenn Du diesen Blaufränkisch in Gesamtkontext der Top-Blaufränkischen Österreichs einordnest.

Das ist jetzt die "Händlersichtweise" oder liege ich falsch ? Ich habe keine Ahnung, wie und wo Du einkaufst, ich kenne allerdings (auf Österreich bezogen) die "ab Hof Preise" für den normalen Kunden, als auch die "ab Hof Preise" für den Wiederverkäufer. Jedenfalls zahlt der Wiederveräufer nie und nimmer diese 30 €uro, muss bzw. will aber den Wein auch noch mit Gewinn verkaufen. Und wie sonst, könnten Händler mit "ab Hof" Preisen werben ?

Nein, das ist nicht die "Händlersichtweise", sondern schlicht mein subjektives Empfinden einer Qualität im Vergleich zu vielen anderen. Ich kaufe nur direkt ein, d.h., vor Ort beim Produzenten/in.
Es steht außer Frage, dass ein Wiederverkäufer andere Preise haben muss. Und natürlich bin ich, wie alle anderen (Wiederverkäufer) auch, der Wirtschaftlichkeit meines Betriebes "unterworfen". Das bedingt auch das Miteinbeziehen aller aktuellen "Verkaufsschienen"... Und wenn Händler die Möglichkeiten haben, zu "ab Hof"-Preisen zu verkaufen, dann kann das verschiedenste Hintergründe haben. Die reichen vom "Hobbyweinhändler" (der eigentlich keine eigenen Unkosten hat) bis zum eigentlichen "Repräsentanten" eines Weinguts (übernimmt die gesamte Abwicklung des Vertriebes, inkl. Risiko der Vorkasse, resp. Kapitalbindung). Die Basis dürfte immer die wirtschaftliche Kalkulation sein.

Auch ich bin nicht immer glücklich über bestimmte preisliche Entwicklungen. Aber die sind halt in unserem System frei, mit allen möglichen Konsequenzen, die, so hoffe ich, auch allen bewusst ist... (Bsp.: z.Zt. befinden sich einige Bdx-Preise im Sturzflug...)

Gruß, Rico
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weingeist

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Re: Carnuntum

BeitragMo 15. Okt 2012, 19:26

Guten Abend Zusammen!

Ich frage jetzt einmal ein bißchen provokant (würde zu allen Weinen passen)....
Wo beginnt denn ein Top-Blaufränkischer?
Wer entscheidet, welcher Wein ein Top-Blaufränkischer ist?
Ist Carnuntum (oder das Mittelburgenland) ein Topanbaugebiet für Top-Blaufränkische?

Nein, im Ernst, mir ist natürlich klar, wofür dieser Begriff steht. Aber gerade in Carnuntum (und das ist jetzt mein subjektiver Eindruck) dreht sich die Preisspirale derzeit (sogar beim Zweigelt) relativ heftig. Wie wenn da ein Weinbaugebiet, anderen Weinbaugebieten unbedingt (zu jedem Preis) nachziehen möchte. Wobei ich die Quaität der Weine sehr wohl zu schätzen weiß.

Und noch ganz kurz, ich weiß noch gut, wie ich früher in Gesprächen mit Winzern desöfteren gemeint habe, "ihr verkauft eure Weine doch viel zu günstig". Nichts ahnend, dass durch den damals aufkommenden "Weinhype" meine Aussage von ihnen binnen kurzer Zeit allzu Ernst genommen wurde.
Gerald hat geschrieben:Denn angeblich (konkrete Zahlen habe ich leider nicht) ist bei den meisten Winzern der Anteil der hochpreisigen Flaschen (30 Euro aufwärts) am Gesamtumsatz ziemlich gering und damit wirtschaftlich gar nicht so relevant.
Grüße,
Gerald

Gerald, ja ich gebe Dir mit der Aussage Recht. Nur momentan schaut es doch fast so aus, dass viele Betriebe schon mehr höherpreisige (muss jetzt nicht die 30.-€ Schwelle sein) Weine listen, als - sagen wir einmal - günstige bzw. vernünftig leistbare Weine. Und wenn ich dann in so einen Top-Betrieb komme, und im Hof steht der Traubenvollernter, dann zieht die Geschichte mit der "ach so aufwendigen Arbeit" und den teuren Erntehelfern irgendwie nicht mehr.

Wobei, es gibt natürlich noch immer, auch oder gerade in Carnuntum, tolle Qualitäten, zu erschwinglichen Preisen, man muss nur suchen, dann wird man auch fündig. Da sind wir aber wieder beim Ausgangspunkt, wo ich mich zu Wort gemeldet habe und Robert in seinem Beitrag davor richtigerweise anmerkte, wie man Kunden verlieren kann.
Liebe Grüße
weingeist
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migy

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Re: Carnuntum

BeitragMo 1. Apr 2013, 15:23

Schönen Nachmittag,

als bekennender "Burgenlandtrinker" sehe ich natürlich die absoluten Top-Blaufränker auch genau dort angesiedelt (ET-Mariental, BF-Dürrau von wem auch immer -aber sagen wir z.B. einmal Iby, Hochberc von Gesellmann, Tannenberg von Nittnaus und dann last not least die Kollwentze Point und Setz und andere mehr)aber eher nicht in Carnuntum. Natürlich gibt es in Carnuntum wunderschöne Blaufränker, die wirklichen Stärken dieses Gebietes sehe ich aber woanders, nämlich beim Zweigelt, St. Laurent und Merlot.
Und beim Thema Merlot will ich noch einmal -an anderer Stelle habe ich es schon getan- auf einen wirklichen Top Wein zu einem dafür absolut moderaten Preis hinweisen: Merlot von Böheim. Der 2009er war ein Traum um 16 Euro. Im Vinaria Weinguide wird der Geschmackseindruck mit einem frischen Espresso auf einer sommerlichen Wiese mit leicht zeitverzögert aber unbarmherzig zupackenden Gerbstoffen verglichen. Dem ist nichts hinzuzufügen. Einbunkern solange es den Wein nocht gibt! 2010 wurde keiner gemacht, der Merlot ist in die Cuvee Esprit gewandert, welche dadurch für 2010 mit ihren EUR 6,60 eine Sonderempfehlung darstellt.

Beste Grüße, Michael
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austria_traveller

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Re: Carnuntum

BeitragMo 1. Apr 2013, 18:49

migy hat geschrieben:Merlot von Böheim. Der 2009er war ein Traum um 16 Euro.

Servus,
Ich könnte ev. einen 2007er auftreiben. Weist du, ob der auch gut ist ?
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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robertz

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Re: Carnuntum

BeitragMo 1. Apr 2013, 20:43

Hallo Michael

Alle Top-Blaufränkisch aus Carnuntum kommen vom Spitzerberg. :!:
Dieser Hügelzug ist geologisch komplett anders und der erste Ausläufer der Kleinen Karpaten. Der Boden besteht aus kargem Kalk, teilweise mit sehr geringer Humusauflage bedeckt, stellenweise findet man Granitgreis und Glimmerschiefer.

Somit sehe ich persönlich doch große Unterschiede zwischen BF vom Spitzerberg (feine, floral-mineralische Aromen, Eleganz am Gaumen, engmaschiges Tannin, präsente Säure) und den typischen doch fruchtig-fetteren roten Carnuntum-Blockbustern aus Zweigelt und zumeist internationalen Rebsorten.

Wer Gefallen am strafferen ‚mineralischen’ BF-Typus wie Eisenberg und Leithaberg findet, sollte auch einmal einen Spitzerberg kosten. :geek:

Liebe Grüße
Robert
Vergeblich klopft, wer ohne Wein ist, an der Musen Pforte. ;)
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migy

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Re: Carnuntum

BeitragDi 2. Apr 2013, 10:59

Hallo zusammen,

ich bin erst mit dem Jahrgang 2009 auf die Merlot Reserve von Böheim gestoßen, kann daher zum 2007er leider nichts sagen.

Was die BF vom Spitzerberg betrifft, so dürfte dies tatsächlich nicht ganz meine Richtung sein, da ich eher die körperreichen, wuchtig konzentrierten Weine bevorzuge - wie eben auch den Merlot von Böheim. Ich konnte mich daher auch mit den BF vom Eisenberg nie so richtig anfreunden.
Allerdings gebe ich Dir recht, aus objektiver Sichtweise wird man die Ansicht, dass aus Carnuntum keine Top-BF kommen möglicherweise relativieren müssen. Du hast mich jedenfalls neugierig gemacht, werde bei Gelegenheit den einen oder anderen Carnuntum BF vom Spitzerberg probieren.

Beste Grüße aus der Mittagspause, Michael
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