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Kremstal

Kamptal, Kremstal, Traisental, Weinviertel, Wagram, Thermenregion, Carnuntum
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Bernd Schulz

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Re: Kremstal

BeitragMo 27. Aug 2018, 19:05

Proidl wurde hier ja schon früher von Ralf Gundlach und weingeist gelobt. In meinem Glas liegt gerade einer seiner Basisweine:

Bild

Mit etwas Luft kommt noch eine dezente Aprikosennote hinzu. Ich bin kein ausgewiesener Veltliner-Fan, aber so gefällt diese Sorte auch mir! Viel Wein für ziemlich kleines Geld!

Herzliche Grüße

Bernd
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Ralf Gundlach

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Re: Kremstal

BeitragSo 30. Sep 2018, 21:12

Mein erster Riesling von Proidl:
2015 Riesling "Steilheit" Kremstal Weingut Proidl
In der Nase reifer Pfirsich. Am Gaumen durchaus das, was ich einen typischen Österreicher nenne. Furchtnoten von Pfirsich und reifer Mirabelle. Leichte Bitternote durch Boytritis, die in diesem Wein aber sehr gut eingebunden ist ( das asoziiere ich mit Österreich). Viel Kraft und Extrakt, richtig trocken und durchaus lang. Im Abgang stört mich die Boytritisnote minimal. Der Wein möchte sicher nicht durch Eleganz oder Feinheit beeindrucken. Trotzdem gefällt er mir, weil er genau so ist, wie der Herr Proidl ihn haben wollte, da bin ich mir sicher. Sicher ein sehr guter Essensbegleiter. 88 Punkte. Kostet 9,75 Euro bei Wein Kern.

Gruß

Ralf
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Gaston

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Re: Kremstal

BeitragSo 14. Okt 2018, 18:31

Wenn Österreich, dann eigentlich in der Regel GV, BF oder ZW. Riesling eher selten. Dieses Exemplar aus der Basisklasse konnte aber durchaus gefallen:

Bild

Hinterlässt zwar keinen nachhaltigen Eindruck, begleitet aber einen auf angenehme Weise durch den Abend. Genau das, was ein Basiwein leisten sollte.
Beste Grüße
Gaston
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austria_traveller

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Re: Kremstal

BeitragSo 14. Okt 2018, 19:16

Gaston hat geschrieben:Riesling eher selten.

Ich denke dass ist sicherlich ein Problem. Darüber habe ich vor kurzem mit meinem Weinhändler gesprochen, der meinte, öst. Riesling in D lässt sich extrem schwer verkaufen - egal wie gut der jetzt ist. Er wird einfach nicht gekauft.
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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EThC

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Re: Kremstal

BeitragSo 14. Okt 2018, 20:19

austria_traveller hat geschrieben:Ich denke dass ist sicherlich ein Problem. Darüber habe ich vor kurzem mit meinem Weinhändler gesprochen, der meinte, öst. Riesling in D lässt sich extrem schwer verkaufen - egal wie gut der jetzt ist. Er wird einfach nicht gekauft.

Kann ich mir gut vorstellen, für nicht wenige Leute aus D ist eben der Riesling aus ihrem Land das höchste. Oder wahrscheinlich noch häufiger der Riesling aus der eigenen Region. Wenn's für manchen Pfälzer schon schlimm ist, wenn er einen Mosel-Riesling im Glas hat, dann ist einer aus A (oder I oder F oder woher auch immer) womöglich fast schon Folter.
Interessanterweise schauen die meisten weinaffinen Leute in meiner Umgebung schon ganz selbstverständlich über den nationalen Tellerrand, allerdings wohne ich auch in einer Gegend, in der weinbaumäßig überhaupt nix los ist, es also auch keine von Geburt an gewachsene (Wein-) Regionsbindung gibt...
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

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Bernd Schulz

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Re: Kremstal

BeitragSo 14. Okt 2018, 20:35

EThC hat geschrieben:Kann ich mir gut vorstellen, für nicht wenige Leute aus D ist eben der Riesling aus ihrem Land das höchste.


Ich kaufe zwar ab und an einen österreichischen Riesling, aber ich muss zugeben, dass ich unverhältnismäßig viel mehr deutsche Rieslinge trinke. Das liegt nicht daran, dass ich deutsche Rieslinge für grundsätzliche besser halte als österreichische, sondern schlicht und einfach daran, dass deutsche Rieslinge dort wachsen, wo ich manchmal auch hinkomme. Ich kenne fast alle deutschen Anbaugebiete aus eigener Anschauung, habe die Landschaft und die Lagen gesehen, habe manchen Winzer persönlich erlebt - und damit habe ich einfach einen anderen Bezug zu den Weinen! Ich habe zwar auch schon in Österreich Urlaub gemacht, als ich noch weniger Arbeit und mehr Zeit zum Reisen hatte, aber in der Alpenrepublik war ich eben immer nur zum Bergwandern.....

...und da wenig dafür spricht, dass ich es im Laufe der nächsten zehn Jahre mal in die Wachau oder ins Kremstal schaffen werde, wird sich an meinem Einkaufsverhalten in puncto Riesling wohl kaum etwas ändern! :oops:

Ebenso herzliche wie dezent offtopische Grüße

Bernd
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Gaston

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Re: Kremstal

BeitragSo 14. Okt 2018, 21:09

austria_traveller hat geschrieben:
Gaston hat geschrieben:Riesling eher selten.

Ich denke dass ist sicherlich ein Problem.


Naja, Problem.... ich denke das beruht so ein wenig auf Gegensätzlichkeit; kann mir nicht vorstellen dass deutscher Riesling in Ö ein Verkausschlager ist...

Zu den Gründen - da kann ich mich eigentlich nur Bernd anschließen, auch für mich ist das der Hauptgrund. Allgemein vermute ich allerdings, dass die Österreicher größere Weinpatrioten als die Deutschen sind....
Beste Grüße
Gaston
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Bernd Schulz

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Re: Kremstal

BeitragSo 14. Okt 2018, 22:12

Gaston hat geschrieben:Naja, Problem.... ich denke das beruht so ein wenig auf Gegensätzlichkeit; kann mir nicht vorstellen dass deutscher Riesling in Ö ein Verkausschlager ist...


Danke, Gaston! Ebenso kurz wie ungemein treffend formuliert *chapeau* !

Gaston hat geschrieben:... Allgemein vermute ich allerdings, dass die Österreicher größere Weinpatrioten als die Deutschen sind....


Ich vermute das auch, bin aber fast der Ansicht, dass die Österreicher dafür keine ganz schlechten Gründe haben, denn das Gesamtniveau des österreichischen Weinbaus kommt mir (von der Fragwürdigkeit des ganzen DAC-Schwachfugs, der ja eher die Bezeichnungsfrage als die Frage der tatsächlichen Qualität betrifft, jetzt mal ganz abgesehen) durchaus höher vor als das des deutschen Weinbaus. Infolge der entschiedenen Gegenreaktion nach dem Glykolskandal findet man in Österreich mittlerweile nicht mehr so viele Erzeuger mit richtig schwachen Weinen wie in Deutschland.

Herzliche Grüße

Bernd
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austria_traveller

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Re: Kremstal

BeitragMo 15. Okt 2018, 06:00

Gaston hat geschrieben:ich denke das beruht so ein wenig auf Gegensätzlichkeit; kann mir nicht vorstellen dass deutscher Riesling in Ö ein Verkausschlager ist...

Ja, kann man so sagen. In meinem Bekanntenkreis sind deutsche Weine kein Thema. Die meisten wissen gar nicht, dass ihr Wein habt ;-)
Ich werde mal im Rahmen unserer Weinrunde sowas aufziehen - da ich aber nur restsüße/feinherb Rieslinge habe kann ich mir die Gesichter schon vorstellen :lol: :lol: :lol:

Gaston hat geschrieben:Allgemein vermute ich allerdings, dass die Österreicher größere Weinpatrioten als die Deutschen sind....

Das kann man so nicht sagen. Die Weinverrückten - wie wir es sind - trinken natürlich querbeet und die anderen kaufen
was gerade im Angebot bei Hofer/Aldi ist.
Aber es stimmt schon - die Masse trinkt ausschließlich österreichischen Wein. Und wenn's geht jung.
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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Gerald

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Re: Kremstal

BeitragMo 15. Okt 2018, 06:15

Was ich so gehört habe (kann aber mit keinen belastbaren Zahlen aufwarten), verkaufen sich österreichische Rieslinge in D zumindest dann recht gut, wenn man sie mit touristischen Highlights in Verbindung bringen kann. Also ganz besonders Wachauer Rieslinge - vielleicht würde auch Wiener Riesling funktionieren, da sind die Mengen aber so gering, dass das ohnehin kein Thema wäre.

Umgekehrt spielen im österreichischen Weinhandel deutsche Rieslinge nur eine minimale Rolle und andere Weine aus D (z.B. Spätburgunder) bekommt man so gut wie überhaupt nicht.

Persönlich glaube ich nicht, dass deutscher Riesling dem aus Österreich überlegen wäre oder umgekehrt - es gibt in beiden Ländern tolle, aber auch weniger beeindruckende Vertreter. Nur scheint mir die Vielfalt in D wesentlich höher zu sein, österreichischer Riesling hat für mich meist ein recht eindeutiges Geschmacksbild. Wobei ich mit manchen deutschen Regionen (besonders Mosel) sehr wenig anfangen kann, bei anderen hingegen - z.B. Rheinhessen - schon tolle Weine probiert habe, die es in Ö in dieser Form nicht gibt.

Grüße,
Gerald
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