Kremstal

Kamptal, Kremstal, Traisental, Weinviertel, Wagram, Thermenregion, Carnuntum
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Gaston
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Re: Kremstal

Beitrag von Gaston »

Diesen Wein hatte ich am Wochenende im Glas, ohne Notiz, deshalb aus dem Gedächtnis:

Stagard, Grüner Veltliner Urban.GV, 2018
Erstaunlich sattes, dunkleres goldgelb. Zurückhaltende Nase, am Gaumen reife Frucht, eher milde Säure, dichte, cremige, fast ölige Textur, weich, vegetabil und kräuterig geprägt, leichtes Bitterl, wirkt etwas gesetzt und nicht ganz frisch.

Kein schlechter Wein, aber für meinen eher konservativen Gaumen doch ziemlich am Thema vorbei. Von einem jungen Basis-Veltliner erwarte ich Frische, Spritzigkeit, animierende Würze. Das ist hier nicht der Fall, der Wein wirkt auf mich wie ein gereifterer Weißburgunder, was nicht schlecht sein muss, aber nun ja...

Ich bin jetzt zu faul zum Recherchieren, aber macht Stagard nicht auch in Naturwein? Wurde hier vielleicht mit Maischestandzeit experimentiert? Wie auch immer, dieser Wein ist nicht ganz mein Fall...
Beste Grüße
Gaston
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EThC
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Re: Kremstal

Beitrag von EThC »

Gaston hat geschrieben:Kein schlechter Wein, aber für meinen eher konservativen Gaumen doch ziemlich am Thema vorbei.
...vielleicht einfach einer dieser nicht ganz wenigen, überextrahierten 18er :?: :?
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

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EThC
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Re: Kremstal

Beitrag von EThC »

...für mich ein superspannender 10er Säuregigant:

Bild
Viele Grüße
Erich

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Bernd Schulz
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Re: Kremstal

Beitrag von Bernd Schulz »

UlliB hat mich neulich in einer privaten Mail auf ein paar weniger bekannte, aber seiner Meinung nach interessante österreichische Weingüter aufmerksam gemacht. Darunter war auch der Vorspannhof Mayr, und auf der Suche nach einem deutschen Händler bin ich tatsächlich fündig geworden, so dass sich gerade ein Grüner Veltliner aus dem Kremstal in meinen Glas befindet:

Bild

Das ist natürlich kein spektakulärer Tropfen, sondern ein "ganz normaler" GV, aber die Qualität stimmt. An der Erstbegegnung mit einem Wein vom Vorspannhof Mayr habe ich durchaus mein Vergnügen, und bei Hiergeist habe ich sicher nicht zum letzten Mal etwas bestellt! Das Sortiment dieses Händlers gefällt mir ausgesprochen gut (viel besser zum Beispiel als Kerlers Angebot), da bei Hiergeist sehr viele interessante Sachen aus Österreich und auch Deutschland zu Preisen, die bestens in den Rahmen meines Budgets passen, zu finden sind. So bin ich beispielsweise auf einen 16er Spätburgunder Munzinger Kapellenberg von Michel/Achkarren zu gerade mal 7,50 gestoßen und habe den neben den diversen Österreichern natürlich gleich mitgeordert.....

Herzliche Grüße

Bernd
Bernd Schulz
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Re: Kremstal

Beitrag von Bernd Schulz »

Im Gegensatz zum "Point" vom Vorspannhof Mayr gefällt mir dieser ebenfalls aus dem Kremstal kommende Grüne Veltliner nur mäßig:

Bild

Besonders ratlos macht mich das gestern (da habe ich die Flasche aufgeschraubt) wie heute deutlich wahrzunehmende Zuckerschwänzchen, das nicht zu der Restzuckerangabe auf der Homepage des Erzeugers passt.

Kennt jemand den Betrieb und kann etwas zu ihm sagen?

Herzliche Grüße

Bernd
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EThC
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Re: Kremstal

Beitrag von EThC »

Bernd Schulz hat geschrieben:Besonders ratlos macht mich das gestern (da habe ich die Flasche aufgeschraubt) wie heute deutlich wahrzunehmende Zuckerschwänzchen, das nicht zu der Restzuckerangabe auf der Homepage des Erzeugers passt.

Kennt jemand den Betrieb und kann etwas zu ihm sagen?
...zu dem Betrieb kann ich leider nichts sagen, aber ich habe schon häufiger festgestellt, daß die begleitenden Angaben zu den Weinen auf dem Heimseiten der Erzeuger einfach immer von den Vorjahrgängen mitschleppt werden; verlassen kann man sich m.E. darauf nicht. Und bei 1,7 g/l RZ ein Zuckerschwänzchen, da kann irgendwas nicht mit rechten Dingen zugehen...
Viele Grüße
Erich

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Bernd Schulz
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Re: Kremstal

Beitrag von Bernd Schulz »

EThC hat geschrieben:...zu dem Betrieb kann ich leider nichts sagen, aber ich habe schon häufiger festgestellt, daß die begleitenden Angaben zu den Weinen auf dem Heimseiten der Erzeuger einfach immer von den Vorjahrgängen mitschleppt werden; verlassen kann man sich m.E. darauf nicht.
Ah, interessant! Denn bei dem betreffenden 2019er kann ich mir nach dem Eindruck, den ich an beiden Abenden hatte, beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Restzuckergehalt so niedrig liegt, wie es auf der Website zu lesen ist. Sicher kann ich mich auch mal ordentlich verschmecken, aber ein Wein mit einem RZ von unter 2 g/L, der so süßlich auf mich wirkt, ist mir im Leben noch nicht untergekommen.....

Herzliche Grüße

Bernd
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Gaston
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Re: Kremstal

Beitrag von Gaston »

Neulich im Glas:

Bild

Och jo, das ist nicht schlecht, Rebsorte ist klar erkennbar, aber irgendwie schlägt hier der warme 18er Jahrgang durch, der Wein ist mir einfach einen Tick zu reif, weniger wäre hier mehr gewesen, aber klar, es geht nur das, was der Jahrgang hergibt. Im Kontext des 18er Jahrgangs ist das aber ganz anständig. Frau Gaston schmeckts ausgesprochen gut.
Beste Grüße
Gaston
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OsCor
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Re: Kremstal

Beitrag von OsCor »

Hallo Gaston,

weil ich mich bei der Beurteilung solcher Weine manchmal recht schwer tue: Habt ihr was gegessen zu dem Wein (wenn ja, was - wenn es nicht zu indiskret ist) und wie warm oder kalt habt ihr den Wein getrunken?

Gruß
Oswald
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Gaston
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Re: Kremstal

Beitrag von Gaston »

Hallo Oswald,

wir hatten was ziemlich Deftiges, einen Schweinenackenbraten niedrigtemperaturgegart (war köstlich). Zu diesem etwas fettigerem Gericht passte der Wein eigentlich ziemlich gut.

Was die Temperatur angeht: Weißweine trinke ich grundsätzlich gekühlt, schätzungsweise bei 10 bis 12 Grad. Gerade bei diesem etwas breitschultrigerem Veltliner hatte ich das Gefühl, dass ihm zunehmende Wärme nicht unbedingt gut tat.
Beste Grüße
Gaston
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