Bernd Schulz hat geschrieben:Im Glas befindet sich gerade der 2020er Grüne Veltliner "Schönberg" von Jurtschitsch.
Meines Wissens handelt es sich um einen sehr angesehenen Erzeuger (ich bin gerade zu faul und zu müde, um seinen aktuellen Status in den gängigen Weinführern zu ergoogeln), aber der Wein schmeckt mir gerade auf die ersten Schlucke überhaupt nicht.
Hallo Bernd,
du bist einer (allerdings naheliegenden) Täuschung aufgesessen.
Das Weingut Jurtschitsch war bis nach der Jahrtausendwende ein sehr großer Betrieb, der von drei Brüdern gemeinsam geführt wurde und drei Familien ernährt hat. Im Rahmen des Generationswechsels wurde der Betrieb verkleinert und geteilt, und daraus entstanden das renommierte Weingut Jurtschitsch, das von Alwin und Stefanie Jurtschitsch geführt wird, und das deutlich schlechter bewertete Weingut
Sonnhof Jurtschitsch. Beide Betriebe haben offensichtlich außer dem Namen nichts mehr miteinander zu tun.
Dein Wein stammt vom Sonnhof Jurtschitsch, der vom Falstaff mit nur zwei von fünf Sternen bewertet wird, was ich als deutlichen Warnhinweis verstehen würde. Dass der Falstaff deinen Wein dennoch mit 92 Punkten bewertet hat, besagt gar nichts: nach meinem Eindruck fängt die Falstaff-Skala für österreichische Weine überhaupt erst bei 91 Punkten an
Das Weingut Jurtschitsch, dessen Weine auf dem Etikett ein goßes "J" tragen, wird sowohl vom Falstaff als auch vom Vinaria-Weinguide mit vier von fünf Sternen bewertet. Wenn du von einem "angesehenen Erzeuger" redest, meinst Du
diesen Betrieb - aber von dem hast Du nichts im Glas gehabt
Gruß
Ulli