Weinviertel

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mixalhs
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Re: Weinviertel

Beitrag von mixalhs »

Unter "Bewertungssysteme und Weinbeschreibungen", viewforum.php?f=33, gibt es gleich mehrere Threads, die sich dem Sin und Unsinn der Punktesysteme sowie der Quantifizierbarkeit von Weinbeschreibungen widmen. Man könnte dort auch einen neuen Thread über Subjektivität bei der Nutzung des 100-Punkte-Bewertungssystems aufmachen. Denn das Problem ist ein allgemeines und keineswegs beschränkt auf Weine aus dem Weinviertel.

Was österreichische Weine angeht, so punktet Falstaff besonders hoch, gefühlt im Durchschnitt zwei bis drei (in Einzelfällen auch mehr) Punkte zu hoch. Ähnlich hoch punkten Captain Cork und hier im Forum das Barrique-Haus. Bei einer privaten Weinprobe vor drei Wochen ergab sich, dass zwei der Verkoster im Durchschnitt von über dreißig Weinen sogar 5,5 Punkte auseinanderlagen.
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weingeist
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Re: Weinviertel

Beitrag von weingeist »

Hallo Michael,
ich will hier keine Punktediskussion vom Zaun brechen. Das von mir angeführte Beispiel stammt von einem Weinfreund und hat mich nur zum Nachdenken veranlasst. Ich will damit lediglich aufzeigen, dass man sich selbst bei Weinbeschreibugen und gleichzeitigen Punktevergaben, an bestimmte Regeln halten sollte, weil sonst für andere absolut keine Nachvollziehbarkeit mehr gegeben ist. Die Beschreibung der Eindrücke konnte ich ja nachvollziehen, nur dann, bei den vergebenen Pinkten, trat bei mir das „Stirnrunzeln“ auf.
Wenn, wie in Deinem Beispiel, in einer Runde unterschiedliche Personen einen Wein mit 5 Punkten differenziert bewerten, bilde eich einen Mittelwert. Bewertet allerdings eine Einzelperson so unterschiedlich, dann ist diese (Punkte)wertung für mich nicht stimmig.
Liebe Grüße
weingeist
mixalhs
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Re: Weinviertel

Beitrag von mixalhs »

Gestern bei mir im Glas der einfache Grüne Veltliner DAC 2012 von Christoph Bauer aus Jetzelsdorf. Nichts Großes, aber sortentypisch mit frischer Säure, Apfel, etwas Steinobst und einem deutlichen, aber nicht zu aufdringlichen Pfefferl. Alkohol mit 12,5% im Rahmen. Ein gut gemachter Grüner Veltliner zu einem sehr genussfreundlichen Preis von 5,50 in der Dreiviertelliterflasche.

Wenn man ein wenig sucht, findet man im Weinviertel noch mehr Weine, die dieses Preis-Genussverhältnis bieten; in der Wachau ist das meistens ein bisschen teurer.
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Gerald
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Re: Weinviertel

Beitrag von Gerald »

Sehr schön auch der "einfachere" Weinviertel DAC von Ebner-Ebenauer:

Bild

Wie schon der "Kollege" von der Ried Hermanschachern auch sehr individuell und ungewöhnlich, aber durchaus mit Ecken und Kanten, nicht unbedingt ein Wein für "easy drinking". Mir gefällt jedenfalls der Stil ...

Grüße,
Gerald
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Gerald
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Re: Weinviertel

Beitrag von Gerald »

Mein erster 2013er (die "Junker" & Co habe ich gar nicht erst probiert) kommt aus dem Weinviertel und macht einen durchaus erfreulichen Eindruck.

Bild

Wie schon öfters bei Weinen von Prechtl bemerkt, treffen auch hier eine sehr schöne Aromatik mit leichten Unsauberkeiten am Gaumen zusammen. Aber vielleicht harmonisiert sich das ja auch noch in ein paar Monaten auf der Flasche.

Grüße,
Gerald
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weingeist
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Weinviertel DAC-Verkostung 2013 in der Wiener Hofburg

Beitrag von weingeist »

Guten Morgen aus dem sonnigen Wien!

Nachdem ich mir gestern bei dieser Veranstaltung einen Überblick über die DAC Grünen Veltliner des Jahrgangs 2013 (und einige Reserven aus Vorjahren) verschaffen konnte, möchte ich Euch meine Eindrücke nicht vorenthalten.

Zur Veranstaltung nur kurz - der Rahmen in der Hofburg war wieder wunderschön. Die Kühlung der Weine hat so recht und schlecht funktioniert. Das Gedränge hielt sich in Grenzen. Es gab engagierte junge Winzer, es gab einige Winzer, die mit merklich gequälten Gesichtsausdruck den Wein einschenkten. Und es gab - wie immer - Weinfreunde, die glaubten, wenn sie den Wein kosten, müssten sie unbedingt direkt am Tisch stehen bleiben (vielleicht damit der Winzer ihren Gesichtsausdruck sehen kann, ich weiß es nicht) und mit dem Winzer über den Wein sprechen. Für solche Gespräche ist so eine Veranstaltung (meiner Ansicht nach) aber einfach nicht geeignet.

Es waren 144 Betriebe vertreten, die Weine von 38 Betrieben (quer durch das Weinviertel) habe ich (spuckend) verkostet. Es waren einige bekannte Betriebe, einige sogenannte Aufsteigerbetriebe und einige - am Schluss ohne Auswahl spontan besuchte - "NoNames" (ohne diesen Begriff jetzt negativ zu sehen) dabei. Insgesamt war die Qualität der normalen DAC (BasisDAC) und LagenDAC sehr gut, was ich bei den Reserveweinen der Vorjahre nicht unbedingt unterschreiben würde.

Die BasisDAC könnte man quer durch den Gemüsegarten kaufen, sie sind generell sehr fruchtbetont, säurereich, spritzig und auch das "Pfefferl" ist bei vielen merklich spürbar. Erfrischende Qualitäten zu - wenigstens bei den meisten Produzenten - günstigen Preisen. Allerdings kein Licht ohne Schatten. Es gab vereinzelt wieder Grüne Veltliner, die in einer Blindverkostung ohne "wenn und aber" glatt als Sauvignon Blanc durchgehen würden. Es gab aber auch einige absolut nichtssagende Vertreter aus dieser Rebsorte. Ich verstehe es einfach nicht, wie erstere Weine als DAC "durchgewunken" werden. Als Konsument empfinde ich das als pure Frotzelei (um hier kein schlimmes Wort zu verwenden). Und solange hier die regionalen Komitees nicht härter durchgreifen, wird das der Reputation des guten Gedankens nicht weiterhelfen, auch wenn es alle offiziellen Stellen anders verlautbaren.

Warum mir einige der verkosteten Lagenweine nicht unbedingt zugesagt haben, ist relativ rasch erklärt. Die Frucht war in vielen Fällen maskiert, man wollte Fülle und Extrakt (durch großes Holzfass) hervorheben, nur war das meist einfach zu viel des Guten. Ein Wein wird nicht besser, nur weil er länger im Fass liegt, später in den Verkauf kommt und ich Reserve auf die Flasche schreibe. Dazu kommt, dass ich die Reserven meist zwischen den BasisDAC verkostet habe und da eben die Fruchtigkeit den Trinkfluss positiv beeinflusst hat. Ich gebe gerne zu, dass ich als letzte zwei Weine, die ersten beiden Weine nochmals (sozusagen als Gegenprobe, dass mein Gaumen noch funktioniert) verkostet habe. Die Bewertung wäre immer noch gleich hoch gewesen, nur hätte jetzt die Reserve die Nase vorne gehabt. Zu Beginn war es umgekehrt. Anscheinend hatte mein Gaumen zu diesem Zeitpunkt schon eine leichte "Übersäuerung", sodass der in der Säure zurückhaltende Reservewein besser abschnitt.

Im Folgenden nur eine kurze Aufstellung, wie ich die Betriebe qualitativ gereiht hätte (innerhalb der Sterne ohne Reihung)

++++ bis +++
WG Schwarzböck
WG Renate & Reinhard Greilinger
WG Zull
WG Gruber
WG Gschweicher
WG Prechtl
WG 10er Vock
WG Pfaffl
WG Herbert Schneider
WG Setzer
WG Hagn
WG Hahn

+++ bis ++
WG Zöchmann
WG Christian Zeilinger
WG Martin Blaha
WG Kurt & Beatrix Hummel
WG Jungmayr
WG Obenaus
WG Schleinzer

++ bis +
WG Zuschmann-Schöffmann
WG Haimer
WG Christoph Bauer
WG Christoph Brandl
WG Harald Breitenfelder (gerade noch vertretbare SB-Noten)
Landesweingut Retz
WG Hugl-Wimmer
WG Machalek
WG Josef Minkowitsch

---
WG Fam. Berger (SB pur)
WG Reinhard Schneider (SB pur)
WG Walek
WG Andreas Weber
WG Friedrich Rieder (Weinrieder)
WG Woditschka
WG Heinisch
WG Peter Luckner
WG Franz Kaiser
WG Jordan
Liebe Grüße
weingeist
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Gerald
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Re: Weinviertel

Beitrag von Gerald »

Hallo Herbert,

danke für den ausführlichen Bericht.

Ich war vor ein paar Jahren auf dieser Präsentation, damals war das Gedränge aber derart, dass man praktisch keine Notizen machen konnte. Habe die Präsentation daher in den Folgejahren ausgelassen.

Ob das Problem mit den Reserveweinen nicht auch daran liegt, dass Anfang/Mitte März dafür einfach viel zu früh ist? Meiner Ansicht nach sind auch die Basisweine noch unfertig und werden sich in den nächsten Wochen/Monaten noch erheblich verändern. Aber der Markt verlangt nun mal so frühe Präsentationen, auch wenn die dort gewonnenen Eindrücke letztendlich nicht viel aussagen. :o

Grüße,
Gerald
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weingeist
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Re: Weinviertel

Beitrag von weingeist »

Hallo Gerald,
Gerald hat geschrieben:Ich war vor ein paar Jahren auf dieser Präsentation, damals war das Gedränge aber derart, dass man praktisch keine Notizen machen konnte. Habe die Präsentation daher in den Folgejahren ausgelassen.

da gebe ich Dir schon Recht. Auch meine Frau und ich sind einige Zeit nicht mehr hingegangen, seit zwei oder drei Jahren habe ich aber immer eine Einladung erhalten und "einem geschenkten Gaul, schaut man (bekanntlicherweise) nicht ins Maul", sodass wir doch wieder gegangen sind. Und es ist - unserer Ansicht nach - jetzt doch wieder etwas besser (vor allem, weil in der Hofburg auch mehr Platz vorhanden ist).
Gerald hat geschrieben:Ob das Problem mit den Reserveweinen nicht auch daran liegt, dass Anfang/Mitte März dafür einfach viel zu früh ist? Meiner Ansicht nach sind auch die Basisweine noch unfertig und werden sich in den nächsten Wochen/Monaten noch erheblich verändern.

Na ja, die Basisweine waren für mich eigentlich schon stark in Ordnung und die Reserveweine haben alle frühere Jahrgänge als 2013 betroffen, hätten also auch schon eine Zeit der Flaschenreifung hinter sich gebracht. Vielleicht ist mein Eindruck aber auch diesem "durcheinander kosten", einmal junger Basiswein, dann reiferer Reservewein zu schulden. Ich weiß es nicht, habe mir aber vorgenommen, an einem der nächsten Wocheenden, drei bis fünf Winzer (wo ich noch nie etwas gekauft habe) direkt zu besuchen und dann mit etwas mehr Ruhe an die Sache zu gehen.
Liebe Grüße
weingeist
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Re: Weinviertel

Beitrag von mixalhs »

weingeist hat geschrieben:habe mir aber vorgenommen, an einem der nächsten Wocheenden, drei bis fünf Winzer (wo ich noch nie etwas gekauft habe) direkt zu besuchen und dann mit etwas mehr Ruhe an die Sache zu gehen.


Bitte lass uns an Deinen Erfahrungen/Eindrücken teilhaben!
Gruß, Michael
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weingeist
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Re: Weinviertel

Beitrag von weingeist »

Wie versprochen, hier einige "Nachbetrachtungen" zur Hofburg-DAC-Verkostung Weinviertel (sorry, ist etwas lang geraten).

Letzten Samstag habe ich drei Betriebe besucht, welche mir in der Hofburg sowohl qualitativ als auch preislich positiv aufgefallen sind. Zwei Betriebe (Greilinger und Gschweicher kannte ich überhaupt nicht), einen Betrieb (Prechtl) kannte ich dem Namen nach. Alle drei Betriebe haben mir nach der Veranstaltung auf eine Mailanfrage umgehend ihre Preisliste übermittelt. Also letzten Freitag kurz telefonisch abgeklärt, ob ich Samstag Vormittag vorbeikommen dürfte und gespannt zu den Betrieben gefahren.

Vorausschicken darf ich, dass sich meine Eindrücke der Hofburg-Verkostung neuerlich bestätigt haben. Die Reihung der Betriebe hinsichtlich der Qualität würde ich nach Samstag wie folgt (aufsteigend) einschätzen:

Greilinger - Schöngrabern

Gschweicher - Röschitz
Prechtl - Zellerndorf

Mir ist klar, dass diese drei Betriebe nur einen ganz kleinen Ausschnitt aus dem Spektrum DAC-Weinviertel darstellen, aber es ging mir ja auch darum, eine Bestätigung dafür zu erhalten, dass ich die Qualität in der Hofburg vernünftig eingeschätzt habe. Und Betriebe, die ich dort am unteren Ende der Qualitätsskala gesehen haben, werde ich für mich persönlich nicht besuchen.

Was habe ich Samstag verkostet:

Greilinger (Schöngrabern)
GV DAC Klassik / 12,5 % / 5,50 €
GV DAC Alte Reben / 12,5 % / 6.- €
GV Blickenberg / 13,5 % / 8.- € (Lagenwein, der eigentlich eine DAC-Reserve wäre, als solche aber nicht etikettiert werden darf - siehe unten im Text)

Gschweicher (Röschitz)
GV DAC Urkristall / 12 % / 5,50 €
GV DAC GrooVee / 12,5 % / 6.- €
GV Galgenberg / 13 % / 7,50 € (Lagenwein)

außer Konkurenz
Gelber Muskateller (wunderschöner Duft in der Nasen, am Gaumen dann allerdings sehr verhalten, etwas unharmonisch)

Prechtl (Zellerndorf)
GV DAC Classic / 12% / 5,90 €
GV DAC Alte Reben / 13% / 7,90 €
GV DAC Längen / 12,5 % / 8,60 €
GV DAC Altenberg / 12,5 % / 8,90 €

außer Konkurenz
Riesling (Riesling pur, wunderschöne pikante Frucht, tolle Säurestruktur, Finessenreich; jetzt warte ich einmal ab, was die Wachauer so bieten werden, sonst wäre dieser Wein eine tolle Alternative)
Sauvignon Blanc (auch wenn Herr Prechtl selbst meinte, der Wein ist ihm fast zu intensiv, fand ich das überhaupt nicht; und ich bin kein Freund des SB; tolle Frucht nach Stachelbeeren, weißem Holler, am Gaumen eine pikante Säure, ein Wein mit Trinkfluss, ich war schon beim "Überlegen", auch hier zuzuschlagen)

Bei den "Standard-DAC-Veltlinern" haben alle drei Betriebe überzeugt. Die Weine hatten eine pikante (aber nicht überbordende) Frucht, das so oft zitierte Pfefferl, eine zupackende Säurestruktur und moderate Alkoholwerte. Die "Lagenveltliner" (Achtung - keine Reserven aus den Vorjahren, ich habe nur 2013 verkostet) waren von der Struktur etwas komplexer, neben einer pikanten Frucht, habe ich hier auch tabakartige Aromen, weißen, frisch gemahlenen Pfeffer, Paprikaschoten verstärkt wahrgenommen. Auch bei diesen Weinen hat die Säurestruktur optimal zum Gesamteindruck gepasst.

Warum ich Greilinger etwas schwächer als die beiden anderen Betriebe (die ich auf eine Stufe stellen würde) einstufe, lässt sich damit erklären, dass hier beim Standard DAC vielleicht eine Spur zu viel Fruchtigkeit (nämlich nicht unbedingt Veltliner, sondern ganz zart diese Stachelbeeraromatik) vorhanden war. Die Alte Rebe präsentierte sich verschlossen, wobei mir aber auch die Harmonie im Gesamteindruck fehlte. Sein Lagenveltliner Blickenberg (kein DAC) war dafür ausgesprochen gut.

Was ich hier (im Gespräch mit Herrn Greilinger) schon wieder typisch österreichisch fand, war die Erklärung, warum sein Lagenveltliner keinen DAC-Status hat. Ich wusste bis dato nämlich nicht, dass es nur zertifizierten DAC-Leitbetrieben erlaubt ist, einen GV, der allen Anforderungen für eine DAC-Reserve entspricht, als solchen auch zu etikettieren. Die dafür notwendige Zertifizierung ist aber anscheinend für einen Betrieb wiederum gar nicht so billig, sodass er sich diese noch überlegt. Außerdem herrscht zu diesem Thema derzeit bereits eine "rege" Diskussion, da sich bereits mehrere Betriebe gegen diese Bestimmung (die auch in meine Augen, allerdings als Außenstehender betrachtet, kaum nachvollziehbar ist) aussprechen.

Bezüglich der (vielen) Veltliner mit Sauvignon Blanc Noten in den letzten Jahren (was meiner Ansicht nach wieder zurückgegangen ist), wurde von zwei Winzern unumwunden zugegeben, dass es diesen Trend tatsächlich gab. Jetzt dürfte man sich aber doch wieder zurück besinnen und Veltliner ohne diese Noten herstellen. Der SB-Trend hat sich eigentlich aus Neid heraus ergeben. Es gab immer schon Erzeuger, die Veltliner bewusst mit diesen (fruchtigen) SB-Noten erzeugt haben, und die dann in großen Verkostungen (wenn Verkoster nach etlichen "normalen" Veltlinern, eine solche Fruchtbombe im Glas hatten) bei der Bewertung jedes Mal die Nase vorne hatten. Nur ganz wenige Winzer konnten also der "Versuchung" widerstehen, nicht auch in diese Richtung zu gehen (ich war übrigens der Ansicht, dass die SB-Noten mehr mit den verwendeten Hefen zu tun haben, wurde aber darüber aufgeklärt, dass das viel leichter mit einer bestimmten Art der Gärsteuerung zu bewerkstelligen ist).

Mit meinem, nach diesem Vormittag, (über)vollen Kofferraum, kann ich mich auf gemütliche Abende auf meiner Terrasse einstellen und bei diesen (moderaten) Preisen ohne Überlegung, das eine oder andere "Flascherl" öffnen. Es sind zwar nicht die (in einem anderen Thread) angesprochenen Discounterweine, aber Weine, die von Menschen erzeugt wurden, die ich jetzt persönlich kenngelernt habe, die ich dem Wein zuordnen kann (ich weiß zwar nicht warum, aber irgendwie lege ich auf diesen Eindruck schon seit Beginn meiner Weinleidenschaft wert) , wo ich meine, dass es sich um ehrliche Arbeit handelt, und die halt statt 2,90 € zwischen 5 € und 6 € (bei den Standardqualitäten) kosten.
Liebe Grüße
weingeist
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