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Tement

Weststeiermark, Südoststeiermark, Südsteiermark
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austria_traveller

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Re: Tement

BeitragMi 10. Jun 2020, 07:42

amateur des vins hat geschrieben:Da geht sie dahin, meine Selbstbeschränkung auf Frankreich, Deutschland und Italien! :lol: :ugeek:

Auwehohweh, da entging dir ja einiges.
Da hast du ja jetzt einiges zum nachholen ;)
... schonmal Gross probiert ?
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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amateur des vins

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Re: Tement

BeitragMi 10. Jun 2020, 10:25

austria_traveller hat geschrieben:
amateur des vins hat geschrieben:Da geht sie dahin, meine Selbstbeschränkung auf Frankreich, Deutschland und Italien! :lol: :ugeek:
Auwehohweh, da entging dir ja einiges.
Da hast du ja jetzt einiges zum nachholen ;)
... schonmal Gross probiert ?
Nee, nur Eintel, und Sauternes in halben. Scnr :lol:

Link?
Besten Gruß, Karsten
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austria_traveller

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Re: Tement

BeitragMi 10. Jun 2020, 11:02

:lol: :lol: :lol: :lol:
amateur des vins hat geschrieben:Link?

https://www.gross.at/
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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Alba

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Re: Tement

BeitragMi 10. Jun 2020, 15:28

Hallo,
Gute Idee einen Tement zu (er–)öffnen, danke Karsten.
Hatte ehrlich gesagt die Stmk. inkl. Tement jetzt jahrelang gar nicht im Fokus, und dann kam mir der bereits eingangs genannte SB Zieregg 17 unter ...
Was soll ich sagen, ich war einfach nur hin und weg. Das früher recht prominente Holz (zumindest in der Jugend) als auch die „lauten“ Sauvignon Noten waren wunderbar integriert und von einer kühlen, tiefen kalkigen Mineralik gerahmt bzw. zu einem Gesamtkunstwerk modelliert. Momentan alles nur angedeutet, der Wein entwickelt sich im Minutentakt im Glas und mit steigender Temperatur. Leider war das Ding schon jetzt einfach zu gut als dass ich die Entwicklung noch länger verfolgen hätte können …
Was hier in ein paar Jahren noch kommen sollte, wow.
Echt ein Wein bei dem ich die super hohen Bewertungen (u.a. Vinum, WA, die Ö— Magazine ohnehin) voll und ganz nachvollziehen kann.
Großer Nachkaufreflex wurde gestillt :P , im Moment sogar im Fachhandel deutlich unter dem ab—Hof Webshop Preis.:mrgreen:
Liebe Grüße
Manfred
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Michael24

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Re: Tement

BeitragMi 10. Jun 2020, 16:26

Hallo,

als Ösi habe ich nach langjährigen Entdeckungsreisen von Weiß-, Süß- und Rotweinen nur noch wenige heimische Weine, die ich jedes Jahr kaufe und dazu zählen die Ziereggs von Tement.
Das soll nicht heißen, dass ich nicht immer wieder Versuche meine Vorurteile zu zerstreuen.
Das zweite lustige an diesem Thread ist, dass der Name Gross gefallen ist.
Meine Weißweine für die kommenden Tage:
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amateur des vins

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Re: Tement

BeitragDo 25. Jun 2020, 18:47

Chardonnaytage beim Amateur! :lol:
Als letzter Tement aus meiner Ösiprobierkiste:

Tement, Zieregg 2017 (13,0%)
     Morillon


Blasses, klares, brilliantes Fahlgelb: Das ist ein anderer Schnack als der Rebholz, unter dessen Eindruck ich immernoch ein bißchen stehe!

Die Nase ist dezent, aber mitnichten schwach: Zarte weiße und hellgelbe Frucht (reife Birne, weißer Pfirsich) moduliert superfeine Mineralik, bei der man sich den Muschelkalk der Lage Zieregg vortrefflich einbilden kann. Man könnte es unspektakulär nennen. Für mich ist es weingewordene Finesse und Eleganz!

Der Gaumen führt alles so fort: sehr, sehr fein, aber die profunde Dichte und Länge zeugen von Größe. Für mich in diesem Moment vielleicht der bessere Solist als der doch etwas laute Rebholz. Sehr harmonisch, aber man könnte auch sagen: Etwas mehr Spannung würde nicht schaden - was mitnichten einen Makel oder Langeweile impliziert!

Die Hauslinie buddhaesker Gelassenheit wird auch hier gehalten. Ich genieße es so sehr, nicht auf eine Stilistik festgelegt zu sein! Gestern und heute zwei gleichermaßen tolle Weine aus der gleichen Rebsorte, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Wein-Nerd, was begehrst Du mehr? :ugeek:
Besten Gruß, Karsten
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UlliB

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Re: Tement

BeitragFr 3. Jul 2020, 15:38

Im Südsteiermark-Thread findet sich folgende VKN:
amateur des vins hat geschrieben:Tement, Zieregg 2017
          Sauvignon Blanc


Zunächst einmal fällt der Glasstopfen auf. Hatte ich schon ewig nicht mehr!

Der Wein selber widersetzt sich eigentlich der Sezierung. Er ist dicht und voll, dabei aber extrem fein. Nicht nur gehen ihm die typischen plakativen SB-Aromen ab, er glänzt überhaupt durch fast völlige Abwesenheit von Frucht. Stattdessen assoziiere ich ausgeprägte Mineralik und kristalline Frische, die an einen Gletscherbach erinnert - aber garnicht so wie Saar-Riesling-Eisbonbon. ;) Ein kraftvoller, aber stilistisch ziemlich leiser Wein. Sehr dezent ein wenig grasige und zitrische Noten. Nach ~1h kommen leicht erdige und nussige Noten sowie eine leichte Adstringenz hinzu.

Ich hatte den gestern abend im Glas, verfolgt über etwa 3 Stunden. Ich kann die Notiz gut nachempfinden, "fruchtbefreit" trifft die Sache sehr gut, das Nussige hatte ich zwar nicht, das Erdige dafür umso mehr.

Die Adstringenz war bei mir auch mit leichten Bitternoten verbunden, nicht so sehr viel, aber doch deutlich. Mit zunehmender Zeit an der Luft empfand ich den Wein als immer sperriger, die hohe Dichte gepaart mit weitgehender Abwesenheit von Frucht und spürbarem Gerbstoff ließ bei mir im letzten Drittel der Flasche kein rechtes Trinkvergnügen mehr aufkommen. Und insofern sehe ich das hier dann doch etwas anders:
Toller Wein, und überhaupt nicht zu jung.
Doch, viel zu jung, da muss sich noch einiges einschleifen und harmonisieren. Das kann durchaus ein toller Wein werden, aber jetzt ist er das - für mich - jedenfalls noch nicht. Mehr etwas für die Analyse als für's Vergnügen.

Gruß
Ulli
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amateur des vins

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Re: Tement

BeitragSa 4. Jul 2020, 20:39

Interessant, Ulli!
UlliB hat geschrieben:
Toller Wein, und überhaupt nicht zu jung.
Doch, viel zu jung, da muss sich noch einiges einschleifen und harmonisieren. Das kann durchaus ein toller Wein werden, aber jetzt ist er das - für mich - jedenfalls noch nicht. Mehr etwas für die Analyse als für's Vergnügen.
Ich habe nochmal meine Erinnerung und meine Notizen bemüht: Als einzige Ergänzung steht da, daß der Wein möglicherweise(!) ein bißchen zu glatt für 50 Ocken sein könnte. Ich habe das dann hier nicht wiedergegeben, weil ich der Meinung bin, daß das kein Makel sondern eine Frage der Stilistik und Präferenz ist.

Ich habe natürlich überhaupt keine Erfahrung mit dem Wein, und keine Ahnung, wohin die Reise gehen könnte. Ich fand aber, daß er zugänglich, balanciert und ziemlich beieinander war. Und sperrig fand ich nichts, sondern eben - wenn überhaupt - eher zu glatt.

Bist Du eigentlich ausgewiesener Altweinfan? Ich selber mag tendenziell Weine mittlerer Reife, wenn sie ihre jugendliche Ungestümtheit und Dysbalance abgelegt haben. Da ich beides hier nicht vorfand, empfand ich ihn auch nicht als zu jung. Altersnoten brauche ich eher nicht so viele in meinem Wein.
Besten Gruß, Karsten
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UlliB

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Re: Tement

BeitragSo 5. Jul 2020, 09:50

amateur des vins hat geschrieben:Bist Du eigentlich ausgewiesener Altweinfan?

Nein. Ich bin weinmäßig gewissermaßen promiskuitiv - ich nehme sie, wie sie kommen, in jedem Alter :lol:

Wenn's denn ganz alt wird und nur noch Herbstlaub, Unterholz und altes Möbelstück zu riechen und zu schmecken ist, wird's mir dann allerdings auch zu viel. Das kann aber je nach Wein und Jahrgang sehr lange dauern.

Was den Zieregg SB betrifft: das erste Glas direkt aus der Flasche war in der Nase schon sehr, sehr leise. An der Luft hat sich der Wein dann deutlich berappelt und zugelegt, um sich etwa nach zwei Stunden dann wieder deutlich zurückzuziehen - ein sehr deutliches Zeichen, dass der zu früh aufgemacht wurde. Ganz zum Schluss war da nur noch Mineralik, Dichte, Gerbstoff, was ich in der Kombination als "sperrig" empfand.

Ältere Jahrgänge bieten in der Nase deutlich mehr, das erwarte ich in ein paar Jahren auch hier.

Das Weingut gibt für die Trinkreife übrigens den Zeitraum von 2023 bis 2050 an. Nun, das hintere Ende wird mich vermutlich nicht mehr interessieren, aber 2023 als Beginn der Trinkreife halte ich für durchaus realistisch, und erst da wird es die nächste Flasche geben.

Gruß
Ulli
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amateur des vins

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Re: Tement

BeitragSo 5. Jul 2020, 11:10

UlliB hat geschrieben:An der Luft hat sich der Wein dann deutlich berappelt und zugelegt, um sich etwa nach zwei Stunden dann wieder deutlich zurückzuziehen - ein sehr deutliches Zeichen, dass der zu früh aufgemacht wurde. Ganz zum Schluss war da nur noch Mineralik, Dichte, Gerbstoff, was ich in der Kombination als "sperrig" empfand.
Ausgerechnet bei dieser Flasche habe ich (fast) keine Zeiten notiert. Ich kann mich nicht erinnern, aber es ist nicht ausgeschlossen, daß der Wein nur wenig mehr als die eine Stunde erlebt hat. Dann hätte ich das Verschließen wohl schlicht verpaßt.

Ich denke, ich werde mal ein Tement-Fach im Keller aufmachen... :ugeek: Wenn's eher noch besser wird, kann das so verkehrt nicht sein. 8-)

Besondere Empfehlungen anderer Weine aus dem nicht ganz schmalen Sortiment nehme ich gerne entgegen. :) Ich würde mich auch sehr freuen, wenn jemand etwas zur grundsätzlichen Lagencharakteristik bzw. -interpretation sagen könnte. Grassnitzberg kommt mir z.B. deutlich kraftvoller vor als der ultrafeine Zieregg. Aber da sind ja noch ein paar andere...
Besten Gruß, Karsten
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