Tement

Ist ja schon ein bißchen her seit der letzten Flasche:

Tement, Zieregg 2019 (13,5%)
     Sauvignon Blanc

Satt stroh-/hellgoldgelb.
Nase (initial etwas zu kalt) sortentypisch Stachelbeere, auch Limette, weiße Johannisbeere, Nashi.
Am Gaumen dito, bis auf die Stachelbeere (weitgehend). Recht knackige (nicht bissige) Säure, straff, dtl. Grip. Etwas Grapefruit.
Zum Abgang hin ganz leicht(!) bitter wie Zitrus-Mesokarp; auch etwas frische Heumahd.

Komplex, frisch, stimmig - saugut!
...und im Ggs. zum 2017er auch sortentypisch (wer's braucht).
Von den jüngeren Jahrgängen, die ich kenne, ist 2019 besonders gut gelungen.

Ganz anderer Typus als der Wohlmuth Edelschuh, aber mindestens so gut.

Danke Karsten für die schöne VKN. Ich ärgere mich ein wenig, nicht mehr von dem wunderbaren Wein gekauft zu haben.

Viele Grüße,
Jochen

Ich ärgere mich ein wenig, nicht mehr von dem wunderbaren Wein gekauft zu haben.

Der ist wirklich gut! Aber er ist doch noch gut verfügbar? Zugegeben, ich habe meine mit irgendeinem Rabatt kaufen können (iirc).

Welschriesling Ottenberg Veithansl 2020 (Tement) 12,0%Vol. Helles Gelb ohne grüne Reflexe. Zurückhaltende, schwer zu definierende Frucht, vielleicht Zitrus? ansonsten recht neutral. Vermutlich hätte ich blind auf ohne Neuholz (und ohne dominierende Reduktion) ausgebauten Chardonnay getippt. Im Gaumen knalltrocken, sehr hohe, fast schon spitze Säure, knackig, fest zupackend, aber auch hier aromatisch neutral, wirkt dabei aber irgendwie tiefgründig - als ob da etwas im Hintergrund lauert, um jeden Moment hervorzuspringen. Da springt aber auch nach Stunden nichts hervor.

Schwierig. Eher interessant als wirklich zufriedenstellend. Potential? Ich habe keine Ahnung, was daraus mal wird. Das Rückenetikett gibt ein Lagerpotential von "10 Jahren und mehr" an.

Gruß
Ulli

Hattest Du schonmal irgendeinen ausdrucksstarken Welschriesling?

Hattest Du schonmal irgendeinen ausdrucksstarken Welschriesling?

Nein. Ich habe hier aromatisch auch keinen Sauvignon blanc oder Muskateller erwartet, aber ich hatte schon mal Welschriesling im Glas, der etwas mehr zeigte. Der hier war schon sehr neutral und zurückhaltend.

Wobei hier allerdings auch das Rustikale fehlt, das diese Sorte sonst so gerne zeigt. Der Wein macht einen sehr gepflegten Eindruck, und irgendwie war es, als wenn da jemand rief: "da kommt gleich was, da kommt gleich was!" - nur kam da leider nichts.

Ich habe noch eine Flasche, und die lege ich jetzt erstmal für ein paar Jahre weg. Dass der Wein lange hält, glaube ich durchaus.

Gruß
Ulli

Es ist noch gar nicht so lange her, dass ich einen ausdrucksstarken Welschriesling im Glas hatte. Der kam allerdings nicht aus der Steiermark, aber trotzdem bringe ich hier noch mal die entsprechende VKN:



Herzliche Grüße

Bernd

Es ist noch gar nicht so lange her, dass ich einen ausdrucksstarken Welschriesling im Glas hatte.

...Straka kann ich bestätigen, dazu noch Weninger, Judith Beck, Jutta Ambrositsch; eine Klasse drunter, aber dennoch im Nachkaufbereich Wachter Wiesler und Herbert Zillinger. Tatsächlich waren aber die wenigen steirischen Welschrieslinge, die ich bis jetzt im Glas hatte -z.B. Lackner-Tinnacher- nicht so der Brüller...

Thomas Straka kann ich auch sehr empfehlen. Neben jenem von Bernd schon empfohlenen Stratos vor allem auch den WR Prantner ("3330"), auch die WRe von Rainer Stubits. Allerdings hat das alles (geografisch und aromatisch) nichts mit der Steiermark zu tun, wenn auch nur gut eine Autostunde entfernt (Südburgenland). Die haben schon vor längerer Zeit begonnen, den WR weiter zu entwickeln und da kommen mittlerweile wirklich sehr gute Weine dabei heraus...

Wie mir auffiel, war noch garnicht angetestet:

Tement, Grassnitzberg Riff 2020
       Sauvignon Blanc

Ziemlich deutliche Pyrazine Richtung Stachelbeere mit einem Hauch Cassis (viel mehr als beim Zieregg - nicht ungewöhnlich). Schon in der Nase recht straff mit ebenjenen Pyrazinen, aber auch einer gewissen Substanz, d.h. nicht karg.
Auch am Gaumen recht straff, wieder Pyrazine, aber auch gelbe Steinfrucht (zur Balance). Etwas cremig; die Säure kommt dahinter mit Verzögerung aber doch zum Vorschein. D.h.: noch nicht ganz beieinander. Aber andererseits schon ziemlich gut zu genießen.

Grassnitzberg kommt mir regelmäßig rustikaler und kerniger als Zieregg vor. Manchmal ist das genau das, was ich mir wünsche.