Südsteiermark

Heute im Glas und sehr zu empfehlen:


lg Hans Peter

Guten Abend Forum,
Gerade im Glas: Rothschädl Sauvignon blanc Kreuzberg 2008
Der erste Eindruck ist eine spitze Säure, die dann aber nach einiger Zeit abflacht, etwas nussig, Alkohol spürbar, sehr cremig, nach einiger zeit hat er Anklänge von Karamel, leicht grasige Noten und etwas Zitrone. Leider ein recht kurzer Abgang, er bricht auf der halben Zunge regelrecht weg.
Möglicherweise ist es der Jahrgang, der den Wein etwas unharmonisch wirken lässt. Vielleicht läuft mir mal der 2009er über den Weg, der wäre sicherlich auch wert, probiert zu werden. Ansonsten recht interessant; bin gespannt wie er sich morgen zeigt.

[Gerald]

Gestern/vorgestern war der nächste Wein aus meiner "Biodynamiker"-Kiste an der Reihe.



Schöner Wein, wenn man die Stilistik mag (persönlich empfinde ich sie als eine angenehme Abwechslung, ständig muss ich solche Weine aber nicht haben). Irgendwie aber auch ein bisschen ein "déjà-bu" Erlebnis. Die ungewöhnliche Blütennote (Kamille, Tagetes, Chrysantheme oder so ähnlich) und der sehr runde, aber nicht wirklich "weintypische" Gaumeneindruck ist mir immer wieder bei diesen Weinen begegnet.

Was machen die Biodyn-Winzer eigentlich anders, so dass der gewohnte Rebsortencharakter völlig verschwindet und statt der Frucht diese interessanten floralen Noten dominieren? Wird wohl an der Kellertechnik liegen, oder?

Grüße,
Gerald

Hallo Gerald,
ja, ich denke auch, dass das wohl an der Kellertechnik (bzw dem Verzicht darauf) liegt, dass die Weine in ihrem Geschmacksbild deutlich von der Masse abweichen. Die Weine werde ja in der Regel relativ lang im Fass gelassen (auch die Basisweine), so dass sie deutlich mehr Sauerstoff bekommen. Teilweise dauert auch die Gärung extrem lang (teilweise sogar mit Unterbrechungen). Die Weine dürften einfach bei der Abfüllung schon so gereift sein, wie es "konventionelle" erst nach einigen Jahren Flaschenreife sind.
Wahrscheinlich müsste man sich auch erst auf den Stil eintrinken, um dann die Charakteristik die einzelne Rebsorten mit diesem Ausbau hervorbringen besser erkennen zu können.

lg Hans Peter

Hallo,
mein erster Beitrag und dann geht es gleich um meinen eigenen Senf? Ich hoffe ich schaffe damit kein böses Forumsblut.....
Darf ich fragen was du unter typischer Weinherbe verstehst, Gerald?
Das was man gemeinhin unter Rebsortencharakter versteht ist ja meist eine primärfruchtige Angelegenheit und wird mit moderner Kellertechnik erzeugt/verstärkt.
lg michaela

[Gerald]

Hallo Michaela,

mit "Herbe" meine ich - da mir leider kein besserer Ausdruck dafür einfällt - den ganz typischen Gaumeneindruck, der einen "normalen" Wein z.B. von einem Fruchtsaft unterscheidet - abgesehen von Süße und Alkohol. Also z.B. wenn man einen restsüßen Weißwein mit einem Fruchtsaft mit Vodka vergleicht.

Ich vermute, dass dieser Eindruck vor allem vom SO2-Zusatz kommt. Ein Wein ohne diesen Eindruck wirkt für mich auf den ersten Schluck etwas ungewohnt (was weder positiv noch negativ zu verstehen ist). Ich könnte mir vorstellen, dass viele der Weine in deinem Sortiment trotz (geringem) Sulfitzusatz zum Zeitpunkt der Abfüllung dieses inzwischen schon abgebaut haben. Vor allem auch, da sich der Schrauber (mit geringerer Sauerstoffdurchlässigkeit als der Naturkork) anders als beim Rest der österreichischen Weißweine bei den Biodynamikern offenbar noch nicht durchgesetzt hat, obwohl er laut Demeter-Richtlinien erlaubt wäre.

Grüße,
Gerald

Ich schätze die Maitz'schen Weine ansich. Dieses Mal hatte ich aber Pech gehabt.



Da hat leider gar nichts gepasst. Ich bezweifle auch, dass der Wein in seiner Jugend besser war, da der Holzeinsatz immer noch sehr spürbar war. Schade!

Ganz hervorragend ist dieser elegante Lagen-Sauvignon von Peter Skoff, besonders, wenn man auch noch den Preis berücksichtigt.

Siehe auch den Beitrag ganz oben!

lg Hans Peter

Servus zusammen,

ich habe vor kurzem einen gealterten Morillon aus der Südsteiermark gehabt und war doch ein wenig überrascht wie gut der sich gehalten hat. Meine Frage an die steirischen Experten: Halten sich die Top Morillons generell ganz gut über einen langen Zeitraum oder war das eher ein Zufall (außerordentliches Jahr oder so)? Aus irgend einem nicht schlüssigen Grund verbinde ich Morillons immer mit sehr lebendigen, schön fruchtigen und nicht super fetten Chardonnays die ich normalerweise nicht 10 Jahre aufheben würde. Kann gut sein. dass ich da total daneben liege !
Ach so, der betreffende Wein war der Morillon Ratscher Nussberg 2001vom Weingut Gross. VKN findet ihr hier:
http://wine-zeit.blogspot.de/2012/12/we ... scher.html
Letztendlich war der nicht so toll, dass ich da noch eine weitere VKN fürs Forum schreiben muss . Kommt aber nur daher, dass er mir einfach zu alkoholisch war! Sonst wäre es ein sehr schöner und immernoch vitaler Wein gewesen.

Gruss und schönen Sonntag

Chris