Aktuelle Zeit: Do 28. Mär 2024, 10:40


Schilcher

Weststeiermark, Südoststeiermark, Südsteiermark
  • Autor
  • Nachricht
Offline
Benutzeravatar

EThC

  • Beiträge: 8118
  • Bilder: 27
  • Registriert: Fr 27. Feb 2015, 16:17
  • Wohnort: ...mal hier, mal dort...

Re: Schilcher

BeitragFr 27. Okt 2017, 17:50

Vielen Dank Euch beiden für die Empfehlungen! Ich bin wohl in der nicht allzu fernen Zukunft mal in der Grazer Gegend, da muß man sich ja weinmäßig nicht nur in und um Gamlitz aufhalten...
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
Offline
Benutzeravatar

EThC

  • Beiträge: 8118
  • Bilder: 27
  • Registriert: Fr 27. Feb 2015, 16:17
  • Wohnort: ...mal hier, mal dort...

Re: Schilcherland DAC

BeitragDo 7. Feb 2019, 22:24

Ich hab' heute mal auf oesterreichwein.at was nachgeschaut, dabei habe ich dann erstaunt festgestellt, daß die vor einiger Zeit ausgerufene Schilcherland DAC nun schon wieder passé ist, dafür gibt's jetzt die Weststeiermark DAC. Die Fluktuation bei den DAC's ist ja schon bemerkenswert...
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
Offline
Benutzeravatar

weingeist

  • Beiträge: 1029
  • Registriert: Mi 28. Mär 2012, 19:37
  • Wohnort: Wien
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Schilcher

BeitragFr 8. Feb 2019, 07:47

:lol: :lol: :lol:

Tja, kaum liegt Willi Klinger, der Vater des österreichischen DAC-Gedankens, im Abschied von der ÖWM, überschlagen sich die Ereignisse.... und Chaos bricht in der Österreichsischen Weinwirtschaft aus. Ach so, chaotisch waren die vielen DAC's, mit ihren unterschiedlichsten Spielregeln, eigentlich jetzt schon.

:lol: :lol: :lol:
Liebe Grüße
weingeist
Offline
Benutzeravatar

Gerald

Administrator

  • Beiträge: 7485
  • Bilder: 32
  • Registriert: Do 24. Jun 2010, 07:45
  • Wohnort: Wien
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Schilcher

BeitragFr 8. Feb 2019, 08:08

Persönlich glaube ich ja, dass man auch bei der ÖWM seit längerem mit dem Chaos in der DAC-Geschichte sehr unglücklich ist. Aber das passiert halt, wenn eine an sich gute Grundidee von allen Beteiligten nach ihren jeweiligen Sonderwünschen adaptiert und umgestaltet wird, so dass sich am Ende niemand mehr auskennt und das ursprüngliche Ziel (Orientierung für den Konsumenten) sich ins absolute Gegenteil verkehrt hat. Ist ja - wenn ich die Situation in D richtig verstanden habe - mit der VDP-Lagenklassifikation auch nicht anders ...

Nur kann man da leider - anders als am PC - nicht mehr so einfach die "Rückgängig"-Taste drücken :D

Grüße,
Gerald
Offline
Benutzeravatar

EThC

  • Beiträge: 8118
  • Bilder: 27
  • Registriert: Fr 27. Feb 2015, 16:17
  • Wohnort: ...mal hier, mal dort...

Re: Schilcher

BeitragFr 8. Feb 2019, 11:35

Gerald hat geschrieben:Ist ja - wenn ich die Situation in D richtig verstanden habe - mit der VDP-Lagenklassifikation auch nicht anders ...

Das ist absolut richtig, vor lauter Sonderregelungen und der Tatsache, daß jeder Regionalverband des VDP sein eigenes Süppchen kocht, ist hier auch ein schwer durchschaubares Dickicht entstanden, selbst wenn man sich tiefergehend damit befaßt. Was dazu führt, daß fast alle VDP-Güter auch Weine im Programm haben, die außerhalb der VDP-Regeln bezeichnet werden müssen. Aber: beim VDP kann man Mitglied sein und sich somit den Regeln unterwerfen, man muß aber nicht und es sind ja auch schon einige Winzer wieder aus dem VDP ausgetreten, weil sie mit dem Regularium nicht zuerecht kamen, dann muß man sich nur nach dem Weingesetz (und den flankierenden EU-Regelwerken) richten.

Aber die DAC-Regeln gelten ja -wenn ich das richtig verstanden habe- für alle Winzer in den entsprechenden Gebieten und wer die Maßgaben der jeweiligen DAC nicht erfüllt (und wenn's nur die Verwendung einer "untypischen" Rebsorte ist), darf als Herkunftsangabe maximal das entsprechende Bundesland angeben, z.B. einfach "Kamptal" (ohne DAC) ist ja absolut tabu...
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
Offline
Benutzeravatar

Gerald

Administrator

  • Beiträge: 7485
  • Bilder: 32
  • Registriert: Do 24. Jun 2010, 07:45
  • Wohnort: Wien
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Schilcher

BeitragFr 8. Feb 2019, 11:56

Ja klar, das ist bei der DAC-Geschichte für den Winzer ärgerlich, wenn er die früher zulässige Herkunftsbezeichnung (z.B. eben Kamptal für einen Chardonnay) jetzt nicht mehr verwenden darf.

Meiner Meinung nach geht es aber doch primär um die Konsumenten. Soweit ich mich erinnere, wurde die erste DAC (Weinviertel) vor allem deshalb eingeführt, da (Niederösterreichischer) Grüner Veltliner sich sehr gut verkauft hat und daher immer mehr Veltliner aus Ungarn oder der Slowakei im LEH gelandet ist, was den Konsumenten auf den ersten Blick gar nicht so aufgefallen ist. Da hat man sich gedacht "Chianti oder Bordeaux kann man auch nicht woanders produzieren, wenn man dieselben Rebsorten anbaut" und daraus die DAC-Idee erzeugt.

Und was ist jetzt daraus geworden? Wer kann sich schon unter "Traisental DAC" etwas vorstellen? Oder eben Schilcher - ein zumindest in Österreich sehr bekannter Wein. Aber wenn man den Durchschnittskonsument fragt, was ein "Weststeiermark DAC" sein soll, wird man wohl eher betretene Gesichter ernten ...

Wie heißt es so schön "Gut gemeint ist das Gegenteil von gut gemacht" :D

Grüße,
Gerald
Offline
Benutzeravatar

weingeist

  • Beiträge: 1029
  • Registriert: Mi 28. Mär 2012, 19:37
  • Wohnort: Wien
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Schilcher

BeitragFr 8. Feb 2019, 12:27

Gerald hat geschrieben:...wenn eine an sich gute Grundidee von allen Beteiligten nach ihren jeweiligen Sonderwünschen adaptiert und umgestaltet wird, so dass sich am Ende niemand mehr auskennt...Grüße, Gerald
Ja, da bin ich voll bei Dir. Mich hat trotzdem aber immer noch mehr gestört, dass es, gerade beim Grünen Veltliner viele unterschiedliche Klonselektionen gibt, die im Geschmack (Brennesseln bis schwarzer Pfeffer, fruchtbetont bis eher würzig) relativ weit auseinander liegen. Ich kenne mich jetzt (Verkostungstechnisch) mit anderen DA-Regionen zu wenig aus, aber ich denke, dass z. B. ein Chianti Classico immer annähernd einen gleichen Geschmackseindruck vermittelt (da wird es kaum von Cabernet Sauvignon bis Zweigelt gehen).
EThC hat geschrieben:Aber: beim VDP kann man Mitglied sein und sich somit den Regeln unterwerfen, man muß aber nicht...
die DAC-Regeln gelten ja -wenn ich das richtig verstanden habe- für alle Winzer in den entsprechenden Gebieten und wer die Maßgaben der jeweiligen DAC nicht erfüllt (und wenn's nur die Verwendung einer "untypischen" Rebsorte ist), darf als Herkunftsangabe maximal das entsprechende Bundesland angeben, z.B. einfach "Kamptal" (ohne DAC) ist ja absolut tabu...
Da hast Du natürlich vollkommen recht, wobei auch in Ö ein Winzer nicht mitspielen muss, aber mit der Konsequenz, eben nur mehr das Bundesland am Etikett angeben zu dürfen. Und auch wenn ich dafür wieder kritisiert werde, die Regeln wurden für die großen Player gemacht (weil man vielleicht glaubte, auch kleineren Betrieben damit einen Vorteil in der Vermarktung zu verschaffen)
Liebe Grüße
weingeist
Offline
Benutzeravatar

Gerald

Administrator

  • Beiträge: 7485
  • Bilder: 32
  • Registriert: Do 24. Jun 2010, 07:45
  • Wohnort: Wien
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Schilcher

BeitragFr 8. Feb 2019, 12:31

Hallo Herbert,

aber ich denke, dass z. B. ein Chianti Classico immer annähernd einen gleichen Geschmackseindruck vermittelt


zumindest die CC, die ich in den letzten Jahren getrunken habe (sind natürlich nicht so viele), hatten außer der Farbe so gut wie überhaupt nichts gemeinsam - ich glaube, unsere Italienexperte Ralf (olifant) und Klaus (Mr. Nebbiolo) haben das irgendwo im Forum auch bestätigt - siehe hier:

viewtopic.php?f=26&t=44&p=90881#p90881

Grüße,
Gerald
Offline

olifant

  • Beiträge: 3735
  • Registriert: Mi 8. Dez 2010, 08:58
  • Wohnort: Bayern

Re: Schilcher

BeitragFr 8. Feb 2019, 12:54

Gerald hat geschrieben:Hallo Herbert,

aber ich denke, dass z. B. ein Chianti Classico immer annähernd einen gleichen Geschmackseindruck vermittelt


zumindest die CC, die ich in den letzten Jahren getrunken habe (sind natürlich nicht so viele), hatten außer der Farbe so gut wie überhaupt nichts gemeinsam - ich glaube, unser Italienexperte Ralf (olifant) hat das irgendwo im Forum auch bestätigt (müsste den Beitrag allerdings erst suchen) ;)

Grüße,
Gerald


... selbst bei der Farbe ist Rot nicht gleich Rot :mrgreen:

Eigentlich beziehen sich die Vorgaben der ital. DOC / DOCG Weine nicht auf einen bestimmten Geschmack, sondern auf Herkunft, zugelassenen Sorten, zugelassene Erntemenge, Mindestalkoholgehalt und Restzucker des fertigen Weins und besondere Vorgaben zu Ausbau und Lagerung, desweiteren wird bei einigen wenigen DOCG auch noch der Verschluss und die Flaschenform geregelt :lol: , so sind für Brunello der Glasstopfen und Schrauber obsolet, ... usw. usf.
Ob ggf. eine Geschmacksprüfung vorgeschrieben ist, weis ich jetzt gar nicht ...

Also auch insofern kein Wunder, wenn hier kein Wein bei aller Vergleichbarkeit zwingend geschmacvklich als CC zu erkennen ist oder sein muss.
Gewährleistet wir aber in jedem Falle eine bestimmte geographische Herkunft, die Farbe und der Rebsortenspiegel des Produkts DOCG Chianti Classico.
Eigentlich in Ordnung ...

Auch in I gibt es genügend DOC die einem ausser der Farbe und einer groben Herkunft keine Rückschlüsse auf den Inhalt zulassen. Nicht umsonst werden in I nur ca. 1/3, (habe das wohl mal irgendwo bei merum / A. März gelesen, müsste ich wohl lange suchen für die genaue Aussage - also bitte nicht Steinigen), der postulierten DOC / DOCG auch wirklich intensiv genutzt, alle anderen selten bis gar nicht.
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
Offline
Benutzeravatar

EThC

  • Beiträge: 8118
  • Bilder: 27
  • Registriert: Fr 27. Feb 2015, 16:17
  • Wohnort: ...mal hier, mal dort...

Re: Schilcher

BeitragFr 8. Feb 2019, 16:15

Das mit der Herkunft und der Typizität ist zwar generell ein begrüßenswerter Ansatz, aber wie regelt man sowas ernsthaft? Bei der Herkunft ist das ja noch nachvollziehbar, zumindest was die Vorgaben angeht, bei der Kontrolle wird's dann schon wieder schwierig. Aber Typizität? Da ist der Ermessensspielraum doch ziemlich groß, denn es kann ja nur über eine sensorische Prüfung erfolgen. Ich hab' z.B. noch nirgendwo gefunden, was konkret einen typischen GV aus dem Weinviertel oder einen typischen BF aus dem Mittelburgenland ausmacht, also was geschmacklich im Einzelnen drin sein muß bzw. nicht drin sein darf. Wo sind da die Grenzen? Diesbezüglich erlaube ich mir, mal wieder auf ein Video hinzuweisen, das ich hier zwar schon mal verlinkt habe, aber es ist hinsichtlich der DAC-Thematik einfach ein Klassiker für mich:

http://www.flaschendreh.com/flaschendre ... im-profil/
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
VorherigeNächste

Zurück zu Steiermark

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste

Impressum - Nutzungsbedingungen - Datenschutzrichtlinie - Das Team - Alle Cookies des Boards löschen