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Weingut Umathum

Neusiedlersee-Hügelland, Neusiedlersee, Mittelburgenland, Südburgenland
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Birte

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Re: Weingut Umathum

BeitragSa 21. Mär 2015, 10:59

Hallo Gerald,

ob ich den Haideboden schon probiert habe, konnte ich ja nicht mehr klären. Ich bin aber heute Abend in dem Weinladen und Lokal, dass den Heideboden führt, zu einer italienischen Bildungsreise verabredet und werde dann einen Kurztrip nach Österreich einschieben und dem Haideboden auf den Grund gehen.

Die Umathum Weine scheinen sehr zu polarisieren. Ich habe damit in der Weinachtszeit meine gesamte Familie verstört. Dieses Schale im Abgang hatte ich bei einem Zweigelt, siehe oben. Allerdings habe ich das auf den Glasverschluss zurückgeführt, ich misstraue nach einigen Erfahrungen dieser Verschlussart zutiefst.

Der Komposthaufen, den Du gerochen hast, würde bei mir wahrscheinlich mehr Gnade finden. Ich habe es ganz gerne, wenn Rotweine ein bisschen stinken.

Grüße
Birte
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Birte

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Re: Weingut Umathum

BeitragSo 22. Mär 2015, 12:59

Ein guter alter Freund und ich haben gestern Abend den Haideboden 2011 getestet. Von der Nase waren wir beide angetan, animalische Noten mit Trockenpflaume. Was danach kam, kann man allerdings wirklich als Zumutung empfinden. Mein Begleiter hat es mit , der Wein verspricht etwas, was er nicht halten kann, schön auf den Punkt gebracht. Das Mundgefühl war weich und dumpf mit mehligen Tanninen, die in Ordnung gewesen wären, wenn da noch was anderes gewesen wäre. Der Wein hatte zu wenig Säure. Das sah mein Begleiter anders, er fand die Säure unangenehm. Der Abgang war schal. Ich denke nicht, dass da noch was kommt. Der hat es hinter sich.

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Re: Weingut Umathum

BeitragSo 22. Mär 2015, 14:58

BerlinKitchen hat geschrieben:2011 Haideboden
Rustikales Bukett. Kräftige Säure und noch sehr ruppig am Gaumen. Kein Wunder nach dem "Kirschgarten". Eine
Cuvée (Zweigelt 68 %, Blaufränkisch 25 %), geprägt von heimischen Rebsorten mit feinen Nuancen vom
Cabernet Sauvignon (7 %).
13,2 % Vol., 1,0 g/L Restzucker, 4,8 %o Säure


Mir fällt gerade noch auf, dass das was Gerald an den Geruch seines Komposthaufens erinnert, von BerlinKitchen als "rustikales Bukett" benannt wird. Da soll noch mal ein Mensch behaupten, die Österreicher wären diplomatischer. :lol:

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Gerald

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Re: Weingut Umathum

BeitragMo 23. Mär 2015, 09:40

Na ja, das hat glaube ich weniger mit der Nationalität zu tun, sondern eher mit den einzelnen Persönlichkeiten. Von Martin habe ich ja noch nie direkte Kritik an Weinen oder Weingütern gelesen - wahrscheinlich aus gutem Grund, er kann es wohl nicht riskieren, sich mit den Winzern zu verscherzen. ;)

Nachdem mich hingegen ohnehin niemand einlädt (OK, ein paar wenige Gratismuster habe ich auch schon bekommen) kann ich meine Meinung zu den probierten, selbst gekauften Weinen daher frei von der Leber äußern.

Und der konkrete Wein war aus meiner Sicht wirklich eine herbe Enttäuschung und ganz und gar kein Ruhmesblatt für die burgenländische Weinwirtschaft. Oder vielleicht gerade deshalb doch, da das Qualitätsniveau derart gestiegen ist, dass derartige Weine inzwischen eine absolute Ausnahme geworden sind. Vor zwanzig Jahren oder so wäre ein solcher Wein vielleicht gar nicht besonders aufgefallen, einfach "Pech gehabt" ...

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Re: Weingut Umathum

BeitragMo 23. Mär 2015, 10:57

Man muss aber auch bedenken, dass Martin den Wein vor einem Jahr probiert hat. Seither hat sich sicher einiges geändert. Da steht ja auch "kräftige Säure". Als ich den Wein jetzt probiert habe, war das eher: "Nimm Abschied Säure, ungewiss ist alle Wiederkehr."

Die vorigen Umathum Weine, die ich probiert habe, haben mich ja sehr angesprochen, aber bei dem 2011er Haideboden ist wirklich etwas schief gelaufen.

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Gerald

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Re: Weingut Umathum

BeitragMo 23. Mär 2015, 11:16

Vielleicht ist das aber auch einfach eine situationsbedingte Frage, wie man sich über einen Wein äußert, der einfach nicht geschmeckt hat.

Wahrscheinlich hätte ich den Wein als eingeladener Gast bei einer Weingutspräsentation gar nicht oder nur ganz kurz erwähnt. Da ich den Wein aber selbst gekauft und zuhause getrunken habe (und auch nur diesen einen Wein vor mir hatte, den Eindruck also nicht mit gelungeneren Weinen "kompensieren" konnte), habe ich die Enttäuschung darüber auch direkter formuliert.

Geht euch das nicht so?

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Re: Weingut Umathum

BeitragMo 23. Mär 2015, 11:26

Doch, doch, ich verstehe, dass Du die Enttäuschung so direkt formuliert hast. Das, was mir da im Mund geboten wurde, hat mich auch nicht erfreut. Dennoch vermute ich aufgrund der abwesenden Säure eine Art Frühvergreisung und denke, dass das vor einem Jahr anders ausgesehen hat. Davon abgesehen klingt die Beschreibung von vor einem Jahr ja nun auch nicht gerade nach einem Jubelschrei. Der Wein ist wohl nach der wilden Jugend direkt in Rente gegangen.

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Gerald

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Re: Weingut Umathum

BeitragMo 23. Mär 2015, 11:28

Die Säure war für mich eigentlich OK, gestört hat mich vor allem der unharmonisch-bittere Gaumeneindruck, aber auch die unsauberen Noten in der Nase.

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Re: Weingut Umathum

BeitragMo 23. Mär 2015, 11:36

Das Bittere habe ich nicht wahrgenommen, mein Mittrinker schon. Für mich war das einfach dumpf und schal im Mund. Dieses alte Kaffeepulver, was Du erwähnt hast, hatte ich im Mund und nicht in der Nase. Gewundert hat mich, dass der Wein in der Nase noch so da war. Die fand ich gut und auch nicht fehlerhaft, verstehe aber, wenn man das nicht mag.

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Timo09

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Re: Weingut Umathum

BeitragFr 25. Mär 2016, 22:26

Heute Solo im Glas zur Belohnung:
Umathum
Blaufränkisch Joiser Kirschgarten 2009


Die VKN müsste eigentlich eine Seite lang sein um alle Facetten zu beschreiben. Ganz dunkle Farbe, kirschroter Rand. Unglaublich komplexe Nase, fast nicht zu beschreiben, doch hier trotzdem mein Versuch:
Kräftige fruchtbetonte Nase, viel Brombeeren, schwarze Kirschen, Walderdbeeren, wilde Moosbeeren. Daneben eine Würze die der Frucht einen gleichwertigen Gegenpart setzt, dezent Lorbeer und Nelken .Florale Obertöne, etwas Tee. Unterstrichen wird das ganze von einer wirklich beeindruckenden Mineralik, erinnert an Schieferboden, Pinot vom Schieferboden. Die 13,5% sind zu keiner Zeit zu erschnüffeln, wahnsinnig gut ausgewogen!
Ganz feine Tannine, mit noch leichtem Biss und perfekt reife Säure. Frucht, Würze, Spannung, Eleganz. Kühl und doch wärmend. Minutenlager Abgang....Ein Großer Wein! Hat sich schon harmonisiert und kann mit wahnsinnig viel Spaß getrunken werden. Dennoch gute Reifereserven.
Für mich nah am perfekten Rotwein. Offensiv und jugendlich. Unglaubliche Tiefe und Komplexität, kräftig und doch leicht. Und ganz nebenbei, easy drinking auf ganz hohem Niveau!

Um solche Weine zu beschreiben fehlt mir leider(noch) das sprachliche Geschick, ich kann nur festhalten einen wahnsinnig guten Wein getrunken zu haben welcher mich emotional berührt und mit dem ich mich stundenlang beschäftigen kann. Genau deswegen trinke ich Wein!!
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